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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w U se r Ex p e r i e n c e a l s F lo w - An a l y s e 141<br />

Selbst auf und kann auch in schwierigen Situationen hervorgerufen werden. Dagegen<br />

lässt sich Spaß niemals nachhaltig in einer ernsthaften Aktion hervorrufen, maximal in<br />

einem seriösen Kontext als Mikrophänomen (ebd., 94f.). Blythe und Hassenzahl<br />

stellen vier Gegensatzpaare auf, um die Eigenschaften von Spaß und Vergnügen im<br />

Hinblick auf ihre unterschiedliche Wirkung auf das Selbst untersuchen zu können<br />

(siehe Tabelle 3 mitsamt der folgenden Erläuterungen).<br />

Fun / Distraction Pleasure / Absorption<br />

1 Triviality Relevance<br />

2 Repetition Progression<br />

3 Spectacle Aesthetics<br />

4 Transgression Commitment<br />

Tabelle 3: Experiental and cultural connotations of fun and pleasure (ebd., 95)<br />

1. Nur relevante, absorbierende Aktivitäten oder Objekte sind persönlich<br />

bedeutungsvoll - erst dann werden sie zum Teil der Selbstdefinition, der Identität.<br />

Relevanz erfährt eine Aktivität oder ein Objekt, wenn es zum persönlichen<br />

Wachstum beiträgt oder in der persönlichen Erinnerung positiv verankert ist oder<br />

antizipierende Wirkung im Sinne vermuteten Glücksempfinden hervorruft (ebd.,<br />

96f.).<br />

2. Überraschungen kennzeichnen den Unterschied zwischen Zufriedenheit und<br />

Vergnügen. Wiederholungen können eventuell Spaß verursachen - Vergnügen<br />

hingegen erfahren nur diejenigen, die neue Muster erobern. Die<br />

Entwicklungsdynamik scheint eine wesentliche Voraussetzung für<br />

Herausforderungen zu sein (ebd., 98).<br />

3. Spaß erfordert das intensive Engagement der Sinne - ergo ist das Spektakel, dessen<br />

Ästhetik auffällig und flüchtig ist. Abstraktere ästhetische Kriterien tragen dagegen<br />

zum Vergnügen bei, v.a. wenn sie sich in sozialer Tradition herausgebildet haben<br />

und mit anderen geteilt werden können.<br />

4. Sichere Grenzüberschreitungen mit klaren kontextuellen Grenzen können Spaß<br />

erzeugen, wohingegen die Verbindlichkeit Vergnügen stiftet, da sie die Person in<br />

der Aktivität aufgehen lässt (ebd., 99).<br />

Vor dem Hintergrund dieser Überlegungen stellt Spaß im edukativen Kontext einen<br />

recht schwierigen Themenkomplex dar, da Vertrauen in eine Tätigkeit erschlichen<br />

wird, die nur dann vergnüglich wäre, wenn sie die Seele der Lernenden vollständig

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