Jahresbericht 2011/2012 - Hospiz
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Ich bekam einen Brief von ihm mit der Anrede: Lieber Träumer!<br />
Claudio Kürten schreibt mir seinen Wunsch und sein Ziel<br />
Ihn nicht<br />
sterben zu lassen<br />
in den kalten Armen<br />
dieser Gesellschaft<br />
der eisernen Lunge<br />
oder was immer auch sonst<br />
sie für ihn bereithält.<br />
Ihn zu behüten<br />
vor der Berührung<br />
durch Ärzte<br />
die ihm ihr<br />
Mitgefühl aussprechen und<br />
mit dem Gesetzbuch<br />
unterm Arm<br />
die Zwangsernährung<br />
durch Infusion anordnen.<br />
Dafür zu sorgen,<br />
dass ihn niemand<br />
mehr weckt,<br />
wenn er endlich<br />
einschläft.<br />
Ihn vor den Menschen<br />
zu schützen,<br />
die ihn<br />
durch ihre Hilfe<br />
verurteilt haben<br />
zu<br />
diesem Leben.<br />
Claudio Kürten und Petra Muschaweck waren Mitbegründer der Gruppe Omega Mit dem<br />
Sterben leben!<br />
Liebe Mitglieder,<br />
diese beiden Beispiele mögen verdeutlichen, wie das Gespür bei den Menschen vorhanden<br />
war!<br />
Es muss etwas geschehen. Wir müssen in unserer Gesellschaft über Sterben und Tod<br />
sprechen dürfen. Wir müssen mit den Ärzten in Kontakt kommen. Wir müssen dafür<br />
sorgen, dass der Sterbende und seine Angehörigen im Mittelpunkt unserer Arbeit, unserer<br />
Idee stehen. Wir müssen, wie es so schön heißt, alle an einen Tisch bekommen.<br />
In den zwanzig Jahren habe ich oft gedacht, so jetzt haben wir alles erreicht, was für den<br />
sterbenden Menschen und seinen Angehörigen notwendig ist. Und immer wieder taten<br />
sich neue Felder auf, ich denke nur an die Palliativmedizin.<br />
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