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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Bi ld u n g s p o l it i s c h e r R a h me n f ü r d i e RT D - E rg e b n i s s e 270<br />

eindrucksvoll, wie IOs eigene politische Zielsetzungen entwickeln, die sich aus der<br />

institutionellen Eigendynamik heraus ergeben. Über international vergleichende<br />

Studien gaben sie den Staaten einen Blick frei auf andere nationale Standpunkte<br />

und trieben damit einen Konvergenzprozess voran, der sich entlang der Outputs der<br />

Bildungssysteme orientierte und eine alternative Bildungspolitik inhärent empfahl<br />

(ebd., 5f.).<br />

• Am 8.11.2000 wurden von der UNO die zehn Millennium Development Goals<br />

(MDGs) aufgesetzt mit dem Ziel, bis zum Jahre 2015 weltweit einen internationalen<br />

Mindeststandard etabliert zu haben. Auf die Bildung beziehen sich zwei Hauptziele:<br />

Zum einen soll eine Primarschulausbildung für jedes Kind gewährleistet und zum<br />

anderen soll für Jungen wie Mädchen ein gleichberechtigter Zugang zur Primar-<br />

und Sekundarschulbildung gesichert sein. Der Weltbank kommt bei der Umsetzung<br />

eine besondere Rolle zu: Mit finanziellen Mitteln wird das Forschungs- und<br />

Ausleihvolumen für entwicklungsschwache Nationalstaaten entsprechend<br />

ausgerichtet. In den bildungspolitischen Schwerpunkten der Weltbank wird der<br />

Primar-, Sekundar- und Hochschulbildung das größte Gewicht beigemessen<br />

(Brandecker 2007, 3f.). Mit der Betonung der Bildung als eigenständigem<br />

Entwicklungsziel läutete die Weltbank eine neue bildungspolitische Phase ein.<br />

Zudem stiegen mit den MDGs die prozentualen Bildungsausgaben am<br />

Gesamtbudget der Weltbank erheblich: Von 4,8% im Jahre 2000 zu 12,7% im Jahre<br />

2003 (ebd., 25). Auch wurden verschiedene Programme initiiert, um der<br />

Dringlichkeit Rechnung zu tragen (ebd., 24):<br />

• Education for All im Primarschulsektor;<br />

• Education for the Knowledge Economy zur Stärkung der Sekundär- und des<br />

Hochschulbereichs;<br />

• Fast Track Initiative (2002), um mit erhöhten Ausgaben die Ziele in allen<br />

Ländern zu erreichen;<br />

• Afrika-Aktionsplan (2006), um den regionalen Rückstand zu kompensieren.<br />

Die offensichtliche Erfolglosigkeit historischer Weltbank-Initiativen und damit<br />

einhergehend die ständige Reformbedürftigkeit war -neben einer intensiveren<br />

Auseinandersetzung in der Weltbank- ein Grund, warum sich der Stellenwert der<br />

Bildung über die Jahre zugunsten der Wahrnehmung der Bildung als individuellem<br />

Gemeingut verschoben hat.<br />

„Galt Bildung zunächst nur als Mittel, um die wirtschaftliche<br />

Entwicklung voranzutreiben und wurde sie anschließend als Faktor zur<br />

Armutsverringerung betrachtet, so gilt sie heute als ein<br />

eigenständiges Entwicklungsziel, als ein wichtiger<br />

Entwicklungsfaktor und sogar als Menschenrecht.“ (Brandecker 2007,<br />

26f.)

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