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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Bi ld u n g s p o l it i s c h e r R a h me n f ü r d i e RT D - E rg e b n i s s e 320<br />

Zeitpunkt einen Beitrag leisten könnten, wäre bei der Integration von vielfältigen<br />

Technologien in ihre Bildungsprozessen. Mobile Technologien, OLPC-Rechner oder<br />

der standardisierte Einsatz von Open Educational Resources (OER) könnten auf<br />

der policy-Ebene einen Einstieg ermöglichen, eine Faszination am informellen<br />

Lernprozess inklusive der selbstständigen Organisation der Bildungsumgebung zu<br />

forcieren. Ob dafür mehr Geld ausgegeben werden muss oder nicht vielmehr<br />

bestehende Kalkulationen neu verteilt werden sollten, bliebe einer weiteren<br />

Untersuchung vorbehalten.<br />

• Persönliche Voraussetzungen: Inwiefern abstrakte Lernprozesse auf der Skill-Ebene<br />

in formalen Instanzen dazu beitragen, die persönlichen Voraussetzungen für die<br />

breitere Nutzung benutzergenerierter, digitaler Umgebungen zu fördern, sei<br />

angesichts der Output-Orientierung der herrschenden kulturellen Hegemonie in<br />

Frage gestellt. Vielleicht wäre es eine Überlegung wert, auf der politics-Ebene einen<br />

Anteil des Bildungshaushalts in die Förderung informeller Prozesse zu stecken und<br />

hier Strukturen aufzubauen, die eine nachhaltige Rekonfiguration der aktuell<br />

benötigten, persönlichen Voraussetzungen netzbasiert vorzuhalten. Gegebenenfalls<br />

liesse sich bereits in der Schule eine persönliche Umgebung in den Lernprozess<br />

integrieren, die später individuell fortgeführt werden kann. Hier könnte eventuell in<br />

der Übergangszeit das bestehende Bildungssystem förderlich sein - sofern die<br />

Lehrenden die erforderlichen Skills mitbringen.<br />

• Soziales Umfeld: Bislang konzentriert sich der Bildungsbereich v.a. auf die<br />

einzelnen Lernenden - und nur in Ausnahmefällen kommen sozial integrative<br />

Konzepte zum Einsatz. Zwar werden die Eltern traditionell am Rande mit<br />

eingebunden in der Ausbildung ihrer Kinder - eine umfassende<br />

Unterstützungsleistung von Lernenden mitsamt ihrem sozialen Umfeld aber, fehlt<br />

zumeist. Hier bildungspolitisch anzusetzen und auf der politics-Ebene Angebote zu<br />

schaffen, die fakultativ genutzt werden können, wäre eine Möglichkeit, das<br />

staatliche Bildungsangebot zu stärken.<br />

• Rechtliche Rahmenbedingungen: Höhere Bildungsausgaben könnten indirekt auf<br />

die rechtlichen Rahmenbedingungen einwirken, wenn staatliche Angebote auf der<br />

politics-Ebene darauf drängten, lediglich offene Ressourcen zu unterstützen. Dann<br />

müsste das Recht nachziehen und entsprechende Korrekturen der Contentorientierten<br />

Rechtsprechung vornehmen.<br />

Zusammengefasst arbeitet das klassische bildungspolitische Mittel -die Ausdehnung<br />

der Bildungsausgaben- kaum gegen einzelne Hemmfaktoren an. Ohne eine<br />

Restrukturierung des Bildungssystems und z.B. einer umfassenden Unterstützung<br />

offener Bildungsressourcen und -systeme stößt das bestehende Bildungssystem auch<br />

weiterhin an seine Grenzen. Sofern diese anderen Maßnahmen aber in Angriff<br />

genommen würden, liessen sich vielleicht sogar die expliziten Bildungsausgaben

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