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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Bi ld u n g s p o l it i s c h e r R a h me n f ü r d i e RT D - E rg e b n i s s e 262<br />

Marketisierung des Bildungsbereichs (Leuze, Martens, und Rusconi 2007, 3). Diesen<br />

globalen Trends stehen graduelle Unterschiede in der Umsetzung der daraus<br />

resultierenden nationalen Bildungspolitiken gegenüber. Je nach Land entstehen<br />

verschiedene Mischformen an Steuerungstypen mit intendierten oder weniger<br />

intendierten Wirkungen. Über vergleichende Studien werden "Nacherfindungen" von<br />

Bildungskonzepten analysiert, die nicht auf Blaupausen aufbauen, sondern Standards<br />

als Orientierung nehmen (Kussau und Brüsemeister 2007, 42). Bildungspolitisch<br />

konnte diese Forschung folgende Entwicklungen für Governance-Regimes im<br />

Bildungswesen identifizieren,<br />

„(...) die durch bildungspolitische Programme ausgelöst sind:<br />

• der Rückbau der staatlichen Detailsteuerung zugunsten einer<br />

erweiterten Autonomie von Bildungseinrichtungen;<br />

• die Veränderung individual-professioneller Strukturen hin zu<br />

mehr teamorientierten Formen der Profession;<br />

• die Vorgabe substanzieller Außenziele (Bildungsstandards);<br />

• die Stärkung von Leitungspositionen;<br />

• und innerhalb gewisser Grenzen die Einführung von<br />

Wettbewerbselementen." (ebd.)<br />

Im Fokus der Forschung zur Educational Governance stehen demnach nationale<br />

Steuerungsstrukturen im Bildungswesen. Es geht einerseits darum, die nationalen<br />

Rezeptions-, Verarbeitungs- und Realisierungsmuster neuer Steuerungselemente zu<br />

erkennen und hinsichtlich ihrer Wirkungen zu analysieren. Andererseits soll<br />

identifiziert werden, inwiefern diese neuen Steuerungsmaßnahmen der gemischten<br />

Educational Governance-Formen zu gewünschten Ergebnissen geführt haben -<br />

entsprechend der von der empirischen Bildungsforschung auf der Basis internationaler<br />

Vergleichsuntersuchungen von Bildungsstandards identifizierten Kennziffern<br />

(Altrichter 2007, 9f.). Perspektivisch geht es dieser Forschung darum, Potenziale und<br />

Grenzen für bewusst gestaltete Handlungskoordinationen zwischen verschiedenen<br />

Akteuren aufzuzeigen (Brüsemeister 2008, 200).<br />

Am Beispiel des Governance-Regimes von Hochschulsystemen lässt sich der<br />

Educational Governance-Ansatz gut verdeutlichen. Der Staat überlässt formal die<br />

Zielerfüllung der Kennziffern autonomen Handlungseinheiten - aber orientiert an<br />

internationalen Bildungsstandards, die von internationalen Organisationen evaluiert<br />

werden (ebd., 200). Sollen nun verschiedene Hochschulen miteinander verglichen<br />

werden, lässt sich z.B. ein Governance-Equalizer nutzen, der einen differenzierten<br />

Vergleichsmaßstab ermöglicht (Schimank 2007, 238ff.). Dieser Equalizer umfasst fünf<br />

Dimensionen:<br />

1. staatliche Regulierung der Hochschulen

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