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Regionales Wassertourismuskonzept Schweriner Seengebiet

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Projektgemeinschaft:<br />

Reppel+Lorenz, Tourismus-Beratung Berlin<br />

Tourismuskontor Brandenburg<br />

ibs Schwerin<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Wassertourismuskonzept</strong><br />

<strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong><br />

Kurzfassung<br />

Im Auftrag und in Zusammenarbeit mit dem Regionalen Planungsverband Westmecklenburg<br />

Februar 2005<br />

Regionaler Planungsverband Westmecklenburg<br />

Geschäftsstelle: Amt für Raumordnung und Landesplanung Westmecklenburg<br />

Pampower Straße 66-68, 19061 Schwerin<br />

Tel.: 0385/ 6433 750, Fax: 0385/ 6433 790<br />

E-Mail: poststelle@afrlwm.mv-regierung.de<br />

Web: www.westmecklenburg-schwerin.de


Herausgeber:<br />

Regionaler Planungsverband Westmecklenburg<br />

Geschäftsstelle:<br />

Amt für Raumordnung und Landesplanung Westmecklenburg<br />

Pampower Straße 66-68, 19061 Schwerin<br />

Tel. : 0385/6433750; Fax: 0385/6433790;<br />

E-Mail: poststelle@afrlwm.mv-regierung.de<br />

Web: www.westmecklenburg-schwerin.de<br />

Projektgemeinschaft:<br />

REPPEL + LORENZ Tourismus-Beratung<br />

Tempelhofer Ufer 23/24<br />

10963 Berlin<br />

tourismuskontor<br />

Franz-Ziegler-Straße 27c<br />

14776 Brandenburg<br />

ibs INGENIEURBÜRO SCHWERIN<br />

Ellerried 7<br />

19061 Schwerin


Vorwort<br />

In Umsetzung der touristischen Entwicklungsziele des Regionalen Raumordnungsprogramms<br />

Westmecklenburg und des touristischen Leitbildes der<br />

Landeshauptstadt Schwerin hat der Regionale Planungsverband Westmecklenburg<br />

ein Konzept zur nachhaltigen Entwicklung des Wassertourismus für das<br />

<strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong> durch erfahrene Planungsbüros aus Berlin, Brandenburg<br />

und Schwerin erarbeiten lassen. Begleitet wurde die mehr als einjährige<br />

Arbeit durch eine vom Amt für Raumordnung und Landesplanung Westmecklenburg<br />

geleitete Lenkungsgruppe mit Vertretern der drei Landkreise<br />

Ludwigslust, Nordwestmecklenburg und Parchim, der Landeshauptstadt<br />

Schwerin, der Hansestadt Wismar, der Tourismusverbände, der IHK zu<br />

Schwerin sowie aus dem Wirtschaftsministerium und dem Ministerium für<br />

Arbeit, Bau und Landesentwicklung.<br />

Ziel dieser Konzeption ist es, für den drittgrößten See Deutschlands<br />

Maßnahmen und Wege für eine bessere Nutzung der vorhandenen<br />

Entwicklungspotenziale aufzuzeigen, um damit vor allem einen Beitrag zur<br />

wirtschaftlichen Stärkung der Region zu leisten. Dazu wurden die zukunftsfähigen<br />

Potenziale im Hinblick auf ihre weiteren Entwicklungsmöglichkeiten<br />

analysiert, auf dieser Grundlage ein wassertouristisches Leitbild sowie<br />

Schlüsselstrategien für eine Weiterentwicklung des Wassertourismus in diesem<br />

Raum herausgearbeitet und im Rahmen eines Handlungsprogramms standortkonkrete<br />

Maßnahmen vorgeschlagen. Für regional bedeutsame Projekte<br />

wurden entsprechende Projektpässe mit Machbarkeitsaussagen und Umsetzungsempfehlungen<br />

aufgezeigt.<br />

Im Rahmen der Konzepterarbeitung wurde auch die Realisierbarkeit einer<br />

schiffbaren Verbindung zwischen dem <strong>Schweriner</strong> See und der Ostsee näher<br />

untersucht, um die Diskussion über das Für und Wider im Hinblick auf die<br />

regionalwirtschaftlichen Effekte, auf die technische Lösung und die zu erwartenden<br />

Kosten zu versachlichen.<br />

Das <strong>Wassertourismuskonzept</strong> für das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong> wird in dem<br />

Maße wirtschaftliche Impulse für die Region auslösen, wie es gelingt, die darin<br />

enthaltenen konzeptionellen Aussagen zu den jeweiligen Entwicklungsvorschlägen<br />

und Projektideen in die Umsetzung zu bringen.<br />

Zur aktiven Mitwirkung an diesem Prozess sind alle örtlichen Akteure, die<br />

Kommunalvertreter, berührten Behörden, Verbände, Vereine und Kammern<br />

aufgerufen.<br />

Die kompletten Arbeitsergebnisse mit Endbericht, Kurzfassung und entsprechenden<br />

Anlagen liegen in der Geschäftsstelle des Regionalen Planungsverbandes<br />

Westmecklenburg/Amt für Raumordnung und Landesplanung<br />

Westmecklenburg zur Einsichtnahme aus. Die Kurzfassung ist im Internet unter<br />

www.westmecklenburg-schwerin.de zu finden.


<strong>Regionales</strong> <strong>Wassertourismuskonzept</strong> <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong><br />

REPPEL + LORENZ<br />

Endbericht - Kurzfassung<br />

Februar 2005<br />

TOURISMUS-BERATUNG<br />

Tempelhofer Ufer 23 / 24 Tel. 0 30 / 21 45 87 - 0 info@reppel-lorenz.de<br />

10963 Berlin Fax 0 30 / 21 45 87 - 11 www.reppel-lorenz.de<br />

Integrative Lösungen für Tourismus & Verkehr<br />

Franz-Ziegler-Str. 27 a Tel. 0 33 81 / 61 98 85 info@tourismus-kontor.de<br />

14776 Brandenburg an der Havel Fax 0 33 81 / 61 98 82 www.tourismus-kontor.de<br />

Ellerried 7 Tel. 03 85 / 63 82 - 0 mail@ibs-schwerin.de<br />

19061 Schwerin Fax 03 85 / 63 82 - 1 01 www.ibs-schwerin.de


REPPEL + LORENZ<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Wassertourismuskonzept</strong> für das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong>: Kurzfassung<br />

Inhalt<br />

1. Projektauftrag........................................................................................ 3<br />

2. Potenzialanalyse.................................................................................... 3<br />

2.1. Zusammenfassende Thesen zur Einschätzung der<br />

wassertouristischen Entwicklungspotenziale der <strong>Schweriner</strong><br />

Seenlandschaft............................................................................ 3<br />

2.2. Beurteilung der wassertouristischen Potenziale ......................... 4<br />

3. Wassertouristisches Leitbild ............................................................... 16<br />

3.1. Entwicklungsstufen .................................................................. 16<br />

3.2. Inhaltliche Schwerpunkte des Leitbildes.................................. 16<br />

3.3. Positionierung........................................................................... 17<br />

3.4. Schlüsselstrategien für die weitere wassertouristische<br />

Entwicklung.............................................................................. 19<br />

4. Handlungsprogramm .......................................................................... 20<br />

4.1. Maßnahmen .............................................................................. 20<br />

4.2. Definition und Ausarbeitung von Projektpässen für<br />

wassertouristisch bedeutsame Vorhaben .................................. 24<br />

2


REPPEL + LORENZ<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Wassertourismuskonzept</strong> für das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong>: Kurzfassung<br />

1. Projektauftrag<br />

Anfang Januar 2004 wurde die Projektgemeinschaft ibs, Reppel + Lorenz<br />

und tourismuskontor vom Regionalen Planungsverband Westmecklenburg<br />

mit der Erarbeitung eines regionalen <strong>Wassertourismuskonzept</strong>s für das<br />

<strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong> beauftragt. Das Projekt gliedert sich inhaltlich in<br />

drei Aufgabenkomplexe:<br />

1. Einschätzung der wassertouristischen Potenziale und Machbarkeitsuntersuchung<br />

für eine schiffbare Verbindung zwischen <strong>Schweriner</strong> See<br />

und Ostsee<br />

2. Erarbeitung eines wassertouristischen Leitbilds und Handlungsprogramms<br />

3. Definition und Ausarbeitung von Projektpässen für wassertouristisch<br />

bedeutsame Vorhaben<br />

Die Inhalte des Konzeptes wurden im Rahmen einer Lenkungsgruppe mit<br />

Vertretern der drei Landkreise, der beiden Städte Schwerin und Wismar,<br />

des Tourismusverbandes Mecklenburg Schwerin und des Verbandes<br />

Mecklenburgischer Ostseebäder unter Hinzuziehung des Landestourismusverbandes,<br />

der Wirtschafts- und Arbeitsministerien des Landes und des<br />

Regionalmanagements auf drei Lenkungsgruppensitzungen abgestimmt.<br />

2. Potenzialanalyse<br />

2.1. Zusammenfassende Thesen zur Einschätzung der wassertouristischen<br />

Entwicklungspotenziale der <strong>Schweriner</strong> Seenlandschaft<br />

▶ Bislang weist das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong> für den Wassertourismus nur<br />

eine begrenzte Attraktivität auf.<br />

▶ Das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong> konnte am Wassertourismusboom der<br />

letzten Jahre in Mecklenburg-Vorpommern bislang kaum partizipieren.<br />

▶ Die vorhandenen Potenziale werden derzeit noch nicht im möglichen<br />

Umfang genutzt. Auch ohne eine schiffbare Verbindung zur Ostsee ist<br />

eine Attraktivitäts- und Nachfragesteigerung möglich.<br />

▶ Aufgrund fehlender Alleinstellungsmerkmale und Nachteile in der<br />

Gewässeranbindung ist aber selbst bei konsequenter Nutzung aller<br />

Potenziale eine erhebliche Zunahme bei der wassertouristischen<br />

Nachfrage nicht zu erwarten.<br />

▶ Nur mit dem Ausbau einer für Sportboote schiffbaren Verbindung zur<br />

Ostsee kann eine deutliche Wettbewerbsverbesserung und damit die<br />

Erschließung wassertouristischer Nachfrageeffekte in einem größeren<br />

Umfang gelingen.<br />

▶ Mit einer auch für Tagebesucher erlebbaren schiffbaren Verbindung<br />

ließen sich nicht nur wasserseitige, sondern auch landseitige Nachfragepotenziale<br />

in einem größeren Umfang erschließen.<br />

3


REPPEL + LORENZ<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Wassertourismuskonzept</strong> für das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong>: Kurzfassung<br />

▶ Je außergewöhnlicher die schiffbare Verbindung und je spektakulärer<br />

das Besuchserlebnis, desto größer werden die landseitigen touristischen<br />

Nachfrageeffekte sein.<br />

▶ Der Ausbau einer schiffbaren Verbindung für Kanus ist weder marktfähig<br />

noch aus Naturschutzgründen sinnvoll. Größere touristische<br />

Effekte lassen sich nur mit der Herstellung einer schiffbaren Verbindung<br />

für Sportboote und Fahrgastschiffe erzielen.<br />

▶ Für die weitere Diskussion sollte vor diesem Hintergrund die Frage des<br />

Ausbauumfangs keine Rolle mehr spielen. Es gilt: Entweder wird das<br />

Projekt in der großen Ausbauvariante für Sportboote und Fahrgastschiffe<br />

realisiert oder ganz davon Abstand genommen.<br />

▶ Unter der Voraussetzung, dass der Wallensteinkanal zu einem Hauptanziehungspunkt<br />

und touristischem Markenzeichen von Mecklenburg-<br />

Vorpommern entwickelt wird, lassen sich damit erhebliche wirtschaftliche<br />

Effekte für die Region und Mecklenburg-Vorpommern erzielen.<br />

2.2. Beurteilung der wassertouristischen Potenziale<br />

▷ 1. Bislang weist das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong> für den Wassertourismus<br />

nur eine begrenzte Attraktivität auf.<br />

Gewässerattraktivität ▶ Sackgassencharakter des Reviers<br />

▶ Vergleichsweise ungünstige Lage durch lange Zufahrtsstrecken aus den<br />

Quellmärkten Berlin-Brandenburg, Müritz-Kleinmeckl. Seenplatte und<br />

Hamburg<br />

▶ Schwierige Zufahrtsbedingungen für Bootsurlauber aus Hamburg in den<br />

Sommer- und Herbstmonaten durch häufig zu geringe Wasserstände der<br />

Elbe. Bei Niedrigwasser evtl. Rückfahrt mit dem Boot nicht möglich.<br />

▶ Lange und eintönige Fahrt durch den Störkanal<br />

▶ Zunehmend Automatisierung der Schleusen und nicht durchgängige<br />

Schleusenbetriebszeiten der Müritz-Elde-Wasserstraße (MEW) führen zu<br />

einer Verringerung der Durchlassfähigkeit der Zufahrtsstraßen<br />

▶ Konfliktpotenziale Naturschutz vs. Wassertourismus, v. a. Ausweisung<br />

des kompletten <strong>Schweriner</strong> Außensees als FFH-Gebiet und geplante<br />

Ausweisung des gesamten <strong>Schweriner</strong> Sees als IBA-Gebiet<br />

▶ Eingeschränkte Gewässerqualität, v. a. hinsichtlich der Sichttiefe,<br />

dadurch keine gute Bedingungen für Baden im Hochsommer<br />

▶ Gewässerhindernis Paulsdamm erschwert Zufahrt für Segelboote zum<br />

<strong>Schweriner</strong> Außensee<br />

▶ Schwierige nautische Bedingungen für revierfremde Bootsfahrer durch<br />

zahlreiche Untiefen<br />

▶ Schwierige Gewässerbedingungen für eine wassertouristische Entwicklung<br />

des Ostufers (Windbedingungen - Wellengang, geringe Wassertiefe)<br />

4


REPPEL + LORENZ<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Wassertourismuskonzept</strong> für das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong>: Kurzfassung<br />

Landschafts- / Uferbild ▶ Beeinträchtigung durch Brachflächen, v. a. die Einfahrt Störkanal zum<br />

<strong>Schweriner</strong> See und Stadtgebiet Schwerin<br />

Nutzergerechte<br />

Infrastruktur<br />

Zielgruppenspezifische<br />

wassertouristische<br />

Angebote<br />

▶ Zum Teil wenig attraktive Bootshäuser(ansammlungen)<br />

Defizite in der wasserseitigen Infrastruktur, v. a.:<br />

▶ Fehlende Wassertankstelle<br />

▶ Fehlendes wasserseitiges Informations- und Leitsystem, häufig sehr<br />

unübersichtliche Anlegesituation (unklar für welche Boote, ist Anlegen<br />

erlaubt)<br />

▶ Nicht ausreichende Serviceleistungen<br />

▶ Fehlende Anlegemöglichkeiten in vielen Anrainergemeinden für<br />

Sportboote und Fahrgastschiffahrt (v. a. Nord- und Ostufer)<br />

▶ Nur wenig Gastronomiebetriebe mit wasserseitiger Erschließung<br />

▶ Gering entwickelte wassertouristische Angebotsstruktur, v. a.<br />

▶ Fehlende Charterbasis für Hausboote und Segelyachten mit überregionaler<br />

Ausstrahlung<br />

▶ Keine Vernetzung mit anderen Revieren im Rahmen von Ein-Weg-<br />

Charter-Angeboten<br />

▶ Wenig Verleihangebote, v. a. Motor-Segelboote zum Wasserwandern<br />

▶ Nicht ausreichendes Angebot an offenen Segelbooten<br />

▶ Spontaner Ausleih von Booten sehr schwierig (v. a. <strong>Schweriner</strong><br />

Außensee)<br />

▶ Wenige Kombiangebote wasser- und landseitiger Aktivitäten<br />

Landseitige Attraktivität ▶ Kein wasserseitiger Zugang in vielen Anrainergemeinden, v. a. am<br />

<strong>Schweriner</strong> Außensee<br />

Information – Image –<br />

Bekanntheitsgrad<br />

▶ Begrenzte Zugänglichkeit der Uferzonen, v. a. Nord- und Ostufer vom<br />

Land aus<br />

▶ Eingeschränkte Erlebbarkeit der Wasserkante im <strong>Schweriner</strong> Innenstadtbereich<br />

vom Land aus<br />

▶ Geringe Vernetzung <strong>Schweriner</strong> Seen / Binnenland mit Ostseeküste<br />

▶ Defizite Freizeitangebote (vernetztes Radwanderwegenetz, z. T.<br />

schlechte Qualität der Wanderwege)<br />

▶ Infomaterial enthält zum Teil nicht aktuelle Informationen, Inhalte sind<br />

ingesamt für Törnplanung nicht ausreichend<br />

▶ <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong>(landschaft) als Wassertourismusdestination<br />

weitestgehend unbekannt, Revier noch kein Begriff im Wassertourismus<br />

▶ Wasser als Imagekomponente für Schwerin noch unterentwickelt<br />

▶ Keine aufeinander abgestimmte Vermarktung des Wassersportreviers, zu<br />

viele Einzelaktionen, Verwendung unterschiedlicher Begrifflichkeiten in<br />

der Außendarstellung<br />

▶ Fehlendes klares Revierprofil<br />

▶ Zu geringe Zusammenarbeit zwischen Anbietern und Gemeinden im<br />

Sinne eines gemeinsamen Urlaubsreviers<br />

5


REPPEL + LORENZ<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Wassertourismuskonzept</strong> für das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong>: Kurzfassung<br />

▷ 2. Das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong> konnte am Wassertourismusboom<br />

der letzten Jahre in Mecklenburg-Vorpommern bislang kaum<br />

partizipieren.<br />

▶ Insgesamt fällt die wassertouristische Nachfrage, gerade auch im<br />

Vergleich mit anderen Binnenwassersportrevieren im Bereich der<br />

Müritz-Havel-Wasserstraße deutlich geringer aus.<br />

▶ Die Nachfragedaten machen deutlich, dass das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong><br />

bislang kein wassertouristisches Zielrevier, sondern lediglich als<br />

Ergänzungsoption in Verbindung mit den Zielgebieten der Mecklenburgischen<br />

Groß- und Kleinseen interessant ist.<br />

▶ Die im Vergleich zu anderen Teilrevieren der mecklenburgischen Seenreviere<br />

weitaus verhaltenere Nachfrage im <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong> wird<br />

auch durch die Ergebnisse einer im Rahmen des Projekts durchgeführten<br />

Anbieterbefragung bestätigt. Bezogen auf den gesamten See und<br />

unter Berücksichtigung der aktuellen Nachfrage ist derzeit kein dringender<br />

Bedarf für eine Ausweitung der Liegeplatzkapazitäten zu<br />

erkennen. Dies bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass ein Ausbau der<br />

Liegeplatzkapazitäten grundsätzlich abzulehnen wäre. Mit Blick auf<br />

zukünftig zu erwartende Nachfragesteigerungen kann eine Erweiterung<br />

der Liegeplatzkapazitäten punktuell durchaus sinnvoll sein (Angebot<br />

kann Nachfrage schaffen). Im Gastliegerbereich verfügt das <strong>Schweriner</strong><br />

<strong>Seengebiet</strong> derzeit über rund 130 ausgewiesene Liegeplätze sowie ca.<br />

weitere 90 Gastliegeplätze, die nicht extra ausgewiesen sind. Wie die<br />

im Rahmen des Projekts durchgeführte Anbieterbefragung ergeben hat,<br />

liegt die Auslastung der Gastliegeplätze im Mittel bei 60 %. Keine Einrichtung<br />

weist eine Auslastung über 90 % auf, so dass davon ausgegangen<br />

werden kann, dass Gastlieger in Schwerin und am See auch in<br />

Nachfragespitzen einen Liegeplatz finden. Ein etwas anderes Bild<br />

ergibt sich bei Dauerliegeplätzen. Das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong> weist ca.<br />

1.000 Dauerliegeplätze an Vereinen und gewerblichen Anlagen aus<br />

(ohne private Bootshäuser). Hier scheinen die Kapazitäten nach Aussage<br />

der Anbieter weitestgehend ausgeschöpft zu sein, so dass ein<br />

größerer Mehrbedarf nicht befriedigt werden könnte.<br />

6


REPPEL + LORENZ<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Wassertourismuskonzept</strong> für das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong>: Kurzfassung<br />

▷ 3. Die vorhandenen Potenziale werden derzeit noch nicht im möglichen<br />

Umfang genutzt. Auch ohne eine schiffbare Verbindung<br />

zur Ostsee ist eine Attraktivitäts- und Nachfragesteigerung<br />

möglich.<br />

Potenziale für die Entwicklung der <strong>Schweriner</strong> Seenlandschaft begründen<br />

sich durch die folgenden Attraktivitätsfaktoren:<br />

Gewässerattraktivität ▶ Vernetztes Gewässersystem – mit dem Boot erreichbar, Anbindung an<br />

überregionales Wasserwegenetz über MEW und Müritz-Havel-Wasserstraße<br />

(MHW)<br />

▶ Große Gewässerfläche, <strong>Schweriner</strong> See mit 60,6 qkm drittgrößter See<br />

Deutschlands, gute Windbedingungen, gute Bedingungen für Segel- und<br />

Surfsport, v. a. für das sportliche Segeln<br />

▶ Attraktive Gewässerstruktur im Stadtgebiet<br />

▶ Keine Konkurrenzsituationen zwischen verschiedenen Nutzergruppen,<br />

noch keine Kapazitätsengpässe (nicht überlaufen) analog zur Mecklenburger<br />

Kleinseenplatte in Hauptsaison, in quantitativer Hinsicht noch<br />

erhebliche Entwicklungsreserven<br />

▶ Keine wasserrechtlichen Einschränkungen durch Einstufung als<br />

Bundeswasserstraße<br />

▶ Ausweitung der Charterscheinregelung für den <strong>Schweriner</strong> See<br />

Landschaftsbild ▶ Attraktives und abwechslungsreiches landschaftliches Umfeld und<br />

zahlreiche naturbelassene Uferbereiche, weite und reizvolle Blickachsen<br />

▶ Reizvolle Landschaftskulisse für Aktivitäten auf und am Wasser<br />

▶ Wasserseitiger Blick auf Schwerin und Schloss<br />

Infrastruktur ▶ Ausreichende Anzahl der Liegeplätze bei jetziger Nachfrage<br />

▶ Moderne Ausstattung vieler Liegeplätze, v. a. im Bereich der Stadt<br />

Schwerin<br />

▶ Hohe Entwicklungsfähigkeit durch zahlreiche Standorte für wassertouristische<br />

Ansiedlungen im <strong>Schweriner</strong> Stadtgebiet, v. a. am Werderkanal,<br />

Altes Klärwerk, Am Beutel und Fähre in Mueß<br />

Angebote ▶ Gut ausgebautes Campingangebot (Qualität und Quantität)<br />

▶ Breites Angebot an Tauchsportangeboten<br />

Landseitige Attraktivität ▶ Leuchturm „Kulturstadt Schwerin“, hoher touristischer Erlebniswert für<br />

den Landgang, Sehenswürdigkeiten von überregionaler Bedeutung<br />

▶ Sehr gute Vernetzungsmöglichkeiten Kultur und Wassersport<br />

▶ Attraktives, gut entwickeltes landseitiges Freizeitangebot, v. a.<br />

Seerundweg<br />

▶ Venetzungsmöglichkeiten Wassersport und naturverbundene Aktivitäten<br />

am See<br />

▶ Nähe zur Ostsee und Wismar<br />

7


Landseitige Attraktivität<br />

(Fortsetzung)<br />

Information – Image –<br />

Bekanntheitsgrad<br />

REPPEL + LORENZ<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Wassertourismuskonzept</strong> für das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong>: Kurzfassung<br />

▶ Gute landseitige Verkehrsanbindung, v. a. in den Hamburger Raum<br />

(PKW und Bahn)<br />

▶ Überregional etabliertes Regattarevier mit zahleichen Wettkämpfen<br />

(siehe Anlage Langfassung)<br />

▶ Imagebildende Veranstaltungen auf dem Wasser, v. a. Drachenbootrennen<br />

▶ Vergleichsweise hoher Bekanntheitsgrad der Landeshauptstadt<br />

Chancen ergeben sich durch folgende Entwicklungen:<br />

▶ Einbindung in die Charterscheinreglung bietet neue Anreize und<br />

Entwicklungsperspektiven für den Chartertourismus<br />

▶ Anderes als im Bereich der MHW und den Gewässern der Kleinmecklenburgischen<br />

Seenplatte in der Hochsaison noch keine Kapazitätsengpässe<br />

▶ BUGA als Schwungrad für touristische Erschließung der Gewässerränder<br />

in der Stadt, imagebildende und bekanntheitsfördernde Effekte<br />

für <strong>Schweriner</strong> Seenlandschaft als Wassersportrevier<br />

▶ Reduzierung der Fahrzeit durch Fertigstellung der Ostseeautobahn und<br />

A 241, Erschließung der Nachfragepotenziale aus dem Ballungsraum<br />

Hamburg auch für Tagesbesuche, Möglichkeiten der Angebotsgestaltung<br />

mit der Bahn<br />

Ob und in welchem Unfang die Potenziale genutzt werden können, hängt<br />

auch von verschiedenen Risikofaktoren ab. Vor dem Hintergrund aktueller<br />

Entwicklungen sind vor allem folgende Risiken erkennbar:<br />

▶ Stärkere naturschutzrechtliche Einschränkungen (siehe Anlage Langfassung)<br />

durch Ausweisung des <strong>Schweriner</strong> Außensees als FFH-Gebiet<br />

und die geplante Meldung des EU-Vogelschutzgebietes „<strong>Schweriner</strong><br />

Seen“ (in Ergänzung mit nationaler Schutzgebietsausweisung für<br />

<strong>Schweriner</strong> Innen- und Außensee und Ziegelaußensee) führen zwar<br />

nicht zu einer Verhinderung, gleichwohl aber zu einer deutlichen<br />

Erschwerung der wassertouristischen Entwicklung, bedingt durch den<br />

höheren Genehmigungsaufwand, Mehrkosten, zeitliche Verzögerungen.<br />

▶ Aufgrund der geringen wassertouristischen Nachfrage weiterhin sehr<br />

zurückhaltendes privatwirtschaftliches Engagement.<br />

▶ Die wassertouristische Entwicklung der <strong>Schweriner</strong> Seenlandschaft<br />

kann nur im Zusammenhang mit der MEW betrachtet werden. Wenn<br />

die Zufahrtsstrecken durch eine Verminderung der Durchlässigkeit<br />

weiter an Attraktivität verlieren, hätte dies auch einen Attraktivitätsverlust<br />

des <strong>Schweriner</strong> Sees zur Folge.<br />

8


REPPEL + LORENZ<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Wassertourismuskonzept</strong> für das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong>: Kurzfassung<br />

▷ 4. Aufgrund fehlender Alleinstellungsmerkmale und Nachteile in<br />

der Gewässeranbindung ist selbst bei konsequenter Nutzung aller<br />

Potenziale eine erhebliche Zunahme bei der wassertouristischen<br />

Nachfrage nicht zu erwarten.<br />

Der Erfolg der wassertouristischen Entwicklung hängt maßgeblich davon<br />

ab, ob es gelingt, für das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong> Wettbewerbsvorteile oder<br />

sogar Alleinstellungsmerkmale im Wettbewerb aufzubauen.<br />

Im regionalen Wettbewerb steht das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong> nicht nur mit<br />

Gewässern in Brandenburg und Schleswig-Holstein, sondern auch mit den<br />

anderen Binnenrevieren in Mecklenburg-Vorpommern. Ein abweichendes<br />

Bild ergibt sich im überregionalen Wettbewerb um attraktive Quellmärkte<br />

wie NRW oder auch ausländische Nachfragepotenziale. Dort sind<br />

die anderen Reviere in Mecklenburg und in abgeschwächter Form auch die<br />

Reviere in Brandenburg keine Wettbewerber, sondern Partner einer gemeinsamen<br />

überregionalen Vermarktung. Hier steht das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong><br />

nicht nur in einem bundesweiten, sondern auch internationalen Wettbewerb.<br />

Insgesamt betrachtet sind ohne eine schiffbare Verbindung zur Ostsee –<br />

gerade im überregionalen Wettbewerb – weder Alleinstellungsmerkmale<br />

noch deutliche Wettbewerbsvorteile zu erkennen. Dies betrifft vor allem die<br />

gewässerspezifischen Attraktivitätsfaktoren, gerade auch im Vergleich zu<br />

den Mecklenburgischen Großseen und zur Kleinseenplatte. Wettbewerbsvorteile<br />

im regionalen Wettbewerb sind vor allem aufgrund des „Kultur-<br />

Leuchtturms“ Schwerin in der Vernetzung wasser- und landseitiger Aktivitäten<br />

zu erkennen.<br />

Ohne eine für motorisierte Boote schiffbare Verbindung zur Ostsee sind in<br />

der Summe mehr als maximal 1.200 zusätzliche Boote im Jahr, die den<br />

<strong>Schweriner</strong> See ansteuern (Berechnung siehe Langfassung) eher unwahrscheinlich.<br />

Dieser Zuwachs entspricht einer Steigerung des jetzigen Schleusenaufkommens<br />

in Banzkow um gut 50 %. Diese Zuwächse lassen sich im<br />

Wesentlichen begründen durch positive Effekte aus der Einbindung in die<br />

Charterscheinregelung, eine Partizipation am Gesamtwachstum des Charterscheinmarktes<br />

in MV sowie durch Verlagerung- und Neuverkehrseffekte<br />

auf der Strecke zwischen den Großseen und Schwerin und von der Elbe<br />

nach Schwerin.<br />

9


REPPEL + LORENZ<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Wassertourismuskonzept</strong> für das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong>: Kurzfassung<br />

▷ 5. Nur mit dem Ausbau einer für Sportboote schiffbaren Verbindung<br />

zur Ostsee kann eine deutliche Wettbewerbsverbesserung<br />

und damit die Erschließung wassertouristischer Nachfrageeffekte<br />

in einem größeren Umfang gelingen.<br />

Mit einer schiffbaren Verbindung zur Ostsee erhält das Revier nicht nur ein<br />

Alleinstellungsmerkmal (einzige Gewässeranbindung in MV zur Ostsee),<br />

sondern durch die zusätzlichen Kombinationsmöglichkeit mit der Ostsee<br />

(v. a. der Wismarer Bucht) die Chance, sich zu einem wassertouristischen<br />

Zielgebiet für küstentaugliche Boote zu entwickeln. Die Wismarer Bucht<br />

bietet durch ihre geschützte Lage auch typischen Binnensportbooten wie<br />

Jollenkreuzern die Möglichkeit der Befahrung. Der <strong>Schweriner</strong> See wäre<br />

damit nicht mehr nur ein Abstecher bzw. eine Ergänzung zu einem Bootsurlaub<br />

auf der Mecklenburgischen Groß- und Kleinseeplatte, sondern hätte<br />

ausreichende Potenziale als Zielrevier für einen Bootsurlaub.<br />

Auch die Ergebnisse der Anbieterbefragung bestätigen die Einschätzung.<br />

Mehr als 70 % der Betreiber von Wassersportanlagen am <strong>Schweriner</strong> See<br />

erwarten bei einer Schiffbarkeit für Motorboote eine erhebliche Nachfragewirkung,<br />

bei muskelbetriebenen Booten liegt diese Zahl nur bei gut 20 %.<br />

Für das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong> sind mit einer schiffbaren Verbindung die<br />

deutlichen Nachfragezuwächse in erster Linie im motorisierten Sportbootverkehr<br />

zu erwarten. Diese resultieren aus folgenden Effekten:<br />

▶ Effekt 1: Zugang von der Ostsee in das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong> und die<br />

angrenzenden Binnenreviere<br />

▶ Effekt 2: Zugang in die westliche Ostsee für Boote aus den Berliner und<br />

Brandenburger Quellgebieten<br />

▶ Effekt 3: Aktivierung des Quellmarktes Berlin durch den neuen Ostseezugang<br />

und attraktive Tourenmöglichkeiten<br />

▶ Effekt 4: Aktivierung der Quellmärkte Hamburg und Schleswig-<br />

Holstein durch den neuen Ostseezugang und attraktive Tourenmöglichkeiten<br />

▶ Effekt 5: Aktivierung / Verlagerung von Verkehrsströmen aus den<br />

Großseen und der Kleinseenplatte in das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong><br />

▶ Effekt 6: Generierung von Neuverkehren innerhalb des <strong>Schweriner</strong><br />

<strong>Seengebiet</strong>es<br />

▶ Effekt 7: Generierung von Neuverkehren innerhalb des gesamten<br />

Gewässersystems nördlich von Berlin und Hamburg<br />

Mit der schiffbaren Verbindung zur Ostsee könnte im Vergleich zu dem<br />

jetzigen Bootsaufkommen von 3.450 Booten mit einem Zuwachs zwischen<br />

8.550 und 13.800 Bootsreisen in das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong> gerechnet<br />

werden, zum Vergleich ohne schiffbare Verbindung nur 1.200 zusätzliche<br />

Boote (Berechnung siehe Langfassung).<br />

10


Falkirk Wheel,<br />

Schottland<br />

REPPEL + LORENZ<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Wassertourismuskonzept</strong> für das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong>: Kurzfassung<br />

▷ 6. Mit einer schiffbaren Verbindung ließen sich nicht nur wasserseitige,<br />

sondern auch landseitige Nachfragepotenziale in einem<br />

größeren Umfang erschließen.<br />

In einem Umkreis von 150 Kilometern (max. Entfernung für Tagesbesucher)<br />

ist ein theoretisches Nachfragepotenzial von gut 12 Mio. Kunden<br />

vorhanden (7 Mio. Einwohner und 5 Mio. Gäste). Wie viele davon letztendlich<br />

durch eine schiffbare Verbindung für einen Besuch der Region<br />

gewonnen werden können, hängt von der Attraktivität der schiffbaren<br />

Verbindung ab. Diese wird bestimmt durch:<br />

1. Die Anziehungskraft der schiffbaren Verbindung selbst bzw. seiner<br />

technischen Bauwerke (touristische Sehenswürdigkeit)<br />

2. Den Ausbau der Fahrgastschifffahrt zwischen Wismar – <strong>Schweriner</strong><br />

Außensee – Schwerin (und umgekehrt)<br />

3. Eine ergänzende touristische Angebotsentwicklung und -gestaltung<br />

entlang der schiffbaren Verbindung, z. B. Rad fahren, Gastronomie<br />

usw.<br />

Je außergewöhnlicher die schiffbare Verbindung und je spektakulärer das<br />

Besuchserlebnis, desto größer werden die landseitigen touristischen Nachfrageeffekte<br />

sein. Für eine schiffbare Verbindung ergeben sich folgende<br />

Schlussfolgerungen:<br />

▶ Möglichst spektakuläre Einzelbauwerke mit hohem ästhetischen<br />

Anspruch<br />

Der Kanal für sich betrachtet ist als Bauwerk nur von begrenztem Interesse<br />

und kann landseitig zudem nicht in seiner gesamten Länge besichtigt<br />

werden. Dies macht es umso wichtiger, möglichst spektakuläre<br />

Einzelbauwerke als Aushängschild für das Projekt zu entwickeln. Vor<br />

diesem Hintergrund muss vor allem ein Schiffshebewerk für das<br />

Gesamtprojekt eine wichtige Funktion als Leuchtturm und Besuchermagnet<br />

erfüllen. Ein spektakuläres Schiffshebewerk ist um ein Vielfaches<br />

wirkungsvoller als zehn noch so besondere Schleusen und daher<br />

für die touristische Ausstrahlungskraft und Erschließung landseitiger<br />

Nachfragepotenziale unverzichtbar.<br />

▶ Technische Alleinstellungsmerkmale mit Innovationscharakter<br />

Technische Alleinstellungsmerkmale sind nicht nur für Fachkreise ein<br />

Attraktionsmerkmal, sondern erhöhen die Breitenwirkung ebenso wie<br />

die überregionale Wahrnehmung und Imageeffekte. Gerade in Anbetracht<br />

der beiden Schiffshebewerke Niederfinow und Scharnebeck im<br />

weiteren regionalen Umfeld ist es von zentraler Bedeutung, das Schiffshebewerk<br />

so zu entwickeln, dass es sich deutlich von „Wettbewerbern“<br />

abhebt.<br />

▶ Hoher Erlebniswert des Bauwerks<br />

Allein die spektakuläre Ansicht der Einzelbauwerke bewirkt noch nicht<br />

die gewünschten Nutzeneffekte. Analog zu einer kulturtouristischen<br />

Sehenswürdigkeit, wie z. B. bei einem besonderen Kirchenbauwerk, ist<br />

die Erlebbarkeit der Sehenswürdigkeit ein zentraler Erfolgsfaktor. Die<br />

Herstellung dieser Erlebbarkeit (z. B. durch eine Befahrung) gehört<br />

daher zum touristischen „Pflichtenheft“.<br />

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REPPEL + LORENZ<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Wassertourismuskonzept</strong> für das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong>: Kurzfassung<br />

▶ Hohes Gesamterlebnis durch begleitende und vernetzende Infrastruktur<br />

und Angebote<br />

Im Interesse einer hohen Nachhaltigkeit, sollten Besucher zum Wiederkommen<br />

bzw. zu mehreren Besuchen animiert werden. Dazu muss ein<br />

Gesamterlebnis geboten werden, das über die Besichtigung des Bauwerks<br />

bzw. des Kanals hinausgeht. Dazu zählen attraktive touristische<br />

Angebote wie begleitende Radwege, Gastronomieangebote usw.<br />

Unter Berücksichtigung der genannten Punkte kann davon ausgegangen<br />

werden, dass die Besucherzahlen deutlich über denen der Schiffshebewerke<br />

in Niederfinow / Brandenburg (150.000 offizielle und unzählige nicht registrierte<br />

Besucher) oder Scharnebeck bei Lüneburg (bis zu 500.000 Besucher<br />

jährlich) liegen werden.<br />

Bezogen auf einen Zeitraum von 15 bis 25 Jahren könnten im Durchschnitt<br />

jährlich 800.000 bis 900.000 Besucher erwartet werden. Das sind rund 7 %<br />

des gesamten Nachfragepotenzials von 12 Mio. Personen bzw. bezogen auf<br />

die beiden Zielgruppen rund 3 % der Einwohner und 11 % der Gästeankünfte<br />

im 150-km-Radius.<br />

Durch den Attraktivitätsgewinn der „<strong>Schweriner</strong> Seenlandschaft“ wird es<br />

aber mit hoher Wahrscheinlichkeit auch zu einem Plus an Übernachtungsgästen<br />

kommen. Angenommen, dass 10 bis 15 % der Besucher den Ausflug<br />

mit einer Übernachtung (vorzugsweise Wochenende) verbinden, würde dies<br />

bei 850.000 Besuchern einen Zuwachs von 85.000 bis knapp 130.000<br />

Übernachtungen bedeuten.<br />

▷ 7. Der Ausbau einer schiffbaren Verbindung für Kanus ist weder<br />

marktfähig noch aus naturschutzfachlichen Gesichtspunkten<br />

sinnvoll. Größere touristische Effekte lassen sich nur mit der<br />

Herstellung einer schiffbaren Verbindung für Sportboote und<br />

Fahrgastschiffe erzielen.<br />

Vor dem Hintergrund, dass weder Start- noch Zielpunkt kanugerechte<br />

Gewässervoraussetzungen bieten, ist die Erschließung größerer kanutouristischer<br />

Nachfragepotenziale unwahrscheinlich, zumal es selbst im direkten<br />

regionalen Umfeld attraktivere Kanureviere wie z. B. die Warnow gibt.<br />

Darüber hinaus gibt es ein erhebliches Konfliktpotenzial mit dem Naturschutz,<br />

da der Verlauf des Wallensteingrabens innerhalb des gleichlautenden<br />

Landschaftsschutzgebietes (LSG) liegt. Ein kanugerechter Ausbau<br />

des bestehenden Wallensteingrabens in seinem jetzigen Verlauf auf ganzer<br />

Länge widerspricht den Schutzzielen des LSG und ist daher voraussichtlich<br />

nicht genehmigungsfähig.<br />

Der Ausbau einer schiffbaren Verbindung ist aus touristischer Sicht nur für<br />

motorisierte Boote auf einem neuen Trassenverlauf sinnvoll. Hier sind<br />

grundsätzlich zwei verschiedene Ausbauszenarien vorstellbar, Szenario 1<br />

nur für motorisierte Sportboote, Szenario 2 auch für Fahrgastschiffe. Der<br />

Unterschied liegt vor allem in der deutlich höheren Nachfragewirksamkeit<br />

für den landseitigen Tourismus bei Szenario 2, denn ohne Fahrgastschiffe<br />

wäre die Erlebbarkeit des Kanals und seiner Bauwerke für die Mehrheit der<br />

Besucher erheblich eingeschränkt und damit deutlich unattraktiver mit<br />

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REPPEL + LORENZ<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Wassertourismuskonzept</strong> für das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong>: Kurzfassung<br />

derFolge geringer Besucherströme. Der zusätzliche Nutzen übersteigt daher<br />

deutlich die Mehrinvestitionen, zumal die Folgekosten identisch sind und es<br />

in Bezug auf die Umsetzungsfähigkeit keine Unterschiede gibt.<br />

Für die weitere Diskussion sollte vor diesem Hintergrund die Frage des<br />

Ausbauumfangs keine Rolle mehr spielen. Es gilt: Entweder wird das<br />

Projekt in der großen Ausbauvariante realisiert oder ganz davon<br />

Abstand genommen.<br />

Abweichend zum jetzigen Verlauf des Wallensteingrabens<br />

wird folgender Trassenverlauf vorgeschlagen:<br />

Der geplante Kanal nutzt nur bis zum Lostener See das Bett<br />

des Wallensteingrabens. Am nördlichen Ende des Lostener<br />

Sees trennt sich der Wallensteingraben von dem geplanten<br />

Wallensteinkanal. Die Kanaltrasse verläuft abschnittsweise<br />

nahezu parallel zur Bahnlinie Bad Kleinen – Wismar und im<br />

weiteren Verlauf östlich der Ortschaften Moidentin und<br />

Dorf Mecklenburg. Anschließend wird die Hufenwiese nahe<br />

Rosenthal überquert. Die weitere Trassenführung entspricht<br />

dem Vorschlag des Bauamtes Wismar. Hiernach verläuft der<br />

Wallensteinkanal an der westlichen Grenze des Naturschutzgebietes<br />

„Teichgebiet Wismar Kluß“ durch die Lübsche<br />

Torweide und mündet an der Stirnseite des Westhafens in<br />

die Ostsee.<br />

Die Festlegung der Kanaltrasse erfolgte unter Ausnutzung<br />

vorhandener topographischer Gegebenheiten. Zwangspunkte<br />

wie beispielsweise die Querungen vorhandener Trassen der<br />

Deutschen Bahn AG und der Bundesautobahn A 20 wurden<br />

beachtet. Die genannten Zwangspunkte begrenzen die maximale<br />

Durchfahrtshöhe (4,00 m) auf Grund festliegender<br />

Konstruktionsunterkanten vorhandener Bauwerke.<br />

▷ Technische Voraussetzungen / Notwendige Maßnahmen:<br />

▶ Ausbau des bestehenden Wallensteingrabens als Wallensteinkanal<br />

für das vorgesehene Bemessungsschiff (Groß-Finow-Maßkahn,<br />

Länge: 41,50 m, Breite: 5,10 m, Tiefgang: 1,75 m) bis zum<br />

Lostener See.<br />

▶ Der Höhenunterschied zwischen der oberen und mittleren Kanalhaltung<br />

von 26,70 m wird durch ein zwischen Dorf Mecklenburg<br />

und der Bundesautobahn A20 angeordnetes Hebewerk überwunden.<br />

▶ Insgesamt ist der Neubau von neun Brücken, vier Wehren, zwei<br />

Kanaltunnel und einem Dükerbauwerk im Verlauf der geplanten<br />

Kanaltrasse erforderlich.<br />

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<strong>Regionales</strong> <strong>Wassertourismuskonzept</strong> für das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong>: Kurzfassung<br />

▷ Investitions- und Unterhaltungskosten:<br />

▶ Nettobaukosten: 98,56 Mio. € (zum Vergleich kanugerechter<br />

Ausbau des jetzigen Wallensteingrabens 21. Mio. €)<br />

▶ Baunebenkosten ca. 11% der Nettobaukosten<br />

▶ Jährliche Unterhaltungskosten ca. 826.320 netto zzgl. Personalkosten<br />

von ca. 75.000 bis 115.000 Euro (Saisonbetrieb oder<br />

ganzjährige Beschäftigung)<br />

(Genauere Darstellung der Berechnung in der Anlage zur Langfassung)<br />

▷ 8. Unter der Voraussetzung, dass der Wallensteinkanal zu einem<br />

Hauptanziehungspunkt und touristischem Markenzeichen von<br />

Mecklenburg-Vorpommern entwickelt wird, lassen sich mit dem<br />

Kanal erhebliche wirtschaftliche Effekte für die Region und<br />

Mecklenburg-Vorpommern erzielen.<br />

Die Herstellung einer schiffbaren Verbindung zwischen Schwerin und<br />

Wismar würde zu einer deutlichen wirtschaftlichen Belebung der Region<br />

mit Ausstrahlungswirkungen auf das gesamte Land Mecklenburg-<br />

Vorpommern führen. Dabei resultieren die wirtschaftlichen Effekte<br />

1. aus dem Bau der Wasserstraße (zeitlich begrenzte Effekte)<br />

▶ Einkommenseffekt von rund 26,6 Mio. € (Berechnung siehe<br />

Langfassung)<br />

2. aus der laufenden Instandhaltung und dem Betrieb (dauerhaft)<br />

▶ Einkommenseffekt von rund 377.336 € (Berechnung siehe<br />

Langfassung)<br />

3. aus den Ausgaben der Besucher (dauerhaft)<br />

▶ zwischen 15.8 Mio. und 20.8 Mio. € (Berechnung siehe<br />

Langfassung)<br />

Für die Berechnung der Wirtschaftlichkeit der Investition „Wallensteinkanal“<br />

wurde die Methode der Kapitalwertberechnung verwendet. Diese<br />

zeigt auf, ob eine Investition über den Prognosezeitraum betrachtet rentierlich<br />

ist. Dabei werden die ermittelten Einkommenseffekte aus Bau, Unterhaltung,<br />

Betrieb und touristischen Ausgaben den Investitions-, Unterhaltungs-<br />

und Betriebskosten gegenübergestellt. Dies erfolgt für jedes Prognosejahr<br />

entsprechend der angenommenen Entstehung der Einkommen und<br />

Ausgaben. Um die zeitlich verteilten Wirkungen miteinander vergleichen<br />

zu können, sind alle Werte mit einem festen Kalkulationszinssatz auf einen<br />

einheitlichen Bezugspunkt abzuzinsen (diskontieren). Der Kapitalwert ist<br />

dann die Differenz aus der Summe der abgezinsten Einkommenseffekte und<br />

der Summe der abgezinsten Investitions-, Unterhaltungs- und Betriebskosten.<br />

▶ Ist der Kapitalwert gleich Null, so ist bis zum Ende des Prognosezeitraumes<br />

kein über die Kosten und die angenommene Verzinsung hinausgehender<br />

Investitionsgewinn zu erzielen.<br />

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REPPEL + LORENZ<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Wassertourismuskonzept</strong> für das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong>: Kurzfassung<br />

▶ Ist der Kapitalwert kleiner als Null, so ist die Investition nicht rentierlich.<br />

Bis zum Ende des Prognosezeitraumes können das eingesetzte<br />

Kapital und die Zinsen nicht refinanziert werden.<br />

▶ Ist der Kapitalwert größer als Null, so ist bis zum Ende des Prognosezeitraumes<br />

ein über die Kosten und die angenommene Verzinsung<br />

hinausgehender Investitionsgewinn in Höhe des Kapitalwertes zu<br />

erzielen.<br />

Unter den gesetzten Prämissen (Nachfrageprognosen und Investitions- und<br />

Unterhaltungskostenberechnung) kann das Vorhaben nach 21-jähriger<br />

Betriebszeit einen über die Investitions-, Unterhaltungs- und Betreibungskosten<br />

sowie eine Verzinsung von 3 % hinausgehenden Investitionsgewinn<br />

in Höhe von rund 90,8 Mio. € in Variante 1 und rund 148,8 Mio. € in Variante<br />

2 erwirtschaften! Dies gilt allerdings nur aus regionalwirtschaftlicher<br />

und nicht aus privatwirtschaftlicher Sicht, da die Einnahmen der Region<br />

und nicht dem Investor direkt zu Gute kommen.<br />

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REPPEL + LORENZ<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Wassertourismuskonzept</strong> für das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong>: Kurzfassung<br />

3. Wassertouristisches Leitbild<br />

3.1. Entwicklungsstufen<br />

Im Sinne einer anzustrebenden Vision gibt das Leitbild Richtung und<br />

Orientierung für die wassertouristische Entwicklung des Reviers vor und<br />

bildet damit die Grundlage für die weiteren wassertourismusrelevanten<br />

Aktivitäten der Region. In diesem Verständnis ist eine schiffbare Verbindung<br />

zur Ostsee in der großen Ausbaustufe ein elementarer Bestandteil<br />

des wassertouristischen Leitbildes der Region, unabhängig davon, ob es<br />

tatsächlich gelingt, diese zu realisieren.<br />

Gleichwohl darf im Hinblick auf den hohen Unsicherheitsfaktor bei der<br />

Realisierung einer schiffbaren Verbindung zur Ostsee das Leitbild nicht<br />

ausschließlich auf diese Zielstellung reduziert werden. Es muss im Interesse<br />

der Region liegen, die vorhandenen wassertouristischen Potenziale auch<br />

ohne eine schiffbare Verbindung optimal auszuschöpfen, auch wenn diese<br />

deutlich geringer ausfallen.<br />

Für die weitere wassertouristische Entwicklung können vor dem Hintergrund<br />

dieser Überlegungen nur beide Zielsetzungen verfolgt werden. Beide<br />

Entwicklungsziele stehen nicht im Gegensatz zueinander, sondern verkörpern<br />

verschiedene Entwicklungsstufen des Wassertourismus und bedingen<br />

einander.<br />

Nachfrage- und Angebotsentwicklung<br />

Leitbild<br />

Entwicklungsstufe 2<br />

mit Wallensteinkanal<br />

Entwicklungsstufe 1<br />

ohne Wallensteinkanal<br />

3.2. Inhaltliche Schwerpunkte des Leitbildes<br />

Wie aus der Potenzialanalyse deutlich geworden ist, stellt das wenig klare<br />

wassertouristische Profil der <strong>Schweriner</strong> Seenlandschaft ein zentrales<br />

Hemmnis für die wassertouristische Entwicklung dar. Weder nach innen<br />

noch nach außen wird deutlich, für welche Inhalte / Erlebnisse die Gewässer<br />

stehen und was das Revier von anderen Binnengewässerrevieren in MV<br />

abhebt. Vor allem in der Außendarstellung wird durch die starke Betonung<br />

von Natur und Landschaft der Eindruck einer Kopie der Mecklenburgischen<br />

Großseen erweckt. Gerade um aus dem Schattendasein hinter den wasser-<br />

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REPPEL + LORENZ<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Wassertourismuskonzept</strong> für das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong>: Kurzfassung<br />

touristischen „Boomrevieren“ in MV herauszukommen und auf dem Markt<br />

überhaupt als eigenständiges Revier wahrgenommen zu werden, ist ein<br />

eigenständiges Profil mit inhaltlichen Schwerpunkten unverzichtbar. Es ist<br />

wenig erfolgversprechend, wenn für dieses Profil Inhalte herangezogen<br />

werden, die andere besser verkörpern (können). Vor diesem Hintergrund<br />

macht es wenig Sinn, das Thema „naturbelassene (Gewässer-)Landschaft“<br />

zu stark in den Vordergrund zu stellen, auch wenn die Region diesbezüglich<br />

einiges zu bieten hat.<br />

Die Vorteile der Region liegen aber in erster Linie im Landgang und hier<br />

vor allem im kulturellen Erlebnis und den Freizeitmöglichkeiten. Unabhängig<br />

von einer schiffbaren Verbindung zur Ostsee sollte zukünftig in<br />

bewusster Abgrenzung zu den Mecklenburgischen Großseen und der<br />

Kleinseenplatte im Zusammenhang mit dem Wassertourismus insgesamt<br />

die Betonung stärker auf das Kulturerlebnis und das sportlich-aktive<br />

Erlebnis gelegt werden. Gerade das sportliche Image wird durch die lange<br />

Tradition der <strong>Schweriner</strong> Seen als Regattarevier mit nach wie vor zahlreichen<br />

auch überregional bedeutenden Wassersportveranstaltungen ideal<br />

unterstützt.<br />

Ohne eine Kanalverbindung zur Ostsee ist es noch wichtiger, die Schnittstelle<br />

Wasser / Stadterlebnis Schwerin herauszustellen. Schwerin hat für die<br />

wassertouristische Entwicklung des Sees die zentrale Magnetfunktion. Der<br />

wasserseitigen Entwicklung der Stadt muss vor diesem Hintergrund die<br />

höchste Priorität eingeräumt werden. Dazu zählen v. a. eine attraktivere<br />

wasserseitige Erschließung der Stadt für Sportboote und die Erhöhung der<br />

Erlebbarkeit der Gewässer und Uferbereiche.<br />

3.3. Positionierung<br />

Wie in der Potenzialanalyse herausgearbeitet wurde, reichen die Potenziale<br />

ohne eine schiffbare Verbindung für eine Positionierung als mehrtägiges<br />

Zielrevier für Bootsurlauber analog z. B. der Müritzregion oder der Kleinmecklenburgischen<br />

Seenplatte nicht aus. Die Positionierung als Revier für<br />

Bootsurlauber sollte daher in erster Linie als attraktives Ergänzungsrevier<br />

im Rahmen eines Bootsurlaubes auf dem Mecklenburgischen Binnengewässersystem<br />

erfolgen.<br />

Mit einer schiffbaren Verbindung wären nicht nur weitaus größere Angebots-<br />

und Nachfrageeffekte, sondern auch eine veränderte Positionierung<br />

verbunden. Aufgrund der weitaus besseren Potenziale ist durch die zusätzlichen<br />

Gewässerpotenziale durch die Überwindung des Sackgassencharakters<br />

eine Positionierung als Zielrevier für den Bootsurlaub möglich.<br />

Zudem würde mit der Stadt Wismar ein zweiter Besuchermagnet hinzukommen.<br />

Die Positionierungselemente der Stufe 1 werden damit nicht<br />

falsch, bekommen aber mit Blick auf das Alleinstellungsmerkmal „einzige<br />

schiffbare Verbindung zur Ostsee in MV“ eine andere Gewichtung, wie die<br />

folgende Tabelle zeigt.<br />

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REPPEL + LORENZ<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Wassertourismuskonzept</strong> für das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong>: Kurzfassung<br />

Mit Wallensteinkanal (Entwicklungsstufe 2) Ohne Wallensteinkanal (Entwicklungsstufe 1)<br />

1. Als mehrtägiges Zielrevier für Bootsurlauber<br />

und als Durchfahrtsrevier von und zur Ostsee<br />

Positionierungselemente:<br />

▶ Alleinstellungsmerkmal: einziges Tor in<br />

MV zur Ostsee (und umgekehrt) mit der<br />

Kombination Binnensee und Ostsee<br />

(<strong>Schweriner</strong> See – Wismarbucht)<br />

▶ Einzigartige Fahrt auf dem Wallensteinkanal<br />

mit Schiffshebewerk<br />

▶ Attraktive wassertouristische Städteachse<br />

Schwerin – Wismar<br />

2. Als Ferienziel für (Wassersport-)Urlaub am<br />

<strong>Schweriner</strong> See<br />

3. Als überregionales Ausflugsziel mit Wallensteinkanal<br />

/ Schiffshebewerk als Besuchermagnet<br />

Effekte Nachfrageseite:<br />

▶ Erhebliche Steigerung der Nachfrage durch<br />

Bootsurlauber sowohl auf <strong>Schweriner</strong> Innen-<br />

als auch Außensee (v. a. Wasserwanderer mit<br />

Segelbooten sowie Hausbooten / Motoryachten)<br />

▶ Neue Zielgruppe Bootsurlauber von den<br />

Binnengewässern zur Ostsee und umgekehrt<br />

▶ Deutliche Verlängerung der Aufenthaltsdauer<br />

durch Zielrevierfunktion (3 Tage und mehr)<br />

▶ Nachfragesteigerung von Urlaubern am Wasser<br />

durch höhere überregionale Aufmerksamkeit<br />

Effekte Angebotsseite:<br />

▶ Bootstourismus und Urlaub am Wasser gleichgewichtig<br />

▶ Ausbau der wassertouristischen Infra- und<br />

Angebotsstruktur in größerem Umfang sowohl<br />

in qualitativer, aber auch in quantitativer<br />

Hinsicht. Deutliche Erweiterung der Anzahl<br />

der Liegeplätze in allen Seebereichen, v. a.<br />

aber <strong>Schweriner</strong> Außensee sowohl für Dauer-<br />

als auch Gastlieger.<br />

1. Positionierung als attraktives Ergänzungsrevier<br />

im Rahmen eines Bootsurlaubs auf<br />

Mecklenburgischen Binnengewässern<br />

Positionierungselemente:<br />

▶ „Leuchtturm“ Schwerin als Zugpferd<br />

(das Ziel lohnt sich)<br />

▶ Gemeinsam mit der MEW<br />

(der Weg, die Strecke lohnt sich)<br />

▶ Gewässergröße, wenig überlaufen<br />

(im Vergleich zu wassertouristischen<br />

Boomregionen)<br />

2. Als Ferienziel für Aktiv-(Wassersport)Urlaub<br />

am <strong>Schweriner</strong> See<br />

3. Als regionales Ausflugsziel für Urlauber in<br />

der Region<br />

Effekte Nachfrageseite:<br />

▶ Schrittweiser Anstieg von Bootsurlaubern, die<br />

Schwerin als Etappenziel mit in ihren Urlaub<br />

einbinden (v. a. Wasserwanderer mit Segelbooten<br />

sowie Hausbooten / Motoryachten),<br />

insbesondere auf dem <strong>Schweriner</strong> Innensee<br />

▶ Nur geringe Verlängerung der Aufenthaltsdauer<br />

zu erwarten (kaum länger als 1,5 Tage)<br />

▶ Kurz- bis mittelfristig leichte Nachfragesteigerung<br />

bei Urlaubern am Wasser, im<br />

Anschluss keine größeren Nachfragesteigerungen<br />

zu erwarten<br />

Effekte Angebotsseite:<br />

▶ Urlaub am Wasser weitaus höhere Bedeutung<br />

als Bootstourismus<br />

▶ Nur punktuelle und schrittweise Erweiterung<br />

der Liegeplatzkapazitäten, in erster Linie am<br />

<strong>Schweriner</strong> Innensee und für Dauerlieger,<br />

Erweiterung des wassertouristischen Angebots<br />

ebenfalls nur in kleinen Schritten<br />

▶ Attraktivitätssteigerung der Zufahrtsstrecken<br />

deutlich wichtiger, als mit Wallensteinkanal<br />

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REPPEL + LORENZ<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Wassertourismuskonzept</strong> für das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong>: Kurzfassung<br />

Schlüsselstrategien für die weitere wassertouristische Entwicklung<br />

Die folgenden Strategien zeigen die Wege auf, die zur Realisierung des<br />

Leitbildes eingeschlagen werden müssen:<br />

1. Vermarktung des Sees als eigenständiges Wassersportrevier <strong>Schweriner</strong><br />

Seenlandschaft<br />

2. Schaffung übersichtlicher und klarer Anlegesituationen für Bootsurlauber<br />

3. Ausweitung der wassertouristischen Angebots- und Servicepalette<br />

4. Ortsübergreifende, <strong>Schweriner</strong> Innen- und Außensee umfassende<br />

wassertouristische Entwicklung<br />

5. Nutzer- und bedarfsgerechte Anlegestellen an allen wichtigen wassertouristischen<br />

Standorten<br />

6. Attraktivitätssteigerung der Zufahrtsstrecken zum <strong>Schweriner</strong> See<br />

7. BUGA als Schwungrad für die wassertouristische Entwicklung nutzen<br />

8. Bau einer auch für Fahrgastschiffe nutzbaren Kanalverbindung<br />

„Wallensteinkanal“ zwischen <strong>Schweriner</strong> Außensee und Wismar Bucht<br />

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REPPEL + LORENZ<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Wassertourismuskonzept</strong> für das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong>: Kurzfassung<br />

4. Handlungsprogramm<br />

4.1. Maßnahmen<br />

= sehr wichtig, = etwas wichtig<br />

1. Profilierung als eigenständiges Wassersportrevier<br />

Maßnahme Priorität<br />

1. Festschreibung des Reviernamens <strong>Schweriner</strong> Seenlandschaft und dessen verbindliche<br />

Kommunikation in allen touristischen Broschüren (auch privater Verlage) unter Berücksichtigung<br />

einer einheitlichen Gestaltung des Schriftzuges<br />

2. Inhaltliche Profilierung (für Bootsurlaub gemeinsam mit MEW) gegenüber Mecklenburgischen<br />

Großseen und Seenplatte<br />

3. Neuordnung und Überarbeitung der relevanten Printmaterialien in Bezug auf die<br />

genannten Punkte. Angestrebt werden sollte zukünftig auf Grundlage der jetzigen Broschüre<br />

ein gemeinsamer Urlaubskatalog <strong>Schweriner</strong> Seenlandschaft der Stadtmarketing<br />

GmbH und des Fremdenverkehrsvereins.<br />

4. Unter www.schweriner-seenlandschaft.de alle wichtigen nautischen und touristischen<br />

Informationen kommunizieren., möglichst Einbindung in vorhandene Strukturen<br />

Inhaltliche Weiterentwicklung und Ergänzung der vorhandenen Präsentation der<br />

Stadtmarketing GmbH.<br />

5. Wasserwanderkarte <strong>Schweriner</strong> See einschließlich MEW mit allen wichtigen nautischen,<br />

bootsspezifischen Informationen (Gewässertiefe / Untiefen, alle wichtigen<br />

Anleger mit Gastliegeplätzen, Bojen usw.) und touristischen Informationen (Freizeitwegeführung,<br />

Sehenswürdigkeiten, Camping usw.)<br />

6. Zusammenführung attraktiver Angebote des Reviers im Rahmen einer <strong>Schweriner</strong>-Seenlandschaft-Card<br />

analog zur Müritzcard unter Einbeziehung der MEW mit Bonus- und<br />

Rabattleistungen rund um den (Wasser-)Tourismus<br />

7. Begrüßungstafel am Eingang <strong>Schweriner</strong> See (Brücke an der Alten Fähre Mueß, evtl.<br />

zusätzlich am Eldedreieck, Schleuse Banzkow und Brücke in Plate)<br />

8. Einheitliche Infopunkte / -tafeln zur <strong>Schweriner</strong> Seenlandschaft an allen wichtigen<br />

wassertouristischen Empfangsräumen mit landseitigen touristischen Infos (auch zum<br />

ÖPNV) und zum Wassertourismus (v. a. Sportboothäfen, Wasserwanderrastplätze)<br />

2. Ausweitung der wassertouristischen Angebots- und Servicepalette<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Maßnahme Priorität<br />

9. Entwicklung des Standorts „Altes Klärwerk“ zum Wassersportzentrum „<strong>Schweriner</strong><br />

See“ mit möglichst umfassenden Servicemerkmalen für Boote und Bootsurlauber,<br />

Sportboothafen, Charterbasis, Ferienwohnen (evtl. auch schwimmende Häuser) etc.<br />

10. Ansiedlung einer überregional vernetzten Charterbasis mit Haus- und Segelkajütbooten<br />

(v. a. Jollenkreuzer), auch für Einwegfahrten (siehe Projektpass)<br />

<br />

<br />

20


REPPEL + LORENZ<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Wassertourismuskonzept</strong> für das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong>: Kurzfassung<br />

Maßnahme Priorität<br />

11. Ausweitung der Angebote Surfen und sportliches Jollen- und Katsegeln (v. a. Campingplätze<br />

am Ostufer und Ferienpark Seehof) sowie stärkere Außendarstellung / Bewerbung<br />

der <strong>Schweriner</strong> Seenlandschaft als sportliches Surf- und Segelrevier<br />

12. Kombination land- / wasserseitiger touristischer Angebote im Rahmen von Pauschalangeboten,<br />

insbesondere auch mit Blick auf den Hamburger Markt und Ostseeurlauber<br />

13. Ansiedlung einer Wassertankstelle (unverzichtbar für die Entwicklung des Bootstourismus,<br />

gerade durch Sackgassencharakter)<br />

14. Ruderbootverleih am Burgsee (auch mit Blick auf BUGA) und Pfaffenteich (im Zusammenhang<br />

mit Gastronomie am Südufer) anbieten<br />

15. Entwicklung von „Urlaub im Bootshaus“ zu einem Markenzeichen für Urlaub am<br />

Wasser in der <strong>Schweriner</strong> Seenlandschaft (siehe Projektpass)<br />

16. Stärkere Einbindung von Wassersportveranstaltungen in die touristische Angebotsgestaltung<br />

und Vermarktung (siehe Projektpass)<br />

17. Etablierung einer Wassersport-Höhepunktveranstaltung mit überregionaler<br />

Ausstrahlung und hoher Imagebildung (siehe Projektpass)<br />

18. Projekt SEENATOUR als Angebot für Naturerlebnisse in der <strong>Schweriner</strong> Seenlandschaft<br />

seeumfassend kommunizieren<br />

19. Angebote für Bootstransporte vom <strong>Schweriner</strong> See zur Ostsee (nur ohne Wallensteinkanal)<br />

3. Ortsübergreifende wassertouristische Entwicklung des <strong>Schweriner</strong> Innen- und Außensees<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Maßnahme Priorität<br />

20. Regelmäßige Abstimmung aller Anrainergemeinden im Rahmen einer jährlichen<br />

Abstimmungsrunde zum Wassertourismus unter Federführung der Stadt Schwerin<br />

21. Partnerschaftliche Entwicklung mit unterschiedlichen Interessengruppen im Rahmen<br />

regelmäßiger Abstimmungsgespräche<br />

22. Qualifizierung der Tourismusmitarbeiter (Stadtinformation, Ferieneinrichtungen usw.)<br />

in Bezug auf Wassertourismus (grundsätzlich zum Thema und speziell zur Region)<br />

23. Bessere Vernetzung des <strong>Schweriner</strong> Innen- und Außensees durch höhere Durchlässigkeit<br />

v. a. für Segelboote (mit Wallensteinkanal unverzichtbar)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

ohne<br />

Wallensteinkanal<br />

<br />

mit<br />

Wallensteinkanal<br />

24. Enge Zusammenarbeit mit der MEW <br />

25. Jährliche gemeinsame Saisoneröffnung an wechselnden Standorten <br />

21


REPPEL + LORENZ<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Wassertourismuskonzept</strong> für das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong>: Kurzfassung<br />

4. Nutzer- und bedarfsgerechte Anlegestellen an allen wassertourismusrelevanten Standorten<br />

Maßnahme Priorität<br />

26. Errichtung / Sanierung / Erweiterung von Sportbootliegestellen (Genaueres siehe<br />

Standorttabelle in der Langfassung):<br />

▶ Neuer Anleger Alte Fähre in Mueß<br />

▶ Neuer Anleger in Mueß beim Fischereibetrieb (auch für Freilichtmuseum nutzbar)<br />

▶ Sanierung Steganlage Gaststätte Ostseite Zippendorfer Strand<br />

▶ Sicherstellung einer kontinuierlichen Nutzung und Öffnung der Steganlage in<br />

Zippendorf als offiziellen Wasserwanderrastplatz (möglichst mit Bootsverleih)<br />

▶ Kurzzeitliegeplätze für Bootstouristen am Stadthafen „Am Beutel“<br />

27. Entwicklung Sportboothafen im Zusammenhang mit Wassersportzentrum am Standort<br />

Altes Klärwerk<br />

28. Teilsanierung (v. a. Uferbefestigung) des Hafens Kaninchenwerder <br />

29. Instandsetzung Hafen Paulsdamm (Hafenbecken befestigen) und Anlegemöglichkeit für<br />

Sportboote im Eingangsbereich des Kanals zum <strong>Schweriner</strong> Außensee (wichtig zum<br />

Mastlegen / -stellen )<br />

30. Anlegesituation beim Anglerverein in Lübstorf verbessern, v. a. deutlicher Hinweis auf<br />

Gastlieger und Tiefgang bereits am Hafeneingang<br />

31. Integration von Sportbootliegeplätzen im Rahmen eines Fahrgastschifffahrtsanlegers in<br />

Wiligrad<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

32. Wiedereröffnung und Sicherstellung der Betreibung Wasserwanderrastplatz Gallentin <br />

33. Ausweitung der Liegeplatzkapazitäten in Hohen Viecheln. Prüfung der Errichtung eines<br />

Wasserwanderrastplatzes.<br />

34. Befestigte Steganlage für größere Schiffe in Flessenow <br />

35. Bau eines Wellenschutzes (Mole) zur permanenten Nutzung des Hafens (Aufhebung der<br />

Sperrung) in Retgendorf<br />

<br />

<br />

<br />

ohne<br />

Wallensteinkanal<br />

<br />

mit<br />

Wallensteinkanal<br />

36. Realisierung Sportboothafen Leezen mit Gastliegeplätzen <br />

37. Öffentliche Slipstelle am Paulsdamm <br />

38. Errichtung / Sanierung von Anlegestellen für die Fahrgastschifffahrt<br />

▶ Mueß<br />

▶ Bad Kleinen<br />

▶ Wiligrad<br />

▶ Leezen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

22


REPPEL + LORENZ<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Wassertourismuskonzept</strong> für das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong>: Kurzfassung<br />

5. Schaffung übersichtlicher und klarer Anlegesituationen für Bootsurlauber<br />

Maßnahme Priorität<br />

39. Einführung der „Gelben Welle“ an allen Wasserwanderrastplätzen und Sportboothäfen<br />

mit touristischer Bedeutung. Einbindung in die Qualitätsoffensive des LTV (MQM).<br />

40. Deutliche wasserseitige Hinweise auf Gastliegeplätze und ggf. weitere wichtige Informationen<br />

(v. a. Tiefgang) auch bei allen kleineren Wassersportanlagen mit wassertouristischer<br />

Relevanz<br />

6. Attraktivitätssteigerung der Zufahrtsstrecken zum <strong>Schweriner</strong> See<br />

<br />

<br />

Maßnahme Priorität<br />

41. Verbesserung der Durchlässigkeit und Attraktivität der MEW. Ausweitung der Betriebszeiten<br />

in der Saison (keine Ruhezeiten mittags).<br />

42. Pilotprojekt zur dauerhaften Sicherstellung der wassertouristischen Attraktivität der<br />

MEW. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Liberalisierung der Wasserstraßen durch<br />

das WSA Entwicklung innovativer regionaler Lösungsstrategien für nachhaltige touristische<br />

Nutzung der Wasserstraße.<br />

43. Projekt Landart zur Steigerung des Erlebnischarakters des Störkanals und der MEW<br />

(evtl. als dezentrales BUGA-Projekt, siehe Projektpass)<br />

7. Nutzung der BUGA als Schwungrad für die wassertouristische Entwicklung des Reviers<br />

<br />

<br />

<br />

Maßnahme Priorität<br />

44. Hinwendung der Stadt Schwerin zum Wasser, attraktivere Gestaltung der Uferbereiche <br />

45. Einbindung des gesamten Gewässersystems <strong>Schweriner</strong> See, Störkanal und MEW in die<br />

BUGA<br />

46. Entwicklung wassertouristischer Angebote und Produkte im Zusammenhang mit der<br />

BUGA<br />

47. Kultur auf dem Wasser als imagebildendes Element entwickeln (z. B. in Form einer<br />

schwimmenden Bühne)<br />

48. Entwicklung eines BUGA-Projektes auf dem Wasser als Besuchermagnet mit hoher<br />

Außenwirkung z. B. schwimmende Gärten<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

23


REPPEL + LORENZ<br />

<strong>Regionales</strong> <strong>Wassertourismuskonzept</strong> für das <strong>Schweriner</strong> <strong>Seengebiet</strong>: Kurzfassung<br />

8. Realisierung des Wallensteinkanals in der großen Ausbaustufe auch für Fahrgastschiffe<br />

Maßnahme Priorität<br />

49. Gründung eines Fördervereins „Wallensteinkanal“ unter Einbindung aller betroffenen<br />

Gebietskörperschaften und der Wirtschaft, um das Projekt auf allen Ebenen (Land,<br />

Bund, EU) gezielt voranzutreiben<br />

<br />

50. Abstimmung des Projekts mit dem Naturschutz <br />

51. Einbringung des Projekts Wallensteinkanal in die Verhandlungen mit der EU für die<br />

kommende Förderperiode ab 2007 (EFRE, europäischer Fonds für regionale Entwicklung)<br />

52. Erarbeitung eines konkreten Betreiberkonzeptes auf Grundlage des Engagements der<br />

relevanten Gebietskörperschaften (Kommunen, Landkreise)<br />

53.<br />

Vertiefende Untersuchungen zur Ermittlung des voraussichtlichen Wasserbedarfs zur<br />

Aufrechterhaltung des Kanalbetriebes.<br />

<br />

<br />

<br />

4.2. Definition und Ausarbeitung von Projektpässen für wassertouristisch<br />

bedeutsame Vorhaben<br />

In Abstimmung mit der Lenkungsgruppe wurden folgende Projekte<br />

definiert und inhaltlich vertiefend untersucht:<br />

▶ Wassersportzentrum Schwerin für den Standort „Altes Klärwerk“<br />

▶ Ansiedlung Charterbasis und Ausbau Chartertourismus<br />

▶ Attraktivitätssteigerung der Müritz-Elde-Wasserstraße<br />

▶ (Wasser)Tourismus-Card <strong>Schweriner</strong> Seenlandschaft – Müritz-Elde-<br />

Wasserstraße<br />

▶ Touristische Effekte von Wassersportveranstaltungen<br />

▶ Touristisches Angebot „Urlaub in Bootshäusern“<br />

Die inhaltlichen Ausarbeitungen zu den einzelnen Projektpässen können in<br />

der Langfassung nachgelesen werden.<br />

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