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Bilanzkreis Energiewirtschaft - PTA GmbH

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<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Abkürzungen (siehe auch Glossar)<br />

Abkürzung Bedeutung<br />

ARE Arbeitsgemeinschaft regionaler Energieversorgungs-Unternehmen<br />

ATC Available Transfer Capability (verbleibende Übertragungsfähigkeit)<br />

BDI Bundesverbands der Deutschen Industrie<br />

Bi-Ko Bilanzkoordinator<br />

BK <strong>Bilanzkreis</strong><br />

BKK <strong>Bilanzkreis</strong>koordinator<br />

BKV <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlicher<br />

CCG Centrale für Coorganisation <strong>GmbH</strong><br />

CSV-Datei Excel-Datenformat für den Datenaustausch von Netzbetreibern<br />

DistributionCode Technisches Regelwerk für Verteilungsnetze<br />

DK Differenzkonto<br />

DVG Deutsche Verbundgesellschaft<br />

EDM Energie-Daten-Management<br />

EDIS Energie-Daten-Identifikations-System<br />

EEG Erneuerbare Energien Gesetz<br />

EIC ETSO Identification Codes<br />

EIC-X ETSO Identification Codes Teilnehmer<br />

EIC-Y ETSO Identification Codes Gebiet<br />

EMK Energiemengenkontensystem (EnBW-Anwendung, Oracle-Datenbank)<br />

EnBW Energie Baden-Württemberg AG: Zusammenschluss der ehemaligen Energie-<br />

Versorgung Schwaben AG (EVS) und der Badenwerk AG. Unter dem Dach der<br />

Holding siedeln unter anderem die Kraftwerke AG, die Transportnetze AG und<br />

die Regional AG.<br />

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- EnBW KSG Kundenservice <strong>GmbH</strong><br />

- EnBW REG Regional AG<br />

- EnBW TNG Transportnetze AG<br />

- EnBW VTG Energie-Vertriebsgesellschaft mbH<br />

- ...<br />

EVS Energie-Versorgung Schwaben AG, siehe EnBW<br />

EVU Energieversorgungsunternehmen, siehe auch Netznutzer (NN)<br />

EZR Einspeisezeitreihe<br />

FPL Fahrplan<br />

GC GridCode<br />

GLN Global Location Number<br />

GridCode Technisches Regelwerk für Übertragungsnetze<br />

GerDa Gerätedaten<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Abkürzung Bedeutung<br />

HöS Höchstspannungsnetz<br />

HS Hochspannungsnetz<br />

ILN Internationale Lokationsnummer<br />

IS-U SAP R3 IS-U/CCS<br />

IS-U SK Abrechnung Sonderkunden (SAP-Anwendung bei EnBW)<br />

IS-U TK Abrechnung Tarifkunden (SAP-Anwendung bei EnBW)<br />

KSG siehe EnBW<br />

KWK Kraftwärmekopplung<br />

LF Lieferant<br />

LF-Meldung Lieferantenmeldung (siehe UTILMD)<br />

LGZ Lastgangzähler<br />

LK Lieferantenkonto<br />

LZR Lastzeitreihe<br />

MM Mehr-/Mindermengen<br />

MM-Meldung Mehr-/Mindermengen-Meldung<br />

MS Mittelspannungsnetz<br />

MSCONS Metered services consumption report message (siehe EDIFACT-Nachrichten)<br />

NEDIS Netz-EDIS(Energie-Daten-Identifikations-System)???<br />

NN Netznutzung<br />

NNE Netznutzungsentgelt<br />

NS Niederspannungsnetz<br />

NTC Net Transfer Capacity (Übertragungsfähigkeit)<br />

NTF Notified Transmission Flow (Übertragungsfähigkeit)<br />

NWS Neckarwerke Stuttgart AG (2003 fusioniert mit EnBW)<br />

NZR Netzzeitreihe<br />

OBIS Object Identification System<br />

OTC Over the counter<br />

REG siehe EnBW<br />

RIVA Abrechnungssystem von NWS<br />

RLM Registrierende Lastgangmessung oder Registrierende Leistungsmessung 1 Synonym<br />

ist LZR 2<br />

1 In der Online-Hilfe zu NEDIS-NN (UTIL | Zählverfahren) wird im „UTILMD -Handbuch“ als Datenbeispiel<br />

E01 Registrierende Leistungsmessung angezeigt.<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Abkürzung Bedeutung<br />

SEP Synthetisches Einspeiseprofil<br />

SK Sonderkunden<br />

SLP Standardlastprofil 3 oder Synthetisches Lastprofil<br />

Sub-BKV Subbilanzkreisverantwortlicher<br />

OTC Over the counter (Freiverkehrsmarkt für Strom)<br />

TBI Teilbelieferungsidentifikation<br />

TK Tarifkunden<br />

tm Messperiode<br />

TNG siehe EnBW<br />

TRM Transmission Reliability Margin (notwendige Sicherheits- und Zuverlässigkeitsmarge<br />

für die Übertragungsfähigkeit).<br />

TTC Total Transfer Capability (maximale Leistung zwischen zwei Zonen)<br />

UCTE Union für die Koordination des Transportes elektrischer Energie (europäischen<br />

Verbundorganisation).<br />

ÜNB Übertragungsnetzbetreiber<br />

UTIL Utilities (siehe Anwendung NEDIS - Menü UTIL - Pflege Codes)<br />

UTILMD Utilities Master Data Message (siehe auch EDIFACT-Nachrichten)<br />

VDN Verband der Netzbetreiber<br />

VdEW Verband der Elektrizitätswirtschaft<br />

VDEW-Code-Nr. Identifikationscode für Lieferanten, Stromhändler usw. vom VdEW<br />

VdV Verband der deutschen Verbundwirtschaft<br />

VNB Verteilungsnetzbetreiber oder Verteilnetzbetreiber<br />

VRE Verband der Verbundunternehmen und Regionalen Energieversorger in<br />

Deutschland<br />

VTG siehe EnBW<br />

VV Verbändevereinbarung<br />

VV II Verbändevereinbarung<br />

VV II + Verbändevereinbarung<br />

ZEBIS Zählwerterfassungs- und Bilanzierungssystem 4 (EnBW-Anwendung)<br />

ZFÜ Zählwertfernübertragung<br />

2 Siehe Glossar in „Kunden- und Lieferantenprozesse“ von VDN (Netznutzung_Prozesse.pdf)<br />

3 Siehe Glossar in „UTILMD Anwendungshandbuch“ und in „Richtlinie Datenaustausch zwischen<br />

Verteilungsnetzbetreiber VNB und Übertragungsnetzbetreiber ÜNB“<br />

4 siehe EnBW-Geschäftsbericht 2000<br />

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Glossar 5<br />

Ablesung/Auslesung<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Abrechnungsdaten werden entweder visuell vor Ort durch Ablesung oder mit datentechnischen<br />

Einrichtungen durch Auslesung erfasst.<br />

Abrechnungsperiode<br />

siehe Messperiode<br />

Abweichungen zwischen Einspeisung und Entnahme<br />

Abweichungen zwischen Einspeisung und Entnahme liegen vor, wenn in den vereinbarten<br />

Messperioden der Mittelwert der Einspeiseleistung vom Mittelwert der Entnahmeleistung<br />

bzw. von einem vereinbarten Sollwert um mehr als einen, nach technisch-wirtschaftlichen<br />

Kriterien im Einzelfall zu vereinbarenden, Toleranzwert abweicht. Der Saldo schließt Strombezüge<br />

aus anderen <strong>Bilanzkreis</strong>en und Lieferungen in andere <strong>Bilanzkreis</strong>e ein.<br />

Aggregationskreis<br />

Ein Aggregationskreis setzt sich aus einer beliebigen Anzahl von Einspeise- und/oder<br />

Entnahmestellen (i.d.R. Zählstellen für Erzeugungseinheiten bzw. Kraftwerke, und Lasten)<br />

innerhalb einer Regelzone zusammen, die dem zuständigen - d.h. dem für den Netzanschluss<br />

verantwortlichen - Netzbetreiber benannt werden müssen und dadurch genau definiert<br />

sind. Im lieferantenscharfen Kontierungsverfahren können Aggregationskreise durch<br />

Lieferantenkonten abgebildet werden.<br />

Aggregator<br />

Ein Aggregator ist ein Lieferant, der keinen eigenen <strong>Bilanzkreis</strong> hat. Er schließt mit einem<br />

(Sub-) <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen einen Liefervertrag und ordnet seine Kunden dem betreffenden<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> zu.<br />

Alleinabnehmer<br />

Alleinabnehmer ist eine juristische Person, die für die zentralisierte Abnahme und den zentralisierten<br />

Verkauf von Elektrizität und/oder den Betrieb des Verteilungsnetzes in dem betreffenden<br />

Gebiet verantwortlich ist (vgl. §7 EnWG).<br />

Allgemeine Elektrizitätsversorgung<br />

Die allgemeine (öffentliche) Elektrizitätsversorgung ist die Beschaffung (Erzeugung und Bezug)<br />

und Bereitstellung (Übertragung, Verteilung und Lieferung) von elektrischer Energie für<br />

andere durch EVU über feste Leitungswege.<br />

5 Z.gr.T. aus Dokumenten von EnBW, VDEW, Anwendungsdokumentation sowie Gesprächen<br />

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Analytisches Lastprofil<br />

siehe Lastprofil<br />

APERAK<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

APERAK ist ein Nachrichtentyp zur Übermittlung von Anwendungsfehler- und Bestätigungsmeldungen.<br />

Die Nachricht wird benutzt, um eine Bestätigung oder Fehlermeldung zu Dokumenteninhalten<br />

(zum Beispiel die EDIFACT-Nachrichten MSCONS und UTILMD nach<br />

VDEW-Spezifikation) auf elektronischem Wege zurückzumelden.<br />

Ausfall<br />

Unter dem Begriff "Ausfall" wird der zufällige störungsbedingte Übergang einer Komponente<br />

(Netzbetriebsmittel, Erzeugungseinheit) in den Fehlzustand verstanden.<br />

Ausgleichskonto<br />

Konto, das die Bilanzabweichung eines Kontos übernimmt.<br />

Available Transfer Capability (ATC)<br />

siehe Übertragungsfähigkeit<br />

Beistellung<br />

Mit Beistellung bezeichnet man eine bilaterale Vereinbarung zwischen Lieferanten, welche<br />

die Belieferung von Kunden an der Entnahmestelle im Auftragsverhältnis regelt.<br />

Betriebsführung<br />

Zur Betriebsführung als Systemdienstleistung zählen alle Aufgaben des Netzbetreibers im<br />

Rahmen der Netzführung wie die Netzüberwachung, die Anweisung und Durchführung von<br />

Schalthandlungen, die Durchführung der Spannungshaltung sowie der Betrieb der notwendigen<br />

Mess- und Zähleinrichtungen.<br />

Zur Betriebsführung als Systemdienstleistung zählen alle Aufgaben des Netzbetreibers im<br />

Rahmen des koordinierten Einsatzes der Kraftwerke (z. B. für die Frequenzhaltung) und der<br />

Netzführung sowie des nationalen/internationalen Verbundbetriebes durch zentrale, jeweils<br />

eigenverantwortliche Leitstellen. Weiterhin werden ihr alle Maßnahmen zur Schaffung und<br />

zum Unterhalt der notwendigen Voraussetzungen für Zählung und Verrechnung aller erbrachten<br />

Leistungen zugerechnet.<br />

Best-Practice-Empfehlungen<br />

Zur Verbesserung der Kundenwechselprozesse im Massenkundengeschäft wurde von der<br />

Task Force Netzzugang im Bundeswirtschaftsministerium ein Verbandsausschuss mit allen<br />

beteiligten Verbände des Strommarktes eingerichtet. Mit Einstimmigkeitsprinzip werden<br />

Best-Practice-Empfehlungen beschlossen, die die beste Abwicklung von Wechselprozessen<br />

im Markt (z.B. Datenformate, Fristen) als allgemeine Standards empfiehlt.<br />

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Bilanzabweichung<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Zur Ermittlung der Bilanzabweichungen der <strong>Bilanzkreis</strong>e sind vom Bilanzkoordinator die relevanten<br />

Energiemengen den <strong>Bilanzkreis</strong>en zuzuordnen und die Bilanzabweichungen und das<br />

Toleranzband zu ermitteln. Dazu werden die Energiemengen teils beim<br />

Übertragungsnetzbetreiber, teils bei den Verteilungsnetzbetreibern bilanziert.<br />

Bilanzierung<br />

Beim Übertragungsnetzbetreiber werden die Energiemengen zum Zweck der <strong>Bilanzkreis</strong>-<br />

Abrechnung bilanzkreisscharf erfasst. Beim VNB erfolgt eine lieferanten- und bilanzkreisscharfe<br />

Vorbilanzierung. Bei Anwendung des Kontierungsverfahrens und für die EEG-<br />

Abwicklung kann auch beim ÜNB lieferantenscharf bilanziert werden.<br />

Bilanzkoordinator (Bi-Ko) oder <strong>Bilanzkreis</strong>koordinator (BKK)<br />

Zur Ermittlung der Bilanzabweichungen der <strong>Bilanzkreis</strong>e in einer Regelzone wirkt beim<br />

Übertragungsnetzbetreiber eine Stelle als Bilanzkoordinator, der alle notwendigen Daten der<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>e zusammen zuführt. Der Bilanzkoordinator kann den Lieferanten die Kontenführung<br />

zur lieferantenscharfen Kontierung auch von EEG- und TBI-Belieferungen anbieten.<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Aufbau Vertragsstrukturen 6<br />

6 Quelle: „Der EDM-Markt“ - Präsentation von LBD-Beratungsgesellschaft mbH<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Daten-/ Kommunikationsfluss 7<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> / (Sub-)<strong>Bilanzkreis</strong> / EEG-<strong>Bilanzkreis</strong><br />

In einem <strong>Bilanzkreis</strong> fasst z. B. ein Händler alle seine Einspeise- und Entnahmestellen innerhalb<br />

einer Regelzone sowie Fahrplanlieferungen von und zu anderen <strong>Bilanzkreis</strong>en zusammen.<br />

Einspeisestellen können gemäß VV II + mehreren <strong>Bilanzkreis</strong>en, Entnahmestellen<br />

nur jeweils dem einen <strong>Bilanzkreis</strong> mit offenem Liefervertrag zugeordnet werden.<br />

7 Quelle: „Der EDM-Markt“ - Präsentation von LBD-Beratungsgesellschaft mbH<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Funktionsprinzip eines <strong>Bilanzkreis</strong>es und Beispiel einer Bilanzierung 8<br />

Bei <strong>Bilanzkreis</strong>en handelt es sich um Energiekonten auf Übertragungsnetzebene. Lieferanten<br />

und Händler wickeln hierüber die Lieferung bzw. den Handel ab. Zeitgleiche Unterschiede<br />

von Mehr- oder Mindermengen von tatsächlicher und prognostizierter Ausspeisung können<br />

hier verrechnet werden. Zur bundesweiten Versorgung von Kunden sind derzeitig vier<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>e (E.ON, RWE, Vattenfall, EnBW) nötig.<br />

Ein <strong>Bilanzkreis</strong> (BK) setzt sich aus einer beliebigen Anzahl von Einspeise- und/oder<br />

Entnahmestellen (i.d.R. Zählstellen für Erzeugungseinheiten bzw. Kraftwerke, und Lasten)<br />

innerhalb einer Regelzone zusammen, die dem zuständigen – d.h. dem für den<br />

Netzanschluss verantwortlichen Netzbetreiber benannt werden müssen und dadurch genau<br />

definiert sind. Bei der lieferantenscharfen Kontierung wird für jeden <strong>Bilanzkreis</strong> ein <strong>Bilanzkreis</strong>konto<br />

geführt. In einem <strong>Bilanzkreis</strong> soll ein Gleichgewicht zwischen den Einspeisungen<br />

aus den zugeordneten Einspeisestellen sowie den Fahrplanlieferungen von anderen <strong>Bilanzkreis</strong>en<br />

einerseits (Beschaffung), und den Entnahmen der zugeordneten Entnahmestellen<br />

sowie den Fahrplanlieferungen zu anderen <strong>Bilanzkreis</strong>en andererseits (Abgabe) gegeben<br />

sein.<br />

8 siehe Kommentarband zu VV II + (VV II + Kommentarband.pdf)<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Energiebilanzkonto je <strong>Bilanzkreis</strong> ist der Saldo zwischen Beschaffung und Abgabe 9<br />

Der Sub-<strong>Bilanzkreis</strong> ist ein <strong>Bilanzkreis</strong>, der nicht für den Ausgleich der Abweichungen gegenüber<br />

dem ÜNB verantwortlich ist. Ansonsten entspricht die Abwicklung eines Subbilanzkreises<br />

weitgehend der eines <strong>Bilanzkreis</strong>es.<br />

Der EEG-<strong>Bilanzkreis</strong> ist ein <strong>Bilanzkreis</strong> des Übertragungsnetzbetreibers, in den dieser die<br />

Energiemengen für die Rückwälzung einstellt und daraus per Fahrplan den jeweiligen Anteil<br />

an den (Sub-) <strong>Bilanzkreis</strong> des Lieferanten übergibt.<br />

(Sub-)<strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlicher ((Sub-)BKV)<br />

Der BKV ist für eine ausgeglichene Bilanz zwischen Beschaffung (Erzeugung, Importe) und<br />

Abgabe (Verbraucher, Exporte) in jeder Viertelstunde verantwortlich. BKV können z. B.<br />

Stromhändler oder Vertriebsabteilungen sein, aber auch große Industriebetriebe, die ihre<br />

Strombeschaffung in eigener Verantwortung durchführen.<br />

Der Betreiber des Subbilanzkreises muss mit dem BKV eine vertragliche Regelung über<br />

den Ausgleich bzw. die Verrechnung der Bilanzabweichungen (z.B. Poolvertrag oder offener<br />

Liefervertrag) schließen. Der BKV deckt dann den gesamten über Fahrplanlieferungen hinausgehenden<br />

Bedarf des Subbilanzkreises.<br />

Der Subbilanzkreis ist ein <strong>Bilanzkreis</strong>, der bzgl. der Bilanzierung eine Teilmenge eines umfassenden<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>es darstellt. Die <strong>Bilanzkreis</strong>abrechnung erfolgt zwischen ÜNB und dem<br />

umfassenden <strong>Bilanzkreis</strong>; d. h., Subbilanzkreisabweichungen werden nicht zwischen ÜNB<br />

und dem Betreiber des Subbilanzkreises direkt abgerechnet. Ansonsten entspricht die Abwicklung<br />

eines Subbilanzkreises weitgehend dem eines normalen <strong>Bilanzkreis</strong>es.<br />

9 siehe Kommentarband zu VV II + (VV II + Kommentarband.pdf)<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong>vertrag<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong> und Subbilanzkreis 10<br />

Der Bilanzvertrag wird zwischen (Sub-)<strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichem (Lieferant) und<br />

Übertragungsnetzbetreiber geschlossen. Gegenstand des Vertrags ist die Führung und Abwicklung<br />

des <strong>Bilanzkreis</strong>es und Erfassung der Energielieferungen für alle angemeldeten Teilnehmer.<br />

Blindleistung<br />

Blindleistung ist die elektrische Leistung, die zum Aufbau von magnetischen Feldern (z.B. in<br />

Motoren, Transformatoren) oder von elektrischen Feldern (z. B. in Kondensatoren) benötigt<br />

wird. Bei überwiegend magnetischem Feld ist die Blindleistung induktiv, bei überwiegend<br />

elektrischem Feld kapazitiv.<br />

Brutto-Leistung<br />

Die Brutto-Leistung einer Erzeugungseinheit ist die abgegebene Leistung an den Klemmen<br />

des Generators, siehe auch Netto-Leistung.<br />

Bruttomethode<br />

siehe GridCode<br />

Codenummer<br />

siehe VDEW Code<br />

10 siehe Kommentarband zu VV II + (VV II + Kommentarband.pdf)<br />

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Common-Mode-Ausfall<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Der Common-Mode-Ausfall ist der zeitgleiche Ausfall mehrerer Komponenten (Netzbetriebsmittel<br />

und Erzeugungseinheiten) aufgrund derselben Ursache.<br />

CONTRL<br />

CONTRL ist ein Nachrichtentyp zur Übermittlung von Syntax- und Übertragungskontrollnachrichten.<br />

Die Nachricht wird benutzt, um Auskunft beziehungsweise Rückmeldung zu geben,<br />

wenn Nachrichten erfolgreich empfangen wurden, oder Syntaxfehler aufweisen.<br />

Datenaustauschvereinbarung<br />

Die Datenaustauschvereinbarung ist eine Vereinbarung zwischen allen Marktparteien zur<br />

Übertragung von Einzelinformationen und aggregierten Werten. Sie regelt Umfang,<br />

Schnittstellen, Fristen, Verfahren (Hol-/Bringschuld) und Verhalten im Störungs- bzw. Fehlerfall,<br />

siehe auch Nachrichtenaustausch (UTILMD).<br />

Dauerleistung<br />

Die Dauerleistung einer Erzeugungseinheit ist die höchste Leistung, die bei einem bestimmungsgemäßen<br />

Betrieb ohne zeitliche Einschränkung erbracht wird und ihre Lebensdauer<br />

(Betriebszeit) und Sicherheit nicht beeinträchtigt. Die Dauerleistung kann z. B. mit den Jahreszeiten<br />

(z. B. aufgrund der Kühlwasserbedingungen) schwanken.<br />

Dauer-Reservebereitstellung<br />

Die Dauer-Reservebereitstellung ist die Bereitstellung von Reserveleistung über den Zeitbereich<br />

des Wirkens der zum Zwecke der Frequenzhaltung aktivierten Reserveleistung hinaus.<br />

DELFOR<br />

DELFOR ist ein Nachrichtentyp zur Übermittlung von Fahrplänen. Sie enthält Angaben über<br />

Energielieferungen, die in Zukunft erfolgen sollen ("Fahrpläne"). Sie kann verwendet werden,<br />

um feste Fahrpläne anzumelden bzw. anzufordern oder als eine Anfrage bzgl. freier Kapazität<br />

zu übermitteln. Die Nachricht dient auch der Rückmeldung eines Fahrplans, in dem der<br />

Fahrplan zum Beispiel bestätigt, abgelehnt, oder mit Veränderungen zurückgemeldet wird.<br />

Deutsche Verbundgesellschaft (DVG)<br />

Die DVG entstand im November 1948 als Zusammenschluss der Verbundnetzbetreiber (derzeit<br />

Bewag, EnBW, E.ON Netz, HEW, RWE Net und VEAG) und hat seitdem ihren Sitz in<br />

Heidelberg. Sie koordiniert alle mit dem Verbund zusammenhängenden Aufgaben, soweit<br />

dies notwendig ist. Außerdem vertritt sie die Interessen der Übertragungsnetzbetreiber auch<br />

in anderen Organisationen, so national als Mitglied des "Bundesverbands der Deutschen<br />

Industrie (BDI)" und international als Mitglied der "Union für die Koordinierung des Transports<br />

elektrischer Energie (UCTE)".<br />

VRE ersetzt ARE und VdV<br />

Berlin, 8. Oktober 2002 - Der Verband der Verbundunternehmen und Regionalen Energieversorger<br />

in Deutschland - VRE - e.V. ist aus der Verschmelzung der Arbeitsgemeinschaft<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

regionaler Energieversorgungs-Unternehmen - ARE - e.V. und dem Verband der deutschen<br />

Verbundwirtschaft - VdV - e.V. hervorgegangen und seit dem 25.09.2002 im Vereinsregister<br />

eingetragen. Der Verband der Verbundwirtschaft war erst im Jahr 2000 gegründet worden,<br />

um die spezifischen Interessen der Verbundnetzbetreiber Bewag, EnBW, E.ON, HEW, RWE<br />

und VEAG zu vertreten. Bis dahin hatte die Deutsche Verbundgesellschaft (DVG) diese<br />

Aufgabe wahrgenommen. Der neue VRE will vor allem in Brüssel die Interessen von<br />

Verbundunternehmen und Regionalversorgern verstärkt zur Geltung bringen.<br />

Differenzbilanzkreis<br />

Wenn Bilanzmengen eines <strong>Bilanzkreis</strong>es als Differenz zwischen der Gesamteinspeisung in<br />

ein Verteilungsnetz und den Lieferungen an andere <strong>Bilanzkreis</strong>e ermittelt werden, so bezeichnet<br />

man diesen <strong>Bilanzkreis</strong> in Bezug auf das Verteilungsnetz als Differenzbilanzkreis.<br />

Differenzbilanzierung<br />

Unter Differenzbilanzierung versteht man die vollständige Aufteilung aller Abgabemengen in<br />

einem Verteilungsnetz auf Übergabestellen zu unterlagerten Netzen und <strong>Bilanzkreis</strong>en durch<br />

den Verteilungsnetzbetreiber ohne Berücksichtigung von Teilbelieferungen.<br />

Im lieferantenscharfen Kontierungsverfahren wird für jeden Verteilnetzbetreiber in der<br />

Regelzone ein Differenzkonto geführt auf dem die Differenzbilanzierung durchgeführt wird.<br />

Differenzkonto<br />

Im lieferantenscharfen Kontierungsverfahren wird für jeden Verteilnetzbetreiber einer<br />

Regelzone ein Differenzkonto geführt. Das Differenzkonto dient der Abgrenzung der Energielieferungen<br />

und -bezüge in diesem Netzgebiet sowie der Differenzbilanzierung.<br />

Differenzlieferant<br />

Der Lieferant, dessen Abgabemengen durch Differenzbilanzierung ermittelt wird, ist bezüglich<br />

des betreffenden Verteilungsnetzes der Differenzlieferant. Er kann selbst (Sub-) <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlicher<br />

(BKV), Kunde eines (Sub-)<strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen oder auch Kunde<br />

des Differenz-Lieferanten im vorgelagerten Netz sein.<br />

Im lieferantenscharfen Kontierungsverfahren ist der Differenzlieferant der Kontoinhaber des<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>- oder Lieferantenkontos, das den Saldo des Differenzkontos übernimmt.<br />

DistributionCode 2003<br />

Der Code von VDEW legt die technischen und organisatorischen Regeln für den Zugang<br />

zu Verteilungsnetzen fest (siehe auch GridCode). Im einzelnen behandelt er:<br />

- Netzanschlussbedingungen<br />

- Organisation und Abwicklung der Netznutzung<br />

- Systemdienstleistungen<br />

- Netzplanung und Netzbetrieb.<br />

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Durchleitung<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Stromkunden können zu anderen Versorgern abwandern und dies erfordert den Zugang von<br />

Wettbewerbern in das ehemals geschlossene Versorgungsgebiet. Dies kann einmal durch<br />

den Bau einer Direktleitung zum Kunden geschehen oder zum anderen durch die Nutzung<br />

der vorhandenen Netze durch Dritte gegen Zahlung eines angemessenen Entgelts. Jeder<br />

Anbieter von Strom hat grundsätzlich Anspruch auf Zugang zum Netz eines jeden Versorgungsunternehmens<br />

(Netzbetreibers).<br />

Durchleitungsgebühren<br />

Sofern Stromversorger und Netzbetreiber nicht ein und die selbe Gesellschaft ist, muss der<br />

Stromversorger für die Durchleitung von Strom zum Stromkunden an den Netzbetreiber sogenannte<br />

Durchleitungsgebühren entrichten.<br />

Die Kosten für diese Durchleitung basieren dabei auf der sogenannten Verbändevereinbarung<br />

(VV), die am 13.12.1999 in überarbeiteter Form von den beteiligten Verbänden unterzeichnet<br />

wurde. Derzeit reicht nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände<br />

die Spanne der Durchleitungsgebühren (AgV) von 4 bis 9 Cent, die ein neuer Anbieter<br />

in seiner Kalkulation berücksichtigen muss. In Skandinavien ist dieser Preis erheblich niedriger.<br />

In den Strompreisen, die für die Privathaushalte angeboten werden, sind die Durchleitungsgebühren<br />

bereits enthalten. Ein separater Netzanbindungs-Vertrag zwischen dem Netzbetreiber<br />

und dem Privatkunden ist derzeit nicht erforderlich.<br />

Alternativ ist das eigentlich zur Durchleitung verpflichtete Versorgungsunternehmen, das<br />

gleichzeitig Netzbetreiber ist, berechtigt, bei gleichwertigem Marktergebnis nach Einholung<br />

einer sog. Bewilligung die Versorgung dieses Abnehmers selbst durchzuführen, muss dafür<br />

aber den fremd erzeugten Strom unter Abzug des Durchleitungsentgelts abnehmen und vergüten.<br />

DVG-Kurzbezeichnung<br />

Siehe DVG und ILN<br />

EDIFACT<br />

EDIFACT (Electronic Data Interchange for Administration, Commerce and Transport) ist ein<br />

internationaler Standard für den elektronischen Datenaustausch, siehe auch EDIFACT-<br />

Nachrichten.<br />

EDIFACT-Nachrichten<br />

Für den Austausch von Nachrichten zwischen Netzbetreibern wurde ein Standard entwickelt<br />

(siehe UTILMD). Es gibt folgende Typen von Nachrichten:<br />

- APERAK Application Error and Acknowledgement<br />

Anwendungsfehler- und Bestätigungsmeldungen<br />

- DELFOR ???<br />

Fahrpläne<br />

- CONTROL Control Message<br />

Syntax- und Übertragungskontrollnachrichten<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

- INVOIC Invoice<br />

Netz-/ Energiedienstleistungsabrechnungen<br />

- MSCONS Metered Services Consumption Report Message<br />

Zählwerte<br />

- REMADV Remittance Advice<br />

Zahlungsavise (Sammelbeleg, „Kassenzettel“)<br />

- UTILMD Utilities Master Data Message<br />

Stammdaten zu Kunden, Verträgen und Zählpunkten<br />

- ...<br />

Energie-Daten-Identifikations-System (EDIS)<br />

Norm E-DIN 43863-3: Elektrizitätszähler - Teil 3: Tarifgeräte als Zusatzeinrichtung zum Elektrizitätszähler,<br />

EDIS - Energie-Daten-Identifikations-System. EDIS wurde zum Jahresende<br />

2002 ersetzt durch die Norm OBIS.<br />

EEG-<strong>Bilanzkreis</strong><br />

siehe <strong>Bilanzkreis</strong><br />

Eigenerzeugungsanlage<br />

Eigenerzeugungsanlagen sind Anlagen zur Erzeugung von elektrischer Energie, im wesentlichen<br />

für den eigenen Verbrauch, im Besitz von Unternehmen, Betrieben und Privatpersonen,<br />

die nicht EVU im Hauptbetrieb sind.<br />

Eigenverbrauchsleistung<br />

Die Eigenverbrauchsleistung einer Erzeugungseinheit ist die elektrische Leistung, die für den<br />

Betrieb ihrer Neben- und Hilfsanlagen (z. B. zur Wasseraufbereitung, Dampferzeuger-<br />

Wasserspeisung, Frischluft- und Brennstoffversorgung, Rauchgasreinigung) benötigt wird,<br />

zuzüglich der Verlustleistung der Aufspanntransformatoren (Maschinentransformatoren).<br />

Unterschieden wird zwischen der Eigenverbrauchsleistung im Betrieb und im Stillstand. Siehe<br />

auch Netto-Leistung.<br />

Einspeise- und Entnahmepunkt<br />

Einspeise- und Entnahmepunkte sind die Punkte, an denen elektrische Energie eingespeist<br />

bzw. entnommen wird. Einspeise- und Entnahmepunkt sind die vertraglich festzulegenden<br />

Übergabestellen, an denen eingespeist bzw. entnommen wird. Beim Einspeisepunkt kann<br />

es sich dabei um die Übergabestelle einer Erzeugungsanlage ins Netz oder um einen festzulegenden,<br />

für die Übertragung der Leistung technisch geeigneten Punkt des Einspeisenetzes<br />

handeln.<br />

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Einspeisezeitreihe (EZR)<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Die Einspeisezeitreihe ist die Summe der gemessenen Lastgänge und ggf. der synthetischen/<br />

analytischen Einspeiseprofile (siehe auch synthetische / analytische Lastprofile)<br />

von Kleineinspeisern. Die Einspeisezeitreihe ist auch für den EEG-<strong>Bilanzkreis</strong> anzugeben.<br />

Elektrizitätszähler<br />

Einrichtungen zur Messung und Registrierung (Zählung) elektrischer Wirk- und/oder<br />

Blindenergie. Die Anzeige der Energiemenge erfolgt in Kilowattstunden (kWh) für die Wirkenergie<br />

und in Kilovarstunden (kvarh) für die Blindenergie. Zur Zählung größerer Energiemengen<br />

werden zusätzlich Messwandler verwendet; im Niederspannungsnetz nur Stromwandler;<br />

im Mittel- und Hochspannungsnetz Strom- und Spannungswandler. Für die Energieabrechnung<br />

verwendete Elektrizitätszähler müssen den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.<br />

Energie-Daten-Management (EDM)<br />

Daten aus verschiedenen Unternehmen werden über Schnittstellen zur Verfügung gestellt:<br />

- die Verwaltung von Lieferanten, Zählpunkten, Wechselkunden und Lastprofilen,<br />

- die Verwaltung von Netzkunden-Verträgen und Lieferanten-Rahmenverträgen,<br />

- die Datenbereitstellung an Lieferanten, <strong>Bilanzkreis</strong>koordinatoren (BKK) und <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortliche<br />

(BKV)<br />

- das Erstellen von Lastprognosen,<br />

- die Verwaltung von Energielieferverträgen und Netzbetreiber-Rahmenverträgen,<br />

- der Datenaustausch und die Datenbereitstellung für Netzbetreiber und Bilanzkoordinatoren.<br />

Energiebilanzkonto<br />

siehe Energiebilanzkonto je <strong>Bilanzkreis</strong><br />

(Energie-)Buchung<br />

Eine Energiebuchung ist eine Energieübertragung von einem Konto auf ein anderes. Energiebuchungen<br />

erfolgen 1/4-Stunden-weise. Im lieferantenscharfen Kontierungsverfahren<br />

werden 5 Buchungstypen unterschieden:<br />

- Lastzeitreihe (LZR)<br />

- Einspeisezeitreihe (EZR)<br />

- Synthetisches Lastprofil (SLP)<br />

- Netzzeitreihe (NZR)<br />

- Fahrplan (FPL)<br />

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Energiekonto<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Energiekonten dienen der Erfassung von Einspeisungen und Entnahmen bei der lieferantenscharfen<br />

Kontierung.<br />

Entnahmestelle<br />

siehe Entnahmepunkt<br />

Entnahmezeitreihe<br />

Siehe Lastzeitreihe<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)<br />

Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien.<br />

Ersatzwert<br />

Ein plausibler, abgestimmter Wert, der anstelle eines fehlenden oder unplausiblen wahren<br />

Wertes verwendet wird, siehe auch Vergleichszeitraum, Wahrer Wert und Vorläufiger Wert.<br />

ETSO Identification Code (EIC)<br />

Durch den EIC werden die Teilnehmer eines Verteilungs- oder Übertragungsnetzes eindeutig<br />

identifiziert. Dieser Code wird für alle Arten von Informationsaustausch wie: Energiegeschäfte,<br />

Fahrplanmeldungen, Messungen von Energieverbrauch, Netzbenutzung etc. und viele<br />

andere operative Zwecke benötigt.<br />

Das Identifikationssystem basiert auf alphanumerischen Codes mit vorgegebener Länge. Die<br />

Codes enthalten Informationen über die Ausgabestelle sowie über das identifizierte Objekt.<br />

Zugelassene Zeichen sind Zahlen (von 0 bis 9), Grossbuchstaben (von A bis Z, nach dem<br />

englischen Alphabet) und das Minuszeichen (-). Um Missverständnissen vorzubeugen, sollen<br />

für das Prüfzeichen Zahlen (von 0 bis 9), Grossbuchstaben (von A bis Z) und das Sternchenzeichen<br />

(*) benutzt werden. Zur Zeit sind im Codierungssystem zwei Arten von Objekten<br />

identifiziert:<br />

a. Teilnehmer (EIC-X): 16-Zeichen - Code bestehend aus:<br />

- einer zweistelligen Zahl für die von ETSO beauftragte Ausgabestelle,<br />

- dem Buchstaben X, um zu verdeutlichen, dass es sich um den Code eines Teilnehmers<br />

handelt,<br />

- 12 Ziffern bzw. Versalien, die von der Ausgabestelle in Übereinstimmung mit allgemeinen<br />

und örtlich geltenden Regeln zugeteilt werden. Jeder Teilnehmer sollte die<br />

Möglichkeit haben, einen Code nach seinen Wünschen, d.h. Buchstaben oder Ziffern<br />

unter Berücksichtigung dieser Regeln zu wählen,<br />

- 1 Prüfzeichen.<br />

Beispiel: 12XEGL-H-------0<br />

Jeder Teilnehmer darf nur einen EIC Code für eine bestimmte Betriebsfunktion bzw.<br />

Organisationseinheit im europäischen Strombinnenmarkt haben. Dadurch soll bei al-<br />

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EVU<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

len Stromhandelsgeschäften zwischen ÜNB die gleichbleibende Identifikation eines<br />

Teilnehmers mit seiner korrekten Eigenschaft sichergestellt werden.<br />

b. Gebiet (EIC-Y): 16-Zeichen - Code bestehend aus:<br />

- einer zweistelligen Zahl für die von ETSO beauftragte Ausgabestelle,<br />

- dem Buchstaben Y, um zu verdeutlichen, dass es sich um einen Gebietscode handelt,<br />

- 12 Ziffern oder Versalien, die von der Ausgabestelle in Übereinstimmung mit allgemeinen<br />

und örtlich geltenden Regeln zugeteilt werden,<br />

- 1 Prüfzeichen.<br />

Ausgabestellen<br />

Ein Elektrizitäts-Versorgungsunternehmen (EVU) im Sinne des <strong>Energiewirtschaft</strong>sgesetzes<br />

sind ohne Rücksicht auf Rechtsform und Eigentumsverhältnisse alle Unternehmen und Betriebe,<br />

die andere mit elektrischer Energie versorgen. Unternehmen und Betriebe, welche nur<br />

teilweise oder im Nebenbetrieb allgemeine (öffentliche) Elektrizitätsversorgung betreiben,<br />

gelten insoweit als EVU.<br />

Fahrplan<br />

Ein Fahrplan gibt für jede Viertelstunde innerhalb der Dauer einer entsprechenden Übertragung<br />

an, wie viel Leistung zwischen <strong>Bilanzkreis</strong>en ausgetauscht bzw. am Einspeisepunkt/<br />

Entnahmepunkt eingespeist/entnommen wird.<br />

Es werden folgende Typen von Fahrplänen unterschieden:<br />

- Einspeisefahrplan<br />

- Verbrauchsfahrplan<br />

- Austauschfahrplan<br />

- Teilbelieferungsfahrplan<br />

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Frequenzhaltung<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Die Frequenzhaltung bezeichnet die Regelung von Frequenzabweichungen infolge von Ungleichgewichten<br />

zwischen Einspeisung und Entnahme (Wirkleistungsregelung) und erfolgt<br />

durch die Primär- und Sekundärregelung sowie unter Nutzung von Minutenreserve in den<br />

Kraftwerken. Siehe auch Leistungs-Frequenz-Regelung<br />

Geeigneter Netzpunkt<br />

Der geeignete Netzpunkt ist der im Sinne eines sicheren Netzbetriebs und netztechnisch<br />

vorgegebene kostengünstigste Einspeise- und Entnahmepunkt.<br />

Gesamtverbrauch<br />

Gesamtverbrauch ist die innerhalb eines Netzes (z.B. Regelzone) verbrauchte elektrische<br />

Energie inkl. des von Eigenerzeugern erzeugten Stromes.<br />

Gestörter Betrieb<br />

Der gestörte Betrieb ist wie folgt gekennzeichnet:<br />

- Alle Kunden werden noch versorgt.<br />

- Grenzwerte werden nicht mehr eingehalten.<br />

- Das (n-1)-Kriterium ist nicht mehr erfüllt.<br />

Global Location Number (GLN)<br />

siehe ILN<br />

Grenzwertverletzung<br />

Eine Grenzwertverletzung liegt dann vor, wenn ein als zulässig definierter Wertebereich<br />

durch die beobachtete elektrische Größe verlassen wird.<br />

GridCode<br />

Technisches Regelwerk, das den Netzzugang zu den Übertragungsnetzen regelt (siehe auch<br />

DistributionCode). Der GridCode der Deutschen Verbundgesellschaft (DVG) enthält neben<br />

den Regeln für die Nutzung der Verbundnetze auch Ausführungen zur Erbringung der<br />

Systemdienstleistungen und zur Verrechnung der entstehenden Kosten auf die Kunden.<br />

Die Verbändevereinbarung sieht eine Verrechnung der Systemdienstleistungen analog der<br />

Verrechnung der Netzkosten, in Abhängigkeit von der maximal durchgeleiteten Leistung unter<br />

Berücksichtigung eines Gleichzeitigkeitsgrades vor. Demgegenüber sollen nach DVG-<br />

GridCode die Kosten für die Erbringung der Systemdienstleistungen auf die endverbrauchte<br />

Energie inklusive Eigenerzeugung verrechnet werden, z. B. in Cent/kWh. Eine derartige Verrechnung<br />

wird als Bruttomethode bezeichnet. Bei der Nettomethode hingegen werden nur<br />

die Energien und/oder Leistungen berücksichtigt, die über die entsprechende Netzebene<br />

übertragen werden. Eigenerzeugung wird bei der Nettomethode nicht berücksichtigt.<br />

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Großstörung<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Eine Großstörung liegt vor bei Spannungslosigkeit<br />

- im gesamten Übertragungsnetz eines ÜNB oder<br />

- in mehreren Netzen von benachbarten Netzbetreibern oder<br />

- in Netzteilen eines oder mehrerer benachbarter Übertragungs- (Verteilungs-)Netze.<br />

Handelszone<br />

siehe Regelzone<br />

Händler<br />

siehe Stromhändler<br />

Händler-Rahmenvertrag<br />

siehe Stromhändler Rahmenvertrag<br />

Hausanschluss<br />

1. Tarifkunden: Der Hausanschluss besteht aus der Verbindung des Niederspannungsnetzes<br />

mit der Kundenanlage. Er beginnt an der Abzweigstelle des Niederspannungsnetzes und<br />

endet mit der Hausanschlusssicherung (abweichende Regelungen sind möglich).<br />

2. Sonderkunden: Sonderkunden können je nach Größe sowohl aus dem Niederspannungsnetz<br />

als auch aus dem Mittelspannungsnetz versorgt werden.<br />

Höchstspannungsnetz (HöS)<br />

siehe Netzbetreiber<br />

Hochspannungsnetz (HS)<br />

siehe Netzbetreiber<br />

Hochwälzung<br />

Als „Hochwälzung“ wird die physikalische Aufnahme der vom Verteilungsnetzbetreiber aufgenommenen<br />

Energiemenge nach EEG an den vorgelagerten Übertragungsnetzbetreiber<br />

und die Vergütung dieser Energie durch den Übertragungsnetzbetreiber an den Verteilungsnetzbetreiber<br />

bezeichnet.<br />

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Horizontalausgleich<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Horizontalausgleich ist die horizontale Aufteilung der durch alle deutschen Übertragungsnetzbetreiber<br />

aufgenommene EEG-Energiemenge in Relation zu den je Übertragungsnetzbetreiber<br />

ermittelten Abgaben an Letztverbraucher (d.h. unter den Übertragungsnetzbetreibern).<br />

Internationale Lokationsnummer (ILN)<br />

Beim elektronischen Geschäftsverkehr hat sich die Verwendung einer ILN (International<br />

Location Number) nach dem EAN-Kodiersystem durchgesetzt. Die Nutzung und Teilnahme<br />

an dem Kodiersystem hängt von der Mitgliedschaft bei der jeweiligen nationalen EAN-<br />

Organisation ab. Die Gebühren sind nach Umsatz des Teilnehmerunternehmens gestaffelt.<br />

In der Bundesrepublik ist die Centrale für Coorganisation <strong>GmbH</strong> (CCG) in Köln die EAN-<br />

Organisation. Nähere Informationen zur CCG finden Sie im Internet unter www.ccg.de.<br />

GLN d.h. Global Location Number<br />

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http://www.sinfosweb.de/gepir/<br />

Zur Unterstützung der kostengünstigen und schnellen Einführung hat der VDEW beschlossen,<br />

den Marktteilnehmern eine Alternative zu bieten und in einem ersten Schritt eine<br />

VDEW-Codenummerndatenbank aufzubauen. In den VDEW-EDIFACT-Nachrichten erfolgt<br />

die Identifikation durch die 13-stellige ILN oder die 13-stellige VDEW-Codenummer.<br />

Für die Fahrplanmeldungen der <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen (BKV) hat die DVG bereits eine<br />

14-stellige alpha-numerische Kurzbezeichnung (DVG-Kurzbezeichnung) vergeben. Diese<br />

wird auch weiterhin verwandt, so dass die 13-stellige ILN bzw. VDEW-Codenummer vorerst<br />

für Fahrplanmeldungen nicht relevant ist.<br />

INVOIC<br />

INVOIC ist ein Nachrichtentyp zur Übermittlung von Netz-/ Energiedienstleistungsabrechnungen.<br />

Mit dem Nachrichtentyp INVOIC wird die Zahlung für Netz- und Energiedienstleistungen,<br />

entsprechend den Vereinbarungen zwischen Verkäufer und Käufer, angefordert. Die<br />

Nachricht INVOIC ist für die Fakturierung von Netz- und Energiedienstleistungen vorgesehen.<br />

Die in der Rechnung zugrunde liegenden Daten werden zum Beispiel auf der Basis gemessener<br />

Lastprofile, die in der Regel mit der Nachricht MSCONS versendet werden, bereitgestellt.<br />

IS-U(Utilities)<br />

Das Verbrauchsabrechnungsverfahren SAP IS-U/CCS 11 unterstützt mit seinen Funktionen<br />

die Zählerverwaltung, Nebenbuchhaltung (Debitorenbuchhaltung) und Abrechnung aller Energiearten<br />

(Strom, Gas, Wasser, Fernwärme, u.a.) im Tarif- und Sondervertragsbereich.<br />

11 siehe SAP - IS-U.htm<br />

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siehe help.sap.com<br />

Kaltreserve<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Abgeschalteter und konservierter Kraftwerksblock, der bei Bedarf wieder in Betrieb genommen<br />

werden kann (siehe auch Minutenreserve).<br />

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Kleinkunde<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Ein Kleinkunde ist ein Kunde ohne Lastgangzählung, der nach Lastprofilen beliefert wird<br />

(siehe auch Tarifkunde).<br />

Kontierungsebene<br />

Dem Energiemengenbilanzkonto kann eine Kontierungsebene vorgeschaltet sein, in der alle<br />

einem <strong>Bilanzkreis</strong> angehörenden Lieferanten erfasst werden können. Diese Kontierungsebene<br />

kann genutzt werden für die Energiemengenabrechnung, die Abwicklung von<br />

Teilbelieferungen und von Lieferungen im Rahmen des EEG sowie für eine Plausibilisierung<br />

von Daten.<br />

Kontierungsvereinbarung<br />

Eine Kontierungsvereinbarung ist eine Vereinbarung zwischen Lieferant und Bilanzkoordinator<br />

BKK (ÜNB) bezüglich der lieferantenscharfen Kontierungsvorgänge und Datenweitergabe.<br />

Voraussetzung dafür ist die Absprache zwischen Lieferant und Verteilungsnetzbetreiber<br />

bezüglich der lieferantenscharfen Meldung vom Verteilungsnetzbetreiber an den Bilanzkoordinator<br />

(Datenaustauschvereinbarung)<br />

Kraftwerk<br />

Ein Kraftwerk ist eine Anlage, die dazu bestimmt ist, durch Energieumwandlung elektrische<br />

Energie zu erzeugen.<br />

Kraftwerksbetreiber<br />

Betreiber eines Kraftwerks sind natürliche oder juristische Personen sowie Personenvereinigungen,<br />

die bestimmenden Einfluss auf die Beschaffenheit und den Betrieb des Kraftwerks<br />

ausüben. Wird die Anlage in einem Betrieb bzw. in einem Unternehmen eingesetzt, ist der<br />

Betriebsinhaber bzw. der Unternehmensinhaber der Anlagenbetreiber. Anlagenbetreiber<br />

kann sowohl der Eigentümer der Anlage als auch die auf Grund schuldrechtlicher Verpflichtung<br />

(z. B. Pacht) zum Betrieb der Anlage berechtigte natürliche oder juristische Personen<br />

sowie Personenvereinigung sein.<br />

Kraftwärmekopplung (KWK)<br />

Gleichzeitige Erzeugung von Strom und Fernwärme.<br />

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Kunde<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Ein Kunde ist eine natürliche oder juristische Person, die elektrische Energie bezieht<br />

und/oder einen Netzanschlussvertrag abgeschlossen hat. Kunden von Stromlieferanten können<br />

wie folgt gruppiert werden (siehe auch Hausanschluss und Kleinkunde):<br />

- Registrierende Lastgangmessung (RLM)-Kunde, (ehemals Lastgangzähler(LGZ)-<br />

Kunde)<br />

- Standardlastprofil(SLP)-Kunde<br />

- Tarifkunde (TK)<br />

- Sonderkunde (SK) Großabnehmer wie Aldi, Schlecker usw. die keine SLP-Kunden<br />

sind<br />

Kundenanlagen<br />

Technische Anlagen von Netznutzern.<br />

Kundengruppenlastgang<br />

siehe Lastprofil<br />

Kuppelknoten<br />

Als Kuppelknoten bezeichnet man die beiden Endpunkte einer Kuppelleitung.<br />

Kuppelleitung<br />

Eine Kuppelleitung ist ein Stromkreis (ggf. ein Transformator), der die Übertragungsnetze<br />

von ÜNB verbindet.<br />

Last<br />

Die in Anspruch genommene Leistung wird im elektrizitätswirtschaftlichen Sprachgebrauch<br />

"Last" genannt. Sie kann die Summe der momentanen Leistungsentnahme aus einem, mehreren<br />

oder allen Netzen einer Regelzone zum Zwecke des Verbrauchs sein.<br />

Lastgang<br />

Gesamtheit der Energiemengen bzw. Leistungsmittelwerte, die über eine ganzzahlige Anzahl<br />

von Messperioden ermittelt wurden. Es ist zu unterscheiden zwischen dem mit Lastgangzähler<br />

(LGZ) gemessenen Lastgang (auch Registrierende Lastgangmessung RLM genannt)<br />

und dem statistisch ermittelten repräsentativen Lastprofil. Das repräsentative Lastprofil wird<br />

als Ersatz für den gemessenen Lastgang bei Kleinkunden im Niederspannungsnetz ohne<br />

Lastgangzählung verwendet. Für den Datenaustausch werden nur Viertelstunden-Energiemengenwerte<br />

verwendet.<br />

Lastprofil<br />

Lastprofile beschreiben das Verbrauchsverhalten von Stromabnahmestelle in Abhängigkeit<br />

von der Tages- und Jahreszeit. Für kleine Abnahmestellen, besonders Haushaltskunden,<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

wurden spezielle standardisierte Lastprofile entwickelt, die den durchschnittlichen Stromentnahmeverlauf<br />

darstellen. Hierdurch wurde die Belieferung von Kleinkunden ohne die sehr<br />

teure Leistungsmessung möglich.<br />

Das Lastprofil ist eine Zeitreihe, die für jede Abrechnungsperiode einen Leistungswert festlegt<br />

(Sollmenge). Lastprofile werden bei Kleinkunden der Bilanzierung zugrunde gelegt und<br />

ersetzen die gemessenen Lastgänge.<br />

- Analytisches Lastprofil<br />

Summe (ggf. auch einzelnes Lastprofil) der standardisierten Lastprofile bei Anwendung<br />

des analytischen Lastprofilverfahrens bei Kleinkunden (siehe auch weiter unten).<br />

- Synthetisches Lastprofil (SLP)<br />

Summe (ggf. auch einzelnes Lastprofil) der standardisierten Lastprofile bei Anwendung<br />

des synthetischen Lastprofilverfahrens bei Kleinkunden (siehe auch weiter unten).<br />

Im Rahmen des synthetischen Lastprofilverfahrens übernimmt der Verteilnetzbetreiber (VNB)<br />

den Ausgleich der Abweichungen der Standardlastprofile vom tatsächlichen Bezug der Kunden.<br />

In der Praxis erbringt der örtliche Lieferant diese Leistung als Dienst für den Verteilnetzbetreiber<br />

im Rahmen der Differenzbilanzierung. Der örtliche Lieferant stellt die Dienstleistung<br />

dem VNB - bei integrierten Unternehmen im Zuge der hausinternen Leistungsverrechung<br />

- in Rechnung. Der Verteilnetzbetreiber seinerseits gibt die ihm so entstehenden Kosten<br />

in Form des Pauschalierungszuschlages in den Netznutzungsentgelten an die Standardlastprofilkunden<br />

weiter. Der Pauschalierungszuschlag deckt die Kosten, die durch den Ausgleich<br />

von Leistungsabweichungen zwischen Standardlastprofilen und tatsächlicher Entnahme<br />

von Kunden je ¼ h im synthetischen Lastprofilverfahren entstehen. Beim synthetischen<br />

Verfahren gleicht der Verteilnetzbetreiber die Differenz zwischen Soll und Ist aus.<br />

Beim analytischen Verfahren wird die Leistungsdifferenz bei der Belieferung von Standardlastprofilkunden<br />

ähnlich wie beim Bilanzausgleich von Lastgangkunden durch eine ex-post-<br />

Rechnung dem Lieferanten belastet.<br />

Standardlastprofile (SLP) werden bei Kunden mit niedrigerer Stromabnahme (z.B. Haushaltskunden)<br />

eingesetzt. Diese sind mit einfachen Messeinrichtungen ausgestattet, die in der<br />

Regel einmal pro Jahr abgelesen werden. Die Differenz zwischen zwei Ablesungen ist der<br />

Stromverbrauch zwischen den beiden Ablesungen. Die Ablesungen aller Lieferstellen werden<br />

vom Verteilnetzbetreiber in einer Datenbank zusammengeführt.<br />

Der Verbrauch eines jeden SLP-Kunden wird vom Verteilnetzbetreiber mit einem bestimmten<br />

Standard-Lastprofil bewertet. Diese Standardlastprofile repräsentieren das Verbrauchsverhalten<br />

verschiedener Kundengruppen in Abhängigkeit von Uhrzeit, Wochentag, Jahreszeit<br />

etc. Sie wurden im Auftrag des VDEW auf Basis gemessener Verläufe ermittelt. Für jeden<br />

Kunden ist dann jeder Tag eines Jahres mit 96 Werten (Referenzprofil: Normiertes Tageslastprofil)<br />

belegt. Hiermit ist der Verteilnetzbetreiber in der Lage, für alle Kundengruppen und<br />

für jeden Tag das Abnahmeverhalten der SLP-Kunden in der gleichen Zeitauflösung darzustellen<br />

wie das der RLM-Kunden.<br />

Die Registrierende Lastgangmessung (RLM) wird im allgemeinen bei Kunden mit hoher<br />

Stromentnahme (in der Regel: in Anspruch genommene 1/4-h-Leistung > 30 kW oder Jahresabnahme<br />

> 100.000 kWh) eingesetzt. Sie ist charakterisiert durch eine Messeinrichtung,<br />

die pro Tag 96 Viertelstundenwerte (Referenzprofil: Normiertes Tageslastprofil) bereitstellt.<br />

Jeder Viertelstundenwert repräsentiert die in diesem Zeitraum durchschnittlich in Anspruch<br />

genommene Leistung.<br />

Die in der Lieferstelle erfassten 96 Viertelstundenwerte eines Tages werden als Lastgang<br />

bezeichnet. Die Tageslastgänge aller Lieferstellen werden jeweils am Folgetag in einer zentralen<br />

Datenbank zusammengeführt. Dies geschieht in der Zuständigkeit des Verteilnetz-<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

betreibers: Er ist verantwortlich für die Erfassung, Plausibilisierung und korrekte Bereitstellung<br />

der Lastgänge der Kunden aller Lieferanten, die sein Netz nutzen.<br />

Die Zeitreihen werden vom VNB nach verschiedenen Gesichtspunkten ausgewertet (Energiemengenbilanzierung).<br />

Die wichtigsten sind:<br />

- Bilanzierungen der Energiemengen über Zählpunkt-Gruppen zu unterschiedlichen Zwecken<br />

- Berechnung der Netznutzungsentgelte.<br />

Bei der Energiemengenbilanzierung werden die Zeitreihen mehrerer Zählpunkte für einen<br />

vorgegebenen Zeitrahmen aggregiert. Wenn man z.B. die Gesamtheit der einem Lieferanten<br />

zugeordneten Zählpunkte zu Grunde legt, erhält man durch die Bilanzierung seine gesamte<br />

Energieabgabe im definierten Zeitraum als Summenlastgang.<br />

„Wie schon in ... dargelegt, erfolgt aus ökonomischen Gründen unterhalb einer vom jeweiligen<br />

örtlichen Verteilnetzbetreiber festgelegten Grenze die Belieferung der Kleinkunden<br />

(ohne Lastgangmessung) auf Basis von indirekt ermittelten Viertelstundenleistungsmittelwerten<br />

nach vereinfachtem Verfahren. Dadurch lässt sich der kostengünstige Kilowattstundenzähler,<br />

über den die Kleinkunden i.d.R. verfügen, weiterhin verwenden. Die Ablesung<br />

erfolgt durch den Netzbetreiber jährlich und/oder ggf. bei einem Händlerwechsel. Ob dabei<br />

das synthetische oder das analytischen Verfahren verwendet wird, legt der jeweilige Netzbetreiber<br />

fest, an dessen Netz die Kunden angeschlossen sind.<br />

Beim synthetischen Verfahren wird für eine Kundengruppe (z. B. Haushalte) ein Lastverhalten<br />

von vornherein unterstellt. Dieses Lastverhalten wird durch ein System von Normlastganglinien<br />

beschrieben. Normlastganglinien sind wiederum Viertelstundenleistungsmittelwerte,<br />

die jeweils das für einen Tag typische Verbrauchsverhalten der Kundengruppe repräsentieren,<br />

das aus umfangreichen Messungen ermittelt wurde. Die Normganglinien liegen<br />

bezogen auf 1.000 kWh jährlicher Kundenabnahme vor. Das heißt, bei einem Haushalt mit<br />

3.500 kWh Jahresverbrauch wird jeder Wert des Normlastprofils mit dem Faktor 3,5 multipliziert.<br />

Der Händler speist dann unabhängig vom tatsächlichen Verbrauchsverhalten die so<br />

ermittelte Leistung ein. Vorteil des Verfahrens für den Händler ist, dass der ihm zugeordnete<br />

Lastverlauf im vorhinein feststeht und er daher keine Prognose zu erstellen braucht.<br />

Beim analytischen Verfahren wird der Lastgang der Kundengruppen aus gemessenen<br />

Lastverläufen in einem Verteilnetz vom Netzbetreiber unter Anwendung der Normlastprofile<br />

bestimmt. Dazu werden in einem ersten Schritt von der gemessenen gesamten Netzlast die<br />

Einzellasten aller mit Lastgangmessung versehenen Kunden sowie die Netzverluste abgezogen,<br />

wodurch sich die Restlast ergibt. Diese Summenlast aller Kleinkunden wird in einem<br />

zweiten Schritt anhand von Normlastprofilen in Kundengruppenlastgänge zerlegt und dann<br />

auf jeden Händler heruntergebrochen. Der Vorteil dieses Verfahrens liegt in der vollständigen<br />

Aufteilung der Netzlast auf alle Kunden und die Netzverluste. Dafür steht die einem<br />

Händler zugeordnete Last nur im nachhinein nach Auslesen der Lastgangzähler fest, so<br />

dass der Händler eine Prognose wie bei der Belieferung von direkt gemessenen Kunden<br />

durchführen muss.<br />

Bei beiden Verfahren ist die abgenommene Jahresenergie eine wichtige Eingangsgröße, die<br />

i.d.R. auf Basis des Vorjahresverbrauchs zwischen Händler und örtlichem Versorger als<br />

Netzbetreiber prognostiziert wird und dann den Lastverlauf des Kunden in seiner Höhe bestimmt.<br />

Der tatsächliche Jahresverbrauch steht aber erst nach erfolgter Ablesung des örtlichen<br />

Netzbetreibers fest. Da nicht davon auszugehen ist, dass der Verbrauch eines Kunden<br />

exakt gleich hoch ist wie im Vorjahr, treten sogenannte Mehr- bzw. Mindermengen auf.<br />

Diese Energie wird durch den örtlichen Netzbetreiber aufgenommen bzw. beigestellt und<br />

verrechnet. Diese Verrechnung erfolgt monatsweise durch Saldierung aller Kunden eines<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Händlers innerhalb eines Verteilnetzes, so dass mit zunehmender Kundenanzahl die Höhe<br />

der Mehr- bzw. Mindermengen abnimmt.“ 12<br />

Lastganglinien<br />

siehe Lastprofil (Normlastganglinien)<br />

Lastzeitreihe (LZR)<br />

Summe der gemessenen Lastgänge von Lieferungen und ermittelter Anteil des<br />

<strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen für Kleinkunden nach analytischem Verfahren. Synonym ist registrierende<br />

Lastgangmessung (RLM) 13 .<br />

Leistung elektrische<br />

Elektrische Leistung im physikalischen Sinne als Produkt von Strom und Spannung ist ein<br />

Momentanwert. Bei Angabe von Momentanwerten ist der Zeitpunkt (Datum und Uhrzeit)<br />

anzugeben. In der Elektrizitätswirtschaft werden neben Momentanwerten auch mittlere Leistungen<br />

für definierte Zeitspannen (Messzeiten z. B. ¼ bzw. 1 h) verwendet.<br />

Leistung ist dann der Quotient aus in einer Zeitspanne geleisteten Arbeit W und derselben<br />

Zeitspanne T: P = W / T.<br />

Leistungs-Frequenz-Regelung<br />

Die Leistungs-Frequenz-Regelung bezeichnet ein Regelverfahren, womit ÜNB die zwischen<br />

ihnen vereinbarten elektrischen Größen an den Grenzen ihrer Regelzonen im Normalbetrieb<br />

und insbesondere im Störungsfall einhalten. Hierbei strebt jeder ÜNB an, durch einen entsprechenden<br />

Eigenbeitrag seiner Regelzone sowohl die Austauschleistung gegenüber den<br />

übrigen Regelzonen im vereinbarten Rahmen als auch die Netzfrequenz in der Nähe des<br />

Sollwertes zu halten.<br />

Leistungsmittelwert<br />

Die in einer Messperiode ermittelte Energiemenge bezogen auf die Messperiode [kWh/tm].<br />

Letztverbraucher-Versorger<br />

Der Letztverbraucher - Versorger ist der Lieferant, der Endkunden (Letztverbraucher) beliefert<br />

und im Rahmen der Rückwälzung Energiemengen nach dem EEG aufnehmen muss.<br />

12<br />

Siehe „Monitoring der Belieferung von Endkunden mit sauberem Strom durch die Greenpeace energy<br />

eG“ 7.4.2003<br />

13<br />

Siehe Glossar in Kunden- und Lieferantenprozesse von VDN (Netznutzung_Prozesse.pdf)<br />

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Lieferant (LF)<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Der Lieferant beliefert Kunden mittels offenem Stromlieferungsvertrag oder<br />

Teilbelieferungen. Ein Lieferant kann, muss aber nicht (Sub-) <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlicher<br />

(BKV) sein. Im lieferantenscharfen Kontierungsverfahren wird für jeden Lieferanten beim Bilanzkoordinator<br />

(BKK) ein Lieferantenkonto geführt.<br />

Der Lieferant für eine Übertragungsdienstleistung ist diejenige juristische oder natürliche<br />

Person, die die Einspeisung für diese Übertragung kontrolliert und das Verfügungsrecht über<br />

die eingespeiste Energie an den Einspeisungsknoten hat, und dieses Verfügungsrecht vertraglich<br />

an den Empfänger der Übertragung im Rahmen eines Lieferungs- und Übertragungsvertrages<br />

abgibt.<br />

Lieferantenkonto<br />

Ein Lieferantenkonto dient der lieferantenscharfen Zuordnung von Einspeisungen und/oder<br />

Entnahmen eines Lieferanten in einer Regelzone.<br />

Lieferantenrahmenvertrag<br />

siehe Netznutzungsrahmenvertrag<br />

Liefervertrag<br />

Ein Liefervertrag ist ein Vertrag über die Belieferung mit elektrischer Energie zwischen<br />

Lieferant und Kunde bzw. zwischen Erzeuger und Lieferant.<br />

Mehrmenge<br />

An der Zählstelle wird weniger Energie bezogen als der Lieferant per Fahrplan eingestellt<br />

hat. Dies führt zu einer Vergütung des Netzbetreibers gegenüber dem Lieferanten: Ist -<br />

Sollmenge < 0 (siehe auch Mindermenge, MM-Meldung und Lastprofil).<br />

Messeinrichtung<br />

siehe Zählreinrichtung<br />

Messperiode (tm)<br />

Zeitraum zur Ermittlung eines Leistungs- oder Energiezählwertes, z.B. für einen Lastgang.<br />

Die Mess- bzw. Abrechnungsperiode ist einheitlich auf die ¼ h festgelegt. Diese einheitliche<br />

Festlegung ist zwingend erforderlich, um die Netznutzungen entsprechend den Regelungen<br />

in der Verbändevereinbarung (VV), im GridCode (GC) sowie im Distribution Code<br />

umsetzen zu können.<br />

Metered services consumption report message (MSCONS)<br />

Siehe EDIFACT_Nachrichten<br />

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Metering Code<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Messung und Datenübertragung - Ausführungsbestimmungen: Gestaltung der Messung und<br />

Datenübertragung zwischen den Marktteilnehmern.<br />

Der Metering Code regelt die Gestaltung der Messung und Datenübertragung zwischen den<br />

Marktteilnehmern und beschreibt eine für alle beteiligten Marktakteure effiziente und mit der<br />

notwendigen Qualität realisierbare Messdatenbereitstellung. Die beschriebene Messdatenbereitstellung<br />

gilt für alle Netzebenen. Die Belange der betrieblichen Messung sind ausgeschlossen,<br />

ebenso die Messung für die Frequenz- und Wirkleistungsregelung.<br />

Mindermenge<br />

An der Zählstelle wird mehr Energie bezogen als der Lieferant per Fahrplan eingestellt hat.<br />

Dies führt zu einer Verbindlichkeit des Netzbetreibers gegenüber dem Lieferanten: Ist -<br />

Sollmenge < 0 (siehe auch Mehrmenge, MM-Meldung und Lastprofil)<br />

Mindestleistung<br />

Die Mindestleistung einer Erzeugungseinheit ist die Leistung, die aus anlagespezifischen<br />

oder betriebsmittelbedingten Gründen im Dauerbetrieb nicht unterschritten werden kann. Soll<br />

die Mindestleistung nicht auf den Dauerbetrieb, sondern auf eine kürzere Zeitspanne bezogen<br />

werden, so ist das besonders zu kennzeichnen.<br />

Minutenreserve<br />

Die Minutenreserve ist die Leistung, bei deren Einsatz die Arbeitspunkte der an der Aufbringung<br />

der Sekundärregelleistung beteiligten Maschinen derart verschoben werden, dass eine<br />

ausreichende Sekundärregelreserve zur Verfügung steht.<br />

Die Minutenreserve soll nach Eintritt eines Leistungsausfalls ohne Verzögerung eingesetzt<br />

werden können und muss nach der derzeit gültigen Spielregel der europäischen Verbundorganisation<br />

"Union für die Koordination des Transportes elektrischer Energie" (UCTE) spätestens<br />

nach 15 Minuten die Sekundenreserve abgelöst haben. Die Minutenreserve wird aus<br />

den unter Sekundärregelung laufenden thermischen Kraftwerken, ferner durch den Einsatz<br />

von Speicher- und Pumpspeicher-Kraftwerken sowie Gasturbinen bereitgestellt. Je nach<br />

Größe des Kraftwerksparks kann zusätzlich schnellstartende Reserve nötig sein; die gesamte<br />

unter Sekundärregelung und manuell verfügbare Minutenreserve muss mindestens so<br />

groß sein wie die größte Kraftwerksblockleistung, um die Frequenzabweichungen durch Ausfälle<br />

schnell genug ausregeln zu können.<br />

Mittelspannungsnetz (MS)<br />

siehe Netzbetreiber<br />

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- Abkürzungen und Glossar -<br />

Mehr- und Mindermengen(MM)-Meldung<br />

Mehr-/Mindermeldung fallen an im Rahmen der Netznutzungsmeldungen. Die Mehr-/ Mindermengen<br />

ergeben sich aus der Differenz zwischen der vom Händler gemäß Fahrplan eingespeisten<br />

Energie und der vom Kunden tatsächlich bezogenen Energie. Die Skalierung der<br />

Lastprofile wird von der EnBW Regional AG anhand der Vorjahresverbräuche vorgegeben.<br />

Näheres hierzu regelt der Lieferantenrahmenvertrag.<br />

MSCONS<br />

MSCONS ist ein Nachrichtentyp zur Übermittlung von Zählwerten. Mit der Nachricht können<br />

alle relevanten Informationen, die sich auf das Zähl- und Messwesen im deregulierten Energiemarkt<br />

beziehen, ausgetauscht werden. Sie enthält Angaben über eine erfolgte Energielieferung<br />

beziehungsweise Verbrauche und, wenn notwendig, zugehörige technische Informationen<br />

zu Produkten und Dienstleistungen.<br />

Nennleistung<br />

Die Nennleistung einer Erzeugungseinheit ist die Dauerleistung, für die sie gemäß den Liefervereinbarungen<br />

bestellt ist. Ist die Nennleistung nicht eindeutig nach Bestellunterlagen<br />

bestimmbar, so ist für die Neuanlage einmalig ein - bei Normalbedingungen erreichbarer -<br />

Leistungswert zu bestimmen. Bei Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen ist die Nennleistung die<br />

elektrische Nennleistung.<br />

Netto-Leistung<br />

Die Netto-Leistung einer Erzeugungseinheit ist die an das Versorgungssystem abgegebene<br />

Leistung. Sie ergibt sich aus der Brutto-Leistung nach Abzug der elektrischen<br />

Eigenverbrauchsleistung während des Betriebs, auch wenn diese nicht aus der Erzeugungseinheit<br />

selbst, sondern anderweitig bereitgestellt wird.<br />

Nettomethode<br />

siehe GridCode<br />

Netz<br />

Das Netz der Elektrizitätsversorgung ist die Gesamtheit der miteinander verbundenen Anlagenteile<br />

zur Übertragung oder Verteilung elektrischer Energie. Es kann zur Abgrenzung u.a.<br />

nach Aufgaben, Betriebsweise, Spannungen oder nach Besitzverhältnissen benannt werden.<br />

Häufig werden einheitliche Nennspannung und Stromart (Gleichstrom oder Wechsel-/ Drehstrom)<br />

als zusätzliche Kriterien für die Abgrenzung eines Netzes verwendet.<br />

Netzanschluss<br />

Der Netzanschluss bezeichnet die technische Anbindung von Erzeugungseinheiten oder<br />

Kundenanlagen an ein Netz der allgemeinen Elektrizitätsversorgung (siehe auch<br />

Hausanschluss). Siehe auch Unmittelbarer Netzanschluss<br />

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Netzanschlusspunkt<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Netzanschlusspunkt ist der Punkt, an dem ein Netznutzer mit dem Netz verbunden ist. Netznutzer<br />

können Netzanschlusspunkte an einem oder mehreren Punkten des Übertragungs-<br />

bzw. Verteilungsnetzes haben.<br />

Netzanschlussvertrag<br />

Der Netzanschlussvertrag regelt die Details des unmittelbaren Anschlusses des Kunden an<br />

das öffentliche Netz und die Rechte und Pflichten des Kunden gegenüber dem EVU.<br />

Netzbereich<br />

Teil des Gesamtnetzes je Netzbetreiber, der insbesondere nach Spannungsebenen und -<br />

sofern sachgerecht - zusätzlich nach Regionen (z.B. Stadt, Land) abgegrenzt wird.<br />

Netzbetreiber<br />

Netzbetreiber werden Unternehmen genannt, die eigene Strom- bzw. Gasnetze besitzen. Bei<br />

den Stromnetzen unterscheidet man diese nach Spannungsebenen, das Übertragungsnetz<br />

ist das Höchstspannungsnetz (HöS) (Betreiber sind E.ON, RWE, Vattenfall und die EnBW),<br />

Hoch- (HS), Mittel- (MS) und Niederspannungsnetz (NS) sind die Verteilungsnetze (≤ 110<br />

kV).<br />

Bei den Gasnetzen gibt es die Importstufe (Betreiber sind die Ruhrgas, Thyssengas, BEB,<br />

VNG und WinGas) sowie überregionale und regionale Verteilungsnetze.<br />

Netzengpass<br />

Ein Netzengpass im Verteilungsnetz liegt vor, wenn das Netz auch nach Einsatz aller mit<br />

vertretbarem Aufwand durchgeführten Maßnahmen nicht in einem zulässigen Zustand betrieben<br />

werden kann. Vertretbarer Aufwand umfasst den Einsatz aller dem VNB vertraglich<br />

zur Verfügung stehenden Maßnahmen wie z. B. Lastabschaltung und Kraftwerkseinsatz.<br />

Netznutzer (NN)<br />

Ein Netznutzer (Nutzer des Übertragungs- bzw. Verteilungsnetzes) ist jede natürliche oder<br />

juristische Person, die in einem Nutzungsverhältnis zum Netz steht (siehe auch<br />

Netznutzung) und dem gemäß auf vertraglicher Basis Leistungen des Netzbetreibers in Anspruch<br />

nimmt. Netznutzer können beziehende Kunden, Kraftwerke und Lieferanten sein.<br />

Netznutzung<br />

Stromhändler und Lieferanten nutzen für die Belieferung ihrer Kunden die vorhandenen<br />

Strom- bzw. Gasnetze der Netzbetreiber. Die Netzbetreiber müssen anderen Anbietern den<br />

Netzzugang gemäß <strong>Energiewirtschaft</strong>sgesetz diskriminierungsfrei gewähren. Für diese<br />

Dienstleistung darf der Netzbetreiber Entgelte verlangen.<br />

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- Abkürzungen und Glossar -<br />

Netznutzungs- und Lieferantenrahmenvertrag<br />

Der VNB führt für die Netzkunden seines Gebietes Netznutzungs- und<br />

Lieferantenrahmenverträge. In ihnen sind die Basisinformationen für Bilanzierung und Abrechnung<br />

sowie technische Informationen und die Zählpunktbezeichnung enthalten. Die<br />

Zählpunktbezeichnung ist als eindeutiger Identifikator das wichtigste Bindeglied des Vertragsmanagements<br />

mit den datenerfassenden Vorsystemen, dem Abrechnungssystem und<br />

den Marktpartnern.<br />

Wegen der Veränderungen der Liefersituationen muss der VNB seinen Vertragsbestand und<br />

die <strong>Bilanzkreis</strong>zuordnungen laufend und tagesgenau aktualisieren. Dies erfolgt im Wechselspiel<br />

mit den anderen Marktteilnehmern, insbesondere mit den Lieferanten. Zwischen den<br />

Marktteilnehmern werden folglich zahlreiche Nachrichten z.B. über Lieferantenwechsel und<br />

An-/Abmeldungen ausgetauscht.<br />

Es handelt sich hierbei um unternehmensübergreifende Geschäftsprozesse mit mehreren<br />

Beteiligten und sich fortentwickelndem Bearbeitungsstatus. Sie laufen nach einem vereinbarten<br />

Muster ab, müssen jedoch stetig auf jeweiligen Stand und Abschluss überwacht werden.<br />

Der Datenaustausch mit den Marktpartnern geschieht elektronisch.<br />

Netznutzungsentgelt<br />

Energiemengenabhängige Entgelte für die Nutzung der Netze werden in Cent/kWh berechnet.<br />

Darin sind Systemdienstleistungen wie Abrechnungen des Netzbetreibers mit dem Lieferanten,<br />

Regel- und Ausgleichsleistungen enthalten. Hinzu kommen Kosten bzw. Abgaben für<br />

das EEG, KWKG die KA und Steuern. Gebühren für Messpreise werden separat ausgewiesen<br />

und nicht zu diesen Entgelten gerechnet.<br />

Netzsicherheit<br />

Die Netzsicherheit im Sinne von "Versorgungssicherheit" und "sicherer Systembetrieb" bezeichnet<br />

die Fähigkeit eines elektrischen Versorgungssystems, zu einem bestimmten Zeitpunkt<br />

seine Versorgungsaufgabe zu erfüllen.<br />

Netztechnische Fragen<br />

Netztechnische Fragen betreffen im wesentlichen die Handhabung zu: Spannungsebene,<br />

Anschlussleistung, Kurzschlussleistung, Netzrückwirkungen, Anforderungen an Versorgungszuverlässigkeit,<br />

anzuschließende Anlagentechnik, Gestaltung von Schaltanlagen, Eigentumsgrenzen,<br />

Schaltberechtigung, Schutztechnik, Netzanschluss, Rundsteuerung, Blindleistungskompensation,<br />

Zählung und Messung.<br />

Netzzeitreihe (NZR)<br />

Die Netzzeitreihe ist die Zeitreihe, die sich aus der Aggregation aller Übergabezeitreihen<br />

zwischen zwei Netzen ergibt.<br />

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Netzzugang<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Der Netzzugang ist die Grundlage für Kraftwerke, Kunden und Energieversorgungsunternehmen<br />

(EVU), um miteinander Lieferverträge schließen zu können, indem er ihnen erlaubt,<br />

für ihre Lieferungen und Bezüge das Netz eines betroffenen Netzbetreibers zu nutzen (siehe<br />

auch GridCode).<br />

Niederspannungsnetz (NS)<br />

siehe Netzbetreiber<br />

Normalbetrieb<br />

Der Normalbetrieb ist wie folgt gekennzeichnet:<br />

- Sicher<br />

- Alle Kunden versorgt<br />

- Alle Grenzwerte eingehalten (z. B. keine Überlastungen)<br />

- (n-1)-Kriterium überall erfüllt<br />

- Ausreichende Kraftwerks- und Übertragungsreserven vorhanden<br />

Normganglinie<br />

siehe Lastprofil (Normlastganglinie)<br />

Normlastganglinie<br />

siehe Lastprofil<br />

Normlastprofil<br />

siehe Lastprofil<br />

Notreserve<br />

Notreserve ist die vom ÜNB an einen Netznutzer in Folge eines unzulässigen Leistungsbezuges<br />

gelieferte Ersatzenergie. Diese Ersatzenergie kann - kurzfristig auf dem Markt beschafft<br />

werden, - als ungesicherte Leistung aus der Systemdienstleistung "Minutenreserve"<br />

entnommen oder- vom ÜNB in einem Notreservepool vorgehalten werden.<br />

Net Transfer Capacity (NTC)<br />

siehe Übertragungsfähigkeit<br />

Notified Transmission Flow (NTF)<br />

siehe Übertragungsfähigkeit<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Object Identification System (OBIS)<br />

IEC 62056-61: Electricity Metering - Data Exchange for Meter Reading, Tariff and Load<br />

Control - Part 61: Object Identification System (OBIS). In verschiedenen Nachrichtentypen<br />

(MSCONS, UTILMD, INVOIC) werden zur eindeutigen Identifikation von Messwerten (Energiemengen,<br />

Zählerstände) und auch abstrakter Daten OBIS-Kennzahlen (ehemals EDIS)<br />

verwendet. Im Rahmen der für den elektronischen Datenaustausch benötigten Kennzahlen<br />

sind OBIS und EDIS formal und inhaltlich kompatibel.<br />

Over the counter (OTC)<br />

Freiverkehrsmarkt für Strom, der über verschiedene Kommunikationssysteme zwischen den<br />

Händlern/Brokern direkt stattfindet, d.h. außerhalb der Verantwortung der Strombörse. Im<br />

Gegensatz zum Börsenhandel werden hier nichtstandardisierte Produkte gehandelt.<br />

Primärregelung<br />

Die Primärregelung ist die im Sekundenbereich automatisch wirkende stabilisierende<br />

Wirkleistungsregelung des gesamten zusammengeschalteten, synchron betriebenen Drehstrom-Verbundnetzes.<br />

Sie entsteht aus dem Aktivbeitrag der Kraftwerke bei Änderung der<br />

Netzfrequenz und wird unterstützt durch den Passivbeitrag der von der Netzfrequenz abhängigen<br />

Lasten (Selbstregeleffekt).<br />

Primärwerte<br />

Primärwerte entsprechen den tatsächlichen elektrischen Größen am Zählpunkt. Man erhält<br />

sie durch die Multiplikation der Sekundärwerte mit den Wandlerfaktoren.<br />

Referenzprofil<br />

Normiertes Tageslastprofil, siehe Lastprofil<br />

Regelenergie<br />

Da Strom nicht speicherbar ist, muss ständig das Angebot der Nachfrage angepasst werden.<br />

Diese Aufgabe nimmt der Regelzonenbetreiber war. Er hält Kraftwerke bereit, die beim<br />

Ausfall anderer Erzeugungen (Störfälle oder Windflauten) oder plötzlich steigendem Bedarf<br />

zugeschaltet werden. Je nach Geschwindigkeiten der notwendigen Zuschaltung werden unterschiedliche<br />

Bedingungen an die Kraftwerke gestellt, deshalb wird nach Primär- und<br />

Sekundärregelleistung sowie Minutenreserveleistung unterscheiden.<br />

Regelzone<br />

Gemäß der VV II + wird Deutschland als eine einheitliche Handelszone 14 betrachtet, die sich<br />

in die Regelzonen der ÜNB gliedert. Jeder ÜNB führt Bilanz über alle Lieferungen innerhalb<br />

seiner Regelzone sowie über die regelzonenüberschreitenden Lieferungen. Die Regelzonen<br />

sind die Gebiete der derzeitigen vier Übertragungsnetze. In diesen Gebieten wird vom<br />

14 Die Netze der europäischen Nachbarstaaten gelten als weitere Handelszonen. Durch die<br />

Netznutzungsentgelte der Endkunden sind die Netzkosten für Lieferungen innerhalb Deutschlands<br />

abgedeckt.<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Regelzonenbetreiber, gleich dem ÜNB, die Frequenz und Spannung des Netzes ausgeregelt.<br />

Mit Regelenergie wird der Ausgleich zwischen Ein- und Ausspeisungen herbeigeführt.<br />

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Regelzonen in Deutschland und Kuppelstellen zum Ausland 15<br />

Die Regelzone ist das Gebiet, für dessen Primärregelung, Sekundärregelung und<br />

Minutenreserve ein Übertragungsnetzbetreiber im Rahmen der UCTE verantwortlich ist. Jede<br />

Regelzone wird physikalisch durch die Orte der Verbundübergabemessungen des<br />

Sekundärreglers festgelegt. In einem <strong>Bilanzkreis</strong> einer Regelzone wickeln Stromlieferanten<br />

und -händler die Lieferung bzw. den Handel ab. Ein Händler fasst die Einspeise- und Entnahmestellen<br />

in einem <strong>Bilanzkreis</strong> zusammen.<br />

Registrierende Zählung<br />

Zeitbezogene Aufzeichnung von Zählwerten. Unterschieden werden:<br />

- fortlaufende Zählwerte (z.B. Lastgang) und<br />

- diskrete Zählwerte (z.B. Abrechnungswerte, Vormonatswerte von Arbeit und Leistung)<br />

REMADV<br />

REMADV ist ein Nachrichtentyp zur Übermittlung von Zahlungsavise. Das Zahlungsavis wird<br />

zwischen Käufer und Verkäufer ausgetauscht und enthält eine detaillierte Abrechnungsinformation<br />

in bezug auf eine Zahlung oder eine andere Finanztransaktion zu einem bestimmten<br />

Datum für die Bereitstellung von Waren und/oder Dienstleistungen.<br />

15 siehe Kommentarband zu VV II + (VV II + Kommentarband.pdf)<br />

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REQDOC<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

REQDOC ist ein Nachrichtentyp zur Übermittlung von Dokumentenanforderungen. Die Nachricht<br />

wird benutzt, um Dokumente (zum Beispiel die EDIFACT-Nachrichten MSCONS und<br />

DELFOR nach VDEW-Spezifikation) anzufordern. Sie enthält Angaben über die angeforderten<br />

Dokumente, wie Kennung beziehungsweise Dokumententyp.<br />

Reserveleistung<br />

Reserveleistung ist die Leistung, die Abweichungen in der Leistungsbilanz zwischen den<br />

erwarteten und den tatsächlich eintretenden Verhältnissen ausgleichen soll oder die für konkret<br />

planbare Sachverhalte vorgehalten wird.<br />

Reservenetzkapazität<br />

Netzkapazität für Reservestromlieferung bei Ausfall oder Revision von Erzeugungsanlagen.<br />

Restlast<br />

siehe Lastprofil<br />

Ringfluss<br />

Als Ringfluss bezeichnet man den als Differenz zwischen physikalischem Leistungsaustausch<br />

und den vereinbarten Fahrplänen an den Kuppelleitungen ermittelten Lastfluss, der<br />

sowohl bei ausgeglichenen Leistungsbilanzen der einzelnen Regelzonen (natürlicher Ringfluss)<br />

als auch bei vereinbarten Fahrplänen durch die Aufteilung von Übertragungen gemäß<br />

der inhomogenen Verteilung der Impedanzen, Einspeisungen und Lasten begründet ist.<br />

Rohdaten<br />

Rohdaten sind die vom Zähler abgelesenen, unveränderten Zählwerte. Je nach Auslegung<br />

der Zähleinrichtung handelt es sich um Primär- oder Sekundärwerte.<br />

Rückwälzung<br />

Gemäß §11 EEG haben alle Lieferanten, die Letztverbraucher im Geltungsbereich des EEG<br />

- d.h. innerhalb der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone - versorgen, die Pflicht, eine<br />

definierte Quote des EEG-Stroms zu einem bundesweit einheitlichen Durchschnittspreis vom<br />

Übertragungsnetzbetreiber abzunehmen. Dieser Vorgang wird als Rückwälzung bezeichnet.<br />

Scheinleistung<br />

Die Scheinleistung ist die geometrische Summe aus Wirk- und Blindleistung. Sie ist u. a. für<br />

die Auslegung elektrischer Anlagen maßgebend.<br />

Schnittstelle<br />

Die Schnittstelle zwischen dem Netz des Übertragungsnetzbetreibers (ÜNB) und der Anlage<br />

eines Netznutzers liegt in der Regel am Leistungsschalter zwischen dem der allgemeinen<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Versorgung dienenden Netz und der dem Netznutzer direkt zugeordneten Anlage. Einzelheiten<br />

hierzu sind in den Anschlussverträgen zu regeln. Die Schnittstellen zwischen ÜNB werden<br />

durch bilaterale Absprachen festgelegt.<br />

Schwarzstartfähigkeit<br />

Kommt es im Verlauf einer Störung zu einem weiträumigen Zusammenbruch des Netzes, ist<br />

es notwendig, als ersten Schritt für die Versorgungswiederaufnahme über Erzeugungseinheiten<br />

zu verfügen, die ohne Eigenbedarfsversorgung "von außen" den Betrieb selbständig<br />

wieder aufnehmen können (Schwarzstart). Der ÜNB hat für seine Regelzone Sorge zu tragen,<br />

dass eine ausreichende Anzahl von schwarzstartfähigen Erzeugungseinheiten zur Verfügung<br />

steht.<br />

Sekundärregelreserve<br />

Die Sekundärregelreserve ist der positive Teil des Sekundärregelbandes vom Arbeitspunkt<br />

bis zum maximalen Wert des Sekundärregelbandes. Der Teil des Sekundärregelbandes, der<br />

am Arbeitspunkt bereits eingesetzt ist, heißt Sekundärregelleistung.<br />

Sekundärregelung<br />

Die Sekundärregelung ist die gebietsbezogene Beeinflussung von zu einem Versorgungssystem<br />

gehörigen Einheiten zur Einhaltung des gewollten Energieaustausches des Gebietes<br />

(Regelzone) mit dem übrigen Verbund bei gleichzeitiger, integraler Stützung der Frequenz.<br />

In der europäischen Verbundorganisation "Union für die Koordinierung des Transportes elektrischer<br />

Energie" (UCTE) wird die Sekundärregelung durch eine Leistungs-Frequenz-<br />

Regelung durchgeführt.<br />

Sekundärwerte<br />

Am über Messwandler angeschlossenen Zähler oder Registriergerät ablesbare Zählwerte.<br />

Durch Multiplikation mit den Wandlerfaktoren ergeben sich die Primärwerte.<br />

Sicherer Netzbetrieb<br />

Sicherer Netzbetrieb ist die Fähigkeit des jeweiligen Netzes, die Übertragungs- bzw. Verteilaufgaben<br />

unter Aufrechterhaltung stabiler, normgerechter und vereinbarungsgemäßer Versorgungsverhältnisse<br />

zu erfüllen.<br />

Sollmenge<br />

siehe Lastprofil<br />

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Spannungshaltung<br />

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- Abkürzungen und Glossar -<br />

Die Spannungshaltung dient der Aufrechterhaltung eines akzeptablen Spannungsprofils im<br />

gesamten Netz. Dies wird durch eine ausgeglichene Blindleistungsbilanz in Abhängigkeit<br />

vom jeweiligen Blindleistungsbedarf des Netzes und der Kunden erreicht.<br />

Spannungshaltung ist die Aufrechterhaltung eines akzeptablen Spannungsprofils im Netz.<br />

Dies wird durch eine ausgeglichene Blindleistungsbilanz in Abhängigkeit vom jeweiligen<br />

Blindleistungsbedarf des Netzes und der Kunden erreicht.<br />

Stabilität<br />

Der Ausdruck der Stabilität ist hier im Sinne eines Oberbegriffs für statische oder transiente<br />

Stabilität verwendet: Stabilität ist die Fähigkeit des Elektrizitätsversorgungssystems, den<br />

Synchronbetrieb der Generatoren aufrecht zu erhalten. Der Synchronbetrieb eines Generators<br />

im praktischen Sinne liegt vor, wenn kein Polschlüpfen auftritt.<br />

Standardlastprofil (SLP)<br />

siehe Lastprofil<br />

Stromerzeuger<br />

Stromerzeuger sind Unternehmen, die aus Primärenergieträgern elektrische Energie erzeugen.<br />

Stromerzeuger müssen nicht zwingend ein eigenes Stromnetz unterhalten.<br />

Stromhändler<br />

Stromhändler beziehen Strom von Stromerzeugern auf eigene Rechnung und verkaufen<br />

diesen an ihre Kunden weiter. Durch den Einkauf von größeren Stromkontingenten erzielen<br />

sie bei den Erzeugern meist günstigere Konditionen.<br />

Marktteilnehmer, der Handelsgeschäfte tätigen und Fahrpläne anmelden kann. Dies setzt<br />

voraus, dass der Händler einen <strong>Bilanzkreis</strong>- oder einen Sub-<strong>Bilanzkreis</strong>vertrag mit dem ÜNB<br />

besitzen muss. Ein Stromhändler kann, muss aber nicht Lieferant sein.<br />

Stromhändler-Rahmenvertrag<br />

Der Stromhändler-Rahmenvertrag legt zwischen Verteilungsnetzbetreiber und<br />

Stromhändlern fest, welche Kunden der einzelne Stromhändler beliefert und zu welchem<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> diese gehören. Weitere Vereinbarungen betreffen u. a. die Anwendung und Abrechnung<br />

von Standard-Lastprofilen für Kleinkunden sowie die Erfassung und Weitergabe<br />

der gemessenen Verbrauchsdaten vom Netzbetreiber an den Händler.<br />

Stromlieferungsvertrag<br />

Vertragliche Vereinbarung zwischen Stromhändler und Kunde über den Verkauf von Elektrizität.<br />

Im Rahmen von so genannten "all-inclusive"-Angeboten werden hierunter auch noch<br />

Versorgungsverträge erfasst, die nicht nur die Stromlieferung, sondern auch die Netznutzung<br />

beinhalten. Übergabestelle ist hier nach wie vor der Hausanschluss des Letztverbrauchers.<br />

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Strommakler/-broker<br />

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- Abkürzungen und Glossar -<br />

Strommakler vermitteln ihren Kunden Stromangebote. Im Namen des Kunden suchen sie<br />

einen geeigneten Stromerzeuger und handeln mit diesem einen entsprechenden<br />

Stromliefervertrag aus. Der Strommakler erhält eine Erfolgsbeteiligung<br />

Stromwandler<br />

Die Stromwandler haben die Aufgabe, die Primärgröße "Strom" nach Betrag und Winkel<br />

möglichst genau auf die Sekundärwerte zu übertragen.<br />

Summenlast<br />

siehe Lastprofil<br />

Summenlastgang<br />

siehe Lastprofil<br />

Synthetische Lastprofile (SLP)<br />

siehe Lastprofil<br />

Systemdienstleistungen<br />

Als Systemdienstleistungen werden in der Elektrizitätsversorgung diejenigen für die Funktionstüchtigkeit<br />

des Systems zum Teil unvermeidlichen Dienstleistungen bezeichnet, die Elektrizitätsversorgungsunternehmen<br />

für die Kunden erbringen und damit die Qualität der Stromversorgung<br />

bestimmen.<br />

- Frequenzhaltung<br />

- Spannungshaltung<br />

- Versorgungswiederaufnahme<br />

- Betriebsführung<br />

Technische Rahmenbedingungen<br />

Technische Rahmenbedingungen sind die auf der Basis der jeweiligen anerkannten Regeln<br />

der Technik von den Netzbetreibern bekannt zu gebenden Bedingungen für die Netznutzung<br />

(z. B. GridCode, DistributionCode, MeteringCode).<br />

Teilbelieferung<br />

Die Teilbelieferung eines Kunden bedeutet die Belieferung des Kunden durch mehrere<br />

Lieferanten. Diese ist nur bei Kunden mit Lastgangzähler möglich, nicht bei über Lastprofile<br />

belieferte Kleinkunden.<br />

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Teilbelieferungsfahrplan<br />

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- Abkürzungen und Glossar -<br />

Der Teilbelieferungsfahrplan ist der Fahrplan, der an den Übertragungsnetzbetreiber nach<br />

den jeweiligen Vorgaben der DVG zwischen den an der Teilbelieferung beteiligten Parteien<br />

abgegeben wird.<br />

Teilbelieferungsidentifikation (TBI)<br />

Im Falle der Teilbelieferung über das TBI-Modell muss eine Nummer als Teilbelieferungsidentifikation<br />

vom <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen (BKV) mit dem offenen Vertrag beim Übertragungsnetzbetreiber<br />

(ÜNB) beantragt werden. Die vergebene Nummer gibt der <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortliche<br />

an den Kunden weiter und dieser übergibt die Nummer an seinen Lieferanten<br />

der Fahrplanlieferung.<br />

Teillast<br />

Eine Erzeugungseinheit wird mit Teillast betrieben, wenn ihre Leistung zwischen<br />

Mindestleistung und Dauerleistung liegt.<br />

Toleranzband<br />

Für stochastische Abweichungen der zeitgleichen ¼-h-Messwerte von Einspeisung und<br />

Entnahme werden Toleranzbänder definiert, innerhalb derer nur die angefallene<br />

Regelenergie verrechnet wird. Außerhalb der Toleranzbänder wird zusätzlich Regelleistung<br />

in Rechnung gestellt.<br />

Transit<br />

Der Transit ist ein Spezialfall einer Übertragung, bei dem sowohl der liefernde <strong>Bilanzkreis</strong><br />

(BK) als auch der empfangende BK in nicht benachbarten Regelzonen liegen. Ein Transit<br />

wird also über dazwischen liegende Übertragungsnetze abgewickelt.<br />

Transmission Reliability Margin (TRM)<br />

siehe Übertragungsfähigkeit<br />

Total Transfer Capability (TTC)<br />

siehe Übertragungsfähigkeit<br />

Übergabezählwerte<br />

Übergabezählwerte sind die Zählwerte der Übergabemessung zwischen Netzen.<br />

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Übertragung<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Die Übertragung im elektrizitätswirtschaftlichen Sinn ist der technischphysikalische Vorgang<br />

der zeitgleichen Einspeisung von elektrischer Leistung an einer oder mehreren Übergabestellen<br />

und einer korrespondierenden Entnahme elektrischer Leistung an einer oder mehreren<br />

Übergabestellen eines Netzes.<br />

Übertragungsfähigkeit Net Transfer Capacity (NTC)<br />

Übertragungsfähigkeit stellt die bestmöglich abgeschätzte Grenze für den physikalischen<br />

Leistungsfluss zwischen zwei benachbarten Netzzonen dar. Sie ist definiert als<br />

NTC = TTC - TRM.<br />

Available Transfer Capability (ATC) ist die verbleibende Übertragungsfähigkeit für weitere<br />

kommerzielle Aktivitäten zwischen zwei verbundenen Zonen, zusätzlich zu den bereits<br />

vorhandenen Übertragungen im Verbundnetz. Sie ist definiert als<br />

ATC = NTC - NTF.<br />

Total Transfer Capability (TTC) ist die maximale Leistung, die dauernd zwischen zwei<br />

Zonen ausgetauscht werden kann, während der sichere Betrieb in beiden verbundenen<br />

elektrischen Systemen garantiert ist. TTC ist durch physikalische und elektrische Gegebenheiten<br />

bestimmt, die bewirken können, dass das elektrische System an die Grenzen<br />

seiner Sicherheitsregeln stößt: thermische Grenzen, Spannungsgrenzen und Stabilitätsgrenzen.<br />

Berücksichtigt werden die (n-1)-Sicherheit oder andere geltende Sicherheitsregeln,<br />

die im GridCode eines jeden Landes definiert sind. TTC berücksichtigt immer die<br />

bestmögliche Abschätzung einer bestimmten Einspeise- und Laststruktur. Mögliches weiteres<br />

Re-Dispatching darf nicht zur Erhöhung von TTC-Werten vorgenommen werden.<br />

TTC wird mittels umfassender Modellsysteme errechnet, die alle betrachteten Netzzonen<br />

enthalten sollen. Diese Berechnungen verlangen einen umfangreichen Daten- und Informationsaustausch<br />

zwischen den verschiedenen ÜNB. Da das europäische Netz weit vermascht<br />

ist, hängen die TTC-Werte außerdem von den bereits vorhandenen Übertragungen<br />

zwischen benachbarten Ländern ab. Folglich, wenn TTC-Werte mit vorgegebener<br />

Richtung untersucht werden, müssen alle bekannten Kraftwerkseinsatzpläne berücksichtigt<br />

werden, um einen genauen Kenntnisstand über alle europäischen Parallelflüsse über<br />

Ländergrenzen zu erhalten.<br />

Transmission Reliability Margin (TRM) ist eine notwendige Sicherheits- und Zuverlässigkeitsmarge.<br />

Sie wird aus zwei Hauptgründen benötigt:<br />

- Sie erlaubt die Berücksichtigung von notwendigen Sicherheitsmargen für Systemdienstleistungen<br />

zwischen ÜNB (z. B. Frequenz-Leistungs-Regelung).<br />

- Sie berücksichtigt ebenfalls die Unsicherheiten bezüglich der angenommenen Systembedingungen<br />

und der getroffenen Annahmen sowie die Genauigkeit der Daten und Berechnungsmodelle.<br />

Unter diesen Gesichtspunkten ist die Höhe der TRM-Werte zeitabhängig. Je weiter der<br />

Betrachtungszeitpunkt für die Übertragungskapazität in der Zukunft liegt, um so größer<br />

muss der TRM-Wert sein.<br />

Notified Transmission Flow (NTF) ist der physikalische Leistungsfluss, der sich aus der<br />

Summe geplanter und gesicherter Übertragungen im untersuchten Zeitrahmen und der für<br />

den nächsten Tag aktuell bestätigten Geschäfte ergibt. Alle sicher reservierten und bestätigten<br />

Übertragungsverpflichtungen sowie gemeinsame Notfallreserven sollten in NTF<br />

enthalten sein.<br />

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Übertragungsnetz<br />

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- Abkürzungen und Glossar -<br />

Das Übertragungsnetz dient der Übertragung elektrischer Energie zu nachgeordneten<br />

Verteilungsnetzen und der Bereitstellung der Systemdienstleistungen. Ein Übertragungsnetz<br />

ist dadurch gekennzeichnet, dass der Leistungsfluss im Netz im wesentlichen durch den<br />

Kraftwerkseinsatz bestimmt ist.<br />

Im allgemeinen beschränken sich deutsche Übertragungsnetze auf die Spannungsebenen<br />

220 und 380 kV; in besonderen Fällen kann auch ein 110-kV-Netz seiner Aufgabe nach ein<br />

Übertragungsnetz sein.<br />

Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB)<br />

Ein ÜNB ist ein Betreiber eines Übertragungsnetzes. Betreiber der Höchstspannungsnetze<br />

sind derzeit vier Unternehmen: E.ON, RWE, Vattenfall, EnBW.<br />

Übertragungsnetznutzer<br />

siehe Netznutzer<br />

UCTE<br />

Union für die Koordination des Transportes elektrischer Energie (europäischen Verbundorganisation).<br />

Ungewollter Austausch<br />

Der ungewollte Austausch ist die Differenz des zwischen ÜNB vorgesehenen Austauschs<br />

elektrischer Energie (Lieferprogramm) und dem sich in Realität eingestellten Austausch.<br />

Unmittelbarer Netzanschluss<br />

Unmittelbarer Netzanschluss ist die Verbindung der elektrischen Anlagen des Einspeisers<br />

bzw. Abnehmers mit dem jeweiligen Netz einschließlich aller in diesem Zusammenhang für<br />

den sicheren Netzbetrieb erforderlichen, direkt zurechenbaren Einrichtungen.<br />

Unterkonto<br />

Konto von dem die Bilanzabweichung übernommen wird.<br />

Utilities Master Data Message (UTILMD) 16<br />

UTILMD ist der Nachrichtenaustausch bei standardisierten Geschäftsprozessen von<br />

Netzbetreibern (in den Arbeitsgruppen des VDEW und des VDN definiert). Es gibt zwei<br />

Gruppen von Nachrichten:<br />

a) Nachrichtenausprägungen in Geschäftsprozessen<br />

- Lieferanmeldungen zwischen Lieferant und VNB<br />

- Lieferveränderungen zwischen Lieferant und VNB<br />

16 Siehe „UTILMD Anwendungshandbuch“ von VDEW<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

- Lieferabmeldung zwischen Lieferant und VNB<br />

- Kündigung eines Lieferverhältnisses zwischen alten und neuen Lieferanten (Lieferantenwechsel)<br />

- An- und Abmeldung einer Beistellung zwischen zwei Lieferanten<br />

b) Anfragenachrichten:<br />

- Anfrage Daten zu einer Beistellung zwischen zwei Lieferanten<br />

- Anfrage nach Stammdaten zwischen zwei Marktpartnern<br />

- Stornierungsmeldung Zwischen Absender und Empfänger<br />

Für alle oben aufgezählten standardisierten Kommunikationsprozesse ist jeweils eine Anmeldung<br />

(Anfrage) und eine Antwort vorgesehen.<br />

Die Nachrichten können im Format EDIFACT/XML oder Excel (CSV-Dateiformat) vorliegen.<br />

Die Nachricht enthält Stammdaten zu:<br />

- Kommunikationspartnern<br />

- Verträgen<br />

- Lieferbedingungen an einer Abnahmestelle<br />

- Messaufgaben<br />

- Bilanzierung<br />

- den betroffenen Parteien<br />

- Zahlungsmodalitäten<br />

- Abgaben<br />

- Dienstleistungen zu Produkten<br />

- Konzessionsabgabe<br />

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VDEW-Code<br />

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- Abkürzungen und Glossar -<br />

Identifikationscode für alle Marktteilnehmer im elektronischen Datenaustausch (EDI) vom<br />

Verband der deutschen Elektrizitätswirtschaft (VdEW) siehe auch ILN.<br />

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<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Verbändevereinbarung (VV)<br />

Als einziger Staat in der EU ging Deutschland einen Sonderweg und überlies die konkrete<br />

Umsetzung der Liberalisierung der Energieversorgungsmonopole nicht einer Regulierungsbehörde.<br />

Die Verbände der in den Gas- und Strommärkten beteiligten Unternehmen der<br />

Netzwirtschaft und der Industrie handelten privatrechtlich diese sog. Verbändevereinbarungen<br />

für eine Marktöffnung aus. Unzureichende Inhalte wie auch unvollständige Umsetzung<br />

derselben führte im Frühjahr 2003 zum Entschluss der Regierungskoalition eine Regulierungsbehörde<br />

einzusetzen, die die Liberalisierung durchführt und überwachen soll.<br />

Verbändevereinbarung VV II +<br />

Verbändevereinbarung über Kriterien zur Bestimmung von Netznutzungsentgelten für elektrische<br />

Energie und über Prinzipien der Netznutzung vom 13.12.2001 (Vereinbarung zwischen<br />

den Verbänden BDI, VIK und VDEW, VDN, ARE und VKU). Die VV II + ist die Weiterentwicklung<br />

der VV II.<br />

Verbraucher<br />

Als Verbraucher bezeichnet man Geräte und Anlagen, die elektrische Energie aufnehmen.<br />

Verbundbetrieb<br />

Der Verbundbetrieb wird durch Übertragungsnetzbetreiber durchgeführt.<br />

Verbundnetz<br />

Das Verbundnetz ist die Gesamtheit aller synchron verbundenen Übertragungsnetze.<br />

Vergleichszeitraum<br />

Ein Zeitraum, der für die Ermittlung von Ersatzwerten herangezogen werden kann (z.B. Vortag,<br />

Vormonat, Vorjahr).<br />

Versorgungsunterbrechung<br />

Eine Versorgungsunterbrechung ist die ausfallbedingte Unterbrechung der Versorgung eines<br />

oder mehrerer Kunden, die länger als 1 Sekunde dauert.<br />

Versorgungswiederaufbau<br />

Als Versorgungswiederaufbau werden diejenigen technischen und organisatorischen Maßnahmen<br />

bezeichnet, die zur Störungseingrenzung und nach Störungseintritt zur Aufrechterhaltung<br />

bzw. Wiederherstellung der Versorgungsqualität durchgeführt werden.<br />

Auch Maßnahmen zur Ausrüstung der Erzeugungseinheiten und Netzanlagen im Hinblick auf<br />

eventuelle Großstörungen (Wiederaufbaukonzepte) sind der Versorgungswiederaufbau<br />

zuzurechnen.<br />

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- Abkürzungen und Glossar -<br />

Versorgungszuverlässigkeit<br />

Die Versorgungszuverlässigkeit ist die Fähigkeit eines Elektrizitätsversorgungssystems, seine<br />

Versorgungsaufgabe unter vorgegebenen Bedingungen während einer bestimmten Zeitspanne<br />

zu erfüllen.<br />

Verteilung<br />

Verteilung ist die Übertragung von elektrischer Energie in physikalischtechnisch begrenzten<br />

Regionen zur Einspeisung in Verteilungsstationen und Belieferung von Kundenanlagen. Die<br />

Verteilung wird i. d. R. über das Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetz (≤ 110 kV) realisiert.<br />

Verteilungsnetz oder Verteilnetz<br />

Das Verteilungsnetz dient innerhalb einer begrenzten Region der Verteilung elektrischer Energie<br />

zur Speisung von Stationen und Kundenanlagen. In Verteilungsnetzen ist der Leistungsfluss<br />

im wesentlichen durch die Kundenbelastung bestimmt. In Deutschland werden<br />

Nieder-, Mittel- und Hochspannungsnetze (≤ 110 kV) als Verteilungsnetze genutzt; in besonderen<br />

Fällen kann auch ein 380- und 220-kV-Netzteil als Verteilungsnetz betrachtet werden<br />

(siehe auch Übertragungsnetz).<br />

Verteilungsnetzbetreiber oder Verteilnetzbetreiber (VNB)<br />

Ein VNB ist ein Betreiber eines Verteilungsnetzes.<br />

Virtueller Zählpunkt<br />

Zählpunkt, dem keine eindeutige Zählstelle zugeordnet werden kann. Hierzu gehören insbesondere<br />

in Registriergeräten und Rechnern gebildete Summen bzw. Summendifferenzen,<br />

oder Standard-Lastprofile.<br />

Volatilität<br />

Die Volatilität kennzeichnet die historisch aufgetretenen Preisschwankungen eines Handelsobjekts<br />

während einer bestimmten Zeitspanne. Sie wird anhand statistischer Streuungsmaße<br />

wie Varianz oder Standardabweichung ausgedrückt. Je höher die Volatilität, desto größere<br />

Schwankungen wies das Produkt in der Vergangenheit auf.<br />

Vollbelieferung<br />

Unter Vollbelieferung ist die vollständige Belieferung eines Kunden durch einen einzigen<br />

Lieferanten zu verstehen.<br />

Vollbelieferung<br />

Unter Vollbelieferung ist die vollständige Belieferung eines Kunden durch einen einzigen<br />

Lieferanten zu verstehen.<br />

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Vorläufiger Wert<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Ein vorläufiger Wert ist ein Wert, der bis zur Ermittlung eines Ersatzwertes für einen gestörten<br />

oder nicht plausiblen Wert bereitgestellt wird. Siehe auch Wahrer Wert.<br />

Vorleistungen<br />

Die Vorleistungen sind erbringerseitig individualisierbare Leistungen, die Netznutzer (z. B.<br />

Kraftwerksbetreiber) auf Anforderung des ÜNB bereitstellen und für deren Beschaffung<br />

(technische Auslegung, Betriebskosten) der ÜNB, abhängig von den Angeboten der Erbringer<br />

der Vorleistungen im Rahmen einer Ausschreibung, entsprechende Vergütungen zahlt.<br />

Diese individuellen Vorleistungen nutzt der ÜNB zur Erbringung der Systemdienstleistungen.<br />

Vorlieferant<br />

Lieferant, der über einen offenen Stromliefervertrag einen gegebenen Lieferanten beliefert.<br />

Im lieferantenscharfen Kontierungsverfahren ist das <strong>Bilanzkreis</strong>-/Lieferantenkonto des Vorlieferanten<br />

Ausgleichskonto des <strong>Bilanzkreis</strong>-/Lieferantenkontos des gegebenen Lieferanten.<br />

Vorspann<br />

siehe Zeitgleiche Entnahme<br />

Wahrer Wert<br />

Ein wahrer Wert ist ein Wert, der störungsfrei ermittelt wurde und plausibel ist. Siehe auch<br />

Ersatzwert und Vorläufiger Wert.<br />

Wirkleistung<br />

Wirkleistung ist die elektrische Leistung, die für die Umsetzung in eine andere Leistung, z. B.<br />

in mechanische, thermische, chemische, optische oder akustische Leistung verfügbar ist.<br />

Zähl- und Messeinrichtungen<br />

Zwischen Zähl- und Messeinrichtungen wird nicht systematisch unterschieden. Bei der<br />

Mehrzahl der verwendeten Geräte werden die Funktionen des "Messens und Zählens" in<br />

einem Gerät zusammenhängend ausgeführt, so ist z. B. der Elektrizitätszähler ein Messgerät,<br />

bei dem die gemessene Leistung über die Zeit integriert wird.<br />

Zählpunkt<br />

Netzabzweig, an dem Energiefluss messtechnisch erfasst und gezählt/registriert wird<br />

(Einspeise- und/oder Entnahmepunkt). Nach VDEW-DistributionCode kann dieser mehrere<br />

Zählpunkte beinhalten. Siehe auch virtueller Zählpunkt.<br />

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Zählstelle<br />

<strong>Bilanzkreis</strong> <strong>Energiewirtschaft</strong><br />

- Abkürzungen und Glossar -<br />

Als Zählstelle wird die Gesamtheit der an einen Zählpunkt angeschlossenen messtechnischen<br />

Einrichtungen zur Erfassung des Energieflusses und Bereitstellung der erfassten Daten<br />

bezeichnet.<br />

Zählung<br />

Logische oder physikalische Zusammenfassung einer oder mehrerer Zählstellen.<br />

Zählwert<br />

Ein mittels Zählgerät ermittelter Zählerstand, Verbrauch oder Leistungsmittelwert. Bei Verwendung<br />

zu Abrechnungszwecken muss das Zählgerät geeicht sein.<br />

Zählwerterfassungs- und Bilanzierungssystem (ZEBIS)<br />

Der Netzbetreiber stellt die Informationen zur Zählstelle entsprechend den vertraglichen Regelungen<br />

und die ermittelten Energiemengen als Primärwerte an einer einheitlichen Abrechnungsdatenschnittstelle<br />

(EDIFACT-Nachrichtentyp: MSCONS) den Berechtigten zur Verfügung.<br />

Art, Umfang und Zeitpunkt der bereitzustellenden Zählwerte werden zwischen dem<br />

Netzbetreiber und dem Netznutzer vertraglich vereinbart. 17<br />

Zeitgleiche Entnahme (Vorspann)<br />

Die zeitgleiche Entnahme ist die Übereinstimmung von eingespeister und entnommener<br />

Leistung in der zu vereinbarenden Messperiode.<br />

ZFÜ<br />

Zählwertfernübertragung<br />

Zuordnungsermächtigung<br />

Der Verteilungsnetzbetreiber hat mit dem Aggregator einen Händlerrahmenvertrag. Er benötigt<br />

zusätzlich vom (Sub-) <strong>Bilanzkreis</strong>verantwortlichen die Erlaubnis (= Zuordnungsermächtigung)<br />

zur Belastung des Bilanzkontos mit den Abgabemengen der Kunden des Aggregators.<br />

17 siehe VDEW-Richtlinie „Abrechnungszählung und Datenbereitstellung“ „METERING CODE 2000“<br />

(MeteringCode VDEW-Richtlinie.pdf)<br />

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