Pedal To The Medal Oliver Koletzki Andrea Rosso - PROUD Magazine
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gyphop hooray<br />
Zehn Jahre werden sie in diesem<br />
Sommer alt. Das nehmen wir zum<br />
Anlass, den Ohrbooten ein paar Fragen<br />
zu stellen. Hundert Pro, dass Ihr sie<br />
kennt. Berlin ist und bleibt ein Dorf.<br />
Die musikalische Verkörperung Berlins<br />
durch zwei Westler und zwei Ossis<br />
hat mit der Gyphop-Straßenmusik<br />
angefangen und manifestiert sich bis<br />
heute in unseren Ohren.<br />
20 chat<br />
Was bedeutet es dir Musiker zu sein?<br />
Vor allem Spaß, ganz viel Leidenschaft<br />
und Emotion, die ich rauslassen kann.<br />
Seitdem wir damit Geld verdienen, hat<br />
es sich auf jeden Fall verändert. Es<br />
gibt Menschen, die denken, dass man<br />
deswegen besonders komisch oder gut<br />
ist. Man fühlt sich plötzlich wie jemand<br />
Besonderes in der Gesellschaft, obwohl<br />
man eigentlich nur Musik macht.<br />
Am Anfang hieß es:<br />
„Was willst du mal machen?“<br />
„Musik.“<br />
„Naja, was willst du denn mal wirklich<br />
machen?“<br />
„Na Musik!“<br />
Und jetzt, wo man es geschafft hat<br />
heißt es auf einmal:<br />
„Wow, der kann davon leben. Boah,<br />
nicht schlecht, der hat’s geschafft“<br />
Bist du arrogant?<br />
Bestimmt manchmal. Zum Beispiel<br />
wenn dir irgendjemand was erzählen<br />
will auf einem Festival. Ich war gerade<br />
fünf Stunden im Bus und habe drei<br />
Konzerte hinter mir. Dann geht es<br />
einfach nicht. Du brauchst erstmal<br />
Ruhe. In dem Augenblick bin ich<br />
vielleicht arrogant. Andererseits<br />
bekommt man als Straßenmusiker<br />
ohnehin alle möglichen Emotionen ab.<br />
Das ist ganz gut für die Bodenhaftung.<br />
Was bedeutet dir die Straßenmusik?<br />
Sie bedeutete erst einmal Geld<br />
verdienen. Matze und ich sind<br />
zusammen losgezogen und haben<br />
drei Jahre davon gelebt. Das war<br />
unser Sprungbrett zu Allem. Jetzt ist<br />
die Straßenmusik so eine Art Luxus,<br />
den wir uns gönnen, weil wir da keine<br />
Verpflichtung haben. Es wird gejamt<br />
und Freunde kommen vorbei, wenn sie<br />
freestylen wollen. Wir haben keinen<br />
Plan und lassen uns einfach gehen.<br />
Ist das eine Art Ausgleich?<br />
Das befruchtet sich gegenseitig. Aber<br />
vor allem ist es die Freiheit!<br />
Image Denise Ankel