Schauspielerin Katharina Thalbach Bio - PROGRESS Film-Verleih
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<strong>Schauspielerin</strong> <strong>Katharina</strong> <strong>Thalbach</strong><br />
<strong>Bio</strong>- und <strong>Film</strong>ografie<br />
Vita<br />
Am 19. Januar 1954 wird <strong>Katharina</strong> <strong>Thalbach</strong> in Ost-Berlin<br />
geboren. Ihre Eltern sind die bekannte <strong>Schauspielerin</strong> Sabine<br />
<strong>Thalbach</strong> (u.a. „Der Untertan“; „Die Hexen von Salem“) und der<br />
Theaterregisseur Benno Besson (u.a. Deutsches Theater,<br />
Volksbühne Berlin). Bereits als Kleinkind begleitet sie ihre Eltern<br />
ins Theater und spielt in Kinderrollen auf der Bühne. Als im Alter<br />
von 12 Jahren ihre Mutter stirbt, nimmt sich Helene Weigel, die<br />
Witwe von Bertolt Brecht, <strong>Katharina</strong> <strong>Thalbach</strong>s an und macht sie<br />
zu ihrer Meisterschülerin. 1969 debütiert sie unter Weigels<br />
Leitung am Berliner Ensemble in der „Dreigroschenoper“ als Hure<br />
Betty. Kurz darauf übernimmt sie vertretungsweise die Hauptrolle der Polly, für deren<br />
Interpretation sie gefeiert wird. 1971 legt sie Abitur und Bühnenreifeprüfung ab und<br />
wechselt an die Volksbühne Berlin. Dort ist ihr Vater Intendant. 1973 kommt Tochter<br />
Anna <strong>Thalbach</strong> zur Welt. Ihr Vater ist der Schauspieler Vladimir Weigl, ein Neffe von<br />
Helene Weigel. Später lebt <strong>Katharina</strong> <strong>Thalbach</strong> mit dem Schriftsteller und Regisseur<br />
Thomas Brasch zusammen, mit dem sie 1976 aus der DDR nach West-Berlin ausreist.<br />
Insgesamt wirkte <strong>Katharina</strong> <strong>Thalbach</strong> in über 30 Theaterproduktionen mit und inszenierte<br />
mehr als 20 Theater- und Opernaufführungen. Zudem spielte sie in über 80 Kino- und<br />
Fernsehfilmen.<br />
<strong>Film</strong>e<br />
Bereits mit vier Jahren ist <strong>Katharina</strong> <strong>Thalbach</strong> in dem TV-<strong>Film</strong> „Begegnung im Dunkel“ zu<br />
sehen. 1972 spielt sie ihre erste größere <strong>Film</strong>rolle in dem DEFA-<strong>Film</strong> „Es ist eine alte<br />
Geschichte“ (RE: Lothar Warneke). Es folgen u.a. 1973 „Der nackte Mann auf dem<br />
Sportplatz“ (RE: Konrad Wolf), 1974 „Die Frauen der Wardins“ (TV, RE: Helmut Krätzig,<br />
Michael Englberger), die Goethe-<strong>Film</strong>e von Regisseur Egon Günther „Lotte in Weimar“<br />
(1975) und „Die Leiden des jungen Werthers“ (1976).<br />
In der Bundesrepublik kann sie nach ihrer Ausreise an ihre Erfolge im <strong>Film</strong> und Theater<br />
anknüpfen. <strong>Film</strong>isch brilliert sie in Margarethe von Trottas „Das zweite Erwachen der<br />
Christa Klages“ (1978) sowie als junge Stiefmutter und Liebhaberin Maria im Oscar<br />
prämierten Volker Schlöndorff-Klassiker „Die Blechtrommel“ (1979). Weitere wichtige<br />
filmische Stationen sind: „Engel aus Eisen“ (1981, RE: Thomas Brasch) und „Domino“<br />
(1982, RE: Thomas Brasch), für den sie auf dem <strong>Film</strong>festival in Locarno den<br />
Darstellerpreis erhält. Für ihre Rolle in „Paradies“ von Doris Dörrie (1986) wird sie mit<br />
dem Deutschen <strong>Film</strong>preis in Gold ausgezeichnet. Weitere hochkarätige Produktionen<br />
schließen sich an, u.a. „Helsinki Napoli“ (1987, RE: Mika Kaurismäki), „Der Passagier –<br />
Welcome to Germany“ (1988, RE: Thomas Brasch), „Die Lügnerin“ (1992, RE: Siegfried<br />
Kühn), „Die Denunziantin“ (1993, RE: Thomas Mitscherlich), für ihre Rolle in<br />
„Gefährliche Freundin“ (1996, RE: Hermine Huntgeburth) erhält sie den Adolf-Grimme-<br />
Preis. Bereits 1991 wird sie mit dem Konrad-Wolf-Preis der Akademie der Künste<br />
ausgezeichnet. 1997 mit der Carl-Zuckermayer-Medaille. Große Erfolge feiern der<br />
Kinofilm „Sonnenallee" von Leander Haußmann (1999) und Heinrich Breloers TV-<br />
Dreiteiler „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“ (2001), in denen sie mitwirkt. Zwischen<br />
2004 und 2008 ist sie in einer Reihe hochkarätiger und ambitionierter Kinoproduktionen<br />
zu sehen: Darunter Leander Haußmanns Komödie „NVA“ (2005) sowie dessen Schiller-<br />
Verfilmung „Kabale und Liebe“ (2005), Volker Schlöndorffs „Strajk – Die Heldin von<br />
Danzig“ (2006), für den sie den Bayerischen <strong>Film</strong>preis erhält oder Detlev Bucks<br />
erfolgreicher Kinderfilm „Hände weg von Mississippi“ (2007). 2007 und 2008 folgen<br />
„Du bist nicht allein" und der „Der Mond und andere Liebhaber“ (beide RE: Bernd<br />
Böhlich), 2010 „Henri 4 (RE: Jo Baier) und „Hanni & Nanni“ (RE: Christine Hartmann).<br />
1
Theater<br />
Parallel zum Beginn ihrer <strong>Film</strong>karriere erzielt <strong>Katharina</strong> <strong>Thalbach</strong> auch große Erfolge an<br />
der Volksbühne Berlin. So erhält sie für ihre Rolle der Desdemona in der Karge/Langhoff<br />
Inszenierung „Othello“ 1972 den Kritikerpreis der Berliner Zeitung.<br />
In der Bundesrepublik engagiert sie zunächst Jürgen Flimm für seine Inszenierung „Das<br />
Käthchen von Heilbronn“ (Köln, 1979). Für diese Hauptrolle erhält sie die Auszeichnung<br />
zur „Besten Darstellerin des Jahres“ (1980) der Zeitschrift „Theater heute“. Ihr Vater<br />
besetzt sie 1984 als Ophelia in seiner „Hamlet“ Inszenierung am Schauspielhaus Zürich.<br />
Dort spielt sie auch die Rolle der Oi in der Uraufführung von Braschs "Mercedes" (RE:<br />
Matthias Langhoff). Es folgen Shakespeares "Was ihr wollt" (Schillertheater 1984/85,<br />
Ernst Wendts) und 1996 „Mutter Courage“ am Thalia Theater in Hamburg (Jérôme<br />
Savary).<br />
Neben diversen künstlerischen Aktivitäten als Sprecherin und Musikerin, ist <strong>Katharina</strong><br />
<strong>Thalbach</strong> seit Ende der 1980er Jahre zunehmend sehr erfolgreich als Bühnen- und<br />
Opernregisseurin tätig. 1987 gibt sie mit „Macbeth“ an der Werkstattbühne des<br />
Schillertheaters ihr Regiedebüt und erhält den Kritikerpreis (Barcelona) für die beste<br />
ausländische Inszenierung. 1989 folgt ihre Inszenierung von Brechts „Mann ist Mann“<br />
am Thalia Theater. Weitere Projekte sind u.a. „Romeo und Julia“ (1990) und „Wie es<br />
euch gefällt“ (1993), beide am Schillertheater, 1994 folgt Brechts „Die<br />
Dreigroschenoper" am Thalia Theater. 1996 inszeniert sie in Berlin (Maxim Gorki<br />
Theater) „Der Hauptmann von Köpenick“, wo sie zeitweise für Harald Juhnke einspringt<br />
und die Titelrolle übernimmt. Es folgt Molières „Don Juan oder der steinerne Gast“. 1997<br />
debütiert sie als Opernregisseurin mit Mozarts „Don Giovanni“. 2009 inszeniert und spielt<br />
sie „Wie es euch gefällt“ (Komödie am Kurfürstendamm), 2010 schließlich kehrt sie mit<br />
Brechts „Im Dickicht der Städte“ an den Ort ihres Karrierebeginns, das Berliner<br />
Ensemble, zurück.<br />
Zitate<br />
„Dass in der DDR viel Scheiße passiert ist, muss man wohl nicht betonen, ich habe sie schließlich nicht ohne<br />
Grund verlassen. … und trotzdem bin ich froh, dass ich meine ersten zweiundzwanzig Jahre dort verbringen<br />
durfte. Denn ich habe unglaublich viel gelernt und wahrscheinlich an einer Utopie schnuppern können. Natürlich<br />
hatte ich Glück mit den Künstlerkreisen um das Berliner Ensemble herum, in denen ich aufgewachsen bin. Da<br />
habe ich – mit allen Schwierigkeiten – hautnah mitgekriegt, wie wichtig Kunst sein kann.“ (FAZ, 21.11.2008)<br />
„Es ist schon ernüchternd zu sehen, dass es heute eine ganze Generation gibt, die nicht mehr weiß, dass es mal<br />
ein sozialistisches Europa gab. Und die selbst auf ihre eigene Geschichte höchstens noch mit einem<br />
unterdrücktem Gähnen reagiert.“ (Märkische Oderzeitung, 26.2.2007)<br />
„Ich bin zwar alt, ich glaube aber, ich bin infantil – bis heute.“ (aus: Mein Leben - <strong>Katharina</strong> <strong>Thalbach</strong>,<br />
Dokumentation 2009)<br />
<strong>Katharina</strong> <strong>Thalbach</strong> über ihren 50. Geburtstag: „Da komme ich mir uralt vor. ... Weil ich ja auch so viele alte<br />
Kollegen kenne und die UFA-<strong>Film</strong>e immer so gerne gesehen habe. Ich fühle mich ja sogar dort noch zu Hause,<br />
obwohl ich diese Zeit gar nicht erlebt habe.“ (Berliner Zeitung, 18.1.2004)<br />
„Kurz vor der Premiere können mich alle am Arsch lecken, weil ich auf der Bühne dann alles so machen kann,<br />
wie ich will.“ (Der Spiegel 27/2000)<br />
2
<strong>PROGRESS</strong> <strong>Film</strong>e mit <strong>Katharina</strong> <strong>Thalbach</strong><br />
<strong>PROGRESS</strong> hat insgesamt sieben Werke von <strong>Katharina</strong> <strong>Thalbach</strong> im Programm. Das<br />
umfasst ihr gesamtes Kinoschaffen vor ihrer Ausreise 1976 aus der DDR. <strong>Katharina</strong><br />
<strong>Thalbach</strong> begann ihre <strong>Film</strong>karriere bei der DEFA und hat seither in zahlreichen <strong>Film</strong>en<br />
herausragender Regisseure mitgewirkt.<br />
Mehr Informationen finden Sie auch unter: www.progress-film.de<br />
Es ist eine alte Geschichte<br />
DEFA 1972, Regie: Lothar Warneke, Darsteller: Benjamin Besson, Christian<br />
Steyer, <strong>Katharina</strong> <strong>Thalbach</strong>, Cox Habbema, Rainer Toporski, Uta Schorn, Claudia<br />
Ottmann u.a.<br />
Eine Gruppe von Medizinstudenten setzt sich, teils gemeinsam,<br />
teils zu zweit oder für sich allein mit den unterschiedlichsten<br />
Problemen auseinander: mit Prüfungen und Zensuren, mit dem<br />
Studienalltag, mit Vietnam, der Liebe und der Zukunft. Dörte<br />
erwartet ein Kind und braucht ein eigenes Zimmer. Britta, die von<br />
erfolgreicher Schauspielerei auf die Medizin umsattelte, weiß nicht,<br />
ob ihr Entschluss richtig war. Udo und Tommy, seit langem eng<br />
befreundet, verlieben sich beide in dasselbe Mädchen, ihre<br />
Kommilitonin Tini. Tommy, ein wenig leichtfertig und von den<br />
Mädchen verwöhnt, hat bisher weder sein Studium noch das Leben überhaupt sonderlich<br />
ernst genommen. Der begabte und nachdenkliche Udo dagegen konzentriert sich ganz<br />
auf seine Arbeit, verspinnt sich darin. Als er spürt, dass ihn die Schwierigkeiten im<br />
Studium und in der Liebe aus der Bahn zu werfen drohen, versucht er sich selbst zu<br />
finden und geht auf Tramptour.<br />
Der nackte Mann auf dem Sportplatz<br />
DEFA 1973, Regie: Konrad Wolf, Darsteller: Kurt Böwe, Ursula<br />
Karusseit, Martin Trettau, <strong>Katharina</strong> <strong>Thalbach</strong>, Ursula Werner, Gerhard<br />
Bienert, Matti Geschonneck, Jaecki Schwarz u.a.<br />
Bildhauer Kemmel wirkt nach außen verschlossen, doch<br />
seine Arbeiten sprechen für sich. Jeder behauene Stein,<br />
jede begonnene Figur trägt Erlebnisse in sich, Gedanken<br />
und Aussagen über die Welt. Auch Kemmels Heimatdorf<br />
wünscht sich eine Plastik von ihrem Künstler – sie soll am<br />
zentralen Platz des Ortes, am Sportplatz aufgestellt<br />
werden. Lange sucht Kemmel nach dem richtigen Motiv, tastet sich heran, fragt, sucht<br />
Begegnungen mit den Menschen vor Ort und gestaltet - einen nackten Läufer. Als der<br />
Bildhauer sein Werk der Öffentlichkeit präsentiert, reagiert diese mit unverhohlener<br />
Hilflosigkeit, denn ihre Vorstellungen waren ganz andere.<br />
3
Johannes Kepler<br />
DEFA 1974, Regie: Frank Vogel, Darsteller : Reimar-Johannes Baur, Trude<br />
Bechmann, Kurt Böwe, Karin Gregorek, Dieter Franke, <strong>Katharina</strong> <strong>Thalbach</strong>, Arno<br />
Wyzniewski, Martin Trettau, Günter Grabbert, Rolf Hoppe u.a.<br />
Im Jahr 1620, zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges, kehrt<br />
Johannes Kepler, kaiserlicher Mathematiker und Lehrer an der<br />
Landschaftsschule zu Linz, in seine protestantische Heimat nach<br />
Württemberg zurück. Grund ist die Anklage gegen seine Mutter<br />
wegen Hexerei. In Wahrheit jedoch ist mit dem Prozess der<br />
Gelehrte Kepler gemeint, der sich nicht in die theologischen<br />
Auseinandersetzungen der Katholiken und Protestanten<br />
hineinziehen lassen will. Keplers Schwester, eine Pfarrersfrau, gibt<br />
ihm deshalb die Schuld an der schlimmen Lage. Auch die Mutter im Kerker findet keine<br />
freundlichen Worte für ihren Sohn. Am Prozesstag in Güglingen nutzt der fürstliche<br />
Ankläger die Nachricht über die für die Protestanten verlorene Schlacht am Weißen Berg<br />
vor den Toren Prags dazu, eine hysterische Stimmung gegen <strong>Katharina</strong> Kepler zu<br />
erzeugen. Eigentlich bleibt Johannes Kepler nur noch ein Weg, seine Mutter zu retten,<br />
indem er die Lutherische Abendmahlsformel anerkennt. Selbstzweifel quälen ihn.<br />
Lotte in Weimar<br />
DEFA 1975, Buch und Regie: Egon Günther, Darsteller: Lilli Palmer, Rolf<br />
Ludwig, Jutta Hoffmann, <strong>Katharina</strong> <strong>Thalbach</strong>, Martin Hellberg u.a.<br />
Weimar 1816. Oberhofrätin Charlotte Kästner, geborene<br />
Buff, reist nach dem Tod ihres Mannes mit ihrer ältesten<br />
Tochter nach Weimar. Vordergründig, um Goethe Lotte<br />
junior vorzustellen, tatsächlich auch, um ihre Erinnerung<br />
an die Dreiecksbeziehung mit dem größten deutschen<br />
Dichter aller Zeiten und seinem Roman „Die Leiden des<br />
jungen Werthers“ kritisch abzugleichen. Die literarisch<br />
verehrte Geliebte kann nicht inkognito bleiben und so wird Lotte von Goethes Entourage<br />
heimgesucht. Adele Schopenhauer, Ottilie von Pogwisch sogar August von Goethe<br />
erhoffen sich von der intimen Goethekennerin Rat, Unterstützung und ein gutes Wort.<br />
Was Lotte auf diesem Wege über den Dichter erfährt, lässt sie nicht nur innerlich den<br />
Kopf schütteln. Die letzte Klärung, nicht ohne Wehmut und mit viel Altersweisheit, erhält<br />
Lotte in einem Dialog mit dem Dichter – Phantasie oder tatsächlich – in dessen Kutsche.<br />
Internationale <strong>Film</strong>festspiele Cannes 1975<br />
Die Leiden des jungen Werthers<br />
DEFA 1976, Buch und Regie: Egon Günther, Darsteller: <strong>Katharina</strong><br />
<strong>Thalbach</strong>, Hans-Jürgen Wolf, Hilmar Baumann, Barbara Dittus, Herwart<br />
Grosse, Angelika Mann u.a.<br />
Werther, edel, gefühlvoll und leidenschaftlich, stets<br />
unmittelbar und kompromisslos - bis an sein Lebensende.<br />
Nun, da sein Vertrauter Wilhelm einem befreundeten<br />
Leipziger Verleger Werthers letzte Briefe übergibt, wird<br />
das Drama dieses Schwärmers noch einmal lebendig:<br />
Lotte, seine liebste Lotte, trifft er das erste Mal auf einem<br />
Ball. Obwohl ihn die begleitenden Mädchen vor der<br />
Aussichtslosigkeit warnen, verliert Werther an Lotte sein Herz. Doch diese ist schon<br />
einem anderen versprochen, dem braven Albert. Eine Zeit lang ist Werther ständiger<br />
Gast in Lottes Haus, dann flieht er vor der Dreierkonstellation, um schließlich doch<br />
dorthin zurückzukehren.<br />
In der Adaption des berühmten Briefromans aus der Sturm- und Drangzeit fasziniert die<br />
junge <strong>Katharina</strong> <strong>Thalbach</strong> als Lotte mit tiefer Sinnlichkeit und expressiver Ausdruckskraft.<br />
4
Das blaue Licht<br />
DEFA 1976, Regie: Iris Gusner, Darsteller: Victor Semjanow, Fred<br />
Delmare, <strong>Katharina</strong> <strong>Thalbach</strong>, Helmut Straßburger<br />
Der Bauer Hans musste als Soldat in den Krieg ziehen,<br />
doch um seinen Sold hat der König ihn schlichtweg<br />
betrogen. Auf dem Nachhauseweg begegnet er einer<br />
Hexe. Sie bittet ihn, ein Licht aus dem Brunnen zu holen,<br />
welches ihr versehentlich hineingefallen sei. Als Hans<br />
merkt, dass sie ihn hintergehen will, verweigert er die<br />
Herausgabe und sitzt prompt im Brunnen fest. Beim<br />
Entzünden des Lichts entdeckt er dessen Zauberkraft. Ein Männlein erscheint, das dem<br />
Besitzer des Lichts dienen muss. Aber es vermag nur so viel, wie dieser sich selbst<br />
zutraut. Mutig geworden, geht Hans noch einmal zum König, um seinen Sold zu<br />
verlangen. Er wird erneut abgewiesen, und so entführt er dessen Tochter, die ihm als<br />
Magd dienen soll. Aber die Häscher des Königs fangen ihn und da er ein Angebot des<br />
Königs ausschlägt, bleibt ihm nur der Galgen. Da rettet der aus Versehen abgegebene<br />
Kanonenschuss eines Räubers sein Leben.<br />
Strajk – Die Heldin von Danzig<br />
DE 2006, Regie: Volker Schlöndorff, Darsteller: <strong>Katharina</strong> <strong>Thalbach</strong>,<br />
Dominique Horwitz, Andrzej Chyra , Andrzej Grabowski, Dariusz<br />
Kowalski, Krzysztof Kiersznowski, Ewa Telega u.a.<br />
Die Polin Agnieszka, fast Analphabetin, hat es mit<br />
Fleiß und Disziplin von der Hilfsarbeiterin zur<br />
Kranführerin auf der Danziger Werft gebracht. Die<br />
Arbeitsbedingungen auf der Werft sind katastrophal<br />
und menschenverachtend. Als Agnieszka Zeugin eines<br />
tödlichen Unfalls wird, der eindeutig auf mangelnden<br />
Arbeitsschutz zurückzuführen ist, gerät ihr unerschütterliches Vertrauen in ihre<br />
Arbeitgeber ins Wanken. Agnieszkas ausgeprägter Gerechtigkeitssinn ist mobilisiert und<br />
sie wird das Herz der Solidarnosc-Bewegung in Danzig.<br />
Vor der ganzen Belegschaft bloßgestellt, will der Direktor seine Widersacherin kaltstellen<br />
und findet den wunden Punkt Agnieszkas, ihren Sohn Krystian. Tatsächlich gelingt es<br />
ihm, einen Keil zwischen Mutter und Sohn zu treiben. Nur hat er nicht mit Agnieszkas<br />
Standfestigkeit gerechnet, die sich zusammen mit ihrem Kollegen Lech einer Gruppe von<br />
Dissidenten anschließt. Gemeinsam sprechen sie aus, was in der Bevölkerung schon<br />
lange gärt.<br />
Bayerischer <strong>Film</strong>preis 2006: Beste Hauptdarstellerin (<strong>Katharina</strong> <strong>Thalbach</strong>) und Kamera<br />
(Andreas Höfer), Saturno International <strong>Film</strong> Festival 2006: Goldener Saturn für den<br />
Besten <strong>Film</strong>, Toronto International <strong>Film</strong> Festival 2006, Sevilla Festival de Cine 2006,<br />
Istanbul <strong>Film</strong> Festival 2007, Movieguide Award 2008<br />
5
<strong>PROGRESS</strong>-Ansprechpartner<br />
Kontakt:<br />
<strong>PROGRESS</strong> <strong>Film</strong>-<strong>Verleih</strong>, Immanuelkirchstr. 14b, 10405 Berlin<br />
Presse: Barbara Löblein<br />
030/24 003 473<br />
b.loeblein@progress-film.de<br />
<strong>Verleih</strong>: Dagmar Bingel<br />
030/67 89 48 65<br />
d.bingel@progress-film.de<br />
Ausschnittdienst: Kerstin Lommatzsch, Dieter Stolz<br />
030/24 003 300<br />
k.lommatzsch@progress-film.de, d.stolz@progress-film.de<br />
Lizenzen und Vertrieb: Christel Jansen, Miriam Mai<br />
030/24 003 225, -201<br />
c.jansen@progress-film.de, m.mai@progress-film.de<br />
<strong>PROGRESS</strong> ist einer der größten und ältesten deutschen Repertoire-<strong>Film</strong>-<strong>Verleih</strong>er.<br />
Zu seinem Bestand zählen das vollständige DEFA-<strong>Film</strong>erbe, osteuropäische <strong>Film</strong>kunstklassiker,<br />
ausgezeichnete Kinderfilme sowie Dokumentarfilme und Wochenschauen zur<br />
Zeitgeschichte. <strong>PROGRESS</strong> feierte im Jahr 2010 sein 60. Firmenjubiläum. Die Gründung<br />
der <strong>PROGRESS</strong> <strong>Film</strong>-Vertrieb GmbH im Jahr 1950 geht auf ein Regierungsabkommen<br />
zwischen der UdSSR und der DDR zurück. Im selben Jahr traf sich in Westberlin auf<br />
Initiative des amerikanischen <strong>Film</strong>offiziers Oscar Martay zum ersten Mal der Berlinale-<br />
Gründungsausschuss. Der Monopolverleih brachte alle in- und ausländischen <strong>Film</strong>e in der<br />
DDR in die Kinos. 1990 wird <strong>PROGRESS</strong> in eine GmbH umgewandelt und ist der<br />
Treuhandanstalt, später der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben,<br />
unterstellt. 1997 kaufte die Tellux-Gruppe mit Partnern das Unternehmen. 1999<br />
übernimmt die neu gegründete DEFA-Stiftung die Lizenzrechte der DEFA-Produktionen<br />
und wird somit zum Lizenzgeber vom <strong>PROGRESS</strong> <strong>Film</strong>-<strong>Verleih</strong>. Heute ist <strong>PROGRESS</strong><br />
international in drei Geschäftsbereichen tätig: dem <strong>Film</strong>verleih für die Bundesrepublik,<br />
Österreich und die Schweiz, dem Lizenz- bzw. Weltvertrieb, der international <strong>Film</strong>e<br />
auswertet sowie einem <strong>Film</strong>-Ausschnittdienst, der zeitgeschichtliche Materialien und<br />
Ausschnitte aus <strong>Film</strong>en national und international vermarktet.<br />
Unter www.progress-film.de finden Sie auch unsere Online-<strong>Film</strong>datenbank, die 6.500<br />
Titel mit ausführlichen deutsch-englischen Informationen beeinhaltet. Sie können nach<br />
<strong>Film</strong>titel, <strong>Film</strong>schaffenden, Länder, Genres und Schlagwörtern suchen. Von Atomkraft<br />
über Frauenfußball bis zu Zirkus, Zoll und Zonengrenze finden Sie unter www.progressfilm.de<br />
eine riesige Bandbreite an <strong>Film</strong>en.<br />
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