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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w U s e r Ex p e r i e n c e a l s F lo w - An a l y s e 120<br />

„Dies tritt ein, wenn psychische Energie - oder Aufmerksamkeit - für<br />

realistische Ziele verwendet wird und die Fähigkeiten den<br />

Handlungsmöglichkeiten entsprechen.“ (ebd., 19)<br />

Flow kann jederzeit entstehen, wenn mehrere Faktoren im aktuellen Erlebnishorizont<br />

zusammentreffen. Aus den ersten qualitativen Interviews, die Csikszentmihalyi führte,<br />

generierte er eine Reihe spezifischer Merkmale des Flow-Erlebens, die Regula Pfister<br />

in ihrer Dissertation wie folgt zusammenfasst:<br />

• „Klare Anforderungen/Ziele und unmittelbare Rückmeldung zur<br />

Qualität des Tuns.<br />

• Die Anforderungen der Tätigkeit sind relativ hoch, können aber<br />

mit entsprechend hohem Können gemeistert werden. Anforderungen<br />

und Können sind im Gleichgewicht.<br />

• Handlung und Bewusstsein verschmelzen, es findet keine<br />

intellektuelle Reflexion über das Tun oder die eigene Person als<br />

ausführende statt.<br />

• Die Aufmerksamkeit ist ausschliesslich auf das Tun fokussiert,<br />

alles andere wird vergessen.<br />

• Potenzielle Kontrolle über die Situation, ohne sich dessen<br />

bewusst zu sein oder sich über einen allfälligen Kontrollverlust<br />

Sorgen zu machen.<br />

• Verlust des Bewusstseins über sich selbst, Überschreitung der<br />

Grenzen des Selbst, Selbst-Transzendenz.<br />

• Veränderter Zeitsinn: Die Zeit scheint wie im Flug zu vergehen.<br />

• Das Erleben wird autotelisch: Wenn die Tätigkeit mehrere der<br />

genannten Merkmale aufweist, wird sie autotelisch oder wert, um<br />

ihrer selbst willen ausgeführt zu werden.“ (Pfister 2002, 21)<br />

Diese Merkmale dienten als Grundlage für standardisierte Fragebögen, um den<br />

jeweiligen Flow-Status zu erfassen. Csikszentmihalyi entwickelte die „Experience<br />

Sampling Method“ (ESM) als Zeitstichprobenverfahren, mittels derer die Tätigkeiten<br />

einer Person analysiert werden können, die dem Flow-Erleben nahe kommen. Mit<br />

dieser Methode ist es möglich, aktuelle Alltagssequenzen auf das subjektive, affektive<br />

Erleben zu untersuchen und „Zusammenhänge zum längerfristigen, allgemeinen<br />

Wohlbefinden sowie zur Identitätsentwicklung“ (Pfister 2002, 14) herzustellen. Die<br />

Probanden werden zu diesem Zweck mit für sie unkalkulierbarer Regelmäßigkeit eines<br />

programmierten Signalgebers um eine Bewertung ihrer aktuellen Tätigkeit und ihres<br />

Befindens befragt.<br />

Aus diesen Untersuchungen leitete Csikszentmihalyi zunächst das Diagonalmodell

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