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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Bi ld u n g s p o l it i s c h e r R a h m e n fü r d i e RT D - E rg e b n i s s e 319<br />

institutionelle Bildungsmenschen.<br />

Welchen Einfluss könnte diese Maßnahme auf die einzelnen Hemmfaktoren ausüben?<br />

• Sozio-kulturelle Werte & Praktiken: Höhere Bildungsausgaben hätten keinen<br />

positiven Einfluss auf die Soziokultur - außer die bestehenden hemmenden<br />

Komponenten fortzuführen. Mehr Schulen, mehr Lehrende, mehr Content, mehr<br />

internationaler Austausch auf formaler Basis: Alles Initiativen auf der politics-<br />

Ebene, die ohne eine wesentliche Restrukturierung des Bildungssystems lediglich<br />

einer uni-lateralen, einseitigen Indoktrination möglichst junger Menschen<br />

gleichkommt. Die sozio-kulturellen Werte und Praktiken, die für den Aufbau<br />

benutzergenerierter, digitaler Umgebungen förderlich sind, werden andernorts sich<br />

angeeignet.<br />

• Ökonomischer Druck: Auch im Hinblick auf diesen Hemmfaktor können weitere<br />

Bildungsausgaben wenig bewirken. Über Bildung gesellschaftlich aufzusteigen und<br />

damit ein höheres Einkommen zu generieren, glückt den Wenigsten - zu<br />

entscheidend ist der sozio-kulturelle „Stallgeruch“. Größere Positionen des<br />

vorhandenen Bildungsbudgets für offenen Content auf der politics-Ebene<br />

bereitzustellen und eine entsprechende Förderung zu unterstützen, würde<br />

tendenziell eher die Bildungsausgaben senken. Bestehende, formale, teure<br />

Bildungssysteme auf der polity-Ebene komplett zu importieren, kommt keinem<br />

Fortschritt gleich und hilft nicht, die modernen Möglichkeiten des Netzes<br />

auszuschöpfen.<br />

• Politische Mechanismen: Inwiefern höhere Bildungsausgaben dazu beitragen<br />

könnten, ein Systemvertrauen in die politischen Mechanismen aufzubauen, bleibt<br />

eher fraglich. Eher könnten sie daran mitwirken, eine kollektive Netzwerk-<br />

Kompetenz zu entwickeln, indem sie innerhalb ihres Bildungssystems mit gutem<br />

Beispiel voranschritten und dadurch auf der policy-Ebene wirken. Hier z.B. auf der<br />

politics-Ebene mit Weiterbildung darauf einzuwirken, den gesellschaftlichen<br />

Change Management-Prozess zumindest ansatzweise zu verstehen, könnte<br />

förderlich sein. Auch die Förderung einer Netz-Alternative zur herrschenden<br />

internationalen Bildungspolitik käme einer Investition in die Bildung auf der polity-<br />

Ebene gleich, die Vertrauen aufbauen könnte.<br />

• Sozio-technologischer Wandel: Ob es -unabhängig von einer umfassenden<br />

Restrukturierung des Bildungssystems- weiterer Bildungsausgaben bedarf, um den<br />

sozio-technologischen Wandel besser nachvollziehen zu können, bleibt gleichsam<br />

fraglich. Zwar können v.a. in benachteiligten Regionen auf der politics-Ebene<br />

Unterstützungsleistungen an den technologischen Zugängen als informellen<br />

Bildungsorten den persönlichen Schritt in die Netzwerkgesellschaft begleiten. Aber<br />

dies entspräche eher einer Restrukturierung als einem Add-on der traditionellen<br />

formalen (Hoch-)Schulstrukturen. Wo traditionelle Schulen ggf. zum gegenwärtigen

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