07.03.2013 Aufrufe

Anja Christine Wagner | UEBERflow

Anja Christine Wagner | UEBERflow

Anja Christine Wagner | UEBERflow

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

© a c w U se r Ex p e r i e n c e a l s F lo w - An a l y s e 171<br />

oder 2008 interkulturell verglichen (siehe dazu im Appendix, Kap. 8.1.4).<br />

Alle von der World Internet Society über acht Jahre untersuchten Länder belegen<br />

einen deutlichen, kontinuierlichen Anstieg online ermöglichter Kommunikation und<br />

sozialer Vernetzung. Global setzen sich soziale Medien durch und gewinnen an sozialer<br />

Bedeutung. Auch bezüglich der Attraktivität multimedialer Entertainment-Angebote<br />

ist eine ähnliche Tendenz festzustellen. Lediglich hinsichtlich des Austauschs kreativen<br />

Contents und der mobilen Nutzung können Unterschiede festgestellt werden:<br />

• So scheint in China das Foto-Sharing kein zentrales Thema des sozialen Austauschs<br />

zu sein bzw. ist es politisch unerwünscht. Flickr wurde angesichts der politischen<br />

Kraft visueller Dokumentationen kurzerhand abgeschaltet. Inwiefern dennoch das<br />

Internet der individuellen Kreativität im multimedialen chinesischen Raum<br />

Auftrieb verleiht, bedürfte weitergehender Recherchen. Die verhältnismäßig hohe<br />

Anzahl privater Blogger/innen deutet auf kreative Produktionen hin - und auf eine<br />

eher männliche Kultur, in der sich einzelne Personen gerne präsentieren.<br />

• Andererseits deuten die Ergebnisse an, dass in individualistischen Ländern mit weit<br />

entwickelter Online-Tradition die Bedeutung des Mobiltelefons nicht so stark<br />

ausgeprägt ist. Hier scheint (bislang) die Kontaktaufnahme am heimischen Rechner<br />

für den sozialen Austausch ausreichend zu sein.<br />

Wenn diese zaghaften Schlüsse mit den interkulturellen Indizes von Hofstede<br />

verglichen werden (siehe Appendix, Kap. 8.1.4.8), fällt zunächst auf, dass alle<br />

untersuchten Länder eine gemeinsame Stärke eint: Es herrscht allerorten wenig<br />

Unsicherheit hinsichtlich der Nutzung sozialer Medien - und in den meisten Staaten<br />

eine geringe Machtdistanz. Hingegen deutet die hohe chinesische Machtdistanz<br />

vielleicht die mediale Zensur an. Zudem weist der hohe kollektivistische Wert der<br />

chinesischen Kultur -und tendenziell auch der Schwedens- auf die Bedeutung<br />

zwischenmenschlicher Kontakte hin. Die Handynutzung und ständige Erreichbarkeit<br />

führt die sozialen Netzwerke zusammen. Gleichzeitig legen die Schweden -vermutlich<br />

aufgrund ihrer femininen Kultur- wenig Gewicht auf das Bloggen.<br />

3.3.2.6 DAS WEB 2.0-POTE NZIA L AM BEISPIE L AFRIK A<br />

Überträgt man die im vorherigen Kapitel angeführten Schlussfolgerungen auf den<br />

afrikanischen Kontinent, so lässt die wenig ängstliche Kultur voraussichtlich den<br />

sozialen Medien eine grosse Chance zukommen (vgl. Appendix, Kap, 8.1.4.9). 68<br />

Gleichzeitig wird sich Bloggen aufgrund der eher feminineren Kultur wohl nicht zum<br />

zentralen Web 2.0-Indikator herausbilden. Hingegen ist das Bedürfnis nach<br />

alltäglicher Kontaktaufnahme in den sozio-kulturellen Werten angelegt - hier deutet<br />

sich bereits die intensive mobile Nutzung an. Es steht zu erwarten, dass in Westafrika<br />

68 Selbstverständlich erfolgt auch diese kulturelle Zuordnung sehr holzschnittartig und entspricht nur sehr<br />

grob gefassten Durchschnittswerten.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!