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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Bi ld u n g s p o l it i s c h e r R a h m e n fü r d i e RT D - E rg e b n i s s e 331<br />

Wie im Appendix 140 unter dem Eindruck der herrschenden kulturellen Hegemonie<br />

angeführt, wird eine Restrukturierung des Bildungssystems als primär nationale<br />

Aufgabe gesehen, die von verschiedenen innerstaatlichen Trägern forciert und von<br />

internationalen Netzwerken unterstützt werden könnte.<br />

Nach obiger Analyse des Governance-Ansatzes mit seiner Herausbildung eines<br />

kulturell hegemoniell wirkenden Mehrebenensystems, das in die nationalen<br />

Bildungssystem aktiv hineinarbeitet, kommt v.a. den internationalen Organisationen<br />

-inkl. der UNO- eine entscheidende Rolle zu. Indem auf dieser Ebene neue Werte<br />

einverständlich ausgehandelt und nachhaltig formuliert bzw. umgesetzt werden, kann<br />

sich im globalen Maßstab ein Mentalitätswechsel vollziehen. Solch ein<br />

Paradigmenwechsel lässt sich nicht politisch gestaltend durchführen, sondern muss<br />

sich in vielseitigen Diskursen und strukturellen Prozessen in einem window of<br />

opportunity emergent durchsetzen. Angesichts der aggressiven Lobby-Verbände des<br />

bildungs-industriellen Komplexes wird es schwer sein, hier einen Wandel zu evozieren.<br />

Mit einem lapidaren Aufruf zur aktiven Mitgestaltung der Netzwerkgesellschaft wird es<br />

nicht getan sein. Indem aber immer weitere Kreise der Zivilgesellschaft eingebunden<br />

werden, diese sich an ihren Wirkungsstätten in den staatlichen Instanzen, den<br />

(Hoch-)Schulen, den vielfältigen CoPs und NoPs, in der Open-Bewegung und in den<br />

sozialen Netzwerken mittels der Einbindung mobiler Nutzungsangebote und<br />

internationaler Mentorenprogramme einbringen, könnte sich vielleicht ein<br />

Mentalitätswandel von Grund auf herausbilden - und sich eine neue kulturelle<br />

Hegemonie über Agenda-Setting durchsetzen. Zugegeben: Eine anspruchsvolle<br />

Initiative.<br />

6. Verstärkung der globalen Netzwerke<br />

Entstehung und Attraktivität globaler Netzwerke sind ein wesentlicher Katalysator für<br />

die Ausgestaltung der internationalen Netzwerkgesellschaft. Nicht nur als<br />

humanistischer Akt für den Einzelnen, sondern als weltgesellschaftliche<br />

Notwendigkeit, die Intelligenz möglichst vieler (Sub-)Kulturen und Menschen zur<br />

Lösung der Weltprobleme einzubinden. Ein freier Fluss von Medien ist dazu ebenso<br />

erforderlich wie die Nutzung des Webs als Werkzeug, um Innovationspotenziale zur<br />

Entfaltung kommen zu lassen. Da sich in dieser Arbeit ein Verständnis<br />

herauskristallisierte, dem Netz als Kulturraum eine sehr große, informell lernwirkende<br />

Bedeutung zuzusprechen, ist die Aktivierung aller politischen Ebenen von zentralem<br />

Wert.<br />

• Auf der polity-Ebene gilt es, das Netz als wichtigsten politischen<br />

Entscheidungsträger anzuerkennen und eine neue Kultur der Citoyens zu<br />

unterstützen.<br />

• Auf der politics-Ebene gilt es, auf eine maximal freie und umfassende Nutzung von<br />

140 Vgl. Appendix, Kap. 8.2.11

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