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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Bi ld u n g s p o l it i s c h e r R a h me n f ü r d i e RT D - E rg e b n i s s e 308<br />

Öffentlichkeit, die sich als informelle Zivilgesellschaft emergent ausformt. Dieser<br />

Ausformungsprozess lässt im space of flows eine Web 2.0-Kultur entstehen, die sich<br />

am space of places in die regionalen Kulturen einwebt. Insofern hier z.B.<br />

kontinuierlich die nationalen, bildungspolitischen Harmonisierungsbestrebungen<br />

seitens aktiver NutzerInnen diskursiv unterlaufen und in die regionale Kultur<br />

hineingetragen werden, kann das Web -sowohl auf der policy-, politics- und polity-<br />

Ebene- Einfluss auf politische Prozesse nehmen. Zwar wird diese Entwicklung hin<br />

zu transparenten Strukturen von herrschenden Eliten in tradierten Institutionen<br />

behindert. Aber nur über die aktive Einbindung dieser zivilgesellschaftlichen<br />

Aktivitäten in politische Entscheidungsprozesse lässt sich eine halbwegs<br />

demokratische Legitimation auch der praktizierten Bildungspolitik herstellen. Die<br />

Zivilgesellschaft ist das zentrale Scharnierwerk, um die kulturelle Hegemonie<br />

entsprechend der globalen, kollektiven Bedürfnisse der Menschen auszuhandeln.<br />

Um diesen Transformationsprozess hin zu modernen sozio-kulturellen Werten und<br />

Praktiken über die internationale (Bildungs-)Politik zu unterstützen, bedürfte es<br />

unter den gegebenen Bedingungen einer aktiven Lobbyarbeit in den IOs über eine<br />

schlagkräftige internationale Bildungs-NGO, die maximal reflexiv mögliche elitäre<br />

Kontinuitäten hinterfragt.<br />

• Ökonomischer Druck: Die Zivilgesellschaft kann hinsichtlich des ökonomischen<br />

Drucks auf zwei Ebenen wirken: Zum einen können zivilgesellschaftliche Kräfte<br />

versuchen, die bildungspolitischen Lücken informell zu schliessen, die das<br />

herrschende formalisierte Bildungssystem reisst - z.B. über kreative Lösungen, an<br />

den diversen technologischen Zugängen Unterstützung auf der Skill-Ebene<br />

anzubieten oder über Aktivitäten, die die Motivation zum Mitmach-Netz steigern.<br />

Zum anderen können vielfältige netzpolitische Initiativen der Open-Bewegung<br />

mitsamt (inter-)nationaler Lobbying-Arbeit zugunsten einer Alternative zu<br />

kostenpflichtigen Abhängigkeiten votieren. Hier sind bereits eine Vielzahl an<br />

zivilgesellschaftlichen Akteuren aktiv, die im Internet Governance-Regime mit<br />

vote-Funktion eingebunden werden sollten.<br />

• Politische Mechanismen: Die politischen Mechanismen sind eng verbunden mit<br />

dem erzeugten ökonomischen Druck, den Personen vergegenwärtigen. Das<br />

herrschende System legitimiert sich über den Verkauf von Produkten und<br />

Dienstleistungen. Insofern profitieren Einzelne von dem praktizierten Modell,<br />

während Andere dadurch benachteiligt werden. Genau diese Ungleichheit fördert<br />

Mißtrauen in der Gesellschaft und wirkt damit kontraproduktiv zur aktiven, freien<br />

Nutzung des Netzes. Seitens der selbstorganisierten Zivilgesellschaft gilt es hier, auf<br />

Mißstände hinzuweisen und gleichzeitig Möglichkeiten aufzuzeigen, wie ein<br />

vertrauensvoller Umgang mit den (Medien-)Technologien aussehen kann. Auf der<br />

internationalen Bühne sollten einflussreichere NGOs kooperativ auch die Interessen<br />

anderer, regionaler zivilgesellschaftlicher Kräfte unterstützen. Hierzu wären eigene,

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