Anja Christine Wagner | UEBERflow

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07.03.2013 Aufrufe

© a c w Ex p e r t I n n e n - B e f r a g u n g 246 Verfahren liess unter den gegebenen zeitlichen Beschränkungen leider keine weitere Integration der Daten zu. Es obliegt weiteren Initiativen, hier adäquate technologische Lösungen für die Forschung bereitzustellen, um diskursive Echtzeit-Ergebnisse einer vernetzten Webgesellschaft erzielen zu können. Auch der persönliche Bezug zwischen Autorin und Expertinnen erfolgte nicht in dem gewünschten Ausmaße, so dass der Versuch, über eine kurz vor Studien-Ende formulierte grobe Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse zuzüglich persönlicher Fragestellungen die synchrone Bearbeitung zu initiieren, weitestgehend erfolglos verlief. Zwar konnte im Vorfeld und im Verlaufe des Untersuchungszeitraumes mit vielen Expertinnen ein persönlicher Austausch per E-Mail aufgebaut werden - allerdings behandelten die Inhalte ausschließlich methodische Fragestellungen und Diskussionen. Insofern bestätigt diese RTD-Studie vom methodischen Verlauf her das analytische Ergebnis des Vergleichs von Delphi- mit RTD-Studie (siehe Kap. 4.1.2.4). Als Vermutung für das Ausbleiben weiteren Engagements kann die Hypothese aufgestellt werden, dass das Zeitbudget, das Expertinnen dieser RTD-Studie zubilligten, bereits ausgeschöpft war nach dem ersten Durchlauf. Die intensive Beschäftigung mit den sechs komplexen Thesen und der Aufbau eines eigenen Standpunktes ist je nach eigener Expertise als sehr aufwändig einzustufen. Derartige in die Zukunft gerichtete Komplexität, die weniger als Fortführung bereits identifizierter Faktoren, sondern als grundsätzliche strukturelle Rekonfiguration der Ausgangsbedingungen des Denkens verstanden werden muss, ist anstrengend und nur bedingt über eine Delphi-Studie zu verifizieren. In den Kommentaren zur persönlichen Statistik wurde an kritischen Punkten von einer Person die eigene, fehlende Expertise thematisiert. Eine andere Person stellte in Frage, ob die szenarischen Einführungen eventuell relevanter für die Industriestaaten seien als für die Entwicklungsländer. Auch meinte sie die komplexen Thesen seien schwierig zu unterscheiden, zumal innerkontinentale Unterschiede damit nicht zu fassen seien. Und innerhalb eines Zeitrahmens von 10 Jahren wären zudem kaum große Veränderungen realisierbar. An positiven Punkten wurde neben der Genderbrille von drei Personen das Untersuchungsdesign mitsamt seiner Online-Realisierung als sehr gelungen hervorgehoben. Insofern muss konstatiert werden, dass der kommunikative Aspekt einer Delphi- Studie in dieser RTD-Analyse nicht optimal ausgereizt wurde, aber der Zielsetzung des Untersuchungsdesigns keinen Abbruch tut. Denn das methodische Kommunikationsdefizit wird bekanntlich durch eine intensivere Beschäftigung im ersten -und oftmals einzigen- Durchgang wettgemacht. Und da die hier vorliegende RTD-Studie gar nicht zum Ziel hatte, eine konsensuale Zusammenführung der Expertinnen zu generieren, ist dieser Aspekt der mangelnden Kommunikation -im Sinne der wechselseitigen Reaktion- zu vernachlässigen. Intention dieser RTD-Studie

© a c w Ex p e r t I n n e n - B e f r a g u n g 247 war eine möglichst heterogene Einschätzung der komplexen Thesen mit dem zentralen Ziel, mögliche bildungspolitische Ansätze zu identifizieren, die ggf. über die internationale Ebene unterstützt werden könnten. Insofern es sich bei der Anlage dieser Studie um ein Foresight- und nicht um ein Forecast-Instrument handelte, sind einige interessante Ergebnisse generiert worden. Diese RTD-Studie kann von daher als qualitative Methode gelesen werden. 4.3.3 INHALTLICHES FAZIT MIT DEN ZUSAMMENGEFÜHRTEN ERGEBNISSEN Zum Schluss des 3. Kapitels wurden 18 individuelle Fähigkeiten angeführt, derer es unter personalisierten UX-Gesichtspunkten bedarf, um vergnügliche Flow- Erfahrungen zu generieren (siehe Kap. 3.4.2). Diese Fähigkeiten wurden im Thesenkatalog (Kap. 4.2.3) operationalisiert, um sie mittels eines standardisierten Fragenkatalogs seitens ausgewählter Expertinnen einschätzen zu lassen. Die Einzelergebnisse der RTD-Studie sind im Appendix detailliert ausgeführt. 116 Auch werden dort die von den Expertinnen angeführten bildungspolitischen Möglichkeiten für die einzelnen Flow-Kategorien zusammengefasst und hinsichtlich einer möglichen Beantwortung der offenen Fragen aus Kap. 3.4.3 interpretiert. 117 An dieser Stelle interessieren eher die aggregierten Trendannahmen, die über das gesamte Panel zu abstrahieren sind. Aus dem nun folgenden Abgleich des inhaltlichen Gesamtergebnisses über alle Flow- Kategorien mit den einzelnen Resultaten pro Flow-Kategorie lässt sich die Wirksamkeit einzelner bildungspolitischer Maßnahmen aus Sicht der Expertinnen gut einschätzen, um möglichst vielen Menschen bis zum Jahre 2020 einen Weg zur aktiven Teilhabe an der Netzwerkgesellschaft zu ermöglichen. Um diese Ergebnisse in die Theorie(n) internationaler Bildungspolitik einordnen zu können, erfolgt an dieser Stelle zunächst eine nüchterne Zusammenfassung der RTD-Ausbeute. Erst im folgenden Kapitel 5 wird dieses Resultat innerhalb der globalen, bildungspolitischen Rahmenbedingungen interpretiert. Aus diesen abschließenden Schlussfolgerungen lassen sich dann ggf. bildungspolitische Handlungsalternativen in Gestalt alternativer Szenarien ableiten. 116 Vgl. Appendix, Kap. 8.2.8 117 Vgl. Appendix, Kap. 8.2.12

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war eine möglichst heterogene Einschätzung der komplexen Thesen mit dem zentralen<br />

Ziel, mögliche bildungspolitische Ansätze zu identifizieren, die ggf. über die<br />

internationale Ebene unterstützt werden könnten. Insofern es sich bei der Anlage<br />

dieser Studie um ein Foresight- und nicht um ein Forecast-Instrument handelte, sind<br />

einige interessante Ergebnisse generiert worden. Diese RTD-Studie kann von daher als<br />

qualitative Methode gelesen werden.<br />

4.3.3 INHALTLICHES FAZIT MIT DEN ZUSAMMENGEFÜHRTEN<br />

ERGEBNISSEN<br />

Zum Schluss des 3. Kapitels wurden 18 individuelle Fähigkeiten angeführt, derer es<br />

unter personalisierten UX-Gesichtspunkten bedarf, um vergnügliche Flow-<br />

Erfahrungen zu generieren (siehe Kap. 3.4.2). Diese Fähigkeiten wurden im<br />

Thesenkatalog (Kap. 4.2.3) operationalisiert, um sie mittels eines standardisierten<br />

Fragenkatalogs seitens ausgewählter Expertinnen einschätzen zu lassen. Die<br />

Einzelergebnisse der RTD-Studie sind im Appendix detailliert ausgeführt. 116 Auch<br />

werden dort die von den Expertinnen angeführten bildungspolitischen Möglichkeiten<br />

für die einzelnen Flow-Kategorien zusammengefasst und hinsichtlich einer möglichen<br />

Beantwortung der offenen Fragen aus Kap. 3.4.3 interpretiert. 117 An dieser Stelle<br />

interessieren eher die aggregierten Trendannahmen, die über das gesamte Panel zu<br />

abstrahieren sind.<br />

Aus dem nun folgenden Abgleich des inhaltlichen Gesamtergebnisses über alle Flow-<br />

Kategorien mit den einzelnen Resultaten pro Flow-Kategorie lässt sich die<br />

Wirksamkeit einzelner bildungspolitischer Maßnahmen aus Sicht der Expertinnen gut<br />

einschätzen, um möglichst vielen Menschen bis zum Jahre 2020 einen Weg zur<br />

aktiven Teilhabe an der Netzwerkgesellschaft zu ermöglichen. Um diese Ergebnisse in<br />

die Theorie(n) internationaler Bildungspolitik einordnen zu können, erfolgt an dieser<br />

Stelle zunächst eine nüchterne Zusammenfassung der RTD-Ausbeute. Erst im<br />

folgenden Kapitel 5 wird dieses Resultat innerhalb der globalen, bildungspolitischen<br />

Rahmenbedingungen interpretiert. Aus diesen abschließenden Schlussfolgerungen<br />

lassen sich dann ggf. bildungspolitische Handlungsalternativen in Gestalt alternativer<br />

Szenarien ableiten.<br />

116 Vgl. Appendix, Kap. 8.2.8<br />

117 Vgl. Appendix, Kap. 8.2.12

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