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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Ko mp e t e n t e s L e r n e n i n d e r N e t zw e r k g e s e l l sc h a f t 114<br />

JISC 2008, E8), die sich in den einzelnen Schichten der arbeitsteiligen<br />

Netzwerkgesellschaft -in Wechselwirkung zur kollektiven Netzwerk-Kompetenz- mit<br />

unterschiedlichem Machtpotenzial entfalten:<br />

1. Residents, die als Netz-ArbeiterInnen dynamisch im Netzwerk arbeiten und das<br />

Netz v.a. als Werkzeug zur Gestaltung ihres neuen Kulturraumes nutzen.<br />

2. Visitors, die als digitale ArbeiterInnen auf bestehende Wissensbestände zugreifen<br />

und vorzugsweise ExpertInnen-basierte Medienangebote nutzen bzw. selbst<br />

produzieren.<br />

3. Tourists, die als gelegentliche Onliner ihre präferierten Medien lediglich zu<br />

Freizeitzwecken nutzen.<br />

4. Aliens, die als (Online-)Analphabet/innen entweder keinen Netzzugang haben<br />

oder kein Interesse mitbringen.<br />

Die konkreten Nutzungsszenarien können dabei individuell sehr unterschiedlich<br />

ausgestaltet sein und lassen sich nicht pauschal einzelnen Altersgruppen zuordnen. 47<br />

Wollen diese verschiedenen Gruppen eine netz-adäquate Lernkompetenz erfahren, so<br />

gilt es zunächst nach Treml und Becker (2006), vier Dimensionen eines modernen<br />

Lernbegriffs zu unterscheiden (Dewe und Weber 2007, 34):<br />

• Lernen muss von Einheit auf Differenz umstellen;<br />

• Lebenslanges Lernen ist erforderlich, um Unvorhersehbarkeiten des sozialen<br />

Wandels begegnen zu können;<br />

• Lernen des Lernens, Kontextlernen und Reflexivwerden des Lernens sind<br />

individuelle Faktoren, um sich der Komplexität der Umwelt anpassen zu können;<br />

• es kann kein einheitliches Lernziel mehr geben.<br />

Dies spricht für ein individualisiertes Lernkonzept möglichst ohne Standardisierungen<br />

und raum-zeitliche Prä-Konfigurationen im Stile eines Personal Learning<br />

Environments (PLE). Das Netz mitsamt seiner sozio-kulturellen wie -ökonomischen<br />

Dynamik prägt die globale Netzwerkgesellschaft. Den einzelnen Personen tritt es als<br />

individuell gestaltbares System einer sozio-technologischen Umgebung entgegen, das<br />

als aktives Lern- und Arbeitsökosystem im globalen Informations- und<br />

Kommunikationsfluss genutzt werden kann. Diese Umgebung mit langfristiger<br />

Wirkung seitens der Bildungsinstitutionen zu konzipieren, erscheint angesichts der<br />

Netz-Dynamik als aussichtslos. Vielmehr müssen diese individualisierten,<br />

technologischen Umgebungen die autonomen, medialen und sozialen Fähigkeiten<br />

bündeln, während sie sich gleichzeitig alles durchdringend im Sinne des Ubiquitous<br />

und Pervasive Computing ausbreiten. Der konkrete Umgang mit der Netztechnologie<br />

im kollektiven Verbund ist entscheidend für das Leben als „(i)Cyborg“, als virtuelles<br />

47 Siehe der PEW Internet-Report zu Generations Online 2010:<br />

http://pewinternet.org/Reports/2010/Generations-2010/Overview/Findings.aspx (05.03.2011)

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