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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Bi ld u n g s p o l it i s c h e r R a h m e n fü r d i e RT D - E rg e b n i s s e 311<br />

Workflows in selbst gestalteten Medienumgebungen sukzessive den eigenen<br />

Bedürfnissen an. Die persönlichen Voraussetzungen wachsen fast unmerklich mit.<br />

• Soziales Umfeld: Soziales Lernen kann die integrative Wirkung des Netzes auf den<br />

Zusammenhalt des eigenen sozialen Umfeldes befördern. Aber auch neue<br />

Bekanntschaften in neu entstehenden NoPs können sich über diesen Weg entfalten<br />

und die Personen aktiver in die Netzwerkgesellschaft einbinden.<br />

• Rechtliche Rahmenbedingungen: Die praktizierten sozialen Lernformen lassen<br />

NetzbürgerInnen an rechtliche Grenzen des veralteten Rechtssystems stossen.<br />

Indem weitere soziale Kreise in die Netzwerkgesellschaft integriert werden, besteht<br />

die Hoffnung, auch in traditionell konservativen, juristischen Kreisen ein<br />

Verständnis für die notwendigen Veränderungen in der Netzwerkgesellschaft auf<br />

der policy-, politics- und polity-Ebene zu erwirken.<br />

Zusammen gefasst ist soziales Lernen eine bildungspolitische Maßnahme, die an der<br />

Person ansetzt und einen Erfahrungsraum schafft, der es den Individuen ermöglicht,<br />

v.a. auf der Skill- und Motivation-Ebene einen Einstieg zu finden in die<br />

Netzwerkgesellschaft.<br />

4. Etablierung von Chancengleichheit<br />

Chancengleichheit zu etablieren ist nach Ansicht der Expertinnen von entscheidender<br />

Bedeutung für die Weiterentwicklung des space of flows. Zudem ist sie sehr wichtig für<br />

die persönliche Entwicklung und die personalisierte, gebrauchstaugliche Anpassung<br />

der einfliessenden Ströme. Chancengleichheit hilft auch, die Workflows und die<br />

Medienumgebung auf die persönlichen Bedürfnisse besser zuzuschneiden. Allerdings<br />

übt sie überhaupt keinen Einfluss auf die Entwicklung transparenter Strukturen aus.<br />

Chancengleichheit ist ein hehrer Anspruch, der unabhängig vom Internet schon sehr<br />

lange gefordert wird. Bei aller Utopie: Wie könnte Chancengleichheit auf die<br />

identifizierten Hemmfaktoren einwirken?<br />

• Sozio-kulturelle Werte & Praktiken: Über Chancengleichheit könnten zunächst die<br />

klassischen Vermachtungen am space of places unterlaufen und damit die soziokulturellen<br />

Werte und Praktiken beeinflusst werden. Die Interessen der derzeit<br />

Exkludierten liessen sich über die globale Netzwerkgesellschaft stärker einbringen,<br />

indem sie z.B. auf die IOs einwirken, als nationale Veto-Spieler fungieren oder die<br />

existierenden EntscheidungsträgerInnen stärker beeinflussen könnten. Insofern<br />

kann Chancengleichheit über die sozio-kulturellen Werte und Praktiken auf der<br />

policy-, politics- und polity-Ebene wirken.<br />

• Ökonomischer Druck: In diesem Kontext wirkt sich die Etablierung von<br />

Chancengleichheit bei aller Utopie am stärksten aus. Sozio-historisch entstandene,<br />

tradierte, internationale und innerstaatliche Ungerechtigkeiten liessen sich ggf.<br />

etwas ausgleichen. Über eine Überbrückung des Digital Divide könnte auf der<br />

Access-, Social Content- und Motivation-Ebene ein kreativer Schub in Richtung

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