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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Bi ld u n g s p o l it i s c h e r R a h me n f ü r d i e RT D - E rg e b n i s s e 260<br />

Kombinationen genutzt werden“ (ebd., 20). Die Steuerungs- und<br />

Koordinationsfunktion dieser institutionellen Strukturen zu erkennen mit dem Ziel,<br />

Ansätze zu finden, um ggf. die „verhaltenssteuerenden Wirkungen institutioneller<br />

Regeln“ (ebd., 20) zu ändern, steht im Fokus der Governance-Analyse. Dabei kann<br />

Steuerung als zielorientiertes Handeln verstanden werden, das im akteurtheoretischen<br />

Verständnis -je nach Akteurkonstellation- verschiedene politische Handlungsmuster<br />

umfasst: So kann zum einen das eigene Handeln eine direkte Beeinflussung bewirken.<br />

Zum anderen können andere Akteure über Anreize, Überredung oder Macht<br />

beeinflusst werden. Und schließlich lassen sich Handlungen über den strukturellen<br />

Kontext sozial steuern (Schimank 2007, 233).<br />

„Die Governance-Perspektive betrachtet also eine Akteurkonstellation<br />

im Hinblick auf tatsächlich geschehende oder mögliche multiple<br />

Bestrebungen intentionaler Gestaltung - wobei es eine analytisch<br />

offene Frage ist, inwieweit die Gestaltungsabsichten an<br />

Sachproblemen und inwieweit sie an Machtinteressen orientiert sind.“<br />

(ebd., 234)<br />

Die analysierten Prozesse und Interaktionsmuster überschreiten dabei die<br />

Organisationsgrenzen und auch die staatlich und gesellschaftlich prägenden,<br />

traditionellen Muster. Staatliche und nicht-staatliche Akteure innerhalb oder<br />

außerhalb von Organisationen prägen diesen fliessenden Politikstil als kollektives<br />

Handeln (Benz 2004, 25), der zumeist auf die Meso-Ebene einwirken will. Die<br />

Governance-Forschung konzentriert sich auf diese Ebene intentionaler Gestaltung<br />

organisatorischer und interorganisatorischer Strukturen, auch wenn die Makro- und<br />

Mikro-Ebene als Randbedingungen die Meso-Ebene mit beeinflussen (Schimank 2007,<br />

234).<br />

In der internationalen Politik bezieht Global Governance in dieser Perspektive des<br />

Mehrebenensystems nicht nur die internationale Ebene ein, sondern auch die Akteure<br />

und Institutionen der innerstaatlichen Ebene (Behrens 2007, 106). Global<br />

Governance integriert als systemischer Ansatz verschiedene Handlungsfelder auf der<br />

Basis einer für möglichst alle Kulturen akzeptierbaren „Globalethik“ (Melchers,<br />

Charlotte Schmitz, und Seitz 2005, 3). Es können drei Ebenen von Global Governance<br />

mit je verschiedenen Akteurstypen unterschieden werden (ebd., 107):<br />

1. Intergouvernementalismus: Hier verhandeln Regierungschefs und hohe Beamte<br />

über ihre jeweiligen Interessen, die vor allem durch innerstaatliche Prozesse<br />

geprägt sind (z.B. G 20-Treffen).<br />

2. Transgouvernementalismus: Hier arbeiten staatliche Beamte mit niedrigerem<br />

Status mit ihren Partnern aus anderen Ländern in spezifischen Problemfeldern,<br />

um die nationale Politik aufeinander abzustimmen (z.B. NATO).<br />

3. Transnationalismus: Hier koordinieren und definieren v.a. private Akteure und

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