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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Bi ld u n g s p o l it i s c h e r R a h me n f ü r d i e RT D - E rg e b n i s s e 312<br />

selbstbestimmter Ökonomie entstehen, der einer geballten Innovationskraft<br />

gleichkäme. Hier wäre Chancengleichheit zunächst auf der politics-Ebene wirksam.<br />

• Politische Mechanismen: Auch in diesem Feld würde Chancengleichheit zu einer<br />

basisdemokratischen Transparenz beitragen, die keine undurchsichtigen Interessen<br />

deckt. Indem zivilgesellschaftliche Akteure und benachteiligte Regionen in die<br />

politischen Prozesse gestaltend mit eingreifen könnten, würde eine wahrhaft globale<br />

Netzkultur mit demokratischer Legitimation auf der polity-Ebene heranreifen<br />

können, die dann auf die politics- und policy-Ebene Auswirkungen hätte.<br />

• Sozio-technologischer Wandel: Über die Möglichkeit, auf der Access- und Social-<br />

Content-Ebene zuzugreifen auf den sozio-technologischen Wandel erfolgt ein<br />

informeller Lernprozess, der eine bottom-up-Kultur entstehen lässt, die sich an die<br />

kollektive Intelligenz der Aktiven kontinuierlich anpasst. Damit würde die<br />

Chancengleichheit auf die policy- und politics-, vielleicht später auf die polity-<br />

Ebene einwirken können.<br />

• Persönliche Voraussetzungen: Auf der Skill- und Motivation-Ebene von Individuen<br />

kann sich einiges bewegen, wenn Bildung kostenfrei zugänglich ist bzw. die<br />

informellen Lernprozesse nach erfolgtem Netzzugang greifen. Eine globale<br />

Zivilgesellschaft könnte darauf aufsetzen, die idealer Weise keine neuen Eliten<br />

produziert, sondern die Netzwerkeffekte beispielhaft nutzt. Hier würde zunächst die<br />

polity-Ebene beeinflusst, die dann auf andere Ebenen abstrahlt.<br />

• Soziales Umfeld: Dieser Hemmfaktor kann durch Chancengleichheit beeinflusst<br />

werden, wenn das soziale Umfeld aufgrund sozio-ökonomischer Faktoren oder<br />

mangelnder Vorbildung nicht prädestiniert ist für den Netzzugang. Auch die<br />

Machtstrukturen innerhalb eines bestimmten sozialen Umfeldes lassen sich eher<br />

umgehen, wenn Chancengleichheit (z.B. zwischen den Geschlechtern) gegeben ist.<br />

Dann wird der Kontakt zu Gleichgesinnten in interessengeleiteten NoPs eher<br />

gefördert.<br />

• Rechtliche Rahmenbedingungen: Chancengleichheit im Rechtssystem könnte eine<br />

Aufwertung der Produser ermöglichen und dem Lobbying der Content-Industrie<br />

entgegenwirken. Auf der internationalen Bühne liesse sich idealtypisch eine<br />

Weltregierung aufbauen, die aus gleichberechtigten Playern besteht. Hier müsste<br />

Chancengleichheit primär auf der politics-Ebene wirken, um Einfluss auf die polity-<br />

Ebene nehmen zu können.<br />

Zusammen gefasst bedeutet dies: Erst über die Etablierung von Chancengleichheit auf<br />

verschiedenen Ebenen (Ökonomie, Politik, Recht, Bildung, Gender, Kultur) haben alle<br />

Menschen grundsätzlich die Chance, sich aktiv in die Gestaltung der<br />

Netzwerkgesellschaft einzubringen. Hierauf bildungspolitisch gestaltend einzuwirken<br />

ist eine weitere zentrale Voraussetzung für den Aufbau einer globalen<br />

Netzwerkgesellschaft.

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