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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Bi ld u n g s p o l it i s c h e r R a h m e n fü r d i e RT D - E rg e b n i s s e 263<br />

2. Außensteuerung der Hochschulen durch den Staat oder durch andere Akteure, an<br />

die er Steuerungsbefugnisse delegiert<br />

3. akademische Selbstorganisation der Hochschulen<br />

4. hierarchische Selbststeuerung der Hochschulen<br />

5. Konkurrenzdruck in und zwischen den Hochschulen<br />

Formal regeln und bestimmen die fünf Dimensionen dann im Rahmen des<br />

vorherrschenden Governance-Regimes die Handlungsebenen dreier verschiedener<br />

Akteure (ebd., 240):<br />

• die Hochschulen als Organisationen;<br />

• die WissenschaftlerInnen als Angehörige der Organisation;<br />

• die staatlichen bzw. staatlich lizenzierten Akteure, die als Gegenüber der<br />

Hochschulen wirken (z.B. Unternehmen oder Evaluationsagenturen).<br />

Bezogen auf die Hochschulpolitik tritt demnach die nationalstaatliche Bildungspolitik<br />

als souveräner Entscheidungsträger auf, der die (empfohlenen)<br />

Steuerungsinstrumente auf die eigene Kultur selbstbestimmt anwendet. Um die<br />

Ergebnisse im Rahmen des Governance-Regimes evaluieren und ggf. anpassen zu<br />

können, wird die empirische Bildungsforschung ermächtigt, im Sinne der Educational<br />

Governance auf die nationale Umsetzung der bildungspolitischen Maßnahmen zu<br />

achten und ggf. Vorschläge für die Korrektur der Steuerungsinstrumente vorzubringen<br />

(Buchhaas-Birkholz 2009, 30).<br />

Der Governance-Begriff ist also normativ im Sinne der Vorgabe einer<br />

harmonisierenden politischen Handlungsmaxime für staatliche wie nicht-staatliche<br />

Akteure. Als Forschungsgegenstand ermöglicht Governance zudem einen tieferen Blick<br />

in die Analyse von Handlungen in einem komplexen Mehrebenensystem. Schließlich<br />

dient Governance in seinen verschiedenen Ausprägungen (Global Governance,<br />

Educational Governance) als Forschungsrichtung, um Wirkmechanismen auf den<br />

verschiedenen Ebenen empirisch zu erkennen und Gestaltungsspielräume für die<br />

nationale Politik zu definieren.<br />

5.1.2 EINFLUSS INTERNATIONALER ORGANISATIONEN AUF DIE<br />

WELTKULTUR<br />

Mit Beginn der Globalisierung und gesteigert seit dem Ende des Kalten Krieges wird<br />

den Internationalen Organisationen (IOs) eine zunehmend aktivere Rolle in der<br />

Weltpolitik seitens der Nationalstaaten und seitens der Wissenschaft zugestanden, die<br />

gleichzeitig den nationalstaatlichen Einfluss hinterfragt und damit über den<br />

klassischen (Neo-)Realismus-Ansatz hinausgeht (Joachim, Reinalda, und Verbeek<br />

2008a, 3). IOs haben sich zu machtvollen, teilweise von den sie legitimierenden

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