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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Bi ld u n g s p o l it i s c h e r R a h m e n fü r d i e RT D - E rg e b n i s s e 313<br />

5. Restrukturierung des Bildungssystems<br />

Das Bildungssystem zu restrukturieren ist zentrale Voraussetzung, wenn Menschen<br />

Verantwortung für ihre eigene Usability übernehmen sollen. Diese Maßnahme<br />

beeinflusst auch die Flow-Kategorien Person, Workflow, Medienumgebung und space<br />

of flows. Transparenz jedoch ist eine Kategorie, die nach Ansicht der Expertinnen<br />

kaum beeinflusst wird durch solch eine bildungspolitische Maßnahme.<br />

Welche Auswirkung hat diese Maßnahme auf die einzelnen Hemmfaktoren?<br />

• Sozio-kulturelle Werte & Praktiken: Über eine Öffnung des Bildungssystems zum<br />

Netz -sowohl hinsichtlich der Einbindung der technologischen und globalen<br />

Möglichkeiten, als auch im Hinblick auf die Entwicklung von Social Content und<br />

Open Educational Resources, Open Access, Open Source als Ergebnis geförderter,<br />

formaler Bildung- liesse sich das unilaterale Denken mit Output-Fixierung auf der<br />

policy-Ebene ggf. langsam überwinden. Die gesellschaftliche Akzeptanz<br />

selbstbestimmter Personen könnte auf der politics-Ebene darauf hinwirken,<br />

informelle Lernerfolge anzuerkennen und den Weg zu persönlich relevanten CoPs<br />

und NoPs moderierend zu begleiten. Über die aktive Integration des Netzes in die<br />

Bildungsprozesse auf der polity-Ebene liesse sich Vertrauen aufbauen, so dass sich<br />

die sozio-kulturelle Software des Geistes transformieren liesse.<br />

• Ökonomischer Druck: Wenn Bildung auf der politics-Ebene rund um die Orte<br />

organisiert würde, an denen bereits ein technologischer Netzzugang gegeben ist<br />

bzw. moderne Bildungssysteme am space of places sich rund um Netzwerkknoten<br />

des space of flows organisieren, könnte die partielle Exklusivität von<br />

(kostenpflichtigen) Bildungsorten relativiert werden. Über offene Schnittstellen<br />

liesse sich auf der polity-Ebene ein alternatives Rechtssystem entwickeln, das sich<br />

an den lernenden Personen orientiert und weniger an den Lobbyinteressen der<br />

Content- und Bildungsindustrie. Über diesen Weg liesse sich ggf. die Abhängigkeit<br />

des Netzlernens von ökonomischen Sachzwängen zumindest teilweise unterlaufen.<br />

• Politische Mechanismen: Indem Lernende die Vorteile eines offenen<br />

Bildungszugangs erfahren und erste kollaborative Netzwerkerfahrungen sammeln,<br />

steigt auf der policy-Ebene der Legitimationsdruck auf den politischen Apparat.<br />

Undemokratische Entscheidungsprozesse auf der politics-Ebene werden dadurch<br />

möglicherweise hinterfragt und alternative Forschungsaktivitäten beflügelt. Damit<br />

könnte die seitens einflussreicher IOs dominierte Weltkultur mit visionären<br />

Alternativen konterkariert werden und zu einer modernen kulturellen Hegemonie<br />

auf der polity-Ebene basisdemokratisch beitragen.<br />

• Sozio-technologischer Wandel: Einen Change-Management-Prozess zu durchlaufen,<br />

der als Kontinuum erfahren wird und nicht als Abfolge differenzierter Stufen, die<br />

Plateaus suggerieren, die in Zeiten stetigen Wandels für kein Zeitfenster mehr<br />

haltbar sind, sollte idealtypisch bereits von Kindesbeinen an einstudiert werden.

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