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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w U s e r Ex p e r i e n c e a l s F lo w - An a l y s e 180<br />

langfristig orientiert sind, sowohl individualistische als auch kollektivistische Werte<br />

schätzen, einen schwachen Unsicherheitsfaktor und eine niedrige Machtdistanz<br />

aufweisen, und zudem eher feminineren Werten der intrinsischen Motivation<br />

zugewandt sind, werden sich womöglich schneller mit dem Kulturmodell des Social<br />

Webs anfreunden können. Allerdings bleibt der nationalen Kultur, und damit den<br />

staatlichen Machtstrukturen, nur noch eine Transformationsfrist, sich den global<br />

wirkenden kulturellen Codes entgegen zu stellen. Das Web generiert derweil eine<br />

vernetzte Online-Gesellschaft, die quer zu tradierten, interkulturellen Werten eine<br />

neue globale Kultur entstehen lässt - das „Medium ist [hier] die Botschaft“ (McLuhan).<br />

Allerdings generiert der neue semantische Raum des Webs auch einen intersubjektiven<br />

Kulturraum, der sich erst entlang der vernetzten Aktivitäten konfiguriert -<br />

hier werden die „Botschaften wieder zu Botschaften“ (Castells) und damit die<br />

Möglichkeiten netz-kompetenter Personen angedeutet, die an der kollektiven<br />

Netzwerk-Kompetenz feilen.<br />

Zentrale Fragestellung dieser Arbeit ist, welcher individuellen Möglichkeiten,<br />

Notwendigkeiten und Fähigkeiten es bedarf, um Personen zu ermächtigen, auf ihre<br />

sozio-kulturelle Entwicklung im globalen, kooperativen Diskurs einzuwirken. Dabei<br />

wurde oben festgestellt, dass die individuelle Netz-Kompetenz einer<br />

korrespondierenden kollektiven Netzwerk-Kompetenz bedarf, um sich vollends<br />

ausbilden zu können. Den kompetenten Menschen kommt sowohl eine persönliche wie<br />

soziale Verantwortung zu, hier für entsprechende Rahmenbedingungen zu sorgen.<br />

Mit Blick auf die bislang angeführten theoretischen Überlegungen liesse sich fragen:<br />

Wie können die beteiligten Menschen konkret den space of flows aktiv gestalten? Vor<br />

dem theoretisch erarbeiteten Hintergrund lassen sich verschiedene Flow-Kriterien für<br />

die UX-Analyse aus Sicht der Nutzer/innen ableiten. Bei der Reflexion der oben<br />

angeführten Bedingungen wie Konsequenzen eines netzwerkgelebten Flow-Erlebens<br />

kristallisiert sich eine Matrix heraus, entlang derer sich ggf. spezifische UX-<br />

Fähigkeiten der Netz-Kompetenz ableiten lassen. Auf der einen Seite konnten sechs<br />

Flow-Zustände identifiziert werden, die aus Sicht der User in ihrem Zusammenspiel<br />

eine optimierte, individuelle UX konfigurieren. Auf der anderen Seite lassen sich drei<br />

Ebenen definieren, die auf die Flow-Kategorien einwirken (siehe Tabelle 4).<br />

Ziel der folgenden Ausführungen ist es, die bisherigen theoretischen Stränge<br />

hermeneutisch zusammenzuführen und das weitere Vorgehen zu systematisieren.<br />

Dazu sollen zunächst die theoretischen Schlussfolgerungen als Voraussetzungen für<br />

Flow im space of flows formuliert und entlang der einzelnen Kriterien der Matrix kurz<br />

beschrieben werden. Dann gilt es, daraus erforderliche individuelle Fähigkeiten<br />

abzuleiten, um diese Voraussetzungen vernetzt beeinflussen zu können. Schließlich ist<br />

zu untersuchen, wie das erforderliche Kompetenzprofil ggf. von außen unterstützt<br />

werden könnte, um einen individuellen wie kollektiven Ausgleich zu ermöglichen. Zu<br />

diesem Zweck werden mögliche Hemmfaktoren, die der Ausbildung entsprechender

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