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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Bi ld u n g s p o l it i s c h e r R a h me n f ü r d i e RT D - E rg e b n i s s e 310<br />

keinen Einfluss hat diese Maßnahme auf den space of flows.<br />

Wie beeinflusst die Förderung sozialen Lernens die einzelnen Hemmfaktoren?<br />

• Sozio-kulturelle Werte & Praktiken: Soziales Lernen im globalen Maßstab vermag<br />

Menschen miteinander verbinden. Interkulturelle Unterschiede der Mediennutzung<br />

gleichen sich über die Ausbildung eines gemeinsamen Kommunikationscodes<br />

langsam an bzw. etabliert sich im space of flows eine supranationale Web 2.0-<br />

Kultur, die sich am space of places in die regionalen Kulturen einschreibt. Dieser<br />

Kulturwandel vollzieht sich zunächst auf der policy-Ebene, bevor er dann auf die<br />

politics-Ebene einwirkt und damit später die polity-Ebene verändert.<br />

• Ökonomischer Druck: „Aufstieg durch Bildung“ ist ein gern bemühter Mythos, der<br />

sich nur selten realisiert, sich aber angesichts lebenslanger Dynamiken im<br />

Arbeitsprozess immer wieder auf's Neue stellt. Das formale Bildungssystem stößt<br />

hier an seine Grenzen - informelle Lernpraktiken vermögen zu überbrücken. Die<br />

Förderung sozialen Lernens beschränkt sich nicht auf die formale Vermittlung<br />

entsprechender Kompetenzen, sondern umfasst vor allem Unterstützungsleistungen<br />

für die aktive Teilhabe im globalen Netz. Dies setzt einen technologischen Zugang<br />

und finanzielle Mittel voraus, damit sich Personen als aktive NetzbürgerInnen<br />

beteiligen können. Soziales Lernen -in diesem Sinn verstanden- umgreift folglich<br />

nicht nur soziale Lernformen, sondern auch die soziale, interaktive Arbeit mit<br />

Lerngegenständen und deren soziale Weitergabe - ggf. auch, um ein eigenes<br />

Einkommen auf der Basis eines sozialen Eigentumsbegriff zu beziehen. Die<br />

Gestaltungsmacht klassischer Bildungspolitik ist hinsichtlich dieses Hemmfaktors<br />

an seine Grenzen gestoßen, hier bedarf es entsprechender Korrekturen auf der<br />

politics-Ebene.<br />

• Politische Mechanismen: Auf die politischen Mechanismen vermag die Förderung<br />

sozialen Lernens nur indirekt Einfluss zu nehmen. So baut sich eine<br />

gesellschaftliche Netzwerk-Kompetenz erst über die Integration möglichst vieler<br />

Netzwerkknoten auf - sowohl an Personen als auch an Institutionen. Soziales<br />

Lernen bedeutet unter diesem Blickwinkel, auch institutionelle Erfahrungswerte<br />

aufzubauen und die soziale Kompetenz relevanter Personen im politischen<br />

Räderwerk auf der polity-Ebene zu steigern.<br />

• Sozio-technologischer Wandel: Soziales Lernen ist ein wesentlicher Faktor, um als<br />

Person beim sozio-technologischen Wandel kontinuierlich Schritt zu halten. Glückt<br />

es, sich als Netzwerkknoten in verschiedenen, persönlich interessanten CoPs und<br />

NoPs zu bewegen, ist ein kollektiver Wandlungsprozess möglich, der sich auf allen<br />

drei Ebenen (policy, politics, polity) auswirkt.<br />

• Persönliche Voraussetzungen: Über soziales Lernen vollzieht sich der persönliche<br />

Change-Management-Prozess fast unmerklich. Indem die informellen Lernprozesse<br />

angestossen werden und sich im Netzwerk fortentwickeln, passen sich die

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