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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Bi ld u n g s p o l it i s c h e r R a h me n f ü r d i e RT D - E rg e b n i s s e 316<br />

Problemlösungsprozess, der sich als persönlicher Change Management-Prozess<br />

realisiert. Das Netz verbindet alle Netzwerkknoten, die sich zumindest theoretisch<br />

auf einer gleichberechtigten Ebene bewegen. Werden dort gemeinsame<br />

Entwicklungen vollzogen, baut sich eine vertrauensvolle Basis auf, auf der die<br />

persönlichen Voraussetzungen wechselseitig mitwachsen können.<br />

• Soziales Umfeld: Netzwerke verbinden entweder das soziale Umfeld oder<br />

gemeinsame Interessengruppen miteinander. Indem Menschen auf der politics-<br />

Ebene ein individueller Zugang ermöglicht wird, können sie informell aus zu engen<br />

Verpflichtungen ausbrechen - das „globale Dorf“ entfaltet sich dann auch<br />

unabhängig von herrschenden Vermachtungen und fördert die Motivation aller<br />

Beteiligten.<br />

• Rechtliche Rahmenbedingungen: Nicht zuletzt fördern globale Netzwerke die<br />

Umlaufgeschwindigkeit sozialer Medien. Aus der aktiven Nutzung des Webs als<br />

Medium und Werkzeug im neuen Kulturraum, können kreative Ideen der<br />

Beteiligten forciert und vielfältige Innovationsprozesse in Gang kommen. Durch die<br />

praktizierte Handlung entsteht eine neue Ethik mit einem emergenten<br />

Rechtsempfinden, das sich selbst-regulativ aussteuert und verkrustete<br />

Rechtsstrukturen auf der policy-Ebene aushebelt.<br />

Zusammengefasst beschleunigen globale Netzwerke den Verdichtungsgrad der<br />

Netzwerkgesellschaft. Sie bewirken nahezu deterministische Lernprozesse und<br />

Innovationspotenziale, die sich im sozialen Austausch entfalten. Die Bedeutung des<br />

Webs als (passiver) Medienkanal und (aktiver) Werkzeugkasten für einen modernen<br />

Kulturraum mit neuen sozialen Praktiken und Werten ist eminent wichtig, will man<br />

die kollaborativen Prozesse zur Entfaltung ermächtigen.<br />

7. Neuordnung der Regulationsinstanzen (Recht, Politik, Verwaltung)<br />

Die regulatorischen Instanzen neu zu ordnen übt nach Ansicht der Expertinnen keinen<br />

Einfluss auf fast alle Flow-Kategorien aus. Lediglich transparentere Strukturen können<br />

über diesen Weg geschaffen werden - für diese Flow-Kategorie ist diese Maßnahme<br />

von entscheidender Bedeutung.<br />

Wie könnte dennoch -unter Einbeziehung der theoretischen Überlegungen- diese<br />

bildungspolitische Maßnahme auf alle Hemmfaktoren ausstrahlen?<br />

• Sozio-kulturelle Werte & Praktiken: Die Regulationsinstanzen sind sozio-historisch<br />

gewachsene Institutionen, die bei Neuordnungen z.B. zugunsten größerer soziokultureller,<br />

regionaler Einheiten auch gravierende Auswirkungen auf die<br />

innerstaatlichen, sozio-kulturellen Werte und Praktiken haben könnten. Über<br />

netzaktive Menschen in den Institutionen werden auch diese in ihrer soziokulturellen<br />

Ausrichtung durch die praktizierte Web 2.0-Kultur infiltriert. Würde<br />

sich diesem bereits absehbaren Prozess eine weitere Souveränitätswanderung von<br />

kleineren staatlichen Formationen hin zu größeren politischen Einheiten mit

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