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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Ex p e r t I n n e n - B e f r a g u n g 246<br />

Verfahren liess unter den gegebenen zeitlichen Beschränkungen leider keine weitere<br />

Integration der Daten zu. Es obliegt weiteren Initiativen, hier adäquate technologische<br />

Lösungen für die Forschung bereitzustellen, um diskursive Echtzeit-Ergebnisse einer<br />

vernetzten Webgesellschaft erzielen zu können.<br />

Auch der persönliche Bezug zwischen Autorin und Expertinnen erfolgte nicht in dem<br />

gewünschten Ausmaße, so dass der Versuch, über eine kurz vor Studien-Ende<br />

formulierte grobe Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse zuzüglich persönlicher<br />

Fragestellungen die synchrone Bearbeitung zu initiieren, weitestgehend erfolglos<br />

verlief. Zwar konnte im Vorfeld und im Verlaufe des Untersuchungszeitraumes mit<br />

vielen Expertinnen ein persönlicher Austausch per E-Mail aufgebaut werden -<br />

allerdings behandelten die Inhalte ausschließlich methodische Fragestellungen und<br />

Diskussionen. Insofern bestätigt diese RTD-Studie vom methodischen Verlauf her das<br />

analytische Ergebnis des Vergleichs von Delphi- mit RTD-Studie (siehe Kap. 4.1.2.4).<br />

Als Vermutung für das Ausbleiben weiteren Engagements kann die Hypothese<br />

aufgestellt werden, dass das Zeitbudget, das Expertinnen dieser RTD-Studie<br />

zubilligten, bereits ausgeschöpft war nach dem ersten Durchlauf. Die intensive<br />

Beschäftigung mit den sechs komplexen Thesen und der Aufbau eines eigenen<br />

Standpunktes ist je nach eigener Expertise als sehr aufwändig einzustufen. Derartige in<br />

die Zukunft gerichtete Komplexität, die weniger als Fortführung bereits identifizierter<br />

Faktoren, sondern als grundsätzliche strukturelle Rekonfiguration der<br />

Ausgangsbedingungen des Denkens verstanden werden muss, ist anstrengend und nur<br />

bedingt über eine Delphi-Studie zu verifizieren.<br />

In den Kommentaren zur persönlichen Statistik wurde an kritischen Punkten von einer<br />

Person die eigene, fehlende Expertise thematisiert. Eine andere Person stellte in Frage,<br />

ob die szenarischen Einführungen eventuell relevanter für die Industriestaaten seien<br />

als für die Entwicklungsländer. Auch meinte sie die komplexen Thesen seien schwierig<br />

zu unterscheiden, zumal innerkontinentale Unterschiede damit nicht zu fassen seien.<br />

Und innerhalb eines Zeitrahmens von 10 Jahren wären zudem kaum große<br />

Veränderungen realisierbar. An positiven Punkten wurde neben der Genderbrille von<br />

drei Personen das Untersuchungsdesign mitsamt seiner Online-Realisierung als sehr<br />

gelungen hervorgehoben.<br />

Insofern muss konstatiert werden, dass der kommunikative Aspekt einer Delphi-<br />

Studie in dieser RTD-Analyse nicht optimal ausgereizt wurde, aber der Zielsetzung des<br />

Untersuchungsdesigns keinen Abbruch tut. Denn das methodische<br />

Kommunikationsdefizit wird bekanntlich durch eine intensivere Beschäftigung im<br />

ersten -und oftmals einzigen- Durchgang wettgemacht. Und da die hier vorliegende<br />

RTD-Studie gar nicht zum Ziel hatte, eine konsensuale Zusammenführung der<br />

Expertinnen zu generieren, ist dieser Aspekt der mangelnden Kommunikation -im<br />

Sinne der wechselseitigen Reaktion- zu vernachlässigen. Intention dieser RTD-Studie

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