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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w U se r Ex p e r i e n c e a l s F lo w - An a l y s e 169<br />

entstehen - dies erklärt die von Thomas et. al. identifizierten, international<br />

vergleichbaren Nutzungsformen v.a. bei jungen Menschen. Die Frage ist aber: In<br />

welcher Geschwindigkeit wirkt diese entstehende, horizontale, globale Kultur vertikal<br />

in die nationalen Kulturen hinein? Welche Unterschiede können hinsichtlich der drei<br />

regionalen Aneignungsmodelle identifiziert werden?<br />

Erste Indizien, wie sich die Geschwindigkeiten der weltweiten Technologie-<br />

Durchdringung in das alltägliche Leben national unterscheiden, hat eine Intel-<br />

Untersuchung herausgearbeitet: Nicht die durchschnittlichen Einkommen sind<br />

ausschlaggebend für die technologische Durchdringung, sondern die staatlichen<br />

Anpassungen, das Aufbauen auf starken sozialen Offline-Netzwerken und eventuelle<br />

historische Umbrüche, die schnell überwunden werden wollen (Nafus 2008). Um aber<br />

diese Ergebnisse mit den von Thomas, Vittadini und Gómez-Fernández entwickelten<br />

vier für die Web 2.0-Akzeptanz entscheidenden gesellschaftlichen Faktoren (soziale<br />

Werte & Haltungen, sozio-demographische Einflüsse, kulturelle Aktivitäten &<br />

Konsumption und soziales Verhalten) sowie den drei Web 2.0-Dimensionen (Creative<br />

Internet, Social Computing, Circular Entertainment) zu verbinden, fehlt es derzeit an<br />

Forschungsergebnissen. Generell fehlt es noch an differenzierten internationalen<br />

Statistiken, um einen nationalen Social Media-Aktivitätsindex pro Land/Region<br />

abzuleiten und damit eine Zuordnung zu den drei national präferierten Web 2.0-<br />

Aneignungsmodellen (Kulturunterstützung, Kulturgüterorientierung,<br />

Kulturperformance) zu ermöglichen. Zwar können die von Hofstede identifizierten<br />

Indizes für jedes Land eine gewisse Orientierung bieten, wie sich voraussichtlich die<br />

durchschnittliche Web 2.0-Aktivität darstellt. Gleichwohl entspricht diese<br />

Vorgehensweise einer sehr spekulativen Analyse mit wenig Prägnanz, wie die Zahlen<br />

im Appendix demonstrierten.<br />

Um die hier vertretene These einer globalen Web 2.0-Kultur zu unterstützen, sei<br />

mangels breiter Statistiken zunächst auf die internationale Verbreitung sozialer<br />

Netzwerke -also einem Baustein des Social Computings- verwiesen. So hat die Nielsen<br />

Company im März 2009 eine Social Networking Studie veröffentlicht, die<br />

dokumentiert, dass 2/3 der globalen Online-Bevölkerung so genannte „Member<br />

Communities“ (Social Networks und Blogs) besucht - und damit die E-Mail-Nutzung<br />

überholt hat. Die größten Zuwachsraten sind in der Altersstufe zwischen 35 und 49 zu<br />

verzeichnen und der Erfolg lässt sich inhaltlich eher auf das Beziehungsmanagement<br />

und weniger auf die Entertainment-Leistungen zurückführen (Nielsen Company<br />

2009). Zudem zeigt die von Vincenzo Cosenza 61 -auf der Basis der Web-Statistiken von<br />

Alexa 62 und Google Trends 63 - entworfene Weltkarte der sozialen Netzwerke ein<br />

differenziertes Bild. Während Facebook den größten geographischen Verbreitungsgrad<br />

61 http://www.vincos.it/world-map-of-social-networks/ (05.03.11)<br />

62 http://www.alexa.com/ (05.03.11)<br />

63 http://www.google.de/trends (05.03.11)

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