07.03.2013 Aufrufe

Anja Christine Wagner | UEBERflow

Anja Christine Wagner | UEBERflow

Anja Christine Wagner | UEBERflow

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

© a c w U se r Ex p e r i e n c e a l s F lo w - An a l y s e 117<br />

3 USER EXPERIENCE ALS FLOW-ANALYSE<br />

Zentrales Leitmotiv für die folgenden Überlegungen ist die Fragestellung, wie man die<br />

technologischen Hürden so niedrig schwellig wie möglich setzen kann, um den ersten<br />

Schritt, den persönlichen Zugang zur Netzwerkgesellschaft zu erleichtern. Welchen<br />

Beitrag kann eine gute User Experience (UX) leisten, um sich in den Informationsfluss<br />

hineinzubegeben und selbstbestimmt zu schwimmen? Zur Annäherung an diese Frage<br />

empfiehlt es sich, analytisch zu unterscheiden zwischen den grundsätzlichen<br />

Voraussetzungen des technologischen Zugriffs auf das Internet (Accessibility) und<br />

einem nutzerfreundlichen Zugang zu den diversen Informations- und<br />

Kommunikationskanälen (Usability). Wie kann letzterer gewährleistet werden ohne<br />

direkten gestalterischen Einfluss auf das Gesamtangebot? Welchen Beitrag können die<br />

einzelnen Personen selbst leisten? Können hier UX-Analysen weiterhelfen?<br />

Zur Beantwortung dieser Fragen bedarf es eines Wechsels der traditionellen<br />

Blickrichtung: Weg von der Perspektive einer gestaltenden Person, die die Erlebnis-<br />

und Erfahrungswelt von Usern aufzubauen versucht - hin zur Perspektive der<br />

tatsächlichen User, die selbstbestimmt ihre persönlichen technologischen<br />

Umgebungen steuern und gestalten (müssen). Eine Betrachtung der klassischen<br />

Human Computer Interaction (HCI)-Forschung über Barrierefreiheit-Ansätze und<br />

Usability bis hin zu holistischen UX-Analysen zeigt aber: Ausgangspunkt aller Beiträge<br />

ist der vorkonfigurierte Arbeits- oder Erfahrungsraum, der Nutzer/innen entsprechend<br />

des konzeptionell intendierten Bedarfs entgegen kommen soll (Hinze-Hoare 2007).<br />

Vor diesem Hintergrund wurden im Laufe der Jahre Normen, Richtlinien und<br />

Empfehlungen formuliert, um den Gestaltungsprozess zu unterstützen (vgl. Reeps<br />

2006, 85ff.). Es geht bei allen UX-Forschungen um die Frage, wie das Design<br />

gebrauchstauglich und angenehm gestaltet werden kann, um Nutzer/innen mit dem<br />

Anliegen möglichst effektiv und effizient zu bedienen. Insofern fügt sich die klassische<br />

UX-Forschung passgenau in die Vorstellungen eines einheitlichen Wissenstransfers im<br />

Sinne einer Erzeugungsdidaktik ein und nicht in die Notwendigkeit einer<br />

Ermöglichungsdidaktik, die einzelne Menschen die Selbstverantwortung über ihr<br />

Lernen gewährt. 48<br />

Angesichts dieser Sichtweise in der HCI-/UX-Forschung gilt es zu untersuchen,<br />

welchen Beitrag deren Ergebnisse leisten könnten, um Usern mehr<br />

Selbstverantwortung im Sinne einer optimalen User Experience zu ermöglichen. Wenn<br />

alle einzelnen, gestalteten, digitalen Angebote seitens der DesignerInnen optimal<br />

gebrauchstauglich, wohldosiert, lernfähig und barrierefrei zur Verfügung gestellt<br />

würden, bleiben in Zeiten personalisierter, digitaler Lern- und Arbeitsumgebungen<br />

weitere Detailfragen offen, die es in dieser Arbeit zu analysieren gilt:<br />

48 vgl. Kap. 2.2.5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!