Dipl.-Ing. Norbert Bogusch
Dipl.-Ing. Norbert Bogusch
Dipl.-Ing. Norbert Bogusch
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Dipl</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Norbert</strong> <strong>Bogusch</strong><br />
Von der Industrie- und Handelskammer in Bonn/Rhein-Sieg öffentlich<br />
bestellter und vereidigter Sachverständiger für Schäden an Gebäuden<br />
sowie durch EURO-ZERT zertifizierter Sachverständiger<br />
für die Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken<br />
Lehrbeauftragter an der Bergischen Universität Wuppertal<br />
Mehlemer Straße 44<br />
53343 Wachtberg-Niederbachem<br />
Tel: 0228/342575 Fax: 0228/349703<br />
Auftraggeber:<br />
Herr<br />
Peter Stolle<br />
Eichenweg 13<br />
12345 Nirgendwo<br />
Auftrag vom 20.08.2010<br />
Wachtberg, den 04.09.2010<br />
GUTACHTEN ga 0797-2010<br />
für das Objekt<br />
Burgstraße 4 in 12345 Nirgendwo<br />
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Gutachtens darf ohne<br />
meine schriftliche Zustimmung in irgendeiner Form reproduziert<br />
oder auszugsweise verwendet werden.<br />
<strong>Dipl</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Norbert</strong> <strong>Bogusch</strong> Mehlemer Straße 44 53343 Wachtberg<br />
Von der IHK Bonn/Rhein-Sieg öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Schäden an Gebäuden<br />
sowie durch EURO-ZERT zertifiziert für die Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken
Bauschadensgutachten<br />
Wohnhaus Peter Stolle<br />
Burgstraße 4 in 12345 Nirgendwo<br />
GA 0797-2010 Seite 2 von 11<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Auftraggeber und Aufgabenstellung 3<br />
1.1 Auftraggeber 3<br />
1.2 Aufgabenstellung 3<br />
2 Grundlagen des Gutachtens 3<br />
2.1 Unterlagen 3<br />
2.2 Ortstermin 3<br />
2.3 Regelwerke 4<br />
2.4 Literaturquellen 4<br />
3 Objektbeschreibung und allgemeine Angaben zur Situation 4<br />
4 Feststellungen und Beurteilungen 5<br />
4.1 Feststellungen beim Ortstermin 5<br />
4.2 Bewertung der festgestellten Zustände 7<br />
<strong>Dipl</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Norbert</strong> <strong>Bogusch</strong> Mehlemer Straße 44 53343Wachtberg<br />
Vonder IHK Bonn/Rhein-Sieg öffentlich bestellter und vereidigterSachverständiger für Schäden an Gebäuden<br />
sowie für die Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken
Bauschadensgutachten<br />
Wohnhaus Peter Stolle<br />
Burgstraße 4 in 12345 Nirgendwo<br />
GA 0797-2010 Seite 3 von 11<br />
1 Auftraggeber und Aufgabenstellung<br />
1.1 Auftraggeber<br />
Herr<br />
Peter Stolle<br />
Eichenweg 13<br />
12345 Nirgendwo<br />
1.2 Aufgabenstellung<br />
Gemäß Gespräch vom 20.08.2010 hat Herr Stolle mir von Pilzbefall an seinem Haus<br />
in der Burgstraße 4 in Nirgendwo berichtet und mich gebeten, ein schriftliches Gut<br />
achten zu folgenden Fragestellungen zu erstatten:<br />
1. Um welche Art Pilzbefall handelt es sich im KG und EG des Hauses?<br />
2. In welcher Form ist eine Sanierung vorzunehmen?<br />
2 Grundlagen des Gutachtens<br />
2.1 Unterlagen<br />
Durch Herrn Stolle erhielt ich folgende Dokumente:<br />
• Grundrissplan Kellergeschoss<br />
• Grundrissplan Erdgeschoss<br />
• Schnittzeichnung<br />
2.2 Ortstermin<br />
Zur Erstattung des Gutachtens war ein Ortstermin notwendig, der am 20.08.2010 in<br />
der Zeit von 15:00 Uhr bis 16:00 Uhr stattfand.<br />
Teilnehmer:<br />
Herr Peter Stolle Eigentümer des Hauses<br />
Herr <strong>Dipl</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Norbert</strong> <strong>Bogusch</strong> Sachverständiger<br />
Herr Tim <strong>Bogusch</strong>, BA Sachverständigenbüro <strong>Bogusch</strong><br />
<strong>Dipl</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Norbert</strong> <strong>Bogusch</strong> Mehlemer Straße 44 53343 Wachtberg<br />
Vonder IHK Bonn/Rhein-Sieg öffentlich bestellter und vereidigterSachverständiger für Schäden an Gebäuden<br />
sowie für die Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken
GA 0797-2010<br />
2.3 Regelwerke<br />
DIN 18336<br />
DIN 18355<br />
DIN 18356<br />
DIN 1052<br />
DIN 18195<br />
DIN 68800<br />
Bauschadensgutachten<br />
Wohnhaus Peter Stolle<br />
Burgstraße 4 in 12345 Nirgendwo<br />
Abdichtungsarbeiten<br />
Tischlerarbeiten<br />
Parkettarbeiten<br />
Holzbauarbeiten<br />
Bauwerksabdichtungen<br />
Holzschutz im Hochbau<br />
WTA Merkblatt 1-2-91 Echter Hausschwamm<br />
2.4 Literaturquellen<br />
• Tobias Huckfeldt<br />
• Klaus Kempe<br />
• Gilbert Zujest<br />
Hausfäule und Bauholzpilze<br />
Dokumentation Holzschädlinge<br />
Holzschutzleitfaden<br />
Seite 4 von 11<br />
Auf der Grundlage der mir vorliegenden Unterlagen und der Feststellungen während<br />
des Ortstermins erstatte ich das Gutachten wie folgt:<br />
3 Objektbeschreibung und allgemeine Angaben zur Situation<br />
Bild 1: Bei dem Objekt Burgstraße 4 in<br />
Nirgendwo handelt es sich um ein<br />
vermietetes Einfamilienwohnhaus.<br />
Der Eigentümer vermutet Befall<br />
durch einen Holzschädling, was<br />
Gegenstand dieses Gutachtens<br />
ist.<br />
<strong>Dipl</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Norbert</strong> <strong>Bogusch</strong> Mehlemer Straße 44 53343 Wachtberg<br />
Vonder IHK Bonn/Rhein-Sieg öffentlich bestellter und vereidigterSachverständiger für Schäden an Gebäuden<br />
sowie für die Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken
GA 0797-2010<br />
Bauschadensgutachten<br />
Wohnhaus Peter Stolle<br />
Burgstraße 4 in 12345 Nirgendwo<br />
4 Feststellungen und Beurteilungen<br />
4.1 Feststellungen beim Ortstermin<br />
Seite 5 von 11<br />
Die Situation, die ich während des Ortstermins am 20.08.2010 im Hause Burgstraße<br />
4 in Nirgendwo vorgefunden habe, wird wie folgt in Bild und Text dokumentiert:<br />
Bild 2: Das Kinderzimmer im Erdgeschoss<br />
ist mit einem Fertigparkett<br />
verlegt. Hinter der Fußleiste ist in<br />
der äußeren Raumecke ein Pilz<br />
hervor gewachsen. Nach dem<br />
Entfernen einer Fertigparkettdiele<br />
wurde dieser rotbraune Frucht<br />
körper mit weißem Zuwachsrand<br />
freigelegt.<br />
Bild 3: Auf der Rückseite der entfernten<br />
Fußleiste ist hellgraues Pilzmyzel<br />
erkennbar.<br />
Bild 4: Im Kellerraum befindet sich ein<br />
Barausbau. Hier wurde der Holz<br />
ausbau im unteren Wandbereich<br />
bereits durch einen Schreiner<br />
entfernt. Diese Hölzer waren laut<br />
Aussage von Herrn Stolle in<br />
erheblichem Umfang mit Pilz<br />
befallen.<br />
v*v<br />
? -<br />
." V» - . •*. '».<br />
<strong>Dipl</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Norbert</strong> <strong>Bogusch</strong> Mehlemer Straße 44 53343 Wachtberg<br />
Von der IHK Bonn/Rhein-Sieg öffentlich bestellter und vereidigterSachverständiger für Schäden an Gebäuden<br />
sowie für die Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken<br />
J|^^<br />
;<br />
•
GA 0797-2010<br />
Bild 5:<br />
Bild 6:<br />
Bild 7:<br />
Bauschadensgutachten<br />
Wohnhaus Peter Stolle<br />
Burgstraße 4 in 12345 Nirgendwo<br />
Unter dem Kinderzimmer befindet<br />
sich ein Kriechkeller in dem Alt<br />
holz gelagert war, das zwischen<br />
zeitlich entfernt wurde. Im Bereich<br />
der rückwärtigen Giebelwand ist<br />
die Außenwand aus Beton groß<br />
flächig mit Pilzmyzel und Frucht<br />
körpern überwachsen.<br />
Vergrößerung zu Bild 5. Die<br />
orange-roten Fruchtkörper sind<br />
hier deutlich zu erkennen.<br />
Auch die linke Außenwand und<br />
die Betondecke des Kriechkellers<br />
sind mit Myzel und Fruchtkörpern<br />
überwachsen.<br />
Seite 6 von 11<br />
<strong>Dipl</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Norbert</strong> <strong>Bogusch</strong> Mehlemer Straße 44 53343 Wachtberg<br />
Von der IHK Bonn/Rhein-Sieg öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Schäden an Gebäuden<br />
sowie für die Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken
GA 0797-2010<br />
Bild 8:<br />
Bild 9:<br />
Blick auf die Außenansicht der<br />
rückwärtigen Giebelwand des<br />
Wohnhauses. Dieser Wandbe<br />
Bauschadensgutachten<br />
Wohnhaus Peter Stolle<br />
Burgstraße 4 in 12345 Nirgendwo<br />
reich ist mit einer Schieferverklei<br />
dung versehen die auf einer<br />
Holzunterkonstruktion angebracht<br />
worden ist.<br />
Im unteren Bereich wurde die<br />
Verschieferung entfernt. Es ist<br />
erkennbar, dass hier die Holzun<br />
terkonstruktion mit Myzel und<br />
Fruchtkörpern überwuchert ist.<br />
4.2 Bewertung der festgestellten Zustände<br />
Zu Frage 1<br />
Um welche Art Pilzbefall handelt es sich im KG und EG des Hauses?<br />
Seite 7 von 11<br />
Der am Objekt Burgstraße 4 in Nirgendwo festgestellte Pilzbefall weist auf Befall<br />
durch den Echten Hausschwamm hin. Signifikant dafür sind die starken<br />
Myzelstränge, die sich leicht vom Untergrund ablösen lassen und die orange-roten<br />
Fruchtkörper mit weißem Zuwachsrand. Da die Diagnose Echter Hausschwamm<br />
erhebliche Konsequenzen hinsichtlich der erforderlichen Sanierungsmaßnahmen<br />
nach sich zieht, habe ich in Abstimmung mit Herrn Stolle eine Probe des Myzels und<br />
der Fruchtkörper an das Institut für Schädlingsanalyse in Krefeld mit der Bitte um<br />
eine labortechnische Untersuchung geschickt.<br />
<strong>Dipl</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Norbert</strong> <strong>Bogusch</strong> Mehlemer Straße 44 53343 Wachtberg<br />
Von der IHK Bonn/Rhein-Sieg öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Schäden an Gebäuden<br />
sowie für die Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken
GA 0797-2010<br />
Bauschadensgutachten<br />
Wohnhaus Peter Stolle<br />
Burgstraße 4 in 12345 Nirgendwo<br />
Seite 8 von 11<br />
Das Untersuchungsergebnis ist nachstehendem Auszug aus dem Prüfbericht zu<br />
entnehmen:<br />
Untersuchungsbericht Nr. P08080586.A08081586<br />
Auftraggeber: siehe Anschrift<br />
Anzahl Probon: l<br />
Objekt/Bauvorhaben:<br />
Auftrag:<br />
Eingangsdatum:<br />
Probenahme:<br />
Bestimmung holzzerstörender Organismen<br />
Die Probe wurde übersandt<br />
Untersuchungsverfahren: Mikroskopische Untersuchung und Beurteilung des makrosko<br />
pischen Erscheinungsbildes<br />
Originalbezeichnung<br />
Probe Nr.<br />
Probenart<br />
Pilze<br />
Insekten<br />
Sonstiges<br />
Probe<br />
28687<br />
Myzelteile<br />
Befund<br />
Echter Hauaschwamm (Serpula laviymüns)<br />
Dieser Untersuchungsbericht bestätigt meine bereits vor Ort vorgenommene<br />
Diagnose:<br />
Bei dem Pilzbefall handelt es sich um den Echten Hausschwamm!<br />
Zu Frage 2<br />
In welcher Form ist eine Sanierung vorzunehmen?<br />
Der zu den Hausfäulen gehörende „Echte Hausschwamm" zählt zu den gefähr<br />
lichsten holzzerstörenden Pilzen. Dem Fäuletyp nach gehört er zu den „Braunfäulen"<br />
(Destruktionsfäule). Dieser Fäuletyp baut vorwiegend die Cellulose ab, durch das<br />
zurückbleibende Lignin entsteht die Braunfärbung.<br />
Der echte Hausschwamm befällt vorwiegend Nadelholz. Typisches Schadensbild des<br />
zerstörten Holzes ist ein grober Würfelbruch. Im Endstadium der Zerstörung lässt<br />
sich das Holz zwischen den Fingern leicht zu Holzstaub zerreiben.<br />
<strong>Dipl</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Norbert</strong> <strong>Bogusch</strong> Mehlemer Straße 44 53343 Wachtberg<br />
Von der IHK Bonn/Rhein-Sieg öffentlich bestellter und vereidigterSachverständiger für Schäden an Gebäuden<br />
sowie für die Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken
Bauschadensgutachten<br />
Wohnhaus Peter Stolle<br />
Burgstraße 4 in 12345 Nirgendwo<br />
GA0797-2010 Seite 9 von 11<br />
Der echte Hausschwamm braucht lediglich zum Entstehen eine etwas größere Holz<br />
feuchte (30%-60%). Seine besondere Gefährlichkeit ist u.a. darin begründet, dass er<br />
zu seiner weiteren Entwicklung relativ geringe Temperaturen benötigt (3° - 26°) und<br />
auch in der Lage ist trockenes Holz (unter 20 % Holzfeuchte) zu befallen.<br />
Das Oberflächenmyzel des Pilzes ist zunächst weiß, später schmutziggrau. Das<br />
Myzel lässt sich leicht von der Unterlage ablösen. Die Stränge können bis 6 mm dick<br />
werden. Im trockenen Zustand brechen sie knackend wie dünne Äste.<br />
Die Fruchtkörper sind scheibenartig oder konsolförmig; rötlichbraun und mit einem<br />
weißen zentimeterbreiten wulstigen Zuwachsrand versehen. Der Echte<br />
Hausschwamm wird durch Verschleppen und durch Sporeninfektion verbreitet.<br />
Aufgrund seines Aufbaus kann er meterweit von seiner Nahrungsquelle (z. B. Holz)<br />
anorganische Materialien (Mauerwerk, Putz) über- und hinterwachsen. So kommt es<br />
vor, dass Myzelstränge, bei mangelnder Feuchte, in eine Trockenstarre fallen und<br />
noch nach bis zu einem Jahr, bei Feuchtezufuhr, wieder aufleben können. Bei<br />
ständig vorliegenden Temperaturen von 7,5°C und weniger, können Myzelstränge<br />
mehrere Jahre überleben. Noch gefährlicher ist die unkontrollierte Ausbreitung von<br />
Sporen, die sich praktisch überall in der Luft befinden. Unter Laborbedingungen ist<br />
es gelungen noch 20 Jahre alte Sporen zum Auskeimen zu bringen.<br />
Der Echte Hausschwamm ist zwar seit einiger Zeit in Rheinland-Pfalz nicht mehr<br />
anzeigepflichtig, dennoch verliert er dadurch nicht seine große Zerstörungskraft und<br />
muss sehr gewissenhaft entfernt werden.<br />
Die Sanierung des hier vorgefundenen Befalls bedarf sehr umfangreicher Maßnah<br />
men, die von einem erfahrenen Fachmann geplant und überwacht werden müssen.<br />
Die Ausführung darf gemäß Absatz 5.1.5 WTA-Merkblatt nur von qualifizierten Fach<br />
firmen (zum Beispiel: berufsständische Qualifikation) erfolgen. Es sind die Vorgaben<br />
der DIN 68800, Teil 2 (Vorbeugende bauliche Maßnahmen), Teil 3 (Vorbeugender<br />
Chemischer Holzschutz), und insbesondere Teil 4 (Holzschutz; Bekämpfungsmaß<br />
nahmen gegen holzzerstörende Pilze und Insekten) sowie die Hinweise des WTA-<br />
Merkblatts zu berücksichtigen.<br />
Folgende Maßnahmen werden in jedem Fall erforderlich sein:<br />
1. Die Holzböden im Kinderzimmer in die Holzausbauten im Kellergeschoss sind<br />
komplett zu entfernen und zu entsorgen. Gleiches gilt für die Holzunterkonstruk<br />
tion der Schiefverkleidung bis Höhe Erdgeschossdecke.<br />
2. Entfernen sämtlicher Fruchtkörper, Myzelstränge und Sporen<br />
3. Marode und lose Mörtelfugen müssen aus gekratzt und auf durchgewachsene<br />
Myzelstränge untersucht werden.<br />
4. Die Kiesstreifen und die Kantensteine müssen entfernt werden.<br />
<strong>Dipl</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Norbert</strong> <strong>Bogusch</strong> Mehlemer Straße 44 53343Wachtberg<br />
Von der IHK Bonn/Rhein-Sieg öffentlich bestellter undvereidigter SachverständigerfürSchäden an Gebäuden<br />
sowie für die Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken
Bauschadensgutachten<br />
Wohnhaus Peter Stolle<br />
Burgstraße 4 in 12345 Nirgendwo<br />
GA0797-2010 Seite 10 von 11<br />
5. Das Erdreich muss auf Myzelstränge hin untersucht werden. LautWTA-Merkblatt<br />
5.3.1.3 muss die Bodenschicht mindestens 15 bis 25 cm über den befallenen Be<br />
reich hinaus entfernt werden.<br />
6. Das Mauerwerk der Kelleraußenwände und der Außenwände im Erdgeschoss ist<br />
auf Myzelstränge hin zu untersuchen. Marode Fugen müssen ausgekratzt wer<br />
den. Je Quadratmeter Fläche ist ein Stolle aus dem Mauerwerk zu entnehmen<br />
und ebenfalls auf Myzelwachstum hin zu untersuchen. Dabei ist das Mauerwerk<br />
auch auf vorhandene Fehl- und Hohlstellen hin untersuchen, da dies ein Durch<br />
wachsen der Myzelstränge erleichtert. An verputzen Wandflächen (Erdgeschoss)<br />
ist der Verputz abzuschlagen. Die Maßnahmen sind bis 1,50 m über die letzte<br />
Befundstelle hinaus vorzunehmen.<br />
7. Gemäß WTA-Merkblatt 5.3.1.4 dürfen entferntes Pilzmaterial, Holzteile und<br />
sonstige befallene Baustoffe nicht zum Ausgangspunkt eines neuen Befalls<br />
werden. Sie sind daher unverzüglich zu sichern und geordnet zu entsorgen.<br />
Entsorgungsfirmen sind über die Art des Entsorgungsmaterials zu informieren.<br />
8. Die so vorbereiteten Wandflächen (Mauerwerk und Beton) sind dann mit einer<br />
Propangasflamme abzuflammen. Dadurch wird aber nur das auf der Oberfläche<br />
verbliebene Myzel abgetötet.<br />
9. Die Wandflächen sind daher darüber hinaus im Druckinjektionsverfahren zu bear<br />
beiten. Der Abstand der Bohrungen soll waagerecht ca. 35 - 40 cm und vertikal<br />
ca. 25 cm betragen. Bohrungsdurchmesser von 10 bis 20 mm sind üblich. Die<br />
Bohrlöcher sind waagerecht einzubringen, um ein dichtes Schließen der Injekti<br />
onspacker sicher zu stellen. Wichtig dabei ist, dass die Mörtelfugen durchstoßen<br />
werden. Die Bohrungen sind dann mit einem zugelassenen Bekämpfungsmittel<br />
nach Herstellerangabe zu verpressen. Die Bohrlöcher sind danach zu ver<br />
schließen. Es ist aber auch möglich die eingelassenen Packer in Mauerwerk zu<br />
belassen.<br />
10. Abschließend werden die Wandflächen mit einem zugelassenen Bekämpfungs<br />
mittel in zwei Arbeitsgängen geflutet oder im Schaumverfahren bearbeitet.<br />
11. Danach werden die freigelegten Mörtelfugen wieder verfugt und die Putzflächen<br />
neu verputzt und gestrichen. Von einen Neueinbau vor Holzbalken im Keller und<br />
eines Holzbodens (oder Laminatboden) im Kinderzimmer sollte abgesehen wer<br />
den.<br />
<strong>Dipl</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Norbert</strong> <strong>Bogusch</strong> Mehlemer Straße 44 53343Wachtberg<br />
Vonder IHK Bonn/Rhein-Sieg öffentlich bestellterund vereidigterSachverständiger für Schäden an Gebäuden<br />
sowie für die Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken
Bauschadensgutachten<br />
Wohnhaus Peter Stolle<br />
Burgstraße 4 in 12345 Nirgendwo<br />
GA0797-2010 - Seite 11 von 11<br />
Ich versichere, das vorstehende Gutachten parteilos und ohne persönliches Interes<br />
se am Ergebnis verfasst zu haben.<br />
<strong>Dipl</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Norbert</strong> <strong>Bogusch</strong><br />
Wachtberg, den 02.09.2010<br />
Das vorstehende Gutachten umfasst 11 Seiten und wurde in 2 Ausfertigungen für<br />
den Auftraggeber und einer weiteren Ausfertigungen für meine Akten gefertigt.<br />
<strong>Dipl</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Norbert</strong> <strong>Bogusch</strong> MehlemerStraße 44 53343 Wachtberg<br />
Von der IHK Bonn/Rhein-Sieg öffentlich bestellter undvereidigter Sachverständiger fürSchäden an Gebäuden<br />
sowie für die Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken