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Humboldt Kosmos 90/2007: Wissen schafft Entwicklung

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<strong>Wissen</strong> <strong>schafft</strong> <strong>Entwicklung</strong> | || From Knowledge to Development <strong>Wissen</strong> <strong>schafft</strong> <strong>Entwicklung</strong> | || From Knowledge to Development<br />

Schon nach zwei Wochen war Richtfest. Inzwischen demontiert,<br />

wird das Muster-Fachwerkhaus im Sommer 2008 in Isfahan neu<br />

aufgebaut als „Lern- und Informationszentrum“ für sicheren<br />

Wohnungsbau.<br />

„Ein Fachwerkhaus in Isfahan – ein ungewöhnlicher<br />

Anblick für die Iraner und eine große Herausforderung<br />

für die iranischen Bauingenieure.“<br />

Ein Fachwerkhaus in Isfahan – ein ungewöhnlicher Anblick für<br />

die Iraner. Und eine große Herausforderung für die iranischen<br />

Bauingenieure, die den Boden für diese erdbebensichere Bauweise<br />

in ihrem Land erst noch bereiten müssen. Dabei bietet der<br />

Iran ideale Voraussetzungen. In Isfahan gibt es große Stahlwerke,<br />

und der Iran verfügt über genügend Erzvorkommen. Die Stahlfachwerke<br />

sollen in einem Isfahaner Industrieunternehmen mit<br />

deutschen, computergesteuerten Maschinen hergestellt werden.<br />

Menschliche Fertigungsfehler sind dann ausgeschlossen. Nach<br />

structed in Isfahan in summer 2008 as a “Learning and Information<br />

Centre” for safe housing construction.<br />

A Fachwerkhaus in Isfahan – an unusual sight for Iranian eyes.<br />

And an enormous challenge for Iranian construction engineers<br />

“A Fachwerkhaus in Isfahan – an unusual sight for<br />

Iranian eyes and an enormous challenge for Iranian<br />

construction engineers.“<br />

who still have to prepare the ground for this method of earthquake-resistant<br />

building in their country. Whereby, Iran is actually<br />

the ideal place for it. In Isfahan there are large steel-mills, and<br />

Iran has sufficient deposits of ore. The specialised steel works are<br />

to be produced by an industrial enterprise in Isfahan with German<br />

computer-operated machines. Human error in manufacturing<br />

will thus be excluded. Once the prefabricated steel construction<br />

has been erected, the infilling and finishing will be undertaken by<br />

local labour. This will create employment and make living more<br />

Iranische Studenten beim Bau eines Stahlfachwerkhauses<br />

auf dem Parkplatz der Universität Wuppertal | ||<br />

Iranian students constructing a steel Fachwerkhaus in<br />

the car park at Wuppertal University<br />

DEuTSch-IrAnISchE hochSchul-<br />

kooPErATIon IM bAuWESEn<br />

Im Jahr 2005 schlossen die Bergische Universität Wuppertal<br />

und die Isfahan University of Technology einen Vertrag<br />

über ein Joint-Bachelor-Programm. Im Rahmen dieses Programms<br />

lernen die iranischen Studenten während der ersten<br />

drei Jahre in Isfahan die Kernfächer des Bauingenieurwesens<br />

und die deutsche Sprache. Ihr Abschlussjahr verbringen sie<br />

an der Universität Wuppertal, um dort mit deutschen Studenten<br />

an gemeinsamen Projekten des Auslandsbaus zu<br />

arbeiten und ihre Abschlussarbeit zu schreiben. 2006 wurde<br />

dieses Programm um ein Master- und PhD-Programm „Planen,<br />

Bauen, Betreiben im In- und Auslandsbau“ erweitert.<br />

Ein Schwerpunkt der Zusammenarbeit ist der erdbebensichere<br />

Wohnungsbau, um in Ländern mit starkem Bevölkerungswachstum<br />

wie im Iran durch qualitätsgesicherten<br />

Wohnungsbau viele Arbeitsplätze im Bauwesen zu schaffen.<br />

Montage eines so hergestellten Stahlfachwerks wird die Ausmauerung<br />

und Komplettierung durch Arbeitskräfte vor Ort übernommen.<br />

Dadurch werden Arbeitsplätze geschaffen und das Wohnen,<br />

auch in den Dörfern, attraktiver gemacht. Gelingt es, die kulturelle<br />

Akzeptanz für diese erdbebensichere Bauweise im Iran zu sichern,<br />

könnten in Zukunft neben Marmorpalästen viele schmucke Fachwerkhäuser<br />

die Straßen der Städte und Dörfer säumen. n<br />

Prof. Dr.-Ing. Georg Pegels Dr. hamid Isfahany<br />

Dr. Hamid Isfahany ist Senior Lecturer<br />

an der university of brighton in England.<br />

Als Georg Forster-Forschungsstipendiat<br />

arbeitete er von 2005 bis 2006<br />

an der universität Wuppertal mit seinem<br />

wissenschaftlichen Gastgeber Professor<br />

Dr.-Ing. Georg Pegels zusammen, der<br />

sich für die deutsch-iranischen kooperationsprojekte<br />

engagiert (s. kasten).<br />

GErMAn-IrAnIAn unIVErSITy<br />

cooPErATIon In cIVIl EnGInEErInG<br />

In 2005, Wuppertal University and Isfahan University of<br />

Technology signed a contract on a joint Bachelor’s degree.<br />

In the context of this programme, Iranian students spend<br />

the first three years studying the core modules in civil engineering<br />

and German in Isfahan. They then spend their final<br />

year at Wuppertal University working with German students<br />

on joint projects dealing with construction work worldwide<br />

and writing their final paper. In 2006, this programme was<br />

extended to include a Master’s and PhD course entitled<br />

“Planning, building, and operating construction management<br />

worldwide“. One of the focus areas of cooperation is<br />

earthquake-resistant housing with the object of creating a<br />

large number of jobs in the construction industry through<br />

quality-assured housing in countries with fast-growing populations,<br />

such as Iran.<br />

attractive, even in the villages. If this earthquake-resistant form of<br />

construction can achieve cultural acceptance in Iran, we might, in<br />

future, find lots of pretty Fachwerkhäuser lining the streets of the<br />

towns and villages beside the marble palaces. n<br />

Dr. Hamid Isfahany is a Senior lecturer<br />

at brighton university in the united<br />

kingdom. From 2005 to 2006, he was a<br />

Georg Forster research Fellow at Wuppertal<br />

university, working with his academic<br />

host, Professor Dr.-Ing. Georg<br />

Pegels, who actively supports German-<br />

Iranian cooperative projects (see box).<br />

34 <strong>Humboldt</strong> kosmos Sonderausgabe 2008<br />

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