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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w U se r Ex p e r i e n c e a l s F lo w - An a l y s e 137<br />

über den rein instrumentellen Charakter hinaus erfüllen soll, um eine holistische<br />

HCI zu ermöglichen. Die Forschungen konzentrieren sich auf verschiedene<br />

Herausforderungen, denen moderne Angebote gerecht werden sollten: von<br />

ästhetischer Schönheit über Überraschungsmomente, Diversität und Intimität bis<br />

hin zu den hedonischen Aspekten wie Stimulation, Identifikaton und Evokation<br />

(Hassenzahl und Tractinsky 2006, 92f.).<br />

2. Eine andere Richtung fokussiert auf das affektive System, da diesem eine grosse<br />

Bedeutung in vielen Bereichen des menschlichen Handelns<br />

(Entscheidungsfindung, Wohlbefinden) zukommt. In der UX-Forschung werden<br />

Affekte in ihrer Rolle als Bedingung, Konsequenz und Vermittler der konkreten<br />

Technologienutzung untersucht. Während klassische HCI-Forschung sich um die<br />

Prävention vor Fehlern oder Unzufriedenheit bemühte, rückt in der UX der Fokus<br />

auf die positiven emotionalen Momente (ebd., 93f.).<br />

3. In der dritten Blickrichtung werden v.a. Kontext und temporärer Charakter der<br />

Technologienutzung betont. Gemütszustand, Erwartungen, Zielsetzungen<br />

beeinflussen sich hier wechselseitig und generieren im Zusammenspiel die<br />

konkrete Erfahrung (ebd., 94f.).<br />

Die Konnotation, die der UX-Begriff mit sich führt, variiert demnach sehr stark, je<br />

nachdem, ob er im Marketing, der Informationstechnologie oder der HCI-Forschung<br />

verwendet wird. Allen gemeinsam ist die holistische Perspektive, die die bis dato<br />

vorherrschenden Qualitätsmodelle um nicht-utilaristische Konzepte erweitert - wie<br />

beispielsweise „fun“, „joy“, „pleasure“ etc. (Hassenzahl 2004, 31). Zusammengefasst<br />

setzt sich UX aus dem subjektiven Zustand des Users (Prädispositionen, Erwartungen,<br />

Bedürfnissen, Motivation, Gemütszustand etc.), den Bausteinen des designten Systems<br />

(Usability, Zielsetzung, Komplexität, Funktionalität etc.) und dem<br />

interaktionsumgebenden Kontext (sozio-kulturelle Rahmenbedingungen, Bedeutung<br />

der Aktivität, Freiwilligkeit der Nutzung etc.) zusammen (Hassenzahl und Tractinsky<br />

2006, 95).<br />

Eine gefällige UX bedeutet, dass alle Interaktionen des Users im Laufe der<br />

Produktnutzung zufriedenstellend verlaufen - vom Marketing-Versprechen über den<br />

Kauf bis hin zum Support und Upgrade (Väänänen-Vainio-Mattila, Väätäjä, und Vainio<br />

2009, 118). Ziel der UX-Forschung ist es demnach, die Nutzer/innen eines Angebotes<br />

in den Fokus zu rücken, um die Arbeit von (Informations- oder<br />

Produkt-)Designer/innen zu verbessern und deren Beitrag zum Aufbau einer positiven<br />

Erfahrung und Assoziation beim User qualitativ zu erweitern. Dieser Aspekt ist<br />

grundsätzlich ein wichtiger, um Angebote nutzungsfreundlich zu entwickeln und damit<br />

den Flow der Nutzer/innen zu unterstützen. Allerdings lässt die UX-Forschung bislang<br />

außer Acht, dass Informationsangebote in einer durch Web 2.0 unterstützten

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