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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Ko mp e t e n t e s L e rn e n in d e r N e t zw e r k g e s e l l sc h a f t 25<br />

Strukturen sich ggf. stabil und flexibel entfalten. Netzwerke entwickelten sich so zur<br />

effizientesten Organisationsform, da sie drei Hauptmerkmale mitbringen, die sie an<br />

der neuen technologischen Umgebung profitieren lassen (eigene Übersetzung aus<br />

Lupiáñez-Villanueva 2008):<br />

1. Flexibilität: Sie können sich an wechselnde Umgebungen mühelos<br />

anpassen, ohne ihr Ziel aus den Augen zu verlieren. Komponenten<br />

des Netzwerkes werden ausgetauscht oder umgangen, um passendere<br />

Verbindungen zu finden.<br />

2. Skalierbarkeit: Ohne Unterbrechung können sie wachsen oder sich<br />

minimieren, je nach Bedarf.<br />

3. Überlebensfähigkeit: Da sie kein materielles Zentrum besitzen,<br />

können Netzwerke in vielen verschiedenen Konfigurationen<br />

operieren. Sie können Angriffe auf einzelne Knoten oder<br />

kulturelle Codes gut abfangen, da die Codes in vielen Knoten<br />

verhaftet sind, die den "Auftrag" über neue Wege erfüllen können.<br />

Nur die tatsächliche physische Zerstörung aller Verbindungspunkte<br />

kann das Netzwerk eliminieren.<br />

Auf der Basis des Informationalismus und des space of flows entstehen eine Vielzahl<br />

an Netzwerken rund um flexible Projekte, die sich selbst jeweils mittels intensiver<br />

Kommunikation ihrer Mitglieder koordinieren. Diese Kommunikation folgt je<br />

spezifischen Codes, die den Raum- und Zeitbegriff von ihren historischen Wurzeln löst<br />

und ihren eigenen Bedürfnissen und Notwendigkeiten anpasst. Es entstehen vielfältige<br />

Kommunikationsbeziehungen, die dazu führen können, dass Menschen in separierten<br />

Netzwerken aufgrund mangelnder Berührungspunkte und unterschiedlicher Codes<br />

überhaupt nicht mehr miteinander kommunizieren können, da sie in verschiedenen<br />

Zeiten und Räumen leben (Stalder 2006, 202). Die Struktur der Netzwerkgesellschaft<br />

konfiguriert sich entlang dieser unterschiedlichen Netzwerke, deren gesellschaftliche<br />

Ebenen nur über einzelne Netzwerkknoten und Systemparameter verbunden sind.<br />

2.1.2 RAUM UND ZEIT<br />

Die originellste Facette aus Castells Theoriewerk stellt in mehrfacher Hinsicht sein<br />

Diskurs zu Flows (Strömen) und Plätzen, Raum und Zeit dar. Grundlage seiner<br />

Forschungen ist die Feststellung, dass Menschen in Räumen leben und agieren. Räume<br />

existieren aber -nach Leibniz- nicht unabhängig von sozialen Beziehungen, sondern<br />

werden erst durch diese konstituiert und transformiert. Insofern reflektieren und<br />

formen Räume das soziale Leben in seiner Gesamtheit (Stalder 2006, 141). Mit dieser<br />

Annahme können Räume nur über eine Gesellschaftsanalyse verstanden werden; die<br />

Raumforschung muss also holistischer Natur sein (ebd., 144).

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