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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w U s e r Ex p e r i e n c e a l s F lo w - An a l y s e 152<br />

Grenzüberschreitungen her, Vergnügen durch regelmäßige micro flows aufgrund<br />

wachsender Herausforderungen. Die wechselseitige Durchdringung der „realen“ mit<br />

der „virtuellen“ Ebene lässt einen modernen Kulturraum entstehen, der ggf. neue<br />

Nutzungsmodi generiert, die über eine funktionale Goal- oder animierende Action-<br />

Dimension hinausgehen. Indem Menschen sich in diesem Kulturraum aktiv bewegen,<br />

gestalten sie diesen für ihre Zwecke im sozialen Verbund mit. Damit wachsen die<br />

Handlungs- und Gestaltungskompetenz als individuelle Netz- wie kollektive Netzwerk-<br />

Kompetenz im interaktiven Austausch generisch mit. Von der sozialen Komponente<br />

völlig unabhängige individuelle Entwicklungen und Anforderungen an moderne MMS<br />

werden es zukünftig sehr schwer haben.<br />

Gleichwohl müssen Menschen jederzeit das Gefühl haben, die Interaktion beeinflussen<br />

zu können. Ein Kontrollgefühl über die sozio-technologischen Eigendynamiken scheint<br />

eine wesentliche Voraussetzung zum Überleben im „digitalen Klimawandel“ (Lindner)<br />

zu sein. Der Mensch muss Herrscher/in seiner technologischen Auswüchse sein - und<br />

dieser Maxime gilt es seitens des Designs zu folgen (Norman 2003, 159). Und da alle<br />

Menschen ihre Umgebung mit designen (ebd., 224ff.) -in der Wohnung, im Lebensstil,<br />

auf der Website oder im Personal Learning Environment- sind die Empfehlungen der<br />

DesignerInnen für die Gestaltung gebrauchstauglicher Angebote, die eine positive UX<br />

unterstützen, auch Netzarbeiter/innen für ihren persönlichen Flow anzuraten.<br />

Funktionalität, Emotion und Lifestyle sind Komponenten, die gleichermaßen von<br />

jedem Design zu bedienen sind, um eine Aktivität als eine vergnügliche verarbeiten zu<br />

können. Angelehnt an die Design-Research-Map von Liz Sanders 59 sollte die<br />

persönliche technologische Umgebung dabei verschiedene Szenarien bedienen:<br />

ExpertInnen-basierte oder partizipative Kompositionen sollten sich abwechseln -<br />

ebenso der experimentelle mit dem ästhetisch abgerundeten Grundcharakter des<br />

Designs. Diese Kompositionen an der MMS liessen sich z.B. auf verschiedenen Ebenen<br />

der Technologieumgebung temporär und thematisch begrenzen, die je nach<br />

Tagespräferenz fokussiert werden können. Voraussetzung wäre dann eine persönliche<br />

Befähigung zur Aktivierung eines zielorientierten Nutzungsmodus', um die geeignete<br />

Ebene je nach Stimmung und Kontext anzusprechen. Entweder intrinsisch motiviert<br />

als subjektiv gesetzte Herausforderung im Stile einer autotelischen Persönlichkeit.<br />

Oder auch extrinsisch motiviert: Neben klassischen arbeits- oder lerninduzierten<br />

Zielsetzungen könnten paratelische Nutzungsmodi eine individuelle Zielsetzung<br />

forcieren.<br />

Da Aktivierungen auch über die sinnliche Wahrnehmung auf der viszeralen Ebene auf<br />

den User einströmen, das Ziel also nicht aus dem kognitiven Prozess intrinsisch<br />

entfaltet werden muss, kann die konkrete Interaktion an der MMS auch als Reaktion,<br />

Regulierung oder Beginn eines Lernprozesses begriffen werden (Dubberly, Pangaro,<br />

59 Siehe Kap. 3.2.1

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