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J a h r g a n g 1 , A u s g a b e 8<br />
D a s S al zf i s ch g ew e r b e b lühte zur Zeit der Rö<strong>me</strong>r und<br />
b r a c h t e d e r S t a d t viel Woh lstand<br />
Die Methode des Thunfischfanges<br />
wird als Almadraba<br />
bezeichnet, ebenso wie<br />
das dafür verwendete<br />
Stellnetz, ein mit schweren<br />
Eisenankern am Boden<br />
festgemachtes Netzlabyrinth.<br />
Um den Fisch zu <strong>ko</strong>nservieren,<br />
wurde er gereinigt, in<br />
Stücke geschnitten und in<br />
großen Becken in Salz<br />
eingelegt. Aus den Innereien<br />
und Köpfen wurde die Soße<br />
„Garum“ zubereitet, mit<br />
Wein, Öl und Honig<br />
angereichert. Sie wurde in der<br />
Antike sowohl zum Würzen<br />
als auch für Heilzwecke<br />
eingesetzt.<br />
Man vermutet, dass für das<br />
Salzgewerbe viele saisonale<br />
Arbeitskräfte benötigt<br />
wurden. Damit erklärt sich<br />
auch, warum in Baelo<br />
Claudia eine riesige Basilika<br />
und ein enor<strong>me</strong>s Theater zu<br />
finden sind, was für die<br />
ganzjährig ansässige Bevölkerung<br />
völlig überdi<strong>me</strong>nsioniert<br />
wäre. Das Theater ist<br />
relativ gut erhalten und wird<br />
für Konzerte im Som<strong>me</strong>r<br />
genutzt.<br />
Bis in die heutige Zeit leben<br />
die Fischer aus Barbate von<br />
der traditionellen Almadraba.<br />
In den letzten Jahren<br />
ist die Nachfrage nach<br />
diesem besonderen roten<br />
Thunfisch vor allem für<br />
japanisches Sushi dermaßen<br />
angestiegen, dass er durch<br />
Ü b e r f i s c h u n g v o m<br />
Aussterben bedroht ist. Gab<br />
es ursprünglich 100<br />
Almadrabas entlang der<br />
Costa de la Luz, sind davon<br />
heute nur 4 geblieben:<br />
Barbate, Conil, Zahara de<br />
los atunes und Tarifa.<br />
Baelo Claudia wurde gegen<br />
Ende des 2. Jahrhunderts vor<br />
Christus gegründet und galt als<br />
wichtiger Verbindungshafen<br />
mit dem nördlichen Afrika.<br />
Unter Kaiser Claudius (41—<br />
54 n. Chr) wurden ihr<br />
Stadtrechte zuerkannt. Der<br />
wirtschaftliche Niedergang<br />
setzte in der zweiten Hälfte<br />
des 2. Jahrhunderts ein.<br />
Ausschlaggebend war dafür<br />
offensichtlich ein Erdbeben,<br />
das die Stadt verwüstet haben<br />
muss.<br />
Nach und nach entdecken<br />
Archäologen im<strong>me</strong>r <strong>me</strong>hr<br />
repräsentative Ele<strong>me</strong>nte.<br />
Relativ gut erhalten sind die<br />
Stadttore, das Forum, die<br />
Tempel des Kapitols, die<br />
Basilika, Verwaltungsgebäude<br />
wie die Kurie und ein<br />
Stadtarchiv, ferner der Markt,<br />
ein Gewerbegebiet, Stadtmauer<br />
und Straßen. Sehr gut<br />
zu erkennen sind die Ther<strong>me</strong>n.<br />
Das Wasser wurde über das<br />
Hystocaustum (doppelter<br />
Boden) beheizt. Männer und<br />
Frauen hatten getrennte<br />
Räu<strong>me</strong>, Körperpflege spielte<br />
eine große Rolle.<br />
Im angrenzenden Museum<br />
erhält der Besucher weitere<br />
ausführliche Informationen.<br />
S e i t e 9<br />
Text und Fotos:<br />
Beatrice Hohler<br />
Som<strong>me</strong>rprogramm:<br />
Im Som<strong>me</strong>r sind verschiedene<br />
workshops, nächtliche<br />
Besichtigungen und Konzerte in<br />
Baelo Claudia geplant.<br />
Vom 7. bis 13 September findet<br />
ein internationaler workshop zu<br />
Erdbeben-Archäologie und<br />
Palaeo-seismologie statt.<br />
Siehe Programm:<br />
http://www.baelo2009.org/flyer_baelo_claudia<br />
_2009.pdf<br />
Online-Regisitrierung: www.baelo2009.org<br />
An<strong>me</strong>ldeschluss: 15. Juni