07.03.2013 Aufrufe

Anja Christine Wagner | UEBERflow

Anja Christine Wagner | UEBERflow

Anja Christine Wagner | UEBERflow

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

© a c w U se r Ex p e r i e n c e a l s F lo w - An a l y s e 149<br />

Flow der konkreten Medienumgebung (Lindner 2008b, 50).<br />

Für die hier vorliegende Untersuchung liesse sich aus diesen Analysen ableiten, wie<br />

der Flow-Prozess in seiner Gesamtkomposition vielfältig ineinander greift (vgl.<br />

Abbildung 7):<br />

Medienumgeb un g Transparen z Usa bility Workflow Person<br />

Abbildung 7: Flow-Dimensionen<br />

Diese fünf Flow-Dimensionen konfigurieren sich im Rahmen vielfältiger Endgeräte<br />

und multipler kleiner Applikationen, die Raum und Zeit zu überwinden vermögen<br />

(ebd., 51). Aus Sicht der User werden dann in der individuellen Zeitschiene diverse<br />

Endgeräte und Applikationen genutzt, die die Person mit den verschiedenen,<br />

vernetzten Zeiten der zeitlosen Zeit der Netzwerkgesellschaft individuell verbindet und<br />

den space of flows re-generiert. Glückt es der Person, über verschiedene, kurzfristige,<br />

spaßvolle Mikroflow-Einheiten sich vom Selbst abzulenken und ggf. diese Mikroflow-<br />

Einheiten in einen wiederkehrenden Fluss zu überführen, kann ein langfristiges,<br />

vergnügliches Flow-Empfinden entstehen, das eine direkte Verbindung zum Selbst<br />

herstellt. Dann befindet sich der Mensch im negentropischen Zustand. Das<br />

Bewusstsein enthält „absichtlich geordnete Information“, während es sich gleichzeitig<br />

mittels eines komplexen Filterprozesses regelmäßig neue herausfordernde<br />

Anforderungen sucht. Action Modus und Goal Modus wechseln sich ab und vermitteln<br />

zwischen den Angeboten und den Konsequenzen auf das User-Angebot-Verhältnis.<br />

Voraussetzung ist allerdings, dass das Ich als räumliche Instanz in der physischen Welt<br />

andocken kann über den space of places. Die Frage, ob in diesen fliessenden Zeiten<br />

standardisierte PLEs als digitale Anlaufstellen geeignet erscheinen, um in den space of<br />

flows einzutauchen, ist angesichts des „vernetzten Individualismus“ fraglich. Vielmehr<br />

scheint es heute angesichts der dynamischen sozio-technologischen Entwicklungen<br />

erforderlich, Menschen als potentielle Netzwerkknoten aufzubauen, so dass ein<br />

subjektives Andocken in der fragmentarischen, geographischen Ordnung möglich<br />

wird. Eine positive UX kann User dabei unterstützen, Flow zu generieren - die<br />

Zielsetzung der konkreten Aktivitäten muss allerdings von der Person als persönliche<br />

Herausforderung akzeptiert werden. Neben den Bausteinen des designten Systems ist<br />

der Nutzungskontext und der subjektive Zustand des Users von entscheidender<br />

Bedeutung für eine positive UX. Autotelische Persönlichkeiten, die sich intrinsisch zu<br />

belohnen vermögen, sind hier im Vorteil.<br />

Während also Micro-Flow durch visceral design entstehen kann, bedarf es im Web<br />

2.0-Zeitalter eines individuellen behavioral designs, um einen subjektiven Flow zu

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!