SENIOREN REPORT - Landesseniorenvertretung Thüringen
SENIOREN REPORT - Landesseniorenvertretung Thüringen
SENIOREN REPORT - Landesseniorenvertretung Thüringen
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1<br />
2009<br />
15. Jahrgang<br />
März 2009<br />
Weitere Themen:<br />
Gesetzentwürfe Patientenverfügung<br />
(S. 4)<br />
Seniorenmitwirkungsgesetz<br />
(S. 5)<br />
Ehrenamtsstiftung (S. 7)<br />
Selbstbestimmt vorsorgen<br />
(S. 8)<br />
Herbstzeitlose (S. 9)<br />
Sport im Alter (S. 10)<br />
Hospiz- und Palliativstrukturen<br />
(S. 11)<br />
Hospizprojekte (S. 12)<br />
Würde und Selbstbestimmung<br />
(S. 14)<br />
Anzeigen (S. 20)<br />
Impressum (S. 20)<br />
<strong>SENIOREN</strong><br />
<strong>REPORT</strong><br />
<strong>Landesseniorenvertretung</strong> <strong>Thüringen</strong> e. V.<br />
Alter ist Kompetenz<br />
Würde und<br />
Selbstbestimmung<br />
im Alter<br />
Edith Rathjen hat jahrelang als Stationsschwester gearbeitet,<br />
10 Jahre leitete sie mit viel Engagement die Geschäftsstelle der LSV<br />
<strong>Thüringen</strong>. Darüber hinaus ist sie auch pflegerisch tätig.<br />
-1-<br />
Politik
Würde und Selbstbestimmung<br />
im Alter<br />
Viele reifere Menschen fragen<br />
sich mit Sorge, wie die eigene<br />
letzte Phase ihres Lebens verlaufen<br />
wird. „Werde ich zu Hause<br />
mein Leben beschließen können<br />
oder bringt man mich ins Krankenhaus<br />
oder ins Pflegeheim?<br />
Werde ich mich quälen müssen<br />
mit Schmerzen oder Angst?<br />
Oder werde ich ohne Bewusstsein<br />
vor mich hindämmern?“<br />
Eines ist gewiss, ich kann für<br />
mich nicht alles bis ins letzte<br />
Detail regeln. Ich brauche die<br />
Familie oder Vertraute, die meine<br />
Auffassung zu wichtigen Fragen<br />
kennen und gegebenenfalls<br />
in meinem Sinne handeln werden.<br />
Dazu empfiehlt es sich zur<br />
eigenen Sicherheit, aber auch<br />
zur Sicherheit meines Vertrauten,<br />
rechtliche Werkzeuge einzusetzen,<br />
wie es zum Beispiel<br />
die Vorsorgevollmacht oder die<br />
Patientenverfügung sind.<br />
Diese Fragen gehören zum<br />
bewussten und selbstbestimmten<br />
Leben dazu. Auch wenn es<br />
schwer fällt, sollte man sich ihnen<br />
stellen. Hat man für sich Antworten<br />
gefunden und die wichtigen<br />
Regelungen und Vorsorgen<br />
getroffen, so ist man innerlich<br />
erleichtert. Allerdings sollte die<br />
Überprüfung dieser Festlegungen<br />
in regelmäßigen Abständen<br />
erfolgen. Das fällt dann auch<br />
nicht mehr so schwer.<br />
In den letzten Jahren und Jahrzehnten<br />
ist das Sterben zu Hause<br />
eher die Ausnahme geworden,<br />
obwohl in einer Umfrage in Thü-<br />
Politik<br />
Würde und Selbstbestimmung im Alter<br />
ringen 77 Prozent der Befragten<br />
angaben, in ihrer eigenen Wohnung<br />
sterben zu wollen. In der<br />
Realität sind es Krankenhäuser<br />
oder Alten- und Pflegeheime, in<br />
denen die Menschen ihr Leben<br />
beschließen. Natürlich wird in<br />
diesen Häusern eine fach kundige<br />
medizinisch-pflegerische<br />
Be treuung nach dem modernsten<br />
Stand erbracht. Viele Menschen<br />
fragen sich aber doch, ob<br />
die Ausschöpfung aller Möglichkeiten<br />
der Medizin am Ende<br />
wirklich zu einer Verbesserung<br />
der Lebensqualität beiträgt oder<br />
ob sie nur einen belastenden<br />
Sterbeprozess verlängert. Jeder<br />
sollte sich diese Frage stellen<br />
und für sich beantworten!<br />
Jeder Mensch, auch der Sterbende,<br />
hat bei der Behandlung<br />
bzw. Versorgung durch den<br />
Arzt oder durch Pflegende das<br />
Selbstbestimmungsrecht, und<br />
seine menschliche Würde ist zu<br />
wahren. Insbesondere besteht<br />
das Recht auf schmerzlindernde<br />
Behandlung.<br />
Jeder Mensch kann selbst über<br />
Art und Umfang diagnostischer<br />
und therapeutischer Maßnahmen<br />
entscheiden. Entscheidungsfähige<br />
Patienten können<br />
den Behandlungsabbruch oder<br />
die Unterlassung lebensverlängernder<br />
Maßnahmen verlangen.<br />
Bei Menschen, die nicht mehr<br />
entscheidungsfähig sind, muss<br />
von ihrem mutmaßlichen Willen<br />
ausgegangen werden. Dafür ist<br />
die Patientenverfügung wichtig!<br />
Darin kann individuell festgelegt<br />
werden, dass auf lebenserhaltende<br />
oder lebensverlängernde<br />
-2-<br />
Maßnahmen verzichtet wird. Für<br />
den Arzt ist dieser in einer Patientenverfügung<br />
niedergelegte<br />
Wille im Grundsatz bindend.<br />
Der Arzt hat jedoch im Einzelfall<br />
genau zu prüfen, ob die konkrete<br />
Situation derjenigen entspricht,<br />
die sich der Patient beim<br />
Abfassen der Verfügung vorgestellt<br />
hatte.<br />
Weiterhin spielt die juristische<br />
Frage der Sterbehilfe eine wichtige<br />
Rolle. Dabei wird unterschieden<br />
zwischen „aktiver Sterbehilfe“<br />
und „passiver Sterbehilfe“.<br />
„Aktive Sterbehilfe“ meint die<br />
gezielte Tötung eines Menschen<br />
auf ausdrücklichen Wunsch des<br />
Betroffenen, z. B. durch Verabreichung<br />
eines den Tod herbeiführenden<br />
Präparates (Tablette,<br />
Spritze, Infusion u. a.). Die Tötung<br />
schwerstkranker oder sterbender<br />
Menschen ist in einigen<br />
europäischen Ländern unter<br />
strengen Bedingungen legalisiert<br />
worden. In Deutschland<br />
wird sie strafrechtlich verfolgt.<br />
Die „passive Sterbehilfe“ ermöglicht<br />
es, den Menschen in<br />
Würde sterben zu lassen, indem<br />
eine lebensverlängernde<br />
Behandlung, z. B. künstliche<br />
Ernährung, künstliche Beatmung,<br />
Dialyse, Gabe von bestimmten<br />
Medikamenten u. a.,<br />
bei einem unheilbar kranken<br />
Menschen, der sich im Sterben<br />
befindet, nicht weitergeführt<br />
oder gar nicht erst begonnen<br />
wird. Die „passive Sterbehilfe“<br />
setzt das Einverständnis des sterbenden<br />
Menschen voraus und<br />
ist rechtlich zulässig.
Die Patientenverfügung spielt in<br />
diesen wichtigen Entscheidungsfragen<br />
eine zentrale Rolle. Nach<br />
Schätzungen haben ca. 10 Mio.<br />
Bundesbürger, das sind ca.<br />
12 Prozent der Bundesbürger,<br />
eine Patientenverfügung hinterlegt.<br />
Seit 2003 hat der Bundesgerichtshof<br />
die Bundesregierung<br />
ermahnt, klare gesetzliche Rahmenbedingungen<br />
im Zusammenhang<br />
mit der Patientenverfügung<br />
zu erlassen. Bis heute gibt<br />
es dazu keinen abschließenden<br />
Stand.<br />
Es bleibt der Anspruch des Sterbenden<br />
auf ein menschenwürdiges<br />
Ende ohne Schmerzen,<br />
Qualen oder Ängste. Die ambulante<br />
oder stationäre Palliativversorgung<br />
sowie die ambulanten<br />
und stationären Hospize<br />
leisten hier einen wichtigen Beitrag.<br />
Laut Veröffentlichung des Wegweisers<br />
Hospiz und Palliativmedizin<br />
Deutschland (Stand August<br />
2008) gibt es in <strong>Thüringen</strong><br />
- 6 Palliativstationen<br />
- 4 stationäre Hospize<br />
- 2 Kinderhospizdienste<br />
- 32 ambulante Hospizund<br />
Palliativdienste.<br />
Die gesetzlichen Krankenkassen<br />
wurden mit dem GKV*-Wettbewerbsstärkungsgesetz<br />
zur Kostenübernahme<br />
von Leistungen<br />
der Spezialisierten Ambulanten<br />
Palliativversorgung (SAPV) verpflichtet.<br />
Für das Jahr 2008 wa-<br />
ren bundesweit 130 Millionen<br />
Euro eingeplant. Gemäß FAZ.<br />
Net vom 3.12.2008 wurden<br />
tatsächlich im ersten Halbjahr<br />
2008 nur 1,2 Millionen Euro<br />
ausgegeben. Hintergrund ist<br />
nicht der fehlende Bedarf, sondern<br />
fehlende Verträge mit geeigneten<br />
ambulanten Palliativ-/<br />
Hospizdiensten. Die Gründe<br />
wären zu hinterfragen.<br />
Ebenso wenig erfreulich verhält<br />
es sich bei der Bereitstellung<br />
von palliativ-qualifizierten Medizinern.<br />
Sucht man nach „Ärzte<br />
Palliativmedizin“ auf der Homepage<br />
der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
Thü ringens, so findet<br />
man insgesamt zehn Ärzte mit<br />
der Zusatzbezeichnung Palliativmedizin.<br />
Von diesen zehn Ärzten<br />
arbeiten zwei im Krankenhaus<br />
und acht in einer Niederlassung.<br />
Es ist positiv einzuschätzen, dass<br />
sich auf diesem Sektor etwas<br />
getan hat, jedoch für <strong>Thüringen</strong><br />
müssen die Bemühungen weiter<br />
intensiviert werden, auch von<br />
-3-<br />
Politik<br />
Würde und Selbstbestimmung im Alter<br />
politischer Seite. Die Sterbenskranken<br />
und ihre Angehörigen<br />
haben keine Kraft für Lobby-<br />
Arbeit und für die Schaffung<br />
öffentlicher Aufmerksamkeit.<br />
Es wird ein flächendeckendes<br />
Netz von Palliativärzten in Zusammenarbeit<br />
mit ambulanten<br />
Palliativdiensten benötigt. Die<br />
finanziellen Weichenstellungen<br />
sind mit dem GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz<br />
erfolgt. Jetzt<br />
müssen sowohl die Krankenkassen<br />
als auch die Ärzteschaft<br />
ihren Teil beitragen. Dem Thüringer<br />
Sozialministerium obliegt<br />
es als Aufsichtsbehörde, hierauf<br />
die Aufmerksamkeit zu richten<br />
und eine flächendeckende Versorgung<br />
durchzusetzen.<br />
Werner Steinbruch<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
der LSV <strong>Thüringen</strong> e. V.<br />
*GKV=gesetzliche Krankenversicherung
Zur Diskussion über<br />
rechtliche Regelungen<br />
zur Patientenverfügung<br />
Mit einer Patientenverfügung<br />
können Menschen Regelungen<br />
für den Fall treffen, dass<br />
sie selbst nicht mehr über ihre<br />
medizinischen Behandlungen<br />
entscheiden können. Seit mehreren<br />
Jahren wird von den Parteien<br />
und verschiedenen gesellschaftlichen<br />
Organisationen<br />
intensiv über gesetzliche Regelungen<br />
für eine Patientenverfügung<br />
diskutiert. Hintergrund ist<br />
die oft schwierige Situation von<br />
schwerkranken pflegebedürftigen<br />
Menschen, deren Selbstbestimmung<br />
und Selbstbewusstsein<br />
eingeschränkt oder nicht<br />
mehr vorhanden sind, die ihr<br />
Leben nicht mehr bewusst führen<br />
können, deren Lebensumstände<br />
qual voll sind und die keine<br />
Lebensperspektiven mehr haben.<br />
Hintergrund der Diskussion<br />
bilden ethische Gesichtspunkte<br />
der Würde und Selbstbestimmung<br />
des Menschen. Diejenigen,<br />
die den vorrangigen Schutz<br />
menschlichen Lebens betonen,<br />
plädieren für Schutzmechanismen,<br />
die insbesondere für die<br />
letzte Lebensphase gelten sollen.<br />
Diejenigen hingegen, die das<br />
unveräußerliche Recht des Menschen<br />
auf Selbstbestimmung<br />
ver treten, betonen das auch für<br />
eine letzte Lebensphase und die<br />
Entscheidung unter bestimmten<br />
Bedingungen, die ein autonomes<br />
Leben nicht mehr möglich<br />
machen, zu sterben.<br />
Aktuelles<br />
Patientenverfügung<br />
Diese verschiedenen ethischen<br />
Haltungen spiegeln sich in den<br />
unterschiedlichen Gesetzesentwürfen<br />
zu einer Patientenverfügung<br />
wider. Der Entwurf von<br />
Zöller u. a. sieht die wenigsten<br />
Regelungsvorschriften vor. Nach<br />
ihm muss eine Patientenverfügung<br />
nicht einmal schriftlich<br />
verfasst sein. Angehörige müssen<br />
nur im Zweifelsfall herangezogen<br />
werden. Der Arzt prüft<br />
und entscheidet, ob die Patientenverfügung<br />
auf den jeweiligen<br />
Fall anwendbar ist.<br />
Die Entwürfe von Stünker und<br />
Bosbach u. a. weisen große<br />
Gemeinsamkeiten auf insofern<br />
eine Patientenverfügung vorliegt,<br />
die für den Fall einer Einwilligungsunfähigkeit<br />
den Abbruch<br />
lebenserhaltender Maßnahmen<br />
bei einer irreversiblen tödlichen<br />
Krankheit oder einem<br />
irreversiblen Bewusstseinsverlust<br />
vorsieht. Beide Entwürfe<br />
sehen die Schriftform der Patientenverfügung<br />
vor sowie die<br />
Pflicht zur Einbeziehung der Angehörigen.<br />
Unterschiede in den Gesetzesentwürfen<br />
von Stünker und Bosbach<br />
gibt es, wenn eine Patientenverfügung<br />
vorliegt, die für den<br />
Fall der Einwilligungsunfähigkeit<br />
den Abbruch lebenserhaltender<br />
Maßnahmen unabhängig<br />
von Art und Stadium der Erkrankung<br />
vorsieht. Beide Entwürfe<br />
sehen zwar die Schriftform<br />
der Patientenverfügung vor sowie<br />
die Pflicht zur Einbeziehung<br />
von Angehörigen. Der Bosbach-<br />
Entwurf sieht darüber hinaus<br />
aber eine notarielle Bestätigung<br />
-4-<br />
sowie eine ärztliche Beratungspflicht<br />
vor, was ihm den Vorwurf<br />
hoher bürokratischer Hürden<br />
einbrachte. Im Zweifel, so argumentieren<br />
sie, habe der Schutz<br />
des Lebens Vorrang. Demnach<br />
solle eine Patientenverfügung<br />
grundsätzlich zwar verbindlich<br />
sein, aber eine begrenzte Reichweite<br />
erhalten.<br />
Unterschiede zwischen den Gesetzentwürfen<br />
gibt es auch für<br />
den häufigsten Fall, dass nämlich<br />
keine Patientenverfügung<br />
vorliegt und der mutmaßliche<br />
Wille des Patienten maßgebend<br />
ist. Die Stünker- und<br />
Zöllerentwürfe sehen vor, dass<br />
lebenserhaltende Maßnahmen<br />
abgebrochen werden können<br />
unabhängig von Art und Stadium<br />
der Erkrankung, wenn<br />
das dem mutmaßlichen Willen<br />
entspricht. Beide Entwürfe<br />
sehen keine verbindliche Einbeziehung<br />
von Angehörigen vor.<br />
Bei Dissens zwischen Arzt und<br />
dem Betreuer bzw. dem Bevollmächtigten<br />
muss das Vormundschaftsgericht<br />
eingeschaltet werden.<br />
Der Bosbach-Entwurf ist in<br />
diesem Falle sehr viel mehr auf<br />
den Schutz des Lebens orientiert.<br />
Er sieht einen Abbruch lebenserhaltender<br />
Maßnahmen nur<br />
für den Fall vor, insofern es sich<br />
um einen irreversiblen tödlichen<br />
Krankheitsverlauf handelt. Für<br />
diesen Fall muss ein Angehöriger<br />
oder eine Vertrauensperson<br />
verpflichtend einbezogen und<br />
das Vormundschaftsgericht angerufen<br />
werden.<br />
Verschiedene Vorschläge modifizieren<br />
diese Entwürfe. Andere
Abgeordnete wie Herta Däubler-Gmelin<br />
und die Ärztekammer<br />
halten gesetzliche Regelungen<br />
für nicht notwendig. Nach<br />
deren Auffassungen lassen sich<br />
Erklärungen nicht auf alle denkbaren<br />
Fälle beziehen.<br />
Seniorenbeiräte vertreten in<br />
Heimbeiräten ganz prononciert<br />
Interessen auch von schwer pflegebedürftigen<br />
Menschen, de -<br />
ren Willensfreiheit eingeschränkt<br />
oder nicht mehr vorhanden ist.<br />
Sie sind in besonderem Maße<br />
dem Wohl und Willen derer verpflichtet,<br />
die selbst nicht mehr<br />
entscheiden können. Insofern ist<br />
für sie die Auseinandersetzung<br />
mit den ethischen Implikationen<br />
und rechtlichen Grundlagen einer<br />
Patientenverfügung unverzichtbar.<br />
Dr. Jan Steinhaußen,<br />
wiss. Leiter soziokulturelles<br />
Forum der Seebach-Stiftung<br />
Aktuelles von den im<br />
Landtag vertretenen<br />
Parteien<br />
Die Fraktion die LINKE hat<br />
Ende 2008 einen Gesetzentwurf<br />
zur Stärkung der<br />
Inte ressenvertretung von<br />
Senio rinnen und Senioren<br />
in <strong>Thüringen</strong> eingebracht, der<br />
sich jetzt, nachdem er im Ausschuss<br />
für Soziales, Familie und<br />
Gesundheit diskutiert wurde,<br />
im Anhörungsverfahren befindet.<br />
Das Gesetz sieht vor, ältere<br />
Menschen stärker zu beteiligen<br />
und die Selbstvertretung von<br />
älteren Menschen durch ihre<br />
Aktuelles<br />
Seniorenmitwirkungsgesetz<br />
Interessenvertretungen gesetzlich<br />
zu regeln. Seniorinnen und<br />
Senioren sollen durch das Gesetz<br />
umfassendere Möglichkeiten<br />
erhalten, ihr Wissen und ihr<br />
Können für die Gestaltung des<br />
gesellschaftlichen Lebens einzubringen.<br />
Im Einzelnen sieht der<br />
Gesetzentwurf Folgendes vor: In<br />
den Landkreisen und kreisfreien<br />
Städten sollen Seniorenbeiräte<br />
gebildet werden, die vorrangig<br />
seniorenpolitische Fragestellungen<br />
bearbeiten. Auch in kleineren<br />
Städten und Gemeinden<br />
können Seniorenbeiräte gebildet<br />
werden, wenn ältere Menschen<br />
dies wollen. Die in den<br />
Landkreisen und kreisfreien<br />
Städten gebildeten Seniorenbeiräte<br />
entsenden ein Mitglied<br />
in den Landesseniorenbeirat, in<br />
dem außerdem Vertreter anderer<br />
Seniorenorganisationen und<br />
Wohlfahrtsverbände vertreten<br />
sind. Der Landesseniorenbeirat<br />
soll die Landesregierung beraten<br />
und an der Erstellung und<br />
Fortschreibung eines Seniorenberichts<br />
und Seniorenplans für<br />
den Freistaat <strong>Thüringen</strong> beteiligt<br />
werden, die als verbindliche<br />
Instrumente der Landespolitik<br />
fungieren. Parallel zu den<br />
Seni orenbeiräten sollen in den<br />
Landkreisen Seniorenbüros eingerichtet<br />
werden, die vom Land<br />
kofinanziert werden und die die<br />
Arbeit von Seniorenbeiräten unterstützen,<br />
darüber hinaus Senioren<br />
beraten, vermitteln und<br />
ehrenamtliches Engagement<br />
fördern sollen.<br />
Für die LINKE ist dieser Entwurf<br />
Bestandteil des Regierungspro-<br />
-5-<br />
gramms, das auch Vorschläge<br />
gegen Altersarmut beinhaltet,<br />
sich für ein selbstbestimmtes<br />
Leben in Würde einsetzt, sich<br />
für die Fortschreibung des Landespflegeplans<br />
und ein neues<br />
Heimgesetz einsetzt und bezahlbaren<br />
und altersgerechten<br />
Wohnraum fordert.<br />
Die <strong>Landesseniorenvertretung</strong><br />
hat sich gegenüber der Fraktion<br />
mehrfach positiv zu dem<br />
Gesetzentwurf geäußert, verbunden<br />
mit dem Hinweis, dass<br />
Seniorenbeiräte vor allem in den<br />
Kommunen wirksam werden<br />
und dass sie über ihren Beratungsauftrag<br />
hinaus Interessen<br />
von hochaltrigen Menschen in<br />
Heimbeiräten von Pflegeheimen<br />
vertreten. Neu und zu begrüßen<br />
wäre, dass Seniorenarbeit damit<br />
den Charakter eine Pflichtaufgabe<br />
bekäme und durch die<br />
Seniorenbüros eine hauptamtliche<br />
Begleitung gewährleistet<br />
wäre.<br />
Die SPD würdigt in ihrem Entwurf<br />
zu einem Regierungsprogramm<br />
die Stellung der Seniorinnen<br />
und Senioren in unserer<br />
Gesellschaft. Sie will sich in Regierungsverantwortung<br />
für mehr<br />
Mitsprache von älteren Menschen<br />
einsetzen. Sie thematisiert<br />
Probleme - dass die Ansprüche<br />
an Leben und Wohnen sich<br />
ändern, dass der Bedarf an<br />
ärztlichen Hilfen und Vorsorge<br />
wächst und die Gefahr von Altersarmut<br />
besteht. Vor diesem<br />
Hintergrund will sich die SPD in<br />
Regierungsverantwortung dafür<br />
einsetzen, dass Rentengerech-
tigkeit hergestellt wird, ohne die<br />
Generationengerechtigkeit in<br />
Fra ge zu stellen. Sie will ähnlich<br />
wie die LINKS-Partei Mitspracherechte<br />
von Älteren gesetzlich<br />
regeln und dass die ehrenamtlichen<br />
durch hauptamtliche Strukturen<br />
der Seniorenarbeit ergänzt<br />
werden. In diesem Zusammenhang<br />
hebt sie eine Planungsverpflichtung<br />
der Kommunen und<br />
des Landes hervor. Der SPD geht<br />
es in ihrem Entwurf zu einem<br />
Regierungsprogramm mit Bezug<br />
auf ältere Menschen um deren<br />
Entwicklungspotentiale, die sie<br />
fördern will, sei es mit Angeboten<br />
in der Bildung, des Engagements,<br />
der Kreativität und Gesundheitsförderung.<br />
Anderseits<br />
artikuliert sie auch Versorgungsfragen,<br />
etwa dass die Verkehrs-<br />
und Gesundheitsinfrastrukturen<br />
erhalten und ausgebaut werden<br />
müssen und dass altersgerechte<br />
Wohnungen und Wohnumfelder<br />
zu fördern sind.<br />
Mit Bezug auf die Seniorenpolitik<br />
stellt dieser Entwurf eine neue<br />
Qualität dar. Im Kern geht es<br />
der SPD um eine neue Stellung<br />
von Seniorinnen und Senioren<br />
in unserer Gesellschaft und um<br />
die Kultur eines würdevollen<br />
Alterns in Aktivität und Selbstbestimmung.<br />
Die soziale Altenarbeit<br />
wäre eine Pflichtaufgabe<br />
und Mitbestimmungsrechte gesetzlich<br />
geregelt.<br />
Die CDU-Fraktion hat 2008<br />
eine Broschüre zur Seniorenpolitik<br />
vorgelegt, die Erkenntnisse<br />
eines seniorenpolitischen Fo-<br />
Aktuelles<br />
Seniorenmitwirkungsgesetz<br />
rums dokumentiert. In ihr wird<br />
konstatiert, dass sich in <strong>Thüringen</strong><br />
die Versorgung mit Krankenhausplätzen<br />
verbessert hat<br />
und dass die Reform der Pflegeversicherung<br />
positive Wirkungen<br />
entfaltet. Ähnliches wird für<br />
die Bereiche der Palliativmedizin,<br />
des Ehrenamtes, der ambulanten<br />
Pflege und für andere<br />
Bereiche konstatiert. In ihrem<br />
Entwurf eines Regierungsprogramms<br />
für 2009-2014 greift<br />
die CDU verschiedene Aspekte<br />
dieser Broschüre auf und entwickelt<br />
sie weiter. So will sie sich<br />
wie die anderen Parteien für<br />
eine Angleichung der Renten<br />
einsetzen. Sie setzt programmatisch<br />
auf ein Miteinander der<br />
Generationen. Bemerkenswert<br />
sind in diesem Zusammenhang<br />
zwei Vorhaben: Sie will einen<br />
Landesbeauftragten etablieren,<br />
dessen Arbeit sich auf das Zusammenleben<br />
der Generationen<br />
und Generationengerechtigkeit<br />
richten soll. Außerdem soll ein<br />
runder Tisch der aktiven Bürgergesellschaft<br />
tätig werden, an<br />
dem verschiedene Akteure der<br />
Zivilgesellschaft darüber diskutieren<br />
sollen, wie ein generationengerechtes<br />
<strong>Thüringen</strong> aussehen<br />
kann. Sie fordert außerdem<br />
Qualifizierung für Senioren und<br />
Seniorenstudiengänge und die<br />
Förderung von Mehrgenerationenhäusern.<br />
Bezüglich der Versorgung will<br />
sich die CDU für eine moderne<br />
und leistungsfähige medizinische<br />
Infrastruktur einsetzen. Das<br />
schließt die Sicherstellung der<br />
-6-<br />
ärztlichen Versorgung im ländlichen<br />
Raum mit ein sowie die<br />
Etablierung hoher Qualitätsstandards<br />
in der Pflege. Sie plädiert<br />
mit Bezug auf das Thema dieses<br />
Seniorenreports entschieden für<br />
die Unantastbarkeit der Würde<br />
des Menschen in allen Lebenslagen.<br />
Vor diesem Hintergrund<br />
wendet sie sich entschieden gegen<br />
geschäftsmäßige Sterbehilfe<br />
und für einen Ausbau der Palliativ-<br />
und Hospizbereiche.<br />
Fazit: Stärker als in vergangenen<br />
Landeswahlprogrammen<br />
werden seniorenpolitische Themen<br />
aufgegriffen. Alle Parteien<br />
heben die Leistungen und das<br />
Erfahrungswissen der Seniorinnen<br />
und Senioren hervor. Ältere<br />
Menschen werden nicht mehr<br />
vordergründig nur mit Versorgungsleistungen<br />
in Verbindung<br />
gebracht, sondern mit ihren<br />
Potentialen. SPD und LINKE setzen<br />
auf gesetzlich verankerte<br />
Partizipationsrechte von Älteren,<br />
verbunden mit einer Infrastruktur,<br />
die Engagement von Älteren<br />
fördert. Die CDU betont stärker<br />
das Miteinander der Generationen.<br />
Im Einzelnen könnte man auf<br />
Unzureichendes hinweisen. So<br />
geht es nicht nur um einzelne<br />
Maßnahmen, eine bessere Versorgung<br />
usw., sondern um eine<br />
neue Kultur des Alterns und eine<br />
Gesellschaft des langen aktiven<br />
Lebens. Mit allen essentiellen<br />
Bereichen des gesellschaftlichen<br />
Lebens, die in der traditionellen<br />
Politik eher auf jüngere
Alterskohorten bezogen wurden,<br />
sind Ältere verbunden. So ist<br />
Bildungspolitik programmatisch<br />
auch und in besonderem Maße<br />
auf die Bildung von Älteren und<br />
lebenslanges Lernen zu beziehen.<br />
So ist Familienpolitik nicht<br />
nur auf die Förderung und Unterstützung<br />
der jungen Familien<br />
mit Kindern zu fokussieren, so<br />
wichtig und unverzichtbar diese<br />
Ansätze sind, sondern auch auf<br />
die „alte Familie“, auf die wichtigen<br />
Unterstützungsleistungen<br />
innerhalb von lange währenden<br />
Ehen und Lebenspartnerschaften,<br />
auf die eine Gesellschaft<br />
auch in Zukunft nicht verzichten<br />
kann.<br />
Alle Seniorenvertretungen sind<br />
aufgefordert, sich an der Diskussion<br />
um die Wahlprogramme<br />
der Parteien zu beteiligen.<br />
Sie können von den Webseiten<br />
der Landesverbände heruntergeladen<br />
oder über die Landesverbände<br />
postalisch bezogen<br />
werden.<br />
Dr. Jan Steinhaußen,<br />
wiss. Leiter soziokulturelles<br />
Forum der Seebach-Stiftung<br />
Aktuelles<br />
Ehrenamtsstiftung<br />
Bericht über Sitzung des<br />
Kuratoriums der Thüringer<br />
Ehrenamtsstiftung.<br />
Das Kuratorium der Thüringer<br />
Ehrenamtsstiftung tagte am<br />
20.01.2009 in Erfurt.<br />
Zu dieser Sitzung wurde durch<br />
die Ministerin des Ministeriums<br />
für Soziales, Familie und Gesundheit,<br />
Frau Lieberknecht, der<br />
neue Vorstandsvorsitzende der<br />
Thüringer Ehrenamtsstiftung,<br />
Herr Dr. Volker Düssel, vorgestellt.<br />
Er tritt die Nachfolge<br />
des verstorbenen Staatssekretärs<br />
a. D., Herrn Ströbel, an.<br />
Herr Dr. Düssel leitete von 1990<br />
bis 2007 die Forstabteilung im<br />
Ministerium für Landwirtschaft,<br />
Naturschutz und Umwelt in <strong>Thüringen</strong>.<br />
In seiner Antrittsrede betonte<br />
Herr Dr. Düssel, dass er die von<br />
der Ehrenamtsstiftung begonnenen<br />
Aktivitäten fortsetzen und<br />
selbst eigene Akzente setzen<br />
will.<br />
Im Verlauf der Kuratoriumssitzung<br />
wurden die Aktivitäten für<br />
2009 dargelegt.<br />
Der Thüringer Ehrenamtstag verbunden<br />
mit dem Marktplatz der<br />
Möglichkeiten wird in diesem<br />
Jahr voraussichtlich im September<br />
in Sonneberg durchgeführt.<br />
Am 10.06.09 findet der 2. Thüringer<br />
Schülerfreiwilligentag statt.<br />
An diesem Tag soll das freiwillige<br />
Engagement von Kindern<br />
und Jugendlichen in den Blickpunkt<br />
der Öffentlichkeit gerückt<br />
werden. Im Rahmen dieses Projektes<br />
„Thüringer Schülerinnen<br />
-7-<br />
und Schüler engagieren sich“<br />
sollen diese die Vielfalt des<br />
ehrenamtlichen Engagements<br />
kennenlernen, soziale Fähigkeiten<br />
unter Beweis stellen, Einblicke<br />
in das spätere Berufsleben<br />
erhalten und Freude und Interesse<br />
an gemeinwohlorientierten<br />
Tätigkei ten finden.<br />
Das Projekt „Erfahrungswissen<br />
Älterer nutzen“ wird weitergeführt.<br />
Wie die Fachtagung dazu<br />
im Januar 2008 zeigte, sind die<br />
Betätigungsmöglichkeiten äußerst<br />
vielfältig und reichen von<br />
Lernhilfen über handwerkliche<br />
Tätigkeiten bis zu Naturschutzaufgaben.<br />
Die Thüringer Ehrenamtscard<br />
wird in weiteren Kreisen eingeführt.<br />
Die Anerkennung der ehrenamtlichen<br />
Tätigkeit in den Kommunen<br />
des Freistaates erfolgt<br />
weiterhin durch Mittelvergabe<br />
an die Gebietskörperschaften<br />
anteilig an der Einwohnerzahl.<br />
Im Bericht über die Mittelvergabe<br />
2008 durch den Vertreter<br />
des Landkreistages wurde dargelegt,<br />
dass die Förderung als<br />
Personen- oder Projektförderung<br />
ausgereicht wurde. Höhepunkte<br />
waren festliche Veranstaltungen<br />
in unterschiedlicher Form<br />
als Dank für das ehrenamtliche<br />
Engagement in den verschiedenen<br />
Bereichen.<br />
Die nächste Sitzung des Kuratoriums<br />
findet am 28.04.2009<br />
statt.<br />
Gertraut Liebelt, Schatzmeisterin<br />
der LSVTh, SV Saalfeld
Patientenverfügung<br />
Die im vorderen Teil dargestellte<br />
Diskussion über Gesetzesentwürfe<br />
zu einer Patientenverfügung<br />
darf nicht darüber hinwegtäuschen,<br />
dass die Mehrzahl der<br />
Menschen in Deutschland keine<br />
Patientenverfügung verfasst hat<br />
(ca. 90 %). Selbst wenn Menschen<br />
eine Patientenverfügung<br />
haben, sind einem großen Teil<br />
von ihnen der Inhalt, die Folgen<br />
und die Form einer Patientenverfügung<br />
unklar. Eine Patientenverfügung<br />
soll für Menschen<br />
den Umfang von lebenserhaltenden<br />
Maßnahmen bei einer<br />
irreversiblen tödlichen Erkrankung<br />
oder einem irreversiblen<br />
Bewusstseinsverlust oder auch<br />
bei anderen Krankheiten im<br />
Falle der Einwilligungsunfähigkeit<br />
regeln. Sie richtet sich an<br />
den behandelnden Arzt und legt<br />
bindend Behandlungswünsche<br />
für eventuell zukünftig auftretende<br />
Krankheitszustände fest. Um<br />
Irrtümer auszuschließen, sollte<br />
man sich beim Abfassen einer<br />
Patientenverfügung vom Hausarzt<br />
beraten lassen.<br />
Vorsorgevollmacht<br />
Um adäquat für den Krankheitsfall<br />
vorzusorgen, ist eine Vorsorgevollmacht<br />
das wichtigere<br />
Dokument. In einer Vorsorgevollmacht<br />
benennen Sie einen<br />
oder mehrere Personen Ihres<br />
Vertrauens, die Ihre Angelegenheiten<br />
und Ihre Patientenverfügung<br />
für den Fall durchsetzen,<br />
dass Sie selbst nicht mehr ein-<br />
Informationen<br />
Selbstbestimmt vorsorgen<br />
willigungsfähig sind. Der von<br />
Ihnen für den Fall Ihrer Entscheidungsunfähigkeit<br />
eingesetzte<br />
Vor sorgebevollmächtigte ist also<br />
eine Vertrauensperson, die<br />
die Dinge so regelt, wie Sie sie<br />
verfügt haben und wie es Ihrem<br />
Willen entsprechen würde.<br />
Eine rechtswirksame Vorsorgevollmacht<br />
setzt voraus, dass der<br />
Vollmachtgeber bei der Beurkundung<br />
über seinen freien Willen<br />
verfügte, also geschäftsfähig<br />
war. Die Vorsorgevollmacht<br />
notariell beglaubigen zu lassen,<br />
ist zwar keine Pflicht, aber sinnvoll,<br />
weil der Notar über die<br />
Rechtswirkungen und den Inhalt<br />
der Vorsorgevollmacht berät,<br />
Feststellungen zur Geschäftsfähigkeit<br />
trifft und vor allem vor<br />
einer inhaltlich fehlerhaften, ungenauen<br />
und/oder unzweckmäßigen<br />
Abfassung der Vollmacht<br />
schützt.<br />
Betreuungsverfügung<br />
Des Weiteren empfiehlt sich der<br />
Abschluss einer Betreuungsverfügung.<br />
In ihr legt man fest,<br />
welche Person des Vertrauens<br />
für eine notwendige gesetzliche<br />
Betreuung vom Vormundschaftsrichter<br />
eingesetzt wird. Der Vormundschaftsrichter<br />
muss sich in<br />
der Regel an diese Vorschläge<br />
halten.<br />
Ein 12-Punkte-Check zur Prüfung<br />
von Vorsorgedokumenten<br />
ist auf der Homepage der<br />
Deutschen Hospiz Stiftung unter<br />
www.hospize.de abrufbar.<br />
Unter www.bmj.bund.de finden<br />
Sie Informationen und Bro-<br />
-8-<br />
schüren zur Patientenverfügung<br />
und zum Betreuungsrecht sowie<br />
Muster für eine Vorsorgevollmacht<br />
und eine Betreuungsverfügung.<br />
(Bundesministerium der Justiz,<br />
Mohrenstr. 37, 10117 Berlin,<br />
Tel. 030/18 58 00,<br />
Fax: 030/185 80 95 25)<br />
Dr. Jan Steinhaußen,<br />
wiss. Leiter soziokulturelles<br />
Forum der Seebach-Stiftung
Niemand wird allein<br />
gelassen<br />
„Herbstzeitlose“ – Ausbildung<br />
und Einsatz ehren amtlicher<br />
Seniorenbegleiter/<br />
innen ist ein Projekt bürgerschaftlichen<br />
Engagements im<br />
Landkreis Saalfeld-Rudolstadt,<br />
das alleinstehende oder zurückgezogen<br />
lebende ältere und/<br />
oder hilfebedürftige Menschen<br />
vor Vereinsamung und Isolation<br />
bewahren will. Lange bevor<br />
Politik und Gesellschaft in Bezug<br />
auf die bekannte Problematik<br />
der älter werdenden Gesellschaft<br />
nach Antworten gesucht<br />
hat, wurde in Saalfeld vor sechs<br />
Jahren mit dem 1. Kurs begonnen,<br />
diese Idee als Einheit von<br />
Ausbildung und ehrenamtlicher<br />
Hilfestellung für Ältere in die Tat<br />
umgesetzt.<br />
Die Initiative hatte ihren Ursprung<br />
in der Ausbildung der<br />
ehrenamtlichen Projektleiterin<br />
Frau Christa Pidun zur Senior-<br />
Trainerin. Das Seniorenbüro des<br />
Landkreises Saalfeld-Rudolstadt<br />
fungiert unter Leitung von Frau<br />
Alexandra Graul als unverzichtbare<br />
Anlaufstelle sowohl für<br />
potentielle Seniorenbegleiter/<br />
-innen als auch für Nutzer der<br />
Angebote.<br />
Die ehrenamtlichen Seniorenbegleiter/innen<br />
werden in 16<br />
Seminaren im Umgang mit äl-<br />
Projekte<br />
Herbstzeitlose<br />
teren und hilfebedürftigen Menschen<br />
geschult und anschließend<br />
individuell eingesetzt, u. a.<br />
zur Entlastung pflegender Familienangehöriger.<br />
Sie leisten Gesellschaft,<br />
hören zu, lesen vor,<br />
begleiten beim Spazierengehen,<br />
zum Arzt oder zu Ämtern,<br />
leisten Hilfe zur Selbsthilfe. Sie<br />
geben Zuwendung und stärken<br />
das Selbstwertgefühl und die<br />
Lebensqualität der hilfebedürftigen<br />
Senioren oder Kranken. Von<br />
Anfang an ist „Herbstzeitlose“<br />
als niedrigschwelliges Betreuungsangebot<br />
anerkannt. Inzwischen<br />
ist das Projekt im Landkreis<br />
nicht mehr wegzudenken.<br />
Es ist auf dem besten Weg, sich<br />
zum Netzwerk über das gesamte<br />
Kreisgebiet auszudehnen. Das<br />
Ziel besteht darin, überall im<br />
Kreis wohnortnah Hilfe anbieten<br />
zu können. Als ein erster Schritt<br />
dazu wurde vor einem Jahr<br />
der erste dezentrale Stützpunkt<br />
für die Einsatzkoordinierung in<br />
Rudolstadt gegründet.<br />
In bisher fünf Kursen wurden<br />
88 ehrenamtliche Senioren-<br />
-9-<br />
begleiter/innen ausgebildet.<br />
65 Aktive kümmern sich z. Z.<br />
um 96 bedürftige Menschen.<br />
Insgesamt haben die Ehrenamtlichen<br />
in den sechs Jahren des<br />
Bestehens 177 Hilfebedürftigen<br />
ihre Zuwendung zukommen lassen.<br />
Von Februar bis Mai 2009<br />
wird der sechste Lehrgang mit<br />
30 Teilnehmer/innen – so viel<br />
wie in noch keinem Kurs –<br />
durchgeführt.<br />
Die Aktivitäten der Ehrenamtlichen<br />
wurden bereits mit Auszeichnungen<br />
gewürdigt.<br />
2005 kam das Projekt im Wettbewerb<br />
„startsocial“ – einer<br />
Initiative der deutschen Wirtschaft<br />
– deutschlandweit unter<br />
die besten 25 Projekte und<br />
erhielt eine Urkunde der Bundeskanzlerin.<br />
2007 wurden die<br />
Ehrenamtlichen mit dem Altenhilfepreis<br />
der Sparkassen Hessen<br />
und <strong>Thüringen</strong> geehrt.<br />
Weiteres unter www.herbstzeitlose-online.net<br />
Christa Pidun, Alexandra Graul<br />
Vorstellung ehrenamtlicher Projekte auf dem Markt in Saalfeld 2007.
Programm zur Förderung<br />
des Sports der Älteren<br />
(20062010)<br />
Ziel des Programms des Landessportbundes<br />
<strong>Thüringen</strong> e. V.<br />
ist es, möglichst viele Thüringer<br />
jenseits des 50. Lebensjahres<br />
regelmäßig in und mit Sportvereinen<br />
zu bewegen. Damit<br />
will der organisierte Sport dazu<br />
beitragen, die körperliche und<br />
geistige Leistungsfähigkeit und<br />
Selbständigkeit sowie die soziale<br />
Integration bis ins hohe Alter zu<br />
erhalten und die Lebensqualität<br />
älterer Menschen zu sichern.<br />
Weitere Ziele sind die kontinuierliche<br />
Erhöhung des Organisationsgrades<br />
bei den 51- bis<br />
70-Jährigen durch Gewinnung<br />
neuer Mitglieder, Erhalt und<br />
Ausbau der sportartspezifischen<br />
Angebote durch neue<br />
Wettkampfangebote und Aufbau<br />
breitensportlicher Angebote<br />
ohne Wettkampfcharakter<br />
für immer mehr Ältere sowie<br />
die Gewinnung von Neu- und<br />
Wiedereinsteigern ab 50 Jahre<br />
durch Ausbau der Angebote in<br />
Prävention und Rehabilitation.<br />
Zu den Schwerpunktaufgaben<br />
gehört die Qualifizierung<br />
der Vereins- und Verbandsberatung<br />
über Seniorensportbetreuer.<br />
Das beinhaltet<br />
die Förderung und Anleitung<br />
von Seniorensportbetreuern als<br />
regionale Ansprechpartner und<br />
Koordinatoren sowie einen jährlichen<br />
landesweiten Erfahrungsaustausch.<br />
Zudem wird der Ausbau<br />
und die Qualifizierung<br />
von Übungsleitern, Trainern<br />
und Ehrenamtlichen ange-<br />
Projekte<br />
„Sport treiben – vital bleiben“<br />
strebt. Der Fortbildungsschwerpunkt<br />
2009 liegt auf der Diabetes-<br />
und Sturzprävention. Neben<br />
Öffentlichkeitsarbeit zur<br />
Mitgliederwerbung und zur<br />
Imageverbesserung ist der<br />
Ausbau von Partnerschaften<br />
und Vernetzung ein weiterer<br />
Schwerpunkt. Der landesweite<br />
Arbeitskreis Sport der<br />
Älteren – mit der <strong>Landesseniorenvertretung</strong><br />
<strong>Thüringen</strong> e. V.<br />
als beratendes Mitglied, die<br />
Mitarbeit im Landesseniorenbeirat<br />
unter Leitung des Thüringer<br />
Ministeriums für Soziales, Familie<br />
und Gesundheit (TMSFG),<br />
der Aufbau von Kooperationen,<br />
z. B. mit dem Gemeinde- und<br />
Städtebund <strong>Thüringen</strong> e. V. sind<br />
wesentliche Ergebnisse dieses<br />
Aufgabenbereiches. Auch 2009<br />
bleibt der Ausbau der regionalen<br />
Vernetzungsstrukturen ein<br />
wichtiger Arbeitsschwerpunkt.<br />
Der Landessportbund<br />
<strong>Thüringen</strong><br />
Der Landessportbund <strong>Thüringen</strong><br />
e. V. ist der Dachverband<br />
von 3.500 Sportvereinen mit<br />
mehr als 365.000 Mitgliedern<br />
(davon ca. 100.000 über<br />
50 Jahre), 23 Kreis- und Stadtsportbünden,<br />
45 Sportfachverbänden<br />
und 27 Anschlussorganisationen.<br />
Die Thüringer Sportfamilie ist<br />
unter dem Dach des LSB <strong>Thüringen</strong><br />
damit die größte Personenorganisation<br />
des Freistaats.<br />
Der Thüringer Vereinssport ist<br />
durch Vielfalt, Leistungsfähigkeit<br />
-10-<br />
und umfangreiches ehrenamtliches<br />
Engagement von über<br />
60.000 ehrenamtlich aktiven<br />
Vereinsmitgliedern gekennzeichnet.<br />
Der Landessportbund <strong>Thüringen</strong><br />
und die Kreis- und Stadtsportbünde<br />
vertreten die Interessen<br />
ihrer Sportvereine und<br />
Sportfachverbände gegenüber<br />
der öffentlichen Hand und dabei<br />
insbesondere dem Freistaat<br />
<strong>Thüringen</strong> und den Thüringer<br />
Landkreisen und Kommunen.<br />
Ziel dabei ist nach wie vor die<br />
Sicherung und der flächendeckende<br />
Aufbau eines funktionierenden<br />
Netzwerkes für die<br />
Arbeit der Thüringer Sportvereine.<br />
Wie bereits in den Vorjahren stellt<br />
die Förderung der Sportvereine<br />
und damit die nachhaltige Unterstützung<br />
der gemeinnützigen<br />
Zielstellungen der Mitglieder<br />
eine zentrale Aufgabe des Landessportbundes<br />
<strong>Thüringen</strong> dar.<br />
Kontakt/Geschäftsstelle<br />
Landessportbund <strong>Thüringen</strong> e. V.<br />
Haus des Thüringer Sports<br />
Werner-Seelenbinder-Str. 1<br />
99096 Erfurt<br />
Tel.: 0361/34 05 40<br />
info@lsb-thueringen.de<br />
www.thueringen-sport.de
Hospiz und Palliativstrukturen<br />
in <strong>Thüringen</strong><br />
Viele Menschen neigen dazu,<br />
Tod und Sterben weitestgehend<br />
aus ihrem Leben zu verdrängen.<br />
Doch es gibt auch jene,<br />
die sich dieses schwierigen Themas<br />
annehmen und sich um die<br />
Bedürfnisse schwerstkranker,<br />
sterbender und trauernder Menschen<br />
kümmern. Dahinter steht<br />
die Idee einer würdevollen und<br />
ganzheitlichen, auf den einzelnen<br />
Menschen ausgerichteten<br />
medizinischen, pflegerischen,<br />
seelischen und sozialen Betreuung<br />
und Begleitung Sterbender<br />
und ihrer Angehörigen.<br />
Der Begriff Hospiz wird sowohl<br />
für diese Idee der Sterbebegleitung<br />
verwendet als auch für Einrichtungen,<br />
die Sterbende im<br />
Sinne der Palliativpflege (engl.<br />
Palliative care) umfassend<br />
versorgen. Palliativ bedeutet, die<br />
Beschwerden einer Krankheit zu<br />
lindern, ohne deren Ursache zu<br />
beheben.<br />
In <strong>Thüringen</strong> gibt es mehr als<br />
850 ehrenamtliche Helfer, die<br />
in Vorbereitungskursen dazu<br />
befähigt wurden und während<br />
ihres Dienstes professionell betreut<br />
werden. Ein thüringenweites<br />
Fortbildungsangebot des<br />
Thüringer Hospiz- und Palliativverbandes<br />
e. V. (THPV), ehemals<br />
Landesarbeitsgemeinschaft<br />
Hos piz <strong>Thüringen</strong> e. V., richtet<br />
sich neben ehren- und hauptamtlichen<br />
Mitarbeitern auch<br />
an Menschen, die beruflich mit<br />
dieser Aufgabe in Berührung<br />
kommen. Der THPV ist der Zu-<br />
Organisationen stellen sich vor<br />
Thema Hospiz<br />
sammenschluss von derzeit<br />
3 stationären Hospizen in Betrieb,<br />
2 stationären Hospizen in<br />
Gründung, einer Palliativstation<br />
sowie 29 ambulanten Hospizdiensten<br />
und Hospiz- und Palliativen<br />
Beratungsdiensten, die<br />
sich in unterschiedlichem Maße<br />
der Hospizarbeit bzw. Palliativmedizin<br />
verpflichtet fühlen.<br />
Weitere Informationen über den<br />
THPV und zu den einzelnen Hospizdiensten<br />
finden Sie auf der<br />
Homepage des Thüringer Hospiz-<br />
und Palliativverbandes e. V.<br />
www.hospiz-thueringen.de<br />
Koordinations und Ansprechstellen<br />
für Hospizarbeit<br />
Mit Unterstützung des Thüringer<br />
Ministeriums für Soziales, Familie<br />
und Gesundheit (TMSFG)<br />
wurden 1998 zwei Koordinations-<br />
und Ansprechstellen für<br />
Hospizarbeit in <strong>Thüringen</strong> eingerichtet.<br />
Diese Ansprechstellen<br />
sind mit je einem Büro in Jena<br />
und Meiningen dem Thüringer<br />
Hospiz- und Palliativverband zugeordnet<br />
und werden durch das<br />
TMSFG gefördert.<br />
Zu den Aufgaben der Koordinations-<br />
und Ansprechstellen für<br />
Hospizarbeit gehören:<br />
- Vernetzung und Beratung der<br />
in <strong>Thüringen</strong> tätigen ambulanten<br />
Hospizdienste sowie<br />
die Unterstützung beim Aufbau<br />
neuer Initiativen<br />
- Durchführung von Informationsveranstaltungen<br />
zur Hospizarbeit<br />
und Fortbildungen zu<br />
den Themen Abschied, Ster-<br />
-11-<br />
ben, Tod und Trauer in Hospizdiensten,<br />
Krankenhäu sern,<br />
Alten- und Pflegeheimen, Sozialstationen<br />
und ambulanten<br />
Pflegediensten, Kirchgemeinden<br />
u. a.<br />
- Unterstützung der Vernetzung<br />
von Hospizdiensten mit bestehenden<br />
Einrichtungen im<br />
Gesundheits- und Sozialwesen<br />
als Voraussetzung einer<br />
funktionstüchtigen ambulanten<br />
Versorgungsstruktur in der<br />
Betreuung schwerkranker und<br />
sterbender Menschen sowie<br />
ihrer Angehörigen<br />
- Initiierung, Organisation und<br />
Durchführung von Fortbildungen,Praxisbegleitgruppen<br />
und Arbeitsgruppen zu<br />
speziellen Themen unter dem<br />
Dach des Hospiz- und Palliativverbandes<br />
für Ehren- und<br />
Hauptamtliche in der Hospizarbeit<br />
<strong>Thüringen</strong>s<br />
- Erarbeitung von Qualitätsstandards<br />
für die Befähigung<br />
Ehrenamtlicher und zur Absicherung<br />
einer professionellen<br />
Koordination und Begleitung<br />
der ehrenamtlich Tätigen<br />
durch die Träger der Hospizdienste<br />
- Dokumentation und Statistik<br />
der Hospizarbeit <strong>Thüringen</strong>s<br />
Koordinations- und<br />
Ansprechstelle Meiningen<br />
Petra Schäfer<br />
Ernststraße 7, 98617 Meiningen<br />
Telefon: 03693/45 64 66<br />
0174/726 07 94<br />
Telefax: 03693/45 63 60<br />
E-Mail: p.schaefer@hospizthueringen.de
Koordinations- und<br />
Ansprechstelle Jena<br />
Marcus Häßner<br />
Drackendorfer Straße 12a,<br />
07747 Jena<br />
Telefon: 03641/22 63 72<br />
0172/783 12 46<br />
Telefax: 03641/22 63 74<br />
E-Mail: m.haessner@hospizthueringen.de<br />
Landesarbeitsgemeinschaft<br />
Hospiz <strong>Thüringen</strong> e. V.<br />
Vorsitzender: Pfarrer Torsten<br />
Ernst; Stellv. Vorsitzende:<br />
Susan ne List, Dr. Jens Büntzel<br />
Geschäftsstelle<br />
Ernststraße 7, 98617 Meiningen<br />
Telefon: 03693/45 64 66<br />
Telefax: 03693/45 64 60<br />
Mandy Mühle, LSV <strong>Thüringen</strong><br />
Ambulanter Hospizdienst<br />
in Sonneberg<br />
Schon im griechischen Altertum<br />
gab es Einrichtungen, die<br />
Gebrechlichen und unheilbar<br />
Kranken Unterkunft gewährten.<br />
Im Mittelalter boten Hospitium<br />
oder Hospital eine Unterkunft<br />
bei beschwerlichen Reisen oder<br />
Pilgerfahrten. So hat sich der<br />
Gedanke Hospiz als Beherbergung<br />
bis heute durch alle Zeiten<br />
bewährt.<br />
Die Volkssolidarität in Sonneberg<br />
bemühte sich bereits 1998<br />
ein stationäres Hospiz einzurichten,<br />
da man innerhalb der<br />
Leistungen der Sozialstationen<br />
keine umfangreiche Sterbebegleitung<br />
bei schwerkranken<br />
Menschen leisten konnte. In der<br />
täglichen Praxis ergab sich aber<br />
Organisationen stellen sich vor<br />
Thema Hospiz<br />
die Notwendigkeit, Schwerkranke<br />
und deren Angehörige in so<br />
kritischen Situationen zu unterstützen.<br />
Ein stationäres Hospiz konnte<br />
leider nicht durchgesetzt werden.<br />
Deshalb die Gründung<br />
eines ambulanten Hospizdienstes.<br />
Die ehrenamtlichen Helfer<br />
sind für die Schwerkranken und<br />
deren Angehörige Beistand, unabhängig<br />
von Alter oder Religion.<br />
Bei den meisten Menschen besteht<br />
der Wunsch, die letzten<br />
Tage und Wochen in gewohnter<br />
Umgebung bei ihren Lieben zu<br />
verbringen. Dieser Wunsch ist<br />
durch den ambulanten Hospizdienst<br />
Wirklichkeit geworden.<br />
Es bedarf aber immer noch<br />
einer engeren Zusammenarbeit<br />
mit den zuständigen Ärzten und<br />
auch den derzeit bestehenden<br />
sozialen Diensten.<br />
Wir sind ehrenamtlich tätig und<br />
an keine Zeit gebunden.<br />
Auch nach dem Tod stehen<br />
ehrenamtliche Helfer den Hinterbliebenen<br />
zur Seite.<br />
Rosemarie Weigel<br />
Stellvertretende Vorsitzende des<br />
Seniorenbeirates in Sonneberg<br />
-12-<br />
Weder Krankenhaus<br />
noch Pflegeheim<br />
Das Hospiz Bad Berka ist ein<br />
Haus für Sterbenskranke. Weder<br />
Klinik noch Pflegeheim. Wir haben<br />
Platz für 12 Bewohner mit<br />
unheilbaren Krankheiten. Diese<br />
werden hier von qualifizierten,<br />
erfahrenen Schwestern und Pflegern<br />
gepflegt und betreut. Die<br />
medizinische Behandlung dient<br />
der Linderung. Die Schmerzen<br />
werden kontrolliert. D. h.<br />
hier wird alles getan, damit die<br />
Kranken keine Schmerzen mehr<br />
haben müssen.<br />
Das Haus ist dafür der richtige<br />
Platz. Komfortabel und hell. Mit<br />
Fenstern, die viel Himmel und<br />
Landschaft herein lassen, mit<br />
einem großen Garten und einer<br />
hübschen Kurstadt vor der Tür.<br />
Aus Patienten können Bewohner<br />
werden. Darin drückt sich aus,<br />
worum es geht. Die Krankheit<br />
ist der Grund für den Einzug ins<br />
Hospiz, aber sie ist nicht mehr<br />
der Mittelpunkt aller Aufmerksamkeit.<br />
Manchmal nach Jahren<br />
des Kampfes muss sich jetzt<br />
nicht mehr alles um sie drehen.<br />
Am Schluss bleibt Zeit. Für Kleinigkeiten<br />
oder die letzten Fragen.<br />
Für Skat oder Gott. Vielleicht für<br />
die Liebe oder die Erinnerung<br />
an sie. Die letzten Tage können<br />
hier freie Tage sein.<br />
Das Hospiz Bad Berka ist eine<br />
Einrichtung der Trägerwerk<br />
Soziale Dienste wohnen plus...<br />
GmbH.
Weg ins Hospiz Bad Berka<br />
1. Voraussetzungen für die<br />
Aufnahme<br />
Stationäre Hospize sind Einrichtungen<br />
mit einem eigenständigen<br />
Versorgungsauftrag<br />
für Patienten mit unheilbaren<br />
Krankheiten. Das Krankheitsbild<br />
ist bereits im fortgeschrittenen<br />
Stadium, eine Heilung ist ausgeschlossen.<br />
2. Antrag stellen<br />
Der behandelnde Arzt (Klinik-<br />
oder Hausarzt) stellt ein Attest<br />
aus. Die Unterlagen dazu sind<br />
im Hospiz erhältlich. Das Hospiz<br />
reicht dann einen Antrag<br />
bei der Krankenkasse ein. Die<br />
Entscheidung über eine Kostenübernahme<br />
liegt in der Regel in<br />
drei Werktagen vor.<br />
3. Kontakt aufnehmen<br />
Schon vor dem Einzug können<br />
Patienten, ihre Angehörigen<br />
und Freunde das Haus und seine<br />
Mitarbeiter kennen lernen.<br />
Besuche und Gesprächstermine<br />
sind nach Vereinbarung auch<br />
kurzfristig möglich.<br />
4. Einzug ins Hospiz<br />
Sobald eine Kostenzusage vorliegt,<br />
stimmt das Hospiz mit<br />
Angehörigen und Ärzten den<br />
nächstmöglichen Verlegungstermin<br />
ab. Die Kasse bestätigt die<br />
Aufenthaltsdauer zunächst für<br />
vier Wochen. Vom Hospiz aus<br />
kann später eine Verlängerung<br />
beantragt werden.<br />
Organisationen stellen sich vor<br />
Thema Hospiz<br />
5. Finanzierung<br />
90 % der Gesamtkosten für den<br />
Aufenthalt werden durch eine<br />
Mischfinanzierung aus Pflege-<br />
und Krankenkasse gedeckt.<br />
Die restlichen 10 % erbringt die<br />
Einrichtung selbst in Form von<br />
Spenden, Sponsoring und Zuwendungen.<br />
-13-<br />
Fakten<br />
Pflege und ärztliche Behandlung<br />
· Palliativ-Care, schmerzlindernde,<br />
umfassende Pflege<br />
· Schmerztherapie und<br />
Symp tomkontrolle<br />
· Psychosoziale Begleitung<br />
· Behandlung durch niedergelassene<br />
Ärzte<br />
· Mitbehandlung durch<br />
Fachärzte<br />
Kapazität<br />
· 12 Bewohnereinzelzimmer<br />
· 2 Familien- und Gästezimmer<br />
· Leben in der Hausgemeinschaft<br />
Mitarbeiter<br />
· Pflegefachpersonal<br />
· Brückenschwester,<br />
Palliativ-Care-Beratung<br />
· Hausdame<br />
· Soziale Begleitung,<br />
Seelsorge<br />
Kontakt: Stationäres Hospiz Bad Berka<br />
Am Jagdzeughaus 2, 99438 Bad Berka<br />
Ilka Jope, Leiterin, Tel.: 036458/492 00,<br />
Info@Hospiz-BadBerka.de, www.hospiz-badberka.de
Arnstadt<br />
Ehrenamtliches Engagement<br />
Der Seniorenbeirat hat einen<br />
Ratgeber erarbeitet. Neben<br />
vielen Tipps ist er zugleich Anregung<br />
zum Mitgestalten. Drei<br />
Projekte möchten wir vorstellen.<br />
Unter Leitung unseres Fachkreismitglieds<br />
für Seniorenarbeit Frau<br />
Preller arbeitet die Altenbegegnungsstätte<br />
der ev. Kirche. Es<br />
wird gekocht, geschneidert und<br />
gebastelt. Die Arbeiten finden<br />
Einsatz bei der Aktion „Kinder in<br />
Not“ oder werden im Rahmen<br />
der Winteraktion „Gastfreundschaft“<br />
für Bedürftige verwendet.<br />
So schafft das gemeinsame<br />
Wirken zum Wohle anderer ein<br />
eigenes Wertgefühl.<br />
Im Marienstift in Arnstadt kümmert<br />
sich eine Gruppe von<br />
älte ren Menschen, die Grünen<br />
Damen, um neu ankommende<br />
Patienten. Begleitung auf die<br />
Station, Hilfe beim Einleben in<br />
den Krankenhausalltag, Nutzung<br />
der mobilen Krankenhausbibliothek,<br />
Hilfe bei kleinen alltäglichen<br />
Besorgungen stehen<br />
täglich von 8.30 Uhr bis 11.30<br />
Uhr auf ihrem Dienstplan. Diese<br />
Ehrenamtstätigkeit ist eingebunden<br />
in den Klinikdienst und<br />
findet beim medizinischen Personal<br />
hohe Anerkennung. Sich<br />
selbst zu bestätigen, gebraucht<br />
zu werden ist ein hoher Ausdruck<br />
von Würde des Menschen.<br />
Eine der schwierigsten Aufgaben<br />
hat sich der Hospiz-Dienst<br />
der Malteser in unserer Stadt<br />
gestellt. Menschen zu begleiten<br />
Praxisberichte<br />
Aus den kommunalen Seniorenvertretungen<br />
und beiräten<br />
auf ihrem letzten Weg, ihnen<br />
das Sterben in Würde zu ermöglichen,<br />
erfordert nicht nur<br />
Lebenserfahrung, sondern auch<br />
ein besonderes Maß an Einfühlungsvermögen<br />
und persönlichem<br />
Einsatz.<br />
Dieter Hesse, Vors. Seniorenbeirat<br />
Bad Langensalza<br />
Guter Kontakt zum Klinikum<br />
Das Hufeland Klinikum ist ein<br />
wichtiger Partner des Seniorenbeirats.<br />
Drei seiner Fachärzte<br />
stellten sich als Gesprächspartner<br />
für ein Seminar zur Verfügung,<br />
das sich mit dem Thema<br />
„Darmkrebs – eine potenziell<br />
heilbare Krankheit“ auseinandersetzte.<br />
Immerhin sind Krebsleiden<br />
nach den Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen die zweithäufigste<br />
Todesursache in Deutschland.<br />
Und wiederum bei 17 Prozent<br />
der Neuerkrankungen handelt<br />
es sich um Darmkrebs.<br />
Vorausgegangen war dem Besuch<br />
im Krankenhaus ein Rundgang<br />
durch das Klinikum am<br />
Standort Mühlhausen. Dort waren<br />
allein 48 Millionen Euro in<br />
den zweiten Bauabschnitt mit<br />
den funktionsdiagnostischen Abteilungen,<br />
den Operationssälen<br />
und Krankenzimmern investiert<br />
worden. Für den Seniorenbeirat<br />
ist es wichtig zu wissen, dass<br />
auch mit diesem modernen Umbau<br />
noch nicht der Schlusspunkt<br />
gesetzt ist unter die Vorhaben<br />
des Hufeland Klinikums.<br />
Waltraud Laeschke, Seniorenbeirat<br />
-14-<br />
Eisenach<br />
Dank an den Besuchsdienst<br />
Immer noch herrscht die Meinung,<br />
hohes Alter sei gleichzusetzen<br />
mit defizitärem Leben.<br />
Dass das nicht so sein muss,<br />
berichten uns immer wieder unsere<br />
Besuchsgruppen. Seit Jahren<br />
bieten sie ihre Dienste an<br />
für Menschen, die einsam und<br />
hoch betagt sind, ganz gleich,<br />
ob sie allein zu Hause leben<br />
oder im Heim. Diese Besuchsdienste<br />
sind gut organisiert und<br />
werden unterstützt von der Freiwilligenagentur<br />
und dem Seniorenbeirat.<br />
Der Besuchsdienst hat das Ziel,<br />
Menschen im hohen Alter möglichst<br />
ihre Selbständigkeit, Unabhängigkeit<br />
und Würde zu<br />
bewahren. Diese Aufgabe unterstützen<br />
wir als Seniorenbeirat,<br />
indem wir diejenigen, die sie<br />
tun wertschätzen. Beispielsweise<br />
durch eine Veranstaltung im<br />
Rahmen unserer Seniorenwoche.<br />
Der Besuchsdienst wurde<br />
eingeladen und bewirtet. Die,<br />
die sonst zuhören, mitunter am<br />
Bett sitzen, Hand halten und<br />
Sicherheit geben, konnten miteinander<br />
reden. Sie erzählten uns<br />
von den positiven und negativen<br />
Begegnungen vor Ort, auch davon,<br />
was hochaltrige Menschen<br />
benötigen, um in Würde und<br />
Selbstbestimmung zu leben.<br />
Das ist sehr unterschiedlich,<br />
je nachdem, wo sie leben, ob<br />
allein oder im Heim. Für alle<br />
gilt: Sie brauchen Nähe und<br />
Wärme, keine Bevormundung,
Praxisberichte<br />
Aus den kommunalen Seniorenvertretungen<br />
und beiräten<br />
sondern Akzeptanz bei immer<br />
geringer werdender Kraft. Alt zu<br />
werden ist nicht unproblematisch.<br />
Das größere Problem ist<br />
oftmals aber die Umwelt, von<br />
der sich hochaltrige Menschen<br />
häufig nicht mehr verstanden<br />
fühlen.<br />
Gudrun Weber, Seniorenbeirat<br />
Gera<br />
Ehrung<br />
Ruth Piehler aus Gera wurde<br />
durch <strong>Thüringen</strong>s Sozialministerin<br />
Christine Lieberknecht mit<br />
dem Bundesverdienstkreuz am<br />
Bande geehrt.<br />
Ruth Piehler setzt sich seit Jahren<br />
für die Belange älterer Menschen<br />
ein. Sie war Thüringer<br />
Landesbeauftragte der „Grauen<br />
Panther“ und initiierte zwei<br />
„Lebenshäuser“ in <strong>Thüringen</strong>.<br />
Noch immer engagiert sie sich<br />
mit über 80 Jahren unermüdlich<br />
für ältere und behinderte Menschen.<br />
Seniorenbeirat Gera<br />
Gotha<br />
Alternatives Wohnen<br />
Der Seniorenbeirat der Stadt<br />
Gotha hat mit Unterstützung<br />
der Stadtverwaltung ein Projekt<br />
zum alternativen Seniorenwohnen<br />
entwickelt. Träger ist die<br />
Baugesellschaft Gotha GmbH.<br />
Das alternative Wohnprojekt<br />
versteht sich nicht als „Betreutes<br />
Wohnen“ und nicht als generationsübergreifendes<br />
Wohnen; es<br />
steht für selbstbestimmtes Leben<br />
im Alter; gemeinsam Wohnen<br />
und sich wahrnehmen, Kontakt<br />
halten, sich umeinander kümmern,<br />
gemeinsame Unternehmungen,<br />
Ideen in die Gemeinschaft<br />
einbringen, die Stärken<br />
des Einzelnen für die Gemeinschaft<br />
nutzen.<br />
Bei dieser selbstverwalteten<br />
Wohnform stehen die individuellen<br />
Lebensbedürfnisse im<br />
Vordergrund. Es geht darum,<br />
Selbstständigkeit, Selbstbestimmung<br />
und Eigeninitiative zu<br />
erhalten, zu stärken und zu fördern.<br />
Besonderes Merkmal dieser<br />
Wohnform ist die Bildung von<br />
verbindlichen Nachbarschaften,<br />
ein hohes Maß an Selbstbestimmung,<br />
aber auch Eigeninitiative.<br />
Das Aufnahmealter ist nicht<br />
festgelegt.<br />
Abgeschlossene Wohnungen in<br />
unterschiedlichen Größen ermöglichen<br />
einen Rückzug in die<br />
Privatsphäre. Gemeinschaftsräume,<br />
Gästewohnung und Gemeinschaftsgarten<br />
dienen der<br />
Geselligkeit und der Öffnung<br />
nach außen. Das Bekenntnis zum<br />
Gemeinsinn ist das Kriterium für<br />
die Aufnahme in diese Wohngemeinschaft.<br />
Die gesamte Organisation<br />
wird von der Gruppe<br />
selbst getragen. Die Gemeinschaft<br />
hat ein Mitspracherecht<br />
bei der Vergabe der Wohnung.<br />
Der Seniorenbeirat hat in Zusammenarbeit<br />
mit der Stadtverwaltung<br />
und interessierten künftigen<br />
Mietern eine Aufgabenstellung<br />
für den Architekten erarbeitet.<br />
Waltraud Wietschel, Seniorenbeirat<br />
-15-<br />
GothaLand<br />
Reicht die Pflegekapazität?<br />
Welcher ältere Mensch sehnt<br />
sich nicht danach, so lange wie<br />
möglich über sich selbst zu bestimmen<br />
und eigene Gedanken,<br />
Überlegungen und Wünsche,<br />
eventuell in Absprache mit Angehörigen,<br />
realisieren zu können.<br />
Hier in der Stadt las ich erst letzte<br />
Woche an dem Fenster eines<br />
Hauses „Zu verkaufen“. Da mir<br />
die Bewohnerin bekannt ist, durfte<br />
ich auf Nachfrage erfahren,<br />
dass Frau X, hoch betagt, aber<br />
körperlich und geistig in guter<br />
Verfassung, die eigenen vier<br />
Wände gegen einen Heimplatz<br />
eingetauscht hat. Es ist ein mutiger<br />
Schritt, vorausdenkend, aber<br />
noch die Ausnahme. Obwohl Seniorenresidenzen,<br />
Wohngemein -<br />
schaften, Mehr generationenhäuser,<br />
Altenheime und ähnliche<br />
Einrichtungen Senioren als Angebot<br />
entgegenkommen.<br />
Aber wenn die Gesundheit dem<br />
Alter Tribut zollen muss, wenn<br />
man pflegebedürftig oder gar<br />
unheilbar krank wird, muss<br />
die Frage erlaubt sein, ob die<br />
Kapazität an Pflegebetten, Fachpersonal<br />
und Palliativärzten und<br />
-stationen in Krankenhäusern<br />
ausreichend ist, um im hohen<br />
Alter in Würde sterben zu können.<br />
Hier sind Staat und Politiker in<br />
der Pflicht und Verantwortung.<br />
Das Ehrenamt kann diesen unaufhaltsamen<br />
natürlichen Prozess<br />
nur begleiten.<br />
Dieter Kister, Vors. Seniorenbeirat
Praxisberichte<br />
Aus den kommunalen Seniorenvertretungen<br />
und beiräten<br />
Hermsdorf Ilmenau Jena<br />
Teilhabe an Entscheidungen<br />
Die wachsende Bedeutung<br />
älte rer Menschen für Politik,<br />
Wirtschaft und Gesellschaft in<br />
Deutschland rückt immer stärker<br />
ins Bewusstsein. Wir Senioren<br />
wollen mitentscheiden und<br />
unser Wissen sowie unsere Erfahrungen<br />
einbringen. Wir fordern<br />
mehr Mitspracherecht in<br />
der Kommunal-, Landes- und<br />
Bundespolitik.<br />
Ein hoher Prozentsatz der<br />
Wahlberechtigten ist älter als<br />
60 Jahre, und diese Altersgruppe<br />
beteiligt sich traditionell<br />
stärker an Wahlen. Wir wollen<br />
keine Altenrepublik, aber wir<br />
wollen teilhaben an den Entscheidungen.<br />
Der Staat muss<br />
für ältere Menschen gezielte<br />
Perspektiven schaffen, damit<br />
Ältere, die länger arbeiten wollen,<br />
auch eine Aufgabe finden.<br />
Jeder Staat sollte die Ressourcen<br />
der Älteren nutzen. Auch sollte<br />
ein Erfahrungs- und Gedankenaustausch<br />
zwischen Aktiven und<br />
Senioren sowie die Weitergabe<br />
von Wissen und Erfahrung der<br />
älteren Generation an die Jüngeren<br />
genutzt werden. Das gesamte<br />
soziale System muss so<br />
ausgestaltet werden, dass alle<br />
Menschen in Würde und ohne<br />
Armut alt werden können. Das<br />
ist eine Aufgabe, die auch wir<br />
mitzutragen haben.<br />
Herbert Gürtler, Vors. Seniorenbeirat<br />
Gegen Negativbilder wehren<br />
„Die Würde des Menschen ist<br />
unantastbar“ heißt es im Grundgesetz.<br />
Tragen wir nicht selbst<br />
einen Teil Schuld an Vorurteilen<br />
und klischeehaften Meinungen<br />
der einzelnen Generationen?<br />
Wir müssen einfach mehr miteinander<br />
reden, aufeinander<br />
zugehen. Trotz meiner 72 Jahre<br />
habe ich mich nach gründlichen<br />
Überlegungen entschlossen,<br />
noch einmal für den Stadtrat zu<br />
kandidieren. Wenn man Johannes<br />
Heesters, der mit 105 Jahren<br />
noch auf der Bühne steht,<br />
minutenlang zujubelt, kann ich<br />
wohl in meinem Alter noch für<br />
ein politisches Amt kandidieren.<br />
Zu diesem Entschluss gehört<br />
bei dem heutigen Jugendwahn<br />
meine Selbstbestimmung, meine<br />
Würde. Ernte ich Spott und<br />
Hohn, liegt es an mir, mich zu<br />
wehren! Es wird höchste Zeit,<br />
dass wir uns gegen negative<br />
Bezeichnungen und Aussagen<br />
gegenüber unserer Altersgruppe<br />
wehren. Es beginnt damit,<br />
dass über unsere Probleme über<br />
unsere Köpfe hinweg gesprochen<br />
wird, beginnend bei der<br />
Notwendigkeit der Einweisung<br />
in ein Pflegeheim, über Belange<br />
der Senioren in ihrer Stadt, vom<br />
Stadtrat bis in die höchsten politischen<br />
Gremien.<br />
Christel Wilinski<br />
Vors. Seniorenbeirat<br />
-16-<br />
Selbstbestimmung, eine Frage<br />
des Vertrauens<br />
Das Thema des Hefts verweist<br />
auf ein Feld, wo wir als Seniorenbeirat<br />
nur punktuell wirksam<br />
werden können, wenn uns diesbezügliche<br />
Details bekannt werden.<br />
Es geht um den Einzelnen<br />
in einer Gesellschaft zunehmender<br />
Individualisierung. Kommunikation<br />
untereinander scheint<br />
dabei das A und O. So ist der<br />
turnusmäßige Erfahrungsaustausch<br />
unserer Arbeitsgruppe<br />
Soziales, Gesundheit und Pflege<br />
mit den Jenaer Heimbeiratsvorsitzenden<br />
ein kleiner Baustein,<br />
um in Würde und Selbstbestimmung<br />
zu altern. Oder das Leben<br />
so lange als möglich im vertrauten<br />
Wohnumfeld zu gestalten,<br />
das bedeutet allerdings z. B. das<br />
Anbringen von Außenaufzügen<br />
an die Plattenbauten oder die<br />
Realisierung von Patientenverfügungen.<br />
Aber wer kontrolliert<br />
dies wirklich bei allem rechtlichen<br />
Pro und Kontra in einem<br />
nicht zugänglichen individuellen<br />
Lebensbereich? Was weiß man<br />
wirklich von den vielen Alleinstehenden,<br />
wenn sie kaum Kommunikation<br />
zu den Nachbarn pflegen<br />
oder nicht über Kontakte in<br />
eine Seniorenbegegnungsstätte<br />
bzw. zu Ämtern oder einem Pflegedienst<br />
verfügen. Theorie und<br />
Realität liegen weit auseinander,<br />
wenngleich die gesellschaftlichen<br />
Zielstellungen vom Leben<br />
im hohen Alter wohl formuliert<br />
sind. Erst recht, wenn es jene
Praxisberichte<br />
Aus den kommunalen Seniorenvertretungen<br />
und beiräten<br />
betrifft, die sich nicht mehr zu<br />
äußern vermögen. Hochachtung<br />
dann vor jenen, die täglich<br />
im Pflegedienst stehen, um das<br />
Menschenwürdige zu garantieren.<br />
Uns selbst als kommunale<br />
Vertretung bleibt die Pflicht, sich<br />
dort einzubringen, wo überhaupt<br />
sinnvolle Einflussnahme<br />
möglich ist, und das betrifft im<br />
Wesentlichen den örtlichen Bereich<br />
von Wohnumfeld, Verkehr,<br />
Versorgung und Pflege.<br />
Hans Lehmann, Vors. Seniorenbeirat<br />
Nordhausen<br />
Beratungsstelle hat sich bewährt<br />
Im März 2007 wurde die unabhängige<br />
Beratungsstelle für<br />
Senioren und Altenpflege im<br />
Landratsamt eingerichtet. Damit<br />
wird ein Beitrag geleistet, Senioren<br />
ein möglichst selbständiges<br />
Leben zu ermöglichen. In vielen<br />
Orten des Landkreises werden<br />
Beratungen und Sprechstunden<br />
für ältere Bürger gegeben.<br />
Grundsätzlich liegt immer eine<br />
Einzelfallentscheidung vor, und<br />
im Vordergrund steht ein selbstbestimmtes<br />
Leben. Nach Überprüfung<br />
der familiären und<br />
häuslichen Bedingungen kommt<br />
es zur Festlegung der Pflege und<br />
Betreuung. Kann das im familiären<br />
Umfeld nicht abgesichert<br />
werden, stehen z. Z. 18 Personen<br />
für diesen Bereich zur Verfügung.<br />
Ist eine ambulante Pflege<br />
nicht möglich, erfolgt die Unterbringung<br />
in einem Pflege- bzw.<br />
Altenheim. Dort ist nach unseren<br />
Erfahrungen nicht immer die<br />
Gleichbehandlung, unabhängig<br />
vom Grad der Krankheit, abgesichert.<br />
Ursachen: Hoher Zeitaufwand<br />
für die Anfertigung der<br />
Dokumentation, Personalmangel,<br />
Überforderung des Personals.<br />
Die Würde und Selbstbestimmung<br />
im hohen Alter wird bereits<br />
bei der Antragstellung und<br />
beim Gutachten zur Feststellung<br />
der Pflegebedürftigkeit erheblich<br />
verletzt. Ist die Einstufung<br />
nach den Kriterien Hauswirtschaft,<br />
Mobilität, Körperpflege,<br />
Ernährung noch richtig und verständlich,<br />
so ist die Festlegung<br />
der Orientierungswerte für den<br />
Pflegeaufwand entwürdigend:<br />
Duschen 20 Minuten, Ganzkörperwäsche<br />
und baden 25<br />
Minuten, Teilwäsche Unterkörper<br />
15 Minuten, Wasserlassen<br />
3 Mi nuten, Stuhlgang 6 Minuten,<br />
Zahnpflege 5 Minuten, Rasieren<br />
10 Minuten, Ankleiden<br />
10 Minuten, Entkleiden 6 Minuten.<br />
Wer bei der Eintragung ins Pflegetagebuch<br />
den Pflegeaufwand<br />
falsch ansetzt, bekommt laut<br />
§ 33 SGB XI kein Pflegegeld.<br />
Was hat das mit der Achtung der<br />
Würde im hohen Alter zu tun?<br />
Volkmar Pischel, Vors. Seniorenbeirat<br />
-17-<br />
Eisenach<br />
Analyse zur Bevölkerungsentwicklung<br />
Unser Hauptanliegen ist gegenwärtig<br />
die Rentenangleichung<br />
Ost – West, weshalb wir auf<br />
der Tagung in Bad Blankenburg<br />
einen entsprechenden Antrag an<br />
die LSV gestellt haben. Darüber<br />
hinaus sind wir in der Lokalpresse<br />
aktiv geworden, und wir unterstützen<br />
alle diesbezüglichen<br />
Aktivitäten.<br />
Die so genannte schrittweise<br />
Rentenanpassung ist nach unserer<br />
Auffassung nur der Versuch,<br />
Kosten zu sparen, weil in der<br />
vorgesehenen Zeitspanne auf<br />
das Ableben weiterer Rentner<br />
gewartet bzw. spekuliert wird.<br />
Natürlich werden wir unser Anliegen<br />
auch allen Fraktionen des<br />
Landtags und Bundestags, der<br />
Thüringer Landesregierung und<br />
der Bundesregierung sowie unsere<br />
Gegend vertretenden Parlamentariern<br />
zukommen lassen.<br />
Unsere Anträge zur Wahl der<br />
Seniorenbeiräte, anstelle ihrer<br />
Berufungen setzen wir aus, da<br />
diese Problematik eine ausführliche<br />
Diskussion erfordert, nicht<br />
nur in den Seniorenvertretungen,<br />
sondern vor allem in den<br />
Parlamenten, wo wir uns einzubringen<br />
versuchen.<br />
Angeregt durch die Tagung der<br />
LSV über die Entwicklung des<br />
Sozialstaats und die Perspektiven<br />
der Seniorenarbeit haben<br />
wir uns vorgenommen, eine<br />
Trendanalyse der Bevölkerungsentwicklung<br />
im Einzugsgebiet
zu erstellen. Das Ziel ist, dass in<br />
einer konzertierten Aktion aller<br />
Beteiligten (Betroffene, Verbände,<br />
private sowie staatliche Organisationen<br />
und Einrichtungen)<br />
künftige Vorhaben abgesteckt<br />
werden können.<br />
Dr. Manfred Eckstein, Vors.<br />
Seniorenbeirat<br />
Schmalkalden<br />
Autonomie im hohen Alter<br />
Ein hohes Alter ist keine Seltenheit,<br />
leider aber sind Würde und<br />
Selbstbestimmung im letzten Lebensabschnitt<br />
gefährdet. Bedarf<br />
z. B. ein Mensch durch Krankheit<br />
im noch mobilen Alter fremder<br />
Hilfe, verliert er dabei nicht<br />
selten seine Mündigkeit. Er wird<br />
fremdbestimmt, wenn er Glück<br />
hat von den eigenen Nachkommen.<br />
So zieht sich diese Problematik<br />
wie ein roter Faden von den<br />
Familien in die Kommunen,<br />
Landkreise und Länder. Die jeweiligen<br />
Haushalte haben im<br />
Hinblick auf Hochaltrige eine<br />
Planungs- und Finanzierungsverantwortung,<br />
um neue Wohn-<br />
und Lebensformen für ältere<br />
Menschen zu entwickeln, wodurch<br />
ein autonomes Leben ermöglicht<br />
werden kann.<br />
Für mich Alte ist es erfreulich zu<br />
sehen, was heute alles für Kinder<br />
und Jugendliche aufgewendet<br />
wird. Kinder- und Jugendschutz<br />
sind gesetzlich geregelt.<br />
Altersschutz als ‚Kannbestimmung’<br />
umschrieben, schützt<br />
jedoch nicht wirklich. In einem<br />
Praxisberichte<br />
Aus den kommunalen Seniorenvertretungen<br />
und beiräten<br />
der Zehn Gebote, auf die sich<br />
unsere Rechtssprechung gründet,<br />
ist der Generationenvertrag<br />
wie folgt festgeschrieben:<br />
„Du sollst Vater und Mutter<br />
ehren, auf dass dir’ s wohlgehe<br />
und du lange lebest auf<br />
Erden“ (nach Luther). Hier wird<br />
dem Land Wohlstand verheißen,<br />
sofern es den Alten gut geht.<br />
Wir streben in unserer Seniorenarbeit<br />
nach dem Leitbild<br />
des aktiven Alterns, um nicht<br />
nur so lange wie möglich ohne<br />
fremde Hilfe auszukommen,<br />
sondern uns eher noch helfend<br />
einzubringen. Doch die jahrelange<br />
Seniorenbetreuung in<br />
den verschiedenen Bereichen<br />
unserer Stadt lechzt nach Kraftzufuhr<br />
durch Nachwuchs. Aber<br />
dazu bedarf es gesetzlicher und<br />
finanzieller Grundlagen, damit<br />
den Bedürfnissen entsprechend<br />
Ehrenamtliche gebunden und<br />
Selbsthilfestrukturen gestaltet<br />
wer den können.<br />
Rita Ittershagen, Seniorenbeirat<br />
Sömmerda<br />
Selbstbestimmung hat Priorität<br />
In Sömmerda wird ein neues<br />
Alten- und Pflegeheim gebaut.<br />
Es wird ein Heim der vierten<br />
Generation werden. Dem Seniorenbeirat<br />
wurde das Projekt<br />
vorgestellt. Im Vorfeld wurden<br />
an die Seniorengruppen der<br />
Stadt Fragebögen verteilt, damit<br />
die künftige Pflegeleitung eine<br />
Orientierung hat, welche Vorstellungen<br />
Senioren von einer<br />
solchen Einrichtung haben.<br />
-18-<br />
Das Heim ist in Wohngruppen<br />
aufgeteilt mit jeweils einer<br />
Küche und einem Aufenthaltsbereich<br />
als Mittelpunkt und Begegnungsmöglichkeit.<br />
Jedes Zim mer hat eine eigene<br />
Dusche und kann zuzüglich des<br />
obligaten Pflegebetts noch individuell<br />
möbliert werden. Die<br />
Essenszeiten sind flexibel. Es<br />
kann selbst gekocht werden oder<br />
in Gemeinschaft unter Anleitung<br />
von erfahrenem Personal.<br />
Für individuelle Wäschepflege<br />
stehen Waschmaschinen bereit.<br />
Internetnutzer können weiterhin<br />
im Web surfen. Das Personal ist<br />
angehalten, so wenig wie möglich<br />
einzugreifen – Selbstbestimmung<br />
und Selbstverwirklichung<br />
der eigenen Interessen in der<br />
eigenen Wohnung werden ganz<br />
groß geschrieben.<br />
Helgard Möwald, Seniorenbeirat<br />
Sonneberg<br />
Gesundheitssystem und<br />
Wohnraum<br />
Die Würde zur Selbstbestimmung<br />
bis zum hohen Alter ist<br />
im Grundgesetz verankert. Der<br />
Wert eines Menschen ist unabhängig<br />
von seinen Fähigkeiten,<br />
seiner sozialen Herkunft oder<br />
seines Alters. Sicherheit, Schutz<br />
und Geborgenheit sind für einen<br />
älteren Menschen von großer<br />
Bedeutung. Dort, wo er gelebt<br />
hat, will er so lange wie es sein<br />
Gesundheitszustand zulässt, bis<br />
zum Ende seines Lebens bleiben.
Praxisberichte<br />
Aus den kommunalen Seniorenvertretungen<br />
und beiräten<br />
Die Vorbereitung auf das Alter<br />
bedeutet aber auch, sich selbst<br />
körperlich und geistig fit zu halten.<br />
Für Selbstbestimmung und<br />
Unabhängigkeit ist aber auch<br />
unsere Hilfe erforderlich. So ist<br />
es notwendig, weiterhin ein gut<br />
funktionierendes Gesundheitssystem<br />
zu erhalten, dieses auch<br />
im ländlichen Raum wieder voranzubringen.<br />
So ist es weiterhin notwendig,<br />
einen seniorengerechten, bezahlbaren<br />
Um- und Neubau von<br />
Wohnungen zu fördern. Weiterhin<br />
die Erhaltung und Förderung<br />
bestehender Selbsthilfegruppen<br />
und die vielen ehrenamtlichen<br />
Helfer zu unterstützen.<br />
Und vergessen wir nicht, die<br />
große Lebenserfahrung und das<br />
Wissen der älteren Menschen zu<br />
nutzen, es ist für uns alle wertvoll<br />
und durch nichts zu ersetzen.<br />
Rosemarie Weigel, Stellvertretende<br />
Vors. Seniorenbeirat<br />
Stadtroda<br />
Mehrfache Begegnungen<br />
Am 17. November 2008 trafen<br />
sich Migranten aus Hermsdorf<br />
und Stadtroda zu einem kulturellen<br />
Nachmittag, veranstaltet<br />
von den Seniorenbeiräten Stadtroda<br />
und Hermsdorf im Vereinszentrum<br />
Hermsdorf. Herbert<br />
Gürtler, Vorsitzender des Seniorenbeirats<br />
Hermsdorf, begrüßte<br />
die Anwesenden, besonders<br />
die Ehrengäste, den stellv. Bürgermeister<br />
von Hermsdorf, die<br />
Vorsitzende der Sozialkommission<br />
Hermsdorf, die Vorsitzende<br />
des Stadtverbandes Hermsdorf<br />
der Volkssolidarität, Frau Hahn,<br />
Frau Gröbe von der Diakonie<br />
Hermsdorf und Frau Pilling als<br />
Kreisseniorenbeauftragte.<br />
Frau Meese, Mitglied des Seniorenbeirats<br />
Stadtroda, ergänzte,<br />
wie es zu der Arbeit mit den Migranten<br />
in Stadtroda kam. Sie<br />
zählte einige Beispiele auf (Ausflüge<br />
zur Ziegenmühle, Weihertalmühle,<br />
Besuch des Landtags<br />
in Erfurt) und sprach über die<br />
weitere Arbeit im Jahr 2009.<br />
Frau Gröbe von der Beratungsstelle<br />
Hermsdorf erzählte über<br />
ihre Begegnungen mit den Migranten<br />
und deren erste Erfahrungen<br />
in Deutschland. Heute<br />
sind sie zum größten Teil in die<br />
hiesige Gemeinschaft aufgenommen.<br />
Nach der Kaffeetafel wurde<br />
ein Videofilm über Kasachstan<br />
gezeigt. Diesen Film hatten Migranten<br />
während Besuchen bei<br />
Verwandten in Kasachstan aufgenommen.<br />
Die Arbeit mit den Migranten in<br />
beiden Städten wird auch 2009<br />
weitergeführt.<br />
Bernd Enke, Seniorenbeirat<br />
Suhl<br />
Aktiv bis ins hohe Alter<br />
Es ist absurd, das Alter als<br />
notwendiges Übel mit vielen<br />
Makeln und Defiziten zu kennzeichnen<br />
und es nur mit hohen<br />
Kosten für Renten, Gesundheit<br />
und Pflege zu verbinden. Ein<br />
solch negatives Altenbild wird<br />
leider noch immer und in letzter<br />
-19-<br />
Zeit im Zusammenhang mit den<br />
Kosten der Gesundheitsreform<br />
und der Pflegeversicherung verstärkt,<br />
von manchen Medien,<br />
Politikern und Wirtschaftsmanagern<br />
dargestellt. Alter aber ist<br />
ein neuer Lebensabschnitt mit<br />
eigenständigen Bedürfnissen,<br />
Ansprüchen, Vorstellungen sowie<br />
positiven Erlebnismöglichkeiten<br />
und Erfahrungswerten.<br />
Altern ist ein aktives Mitwirken<br />
am Leben der Gesellschaft, wie<br />
ehrenamtliches Engagement.<br />
Das neue Altenbild vom aktiven<br />
Altern ist ein Wegweiser dafür,<br />
bis ins hohe Alter aktiv und rüstig<br />
durchs Leben gehen zu können.<br />
Entscheidend dafür ist ein<br />
dementsprechender Lebensstil<br />
der körperlichen und geistigen<br />
Fitness. Dazu gehören viel Bewegung,<br />
körperliches und geistiges<br />
Training, wenig Stress und<br />
ein harmonisches, anregendes<br />
soziales Umfeld mit Kommunikation<br />
zu Jung und Alt. Dieses<br />
Anliegen haben sich 3000 Seniorinnen<br />
und Senioren zum<br />
Ziel gesetzt. Sie sind in etwa 35<br />
Trainings- und Wandergruppen<br />
in Suhl sportlich aktiv.<br />
Aber auch in vielen Vereinen<br />
und Verbänden sind Senioren<br />
aktiv und bereichern die ehrenamtliche<br />
Arbeit. Wären die<br />
Senioren nicht, wäre unsere<br />
Stadt sehr arm an ehrenamtlichen<br />
Helfern. Senioren beleben<br />
nicht nur das Familienleben,<br />
sondern die ganze Stadt und<br />
das Land.<br />
Christina Loch, Seniorenbeirat
Jeder, der sich die Fähigkeit erhält,<br />
Schönes zu erkennen,<br />
wird nie alt werden.<br />
Franz Kafka<br />
<strong>Landesseniorenvertretung</strong> <strong>Thüringen</strong> e. V.<br />
Alter ist Kompetenz Impressum<br />
Achtung!<br />
Die Geschäftsstelle hat eine neue Faxnummer:<br />
0361/601 37 46<br />
9. Deutscher Seniorentag 2009<br />
„Alter leben – Verantwortung übernehmen“<br />
Schirmherrschaft: Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />
• Festveranstaltung u. a. mit Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />
• Acht ganztägige Diskussionsforen<br />
• 50 Workshops zum Mitdenken, Mitdiskutieren, Mitmachen<br />
• Podiumsgespräche mit prominenten Politikerinnen und<br />
Politikern<br />
• Ausstellung für die 50plus Generationen<br />
Veranstaltung gefördert von<br />
8. – 10. Juni 2009<br />
Congress Center Leipzig<br />
In Kooperation mit<br />
} EINTRITTSPREISE:<br />
Tageskarte 7,50 €,<br />
3-Tageskarte 18 € inkl. Nutzung<br />
der öffentlichen Verkehrsmittel<br />
(MDV)<br />
} INFORMATIONEN, KARTEN-<br />
UND PROGRAMMBESTELLUNG:<br />
Bundesarbeitsgemeinschaft der<br />
Senioren-Organisationen (BAGSO)<br />
Bonngasse 10, 53111 Bonn<br />
Tel.: 02 28 / 24 99 93 0<br />
E-Mail: dst@bagso.de<br />
www.deutscher-seniorentag.de<br />
Fotowettbewerb anlässlich des Deutschen Seniorentages<br />
Motto: Alter leben Verantwortung übernehmen<br />
Noch bis zum 31. März 2009<br />
können Hobbyfotografen bis zu<br />
3 Fotos bei Feierabend.de einstellen.<br />
Die Abstimmung - ausschließlich<br />
via Internet - ist vom<br />
1. April bis zum 15. Mai 2009<br />
möglich. Am 10. Juni 2009 um<br />
Thema nächster SeniorenREPoRT:<br />
Bildung im Alter<br />
12.30 Uhr werden auf der Bühne<br />
der SenNova die Gewinner<br />
bekannt gegeben.<br />
Weitere Informationen finden<br />
Sie unter<br />
www.deutscher-seniorentag.de<br />
sowie unter<br />
www.feierabend.de<br />
-20-<br />
<strong>SENIOREN</strong><strong>REPORT</strong>,<br />
15. Jahrg. 1/2009<br />
Erscheinungsweise viermal jährlich;<br />
Auflage 700<br />
Nächste Ausgabe erscheint im Juni<br />
2009<br />
Redaktionsschluss: 13. Mai 2009<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Landesseniorenvertretung</strong> <strong>Thüringen</strong> e. V.<br />
Prager Straße 5/11, 99091 Erfurt<br />
Telefon: 0361/562 16 49<br />
Fax: 0361/601 37 46<br />
info@landesseniorenvertretungthueringen.de<br />
www.landesseniorenvertretung<br />
-thueringen.de<br />
Vorsitzende: Irene Ellenberger<br />
Zeitschriftenbeirat: Konrad Eberitzsch,<br />
Dr. Jan Steinhaußen<br />
Redaktion: Mandy Mühle,<br />
Geschäfts führerin<br />
Reinhild Rubin, Seniorenbüro<br />
„55plus“/DRK<br />
Dammstraße 32, 07749 Jena,<br />
Tel.: 03641/40 01 84,<br />
Fax: 03641/40 01 11<br />
reinhild.rubin@drk-jena.de<br />
Layout und Satz: Dr. Kerstin Ramm,<br />
Grafik und Werbung, Untere Zense 36,<br />
07616 Bürgel,<br />
Tel.: 036692/213 82,<br />
Fax: 036692/355 77,<br />
www.grafikundwerbung-ramm.de<br />
Produktion: Druckerei Mehlis, Nordhausen<br />
Ehrenamtliche Mitarbeit: Charlotte<br />
Birnstiel, Konrad Eberitzsch, Lisa<br />
Gutsche, Günther Koniarcyk<br />
Fotos: S. 3 unten: AWO <strong>Thüringen</strong>, S. 9:<br />
Herbstzeitlose, S. 11, 12 oben und 13:<br />
Hospiz Bad Berka, S. 14-19: Dr. Kerstin<br />
Ramm, restl. Fotos: Mandy Mühle, LSVTh<br />
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben<br />
die Meinung der Autoren wieder und<br />
sind keine Stellungnahmen der Redaktion.<br />
Die Redaktion behält sich vor, eingereichte<br />
Beiträge zu kürzen und zu überarbeiten.<br />
Die Nutzung von Texten und Bildern ist nur<br />
nach Rücksprache mit der <strong>Landesseniorenvertretung</strong><br />
<strong>Thüringen</strong> e. V. möglich.