07.03.2013 Aufrufe

Anja Christine Wagner | UEBERflow

Anja Christine Wagner | UEBERflow

Anja Christine Wagner | UEBERflow

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

© a c w U s e r Ex p e r i e n c e a l s F lo w - An a l y s e 164<br />

und ruralen Gebieten unterschiedliche Indizes sich herausbilden oder klassen-,<br />

schichten- oder milieuspezifische Besonderheiten identifiziert werden. Gleichwohl<br />

geben die makroanalytischen Kulturdimensionen von Hofstede den individuellen<br />

Unterschieden ein grundlegendes, national spezifisches Wertegerüst mit. Indem die<br />

Individuen primär im lokalen, regionalen oder nationalstaatlichen Rahmen sozial<br />

interagieren, drücken sich deren gemeinsame kulturelle Codes weiterhin in national<br />

spezifischen Handlungspraktiken aus. Damit kultivieren sie ihre regional spezifischen,<br />

Flow-generierenden Präferenzen bzw. werden über diese kulturellen Codes bestimmte<br />

Lernkulturen weiter tradiert.<br />

3.3.2 WEB 2.0 ALS SOZIALE KULTUR<br />

Die Frage, die sich jetzt stellt, ist die, ob sich in der globalen Netzwerkgesellschaft in<br />

verschiedenen Ländern und Regionen vergleichbare Subkulturen herausbilden, die<br />

quer zu ihrer nationalen Sozialisation bestimmte Lebensstile ausprägen und<br />

interkulturell vergleichbare Werte und Normen entwickeln, die über diesen Weg auf<br />

die nationalen Politiken einwirken. Dieser Frage soll nun mit Blick auf eine womöglich<br />

globale, horizontale Web 2.0-Kultur nachgegangen werden.<br />

3.3.2.1 B EGRIFFS BES TIMMUN G WEB 2.0<br />

Viel ist geschrieben worden zum Thema „Web 2.0“ und zum sozio-kulturellen Wandel,<br />

der in diesem Begriff mitschwingt. Kennzeichen des von Tim O'Reilly im Jahre 2004<br />

ausgerufenen Web 2.0-Phänomens sind aus seiner ökonomischen Perspektive die<br />

Dynamik des Social Software-Marktes, eine Aufwertung der Dateninformationen, die<br />

Nutzung kollektiver Intelligenz, die Entwicklung geräteübergreifender Angebote und<br />

die Bereitstellung individualisierbarer Dienste (O’Reilly 2005). Eine globale<br />

Innovationswelle wurde ausgelöst, die zwischenzeitlich über die Integration mobiler,<br />

lernender Systeme das Web in die Welt hinausgetragen hat. Das World Wide Web hat<br />

die Welt durchdrungen, von Menschen produzierte Metadaten ergänzen die Intelligenz<br />

der Daten, die wiederum als kollektive Intelligenz das soziale Leben aufwerten.<br />

Informelle Systeme schaffen hier einen größeren Mehrwert als formale Systeme, die<br />

auch auf die soziale Kultur übergreifen (z.B. Obama-Wahlkampf, Government 2.0-<br />

Strategien, Healthcare-Social Networks o.ä.) (O’Reilly und Battelle 2009). Insofern<br />

wird das Web 2.0 aus sozio-kultureller Sicht auch gerne als Social Web bezeichnet, das<br />

die Nutzer/innen in den Mittelpunkt rückt, eine emergente bottom-up-Netzstruktur<br />

aufweist mit sozialem Feedback, einen Fokus auf die Informationsstruktur legt und<br />

eine gruppenorientierte Kommunikation zulässt, aufbauend auf personalen<br />

Verbindungen (vgl. Hajo Hippner zit. n. Baumgartner und Himpsl 2008).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!