07.03.2013 Aufrufe

Anja Christine Wagner | UEBERflow

Anja Christine Wagner | UEBERflow

Anja Christine Wagner | UEBERflow

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

© a c w Ex p e r t I n n e n - B e f r a g u n g 212<br />

digitalen Lernumgebungen am globalen Informations- und Kommunikationsfluss<br />

selbstbestimmt teilzuhaben? In den Kapiteln 2 und 3 konnten die Fähigkeiten<br />

erarbeitet werden, die theoretisch zu vergnüglichen Flow-Erfahrungen im space of<br />

flows und zur selbstverantwortlichen Kompetenzentwicklung in der<br />

Netzwerkgesellschaft führen können. In der Praxis entsprechen die Menschen und die<br />

Umstände nicht unbedingt den idealtypischen Vorstellungen der Theorie (siehe offene<br />

Fragen in Kap. 3.4.3), so dass einige internationale ExpertInnen im Rahmen einer<br />

Real-Time-Delphi-Untersuchung um ihre Einschätzung gebeten wurden, wie<br />

möglichst viele Personen auf den Weg mitgenommen werden könnten.<br />

4.2.1 ZIELSETZUNG DER STUDIE<br />

Zentrales Ziel dieser RTD-Untersuchung ist es, persönliche Einschätzungen eines<br />

internationalen ExpertInnen-Kreises zu Zukunftsthesen einzuholen und Hinweise zu<br />

erhalten, wo bildungspolitische Ansatzpunkte zu finden sind bzw. Forschungsbedarf<br />

besteht, um entsprechende Voraussetzungen baldmöglichst zu schaffen. Dabei sollte in<br />

diesem Zusammenhang die Delphi-Methode „weniger als ein Verfahren zur Erzeugung<br />

von mehr oder weniger gesicherten Prognosen oder zur Herstellung eines stabilisierten<br />

Konsenses in der Experten-Gruppe über mögliche zukünftige Ereignisse angesehen<br />

werden.“ Vielmehr wird die Methode als „spezifisches diskursives Verfahren genutzt,<br />

das den Diskurs über Leitbilder und Entwicklungswege“ anzustossen (bzw. zu diesem<br />

beizutragen) vermag. Die Informationssammlung ist hier ebenso wichtig wie die<br />

Bewertung (vgl. dazu Steinmüller 1997, 85). Insofern ist sekundäres Ziel dieser<br />

Untersuchung, über eine offene Partizipationsmethode die ExpertInnen zum<br />

diskursiven Austausch über divergierende Einschätzungen zu bewegen und über<br />

diesen Weg die zentralen Knackpunkte der Diskussion für bildungspolitische<br />

Weichenstellungen zu identifizieren. Bei dieser geschlossenen Befragung handelt es<br />

sich um den explorativen Typ 3 nach (Häder 2002, 32ff.): Es werden ExpertInnen-<br />

Meinungen zu einem unsicheren Sachverhalt ermittelt und qualifiziert.<br />

Von daher gehen in die Befragung nur Thesen mit Zukunftsbezug ein, deren<br />

Realisierung noch unsicher ist (vgl. Oertzen, Cuhls, und Kimpeler 2006, 17).<br />

Untersuchungsleitend dient ein szenarisches Leitbild als Vorschlag einer<br />

mittelfristigen Vorhersage, um aus Sicht der betroffenen Individuen -und nicht der<br />

sozialen Entitäten- die optimalen Rahmenbedingungen für die Zukunft zu eruieren.<br />

Gewünschtes Ergebnis ist es, möglichst viele Menschen an dieser normativ definierten<br />

Entwicklung partizipieren zu lassen, damit deren kreatives Potenzial mit eingebracht<br />

werden kann.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!