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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Bi ld u n g s p o l it i s c h e r R a h me n f ü r d i e RT D - E rg e b n i s s e 280<br />

Informationsmedien wie Text, Bild, Audio, Video oder Anwendungen wie<br />

Datenbanken oder Spiele vorliegen. Hier spielen v.a. regionaler und lokaler Content<br />

eine Rolle als auch E-Governance-Ressourcen (ebd., 57ff.).<br />

• Motivation-Ebene: Auf dieser Ebene wirken sich die motivationalen Einstellungen<br />

zur Internetnutzung und zur politischen Partizipation auf die Nutzung an sich, die<br />

Nutzungsmuster und die Differenzierung zwischen aktiver und passiver Nutzung<br />

aus (ebd., 63ff.).<br />

Public Network Access Points (PNAP) können auf allen vier Ebenen wirken und einen<br />

Ansatz zur Überwindung des DD bieten. Allerdings zeigte sich in der Untersuchung<br />

von Haseloff, dass neue IKT bislang nur zu einem geringen Anteil für marginalisierte<br />

Gruppen und in ländlichen Regionen zum Einsatz kommen. Von einem<br />

flächendeckenden Einsatz von PNAPs kann in Entwicklungsländern nicht die Rede<br />

sein (ebd., 281). Zumal die nationalen Telekommunikationsanbieter mit ihren<br />

politischen Verbündeten aggressiv gegen neue Ansätze angehen (Wilson III und Wong<br />

2007, 15).<br />

Andererseits hat das gewaltige Wachstum auf dem Mobilfunk-Markt mitsamt der<br />

Möglichkeiten, mobil in das Internet einsteigen zu können, eine Entwicklungsrichtung<br />

eröffnet, die in den theoretischen Analysen bislang kaum berücksichtigt wurde. Auch<br />

die über die medial-technologischen Werkzeug-Skills hinaus gehende individuelle<br />

Netz- und kollektive Netzwerk-Kompetenz findet kaum einen Weg in die<br />

bildungstheoretischen Überlegungen, da sie sich nur schwer operationalisieren lassen.<br />

Diese gesellschaftlich angebundenen Kompetenzformen sind aber erforderlich, um auf<br />

der persönlichen Skill-Ebene in der Netzwerkgesellschaft den Kulturraum Internet<br />

qualitativ nutzen und gestalten zu können. Zudem kommt auf der Content-Ebene den<br />

Social Media eine große Bedeutung im Web 2.0-Zeitalter zu. Indem hier neben dem<br />

Circular Entertainment auch das Social Computing und das Creative Internet in den<br />

Blick genommen werden muss (analog zu Frank Thomas, Vittadini, und Gómez-<br />

Fernández 2009), sollte heute vielleicht treffender von einer Social Content-Ebene<br />

ausgegangen werden. Schließlich gilt es auf der Motivation-Ebene, die<br />

Voraussetzungen für das Flow-Erleben bei der Analyse mit einzubeziehen, die eben<br />

auch sozio-kulturell wie sozio-technologisch geprägt sind.<br />

Der physische Zugang zum Netz ist die zentrale Voraussetzung zur Überwindung des<br />

DD. Je nach geographischer Lage (Gerätezugang und Netzzugang), sozioökonomischer<br />

Rahmenbedingungen (Arbeit, Branche, Einkommen), familiärer<br />

Haushaltsstruktur (Kinder unter 18 Jahren) und individueller Konfiguration (Alter,<br />

Geschlecht, ethnischer Background, Bildung) entschied sich bislang, auf welcher Seite<br />

des Digital Gaps der einzelne Mensch landete (vgl. z.B. Castells 2001b, 1:255; Cheong<br />

2005; OECD 2001). Angesichts von global fünf Milliarden mobiler Abonnements im

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