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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w U se r Ex p e r i e n c e a l s F lo w - An a l y s e 143<br />

Gelegenheiten oder Erkenntnisse vermitteln oder anstoßen, um sich persönlich<br />

weiterzuentwickeln. Diese Anregung aufgrund neuer, aufregender<br />

Funktionalität, Präsentationsformen, Inhalte oder Interaktionsstile, vermag<br />

indirekt die pragmatische Zielfindung unterstützen. Indem solch anregende<br />

Angebote die Aufmerksamkeit erhöhen, vermögen sie ggf. eine<br />

Motivationslücke zu schliessen, die zum Erreichen externer Ziele erforderlich<br />

ist oder neue Problemlösungen ermöglichen.<br />

2. Identifikation: Objekte entsprechen der Repräsentation des Selbst im sozialen<br />

Gefüge. Insofern müssen Angebote die Identität der Person -möglichst<br />

vorteilhaft- kommunizieren helfen.<br />

3. Evokation: Angebote können Erinnerungen wachrufen, die dem Individuum<br />

wichtig sind.<br />

Welchen Nutzungszusammenhang einzelne User präferieren und welche Aspekte<br />

einem Angebot individuell zugeschrieben werden, hängt von der spezifischen<br />

Bedeutung ab, mit der diese Person dem Angebot zu einem gegebenen Zeitpunkt<br />

entgegen tritt. Je nach Nutzungskontext variieren die persönlichen Konsequenzen, die<br />

der offensichtliche Angebotscharakter auf das Verhältnis User zu Angebot hat. So<br />

entscheidet die jeweilige Situation über die subjektive Beurteilung des Angebotes, die<br />

emotionalen Konsequenzen (wie Vergnügen oder Befriedigung einer<br />

Erwartungshaltung) und die Folgen des weiteren Verhaltens (wie z.B. ein weiteres<br />

zeitliches Investment in die Nutzung des Angebotes) (ebd., 36).<br />

Die Situationen unterscheiden sich durch verschiedene, mentale Nutzungsmodi, wie<br />

Apter mit seiner Reversal Theorie dokumentierte (siehe vorheriges Kapitel): Während<br />

im Goal Modus das aktuelle Ziel im Vordergrund steht und alle Handlungen<br />

determiniert, dem Angebot also ein primär instrumenteller Charakter zugeschrieben<br />

wird, steht im Action Modus die Handlung selbst im Vordergrund, die Ziele am<br />

Wegesrand sind flüchtig. Im Action Modus beschreiben sich die Akteure als spielerisch<br />

und spontan - ein hoher Erregungspegel wird angestrebt, der als Aufregung erfahren<br />

wird. Sinkt die Erregung, tritt Langeweile an die Stelle (ebd., 39f.).<br />

Während dieser subjektive Nutzungsmodus über die Zeit hinweg variieren kann, lässt<br />

sich aber auch feststellen:<br />

„Usage modes can be chronic, i.e., a part of an individual self-<br />

concept, too; to be in a particular usage mode becomes a stable<br />

personal trait.“ (Hassenzahl 2004, 40)<br />

Die Wahrnehmung des Angebotcharakters als primär pragmatisch oder hedonisch ist<br />

nicht von den Nutzungsmodi beeinflusst, vielmehr vermittelt der Nutzungsmodus<br />

zwischen dem Angebotscharakter und den Konsequenzen auf das User-Angebot-<br />

Verhältnis (ebd.). Im Zeitalter des Web 2.0 verändert sich dieses Verhältnis: Viele<br />

digitale Angebote enthalten lernende, dynamische Applikationen, soziale Medien oder

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