Download - Natur.Erlebnis.Chiemsee
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Douglasien und Tulpenbaum auf der Herreninsel<br />
Tour 10 – Ein <strong>Natur</strong>spaziergang im Oktober<br />
Herrenchiemsee war einst Kloster und sogar Bischofssitz (Bistum<br />
<strong>Chiemsee</strong>) und zählt deshalb zum bayerischen Kulturerbe. Aufgrund<br />
der idyllischen Lage ließ König Ludwig II. im 19. Jahrhundert hier<br />
seine größte Schlossanlage bauen, die zu einer Hauptattraktion im<br />
Chiemgau wurde. Daneben ist die größte <strong>Chiemsee</strong>insel aber auch<br />
ein herrliches, vom Autoverkehr unberührtes Stück <strong>Natur</strong>.<br />
Sehenswertes • Kloster Herrenchiemsee mit Verfassungsmuseum und Gemäldegalerien<br />
• Königsschloss mit König Ludwig II. - Museum<br />
• Neben Douglasien und Tulpenbaum beeindruckend alter Baumbestand<br />
Strecke leichte Wanderung in meist ebenem Gelände<br />
Start ab Dampfersteg Stock in Prien<br />
Gehzeit ca. 3 Stunden<br />
Hinweis Brotzeit!<br />
Wandern ohne Auto Ab Prien-Bahnhof:<br />
historische <strong>Chiemsee</strong>bahn (nur im Sommer) bzw.<br />
RVO-Bus 9424 (Ortsbus)<br />
Haltestelle: Prien-Stock/Minigolfplatz bzw. Prien Hafen West/Parkplatz<br />
Zu Fuß nach Stock (ca. 1,8 km) in etwa 30 Minuten<br />
Literaturhinweise • Pareys Buch der Bäume<br />
• <strong>Chiemsee</strong>-<strong>Natur</strong>führer von Michael Lohmann (3. Auflage/2006)<br />
Einkehrmöglichkeiten • Schlosscafé im Königsschloss (Tel. 08051 / 96 88 34)<br />
• Gaststätte "Schlosshotel" (Tel. 08051 / 6 90 30)<br />
• zahlreiche Restaurants und Gaststätten in Prien-Stock<br />
Der ca. 5stündige Kultur-und <strong>Natur</strong>spaziergang beginnt<br />
mit der Dampferfahrt von Prien-Stock zur<br />
Herreninsel. Im modernen Besucherpavillon erhält<br />
man die Eintrittskarten zu sämtlichen Museen.<br />
Zunächst geht es die Treppe zum Restaurant hinauf,<br />
dann aber gleich rechts am alten gotischen<br />
Pfarrkirchlein (sehenswert: Renaissance-Altar und<br />
Kassettendecke mit Gemälden aus dem Marienleben)<br />
vorbei zum ehemaligen geschichtsträchtigen<br />
Kloster Herrenchiemsee. Von hier aus zogen Missionare<br />
bis Slowenien, um dort das Christentum zu<br />
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Douglasien und Tulpenbaum auf der Herreninsel<br />
verkünden. Ein Torbogen führt ins Innere des aufwendig<br />
renovierten Klosterhofs. Ein Museumsbesuch<br />
(Eingang beim Restaurant) ist zu empfehlen,<br />
da hier nicht nur die neuere deutsche Geschichte<br />
(Verfassungskonvent 1948), sondern auch die<br />
ehrwürdige Vergangenheit des Benediktiner- später<br />
Augustiner-Chorherren-Stifts lebendig wird.<br />
Die Gemäldegalerien sind den <strong>Chiemsee</strong>-Malern<br />
gewidmet.<br />
Nun gehen wir um das Gebäude herum auf die<br />
Südseite und bewundern den stattlichen Tulpenbaum,<br />
der aus Nordamerika stammt. Seine tulpenähnlichen<br />
Blüten erscheinen nicht vor dem 25. Lebensjahr<br />
und zwar im Mai. Im Herbst färben sich die<br />
auffällig geformten Blätter goldgelb.<br />
Wir wenden uns nun nach Westen und gelangen zu<br />
einer langen Birnbaumallee, die zum Schlosskanal<br />
führt, von wo aus wir einen beeindruckenden<br />
Blick auf Schloss Herrenchiemsee haben, das<br />
jährlich Hunderttausende Besucher anzieht, von denen<br />
wir zum Glück wenige treffen. Rechts vom Kanal<br />
beginnt ein Weg, dem wir folgen. Ein alter<br />
Baumbestand begleitet uns.<br />
Eiche: dicke, knorrige Äste; tiefgefurchte Rinde;<br />
Rotbuche: hohe schlanke, gerade Stämme mit<br />
grauer Rinde;<br />
Weissbuche: eher niedriger gewundener Stamm;<br />
Esche: Schlanke Stämme mit netzartiger Rinde und<br />
kandelaberartigen Ästen;<br />
Birke: weiße, schuppige Rinde.<br />
Auf der linken Seite treffen wir auf einen uralten Keltenwall.<br />
Danach geht es zu einem kleinen Pavillon<br />
(Ottosruh) hinauf. VORSICHT STEILUFER! Hier<br />
bietet sich uns ein Brotzeitplatz mit einem herrlichen<br />
Blick auf See und Berge. Auf der Südseite der Insel<br />
geht es auf dem Hochufer entlang, das etwa 20 Meter<br />
über dem See liegt , aus Molassegestein besteht<br />
und als einziges aus den Wassermassen des<br />
nacheiszeitlichen Urchiemsees herausragte.<br />
Vor und nach dem Damhirschgehege erblicken wir<br />
auf der linken Seite gewaltige Nadelbäume mit auffällig<br />
rotbrauner Rinde: Douglasien, die von der<br />
Nordpazifikküste Amerikas stammen und sich durch<br />
weiche Nadeln , die mächtigen Stämme (50 Meter<br />
www.chiemgau-aktiv.de/prispa 10-2
Douglasien und Tulpenbaum auf der Herreninsel<br />
Höhe!), die tiefgefurchte Rinde und die kleinen Zapfen<br />
von Fichte oder Tanne unterscheiden.<br />
An der Paulsruh bieten sich wieder ein herrlicher<br />
Blick und ein gemütlicher Brotzeitplatz – im Sommer<br />
auch eine günstige Badestelle. Von hier aus geht es<br />
immer am Ostufer der Insel entlang zurück zum<br />
Dampfersteg, wobei wir nocheinmal einen Blick auf<br />
Schloss Herrenchiemsee werfen können.<br />
Auf der Herreninsel kommen 11 der in Bayern<br />
nachgewiesenen 19 Fledermausarten vor. Eine Kolonie<br />
der sehr seltenen „Kleinen Hufeisennase“ befindet<br />
sich ganzjährig im Schloss.<br />
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