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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w U s e r Ex p e r i e n c e a l s F lo w - An a l y s e 178<br />

Person einen Erziehungsstil, der sich sozio-kulturell ausprägt und sich in die<br />

individuelle Agenda des persönlichen Lernens einschreibt (Kamentz 2006, 39ff.).<br />

Klassische Lehrszenarien -auch E-Learning- zielen darauf ab, kulturell geprägte<br />

Lehreinheiten für verschiedene Kulturen lokalisierbar zu gestalten, um den<br />

Informations- wie Wissenstransfer zu optimieren (vgl. dazu Caroli 2005). Diese<br />

Entwicklung entspricht der von Ulrich Beck diagnostizierten „ersten Moderne“, die<br />

sich durch geschlossene Strukturen, Steuerungsbemühungen, Kohärenzstreben und<br />

exkludierende Denkmuster auszeichnete. Im derzeitigen Übergang zur „zweiten<br />

Moderne“ treten Emergenz, Diversität und ein win-win-Bewusstsein in den<br />

Vordergrund, die einer transnationalen Identitätsbildung Vorschub leisten und durch<br />

Prozessorientierung, Networking, inkludierendes Denken und<br />

globalisierungsorientierte Handlungen gekennzeichnet ist (Bolten 2007, 757). Die<br />

„zweite Moderne“ korrespondiert mit dem individuellen Lernen im Web 2.0 -<br />

personalisierte Lernszenarien in benutzergenerierten Lernumgebungen können diese<br />

Anforderungen ggf. besser adaptieren.<br />

Zumal die benutzergesteuerte wie benutzerinitiierte Adaptivität von intelligenten<br />

Systemen (Kamentz 2006, 130ff.) im Zeitalter des Web 2.0 einen spürbaren Fortschritt<br />

gegenüber Vorgängermodellen aufweist - nicht zuletzt aufgrund der „Kommunikation<br />

der Dinge“ und der kollektiven Intelligenz der Daten. Diese Entwicklung führt zur<br />

Verbesserung der Usability, die den Bedürfnissen der User besser gerecht wird. Um<br />

aus User-Sicht das eigene Flow-Empfinden zu optimieren, ist es erforderlich,<br />

individuell die Vorteile solcher adaptiver Systeme wahrzunehmen und entsprechend<br />

dynamisch das eigene PLE auszurichten. Dann könnte es möglich sein, den<br />

Herausforderungen der Netzwerkgesellschaft mittels regelmäßiger Anpassungen zu<br />

begegnen - und interkulturell auszutauschen, da jede einzelne Person ihren<br />

persönlichen Zugriff mit ihren eigenen „Cultural Markers“ (Barder/Badre) und<br />

„Design Patterns“ (Hall) anpassen kann. „Culturability“ (Barber und Badre 1998) -eine<br />

Symbiose aus Kultur und Usability- kann im Zeitalter benutzergenerierter Gestaltung<br />

der Nutzerpräferenz überlassen bleiben. Seitens des Designs von Social Software muss<br />

lediglich die Adaptivität des Systems an die persönlichen Bedürfnisse gewährleistet<br />

sein.<br />

Die transkulturelle Kompetenz der „zweiten Moderne“ gleicht die kulturellen Codes<br />

und Praktiken der beteiligten Netzwerkknoten in der Netzwerkgesellschaft immer<br />

weiter an, hebt die tradierten Unterschiede aber nicht gänzlich auf. Sozio-historisch<br />

bedingte, regionale Spezifika werden weiterhin an den Übergängen zwischen space of<br />

places und space of flows wirken. Über die je spezifischen Schnittstellen der<br />

asymmetrischen Netzwerke entwickeln sich allerdings sozio-kulturelle Mischformen,<br />

die v.a. der Web 2.0-Kultur und den ihr inhärenten Wirkmechanismen geschuldet<br />

sind. Über diesen Weg infiltriert das globale Netz auch die Sozio-Kultur am space of<br />

places, an dem die Netzbürger/innen in den space of flows einsteigen. Sofern

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