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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w U s e r Ex p e r i e n c e a l s F lo w - An a l y s e 134<br />

es, eine persönliche Netz-Kompetenz auszubilden, die als Querschnittskompetenz über<br />

verschiedene Anknüpfungspunkte mit der kollektiven Netzwerk-Kompetenz<br />

verbunden ist. Diese Punkte werden im space of flows kulturell ausgehandelt.<br />

Temporär entstehende „Smart Mobs“ (Rheingold 2003) mit „kollektiver Intelligenz“<br />

(Surowiecki 2007) kombinieren dabei problembezogen die vorhandenen individuellen<br />

Fähigkeiten mit kollektiven Prozessen. Ziel dieser dynamischen Strukturierungswellen<br />

ist es, eine flexibel vernetzbare, kommunikative Verbindung aller beteiligten<br />

Netzwerkknoten (Daten, Individuen, CoPs, Institutionen etc.) herzustellen. Personen<br />

fühlen sich dann kompetent, wenn sie sich aufgrund ihrer Qualifikationen und<br />

Fähigkeiten den Anforderungen dieser ausbalancierten dynamischen Spannung<br />

gewachsen erleben. Dieses Gefühl ist eine zentrale Voraussetzung für Flow:<br />

„Flow tritt auf, wenn selbstgewählte und überschaubare, realistische<br />

und sinnvolle Aufgaben mit vollem Einsatz des eigenen Könnens und<br />

der eigenen Kreativität angegangen werden.“ (Mitchell 1995, 59)<br />

Umgekehrt können Personen auch an ihren Aufgaben wachsen und ein Flow-Erlebnis<br />

entstehen lassen, wenn die Fähigkeiten sich an den Herausforderungen orientieren<br />

und entsprechend aufgebaut werden. Insofern lässt sich die persönliche Kompetenz,<br />

Flow zu erleben, in der Aktivität erlernen. Csikszentmihalyi führt einen Vier-Stufen-<br />

Plan an, der das Kompetenzprofil einer autotelischen Persönlichkeit konfiguriert<br />

(Mihaly Csikszentmihalyi 2008b, 275ff.):<br />

1. Ziele selbst setzen, die sich an Herausforderungen orientieren, für die neue<br />

Fähigkeiten entwickelt werden müssen. Menschen mit autotelischem Selbst<br />

wissen, dass sie ihre Ziele selbst gewählt haben und ihre Tätigkeiten nicht von<br />

außen bestimmt werden. Dieser Fähigkeit zur Wahrnehmung von<br />

Herausforderungen und sich daran orientierender, aktiver Zieldefinition stellt die<br />

autotelische Person ihre -ggf. noch zu lernenden- Fähigkeiten gegenüber, die einer<br />

ständigen Feedback-Kontrolle unterliegen.<br />

2. Sich in die Handlung vertiefen, indem die Anforderungen der Umwelt mit der<br />

eigenen Handlungsfähigkeit möglichst eng verbunden werden. Nach der Wahl des<br />

Handlungssystems vertieft sich die autotelische Persönlichkeit in ihre Tätigkeiten.<br />

Eine ständige Adaption der Fähigkeiten an die Herausforderungen passt die eigene<br />

Handlungsfähigkeit kontinuierlich an die Anforderungen der Umgebung an.<br />

Kontrolle über das eigene Bewusstsein zu erlangen, ist eine wesentliche<br />

Voraussetzung, um konzentriert die Aufmerksamkeit zu steuern.<br />

3. Aufmerksamkeit auf das Geschehen richten, um die Vertiefung konzentriert<br />

beizubehalten. Die Vertiefung beizubehalten ist eine Fähigkeit des autotelischen<br />

Selbst - ohne Selbstbewusstheit oder Befangenheit. Dadurch wird das Selbst<br />

komplexer, weil das autotelische Selbst über die Grenzen der Individualität<br />

hinauswächst. Psychische Energie fliesst in ein System ein, an dem die Person

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