Hebamme Sage-femme Levatrice Spendrera Hebamme Sage ...
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<strong>Hebamme</strong><br />
<strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong><br />
<strong>Levatrice</strong><br />
<strong>Spendrera</strong><br />
2/2011<br />
Sehr kleine Frühgeborene<br />
Grands prématurés<br />
Foto: Manuela Birrer
NEU<br />
NEU<br />
<br />
<br />
<br />
Für eine optimale Entwicklung der Knochen (Rachitisprophylaxe)<br />
empfiehlt die Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie eine tägliche<br />
Zufuhr von 300-500 IE Vitamin D3 für Säuglinge und Kleinkinder,<br />
egal ob sie gestillt werden oder nicht, und dies zumindest<br />
während dem 1. Lebensjahr. 1)<br />
Vitamin D3 Wild Öl: 1 Tropfen = 667 I.E. Vitamin D3<br />
Vitamin D3 Wild Öl: enthält Vitamin D3 in öliger Lösung<br />
Vitamin D3 Wild Öl: enthält als Lösungsmittel mittelkettige<br />
Triglyceride ohne Allergierisiko<br />
Zus: 1 Tropfen enthält 667 I.E. (16.7μg) Cholecalciferolum in öliger Basis (mittelkettige Triglyceride aus Kokosnuss- und Palmöl, nicht allergen). Ind:<br />
Prophylaxe und Therapie der Rachitis, Osteomalazie, Vitamin-D-Mangel. Dos: Rachitis-Prophylaxe: 1 Tropfen/Tag, Rachitis-Therapie: 2-8 Tropfen, Osteomalzie:<br />
2-8 Tropfen täglich. KI: Hypercalcämie, Hypercalciurie, kalziumhaltige Nierensteine, Sarcoidose, Pseudohypoparathyeroidismus. IA: Phenytoin und<br />
Barbiturate, Thyazid-Diuretika, Herzglykoside. UW: in Folge von Überdosierungen. VK: D. Ausführliche Angaben entnehmen Sie bitte dem Arzneimittelkompendium.<br />
1) Empfehlungen für die Säuglingsernährung 2008, Paediatrica, 19, 19-21, 2008.<br />
Dr. Wild & Co. AG, 4132 Muttenz www.wild-pharma.com
Geschäftsstelle/Secrétariat central<br />
Rosenweg 25C 3000 Bern 23<br />
Tel. 031 332 63 40 Fax 031 332 76 19<br />
info@hebamme.ch<br />
www.hebamme.ch/www.sage-<strong>femme</strong>.ch<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag–Freitag 8.15–12.00/13.30–17.15 Uhr<br />
Heures d’ouverture:<br />
Lundi–Vendredi 8h15–12h 00/13h30–17h15<br />
Offizielle Zeitschrift des<br />
Schweizerischen <strong>Hebamme</strong>nverbandes<br />
Journal officiel de la Fédération<br />
suisse des sages-<strong>femme</strong>s<br />
Giornale ufficiale della Federazione<br />
svizzera delle levatrici<br />
Revista uffiziala da la Federaziun svizra<br />
da las spendreras<br />
109. Jahrgang / 109e année<br />
Erscheint 11mal im Jahr<br />
Parution: 11 éditions par année<br />
Impressum<br />
Verlag/Edition<br />
Schweizerischer <strong>Hebamme</strong>nverband<br />
Fédération suisse des sages-<strong>femme</strong>s<br />
Redaktion/Rédaction/Redazione<br />
Deutschsprachige Redaktion/<br />
Verantwortliche Redaktorin:<br />
Gerlinde Michel, Rosenweg 25 C, 3000 Bern 23<br />
Telefon 031 331 35 20, Fax 031 332 76 19<br />
E-Mail: g.michel@hebamme.ch<br />
Rédaction de langue française<br />
Josianne Bodart Senn, Chemin du Bochet 4a<br />
1196 Gland, téléphone 022 364 24 66,<br />
portable 079 755 45 38,<br />
courriel: j.bodartsenn@sage-<strong>femme</strong>.ch<br />
Redaktioneller Beirat<br />
Inge Loos (il), Sue Brailey (sb), Zuzka Hofstetter (zh),<br />
Lisa Mees-Liechti (lml), Lorraine Gagnaux (lg)<br />
Josée Bernard Delorme (jbd)<br />
Beraterin <strong>Hebamme</strong>nforschung<br />
Dr. phil. Ans Luyben<br />
Redaktionsschluss/Délai de rédaction<br />
Am 1. des Vormonats/Le premier du mois précédent<br />
Gestaltung/Herstellung<br />
Tygraline AG, Bern<br />
Rosmarie Kerschbaumer<br />
Jahresabonnement/Abonnement annuel<br />
Nichtmitglieder/Non-membres Fr. 109.–<br />
inkl. 2,5% MWST/TVA<br />
Ausland/Etranger Fr. 140.–<br />
Einzelnummer/Prix du numéro Fr. 13.20<br />
inkl. 2,5% MWST/TVA + Porto<br />
Die Bezugsdauer verlängert sich jeweils um ein<br />
weiteres Jahr, wenn nicht bis zum 31. Oktober<br />
schriftlich gekündigt wird.<br />
La durée d’abonnement se renouvelle automatiquement<br />
chaque année sauf résiliation par écrit<br />
jusqu’au 31 octobre.<br />
Anzeigenmarketing/Régie d’annonces<br />
KünzlerBachmann Medien AG<br />
Geltenwilenstrasse 8a . 9001 St. Gallen<br />
T 071 226 92 92 . F 071 226 92 93<br />
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Druck/Impression<br />
Vogt-Schild Druck AG<br />
Gutenbergstrasse 1, CH-4552 Derendingen<br />
www.vsdruck.ch<br />
WEMF-beglaubigt<br />
ISSN 1662-5862<br />
Foto: Veronika Schneckenburger<br />
Frühgeburt<br />
Das neonatale<br />
Outcome<br />
Frühgeburtlichkeit ist eine schwerwiegende<br />
Schwangerschaftsstörung in einer Phase,<br />
in welcher sich der Fetus und besonders<br />
sein Gehirn stark entwickeln. Einige Kinder<br />
wachsen selbst nach einer stark verkürzten<br />
Schwangerschaft zu gesunden Erwachsenen<br />
heran. Doch leider ist dies nicht immer<br />
der Fall, Überlebensraten und langfristige<br />
Behinderungen bleiben wichtige neonatologische<br />
Themen. Eine Literaturreview.<br />
Extrem kleine Frühgeborene<br />
Die kritischen ersten<br />
Lebensstunden<br />
Die Überlebensrate extrem kleiner Frühgeborener<br />
ist in den letzten Jahren dank<br />
Steroid- und Surfactant-Anwendungen<br />
angestiegen. Doch das Risiko für schwerwiegende<br />
Erkrankungen mit bleibenden<br />
Folgen ist hoch und stellt grosse Anforderungen<br />
an die Neonatologie, die<br />
Pflege und die bangenden Eltern.<br />
Bei Trennung von Mutter<br />
und Kind<br />
Wie kann die<br />
<strong>Hebamme</strong> konkret<br />
unterstützen?<br />
IN DIESER NUMMER<br />
DANS CE NUMÉRO<br />
7<br />
In der Praxis zeigt sich, dass Mütter von<br />
Frühgeborenen, die wegen neonatologischer<br />
Betreuung von ihren Kindern getrennt<br />
sind, teilweise nicht ihren Bedürfnissen<br />
entsprechend betreut werden.<br />
Zwei studierende <strong>Hebamme</strong>n haben in<br />
ihrer Bachelorarbeit konkrete Handlungsvorschläge<br />
für <strong>Hebamme</strong>n erarbeitet.<br />
4 32<br />
Grande prématurité<br />
Quoi de neuf<br />
en néonatologie?<br />
L’arrivée précoce d’un enfant constitue<br />
toujours un choc pour les parents. Un accompagnement<br />
psychologique et un soutien<br />
moral, des explications et des propositions<br />
personnalisées sont indispensables<br />
pour passer ce cap difficile. En 10 ou 15<br />
ans, le regard sur le grand prématuré a<br />
beaucoup changé.<br />
5e 38<br />
Journée scientifique<br />
Obésité, troubles du<br />
comportement alimentaire<br />
et maternité<br />
Comment reconnaître les différents<br />
troubles alimentaires? Comment aborder<br />
efficacement le sujet du surpoids ou de<br />
l’obésité avec une <strong>femme</strong> enceinte?<br />
Quelles astuces – plutôt que des conseils<br />
directifs – peut-on introduire dans les<br />
cours de préparation à la naissance?<br />
9 Rubriken/Rubriques<br />
Aktuell 2<br />
Mosaik 13<br />
Forum/Bücher 14<br />
SHV/FSSF 17<br />
Sektionen/Sections 25<br />
Fortbildung SHV<br />
Formation FSSF 26<br />
Actualité 30<br />
Mosaïque 40<br />
Stellenangebote<br />
Offres d’emploi 42<br />
<strong>Hebamme</strong>.ch<br />
<strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch 2/2011<br />
1
2 <strong>Hebamme</strong>.ch<br />
2/2011 <strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch<br />
A K T U E L L<br />
Genfer fpH<br />
Protest auf der Strasse<br />
«Sicherheit für Mütter und ihre Kinder!» – «<strong>Hebamme</strong>n ja<br />
– Ehrenamtlichkeit nein» – «Mutterschaft zu 100% vergüten»:<br />
Am 7. Dezember standen 21 frei schaffende <strong>Hebamme</strong>n<br />
der Sektion Genf mit Transparenten und Flugblättern<br />
auf der Strasse und protestierten.<br />
Seit 2006 sind viele Rechnungen<br />
der fpH unbezahlt geblieben,<br />
weil etliche Frauen ihre<br />
Versicherungsprämien nicht<br />
mehr bezahlen konnten. Flugs<br />
wälzten die Krankenversicherer,<br />
allen voran die Helsana,<br />
die Last auf die Leistungserbringenden<br />
ab und vergüteten<br />
in solchen Fällen die bereits<br />
erbrachten Leistungen<br />
nicht mehr. Allein für das Jahr<br />
2009 belaufen sich die nicht<br />
bezahlten Leistungen der Genfer<br />
<strong>Hebamme</strong>n auf 40000<br />
Franken, und früher erbrachte<br />
Leistungen sollen überhaupt<br />
nicht mehr bezahlt werden.<br />
Foto: Emérentienne Cattaneo<br />
Die <strong>Hebamme</strong>n zogen zuerst<br />
zum Kantonalen Gesundheitsdepartement,<br />
wo sie einen<br />
Protestbrief hinterliessen, anschliessend<br />
zu einer Zweigstelle<br />
der Helsana. Hier klebten sie<br />
gut sichtbar Kopien ihrer unbezahlten<br />
Rechnungen an die<br />
Schaufenster. Wir sind überzeugt,<br />
dass die Politik eine Lösung<br />
für das Problem finden<br />
muss und kann. Denn eine<br />
grosse Krankenkasse hat bereits<br />
entschieden, alle unsere<br />
ausstehenden Rechnungen seit<br />
2006 zu vergüten. Man sieht,<br />
es ist ja möglich...<br />
Viviane Luisier<br />
Kontroverse<br />
Ist Paracetamol für Schwangere<br />
gefährlich?<br />
In einer dänisch/finnischen Studie wurden die Auswirkungen<br />
von leichten Analgetika (Aspirin, Entzündungshemmer,<br />
auch Paracetamol) auf die Entwicklung der<br />
männlichen Geschlechtsorgane untersucht.<br />
Studienkohorte waren 2300<br />
schwangere Däninnen und Finninnen.<br />
Insbesondere interessierte<br />
es die Forscher, ob die<br />
Knaben aufgrund der Einnahme<br />
von leichten Analgetika<br />
vermehrt mit Kryptorchismus<br />
zur Welt kamen. In Tierversuchen<br />
ist man auf einen Zusammenhang<br />
zwischen Paracetamol<br />
und endokrinen Störungen<br />
gestossen.<br />
Tatsächlich stellten die Forscher<br />
in der dänischen Kohorte<br />
einen Zusammenhang zwischen<br />
kongenitalem Kryptorchismus<br />
und der Dosis abhängigen<br />
Einnahme von leichten<br />
Analgetika fest, nicht aber in<br />
der Kohorte aus Finnland. Die<br />
Forscher schliessen daraus,<br />
dass sich leichte Analgetika zusammen<br />
mit anderen antiandrogenen<br />
Störfaktoren negativ<br />
auf die Entwicklung der männlichen<br />
Geschlechtsorgane auswirken<br />
können.<br />
Über die Studie ist nun eine<br />
Fachdiskussion entbrannt. Das<br />
französische «Centre de réfé-<br />
Neue Studie aus den Niederlanden<br />
Höhere Mortalität bei <strong>Hebamme</strong>ngeburten?<br />
In den Niederlanden werden die risikoarmen Geburten<br />
grundsätzlich von <strong>Hebamme</strong>n begleitet. Ärzte betreuen<br />
einzig Geburten nach Risikoschwangerschaften, gemäss<br />
einer klaren Indikationenliste. Trotzdem, fand jetzt eine<br />
im BMJ publizierte Studie heraus, ist das Mortalitätsrisiko<br />
bei ärztlich betreuten Risikoschwangerschaften tiefer.<br />
Die Intensivmedizinerin Annemieke<br />
Evers vom Universitätsspital<br />
Utrecht untersuchte die<br />
Daten von mehr als 37000 Geburten<br />
von 2007 und 2008 aus<br />
dem Einzugsgebiet der Klinik.<br />
Die Zahl der perinatalen Todesfälle<br />
war mit 2,62 Fällen auf<br />
1000 Kinder insgesamt gering.<br />
Dennoch errechnete Evers ein<br />
2.33-fach erhöhtes perinatales<br />
Sterberisiko, wenn die Geburt<br />
unter <strong>Hebamme</strong>nleitung begonnen<br />
wurde. Für Schwangere, die<br />
unter der Geburt von einer <strong>Hebamme</strong><br />
zu einem Arzt überwiesen<br />
wurden, war das perinatale<br />
Sterblichkeitsrisiko sogar 3.66fach,<br />
das Risiko einer Überweisung<br />
in die perinatale Intensivklinik<br />
um den Faktor 2.51 erhöht.<br />
In der angelaufenen Diskussion<br />
wird diese höhere<br />
perinatale Sterblichkeit auf Feh-<br />
ler bei der Beurteilung des<br />
Schwangerschaftsrisikos zurückgeführt.<br />
Andere, insbesondere<br />
Forschungshebammen, äussern<br />
methodische Bedenken gegenüber<br />
Evers’ Studie. Es seien alle<br />
intrapartalen und neonatalen<br />
Todesfälle, aber nicht sämtliche<br />
Geburten aus einem Einzugsgebiet<br />
statistisch erfasst worden,<br />
somit könnte die Mortalitätsrate<br />
der <strong>Hebamme</strong>npraxen<br />
künstlich aufgeblasen sein. Vergleiche<br />
man die Mortalitätsrate<br />
in Evers’ Studie mit anderen<br />
Studien, die sich auf nationale<br />
Statistiken stützen, so sei sie<br />
einmal doppelt so hoch, ein anderes<br />
Mal nur um 3.5 Prozent<br />
rence sur les agents tératogènes»<br />
stellt nach Analyse der<br />
Studie methodologische Mängel<br />
fest. Auf eine Kausalverbindung<br />
zwischen der Einnahme<br />
von Paracetamol und gehäuftem<br />
Kryptorchismus könne<br />
nicht geschlossen werden. Nur<br />
bei Frauen, die im 1. und 2. Trimester<br />
während länger als 15<br />
Tagen Paracetamol geschluckt<br />
hätten, habe man solche Fälle<br />
gehäuft festgestellt.<br />
Alice Panchaud vom «Swiss<br />
Teratogen Information Service<br />
STIS» betont, es sei wichtig,<br />
solche Resultate mit Vorsicht<br />
zu behandeln. Nur zu oft würden<br />
Patientinnen und Gesundheitspersonal<br />
unnötigerweise<br />
beunruhigt. Das Paracetamol<br />
bleibe das sicherste Medikament,<br />
eine Kausalität sei nicht<br />
bewiesen. Und auch Fieber<br />
könne potenziell teratogen<br />
wirken.<br />
Kristensen D.M., et al. Intrauterine exposure<br />
to mild analgesics is a risk factor for<br />
development of male reproductive disorders<br />
in human and rat. Hum Reprod.<br />
2010 Nov 8 (Epub ahead of print).<br />
erhöht. Fehlerhafte Berichterstattung<br />
bzw. Datenerfassung<br />
könne demnach nicht ausgeschlossen<br />
werden. Sogar die<br />
Studienautorin und ihre Kollegen<br />
stellen fest, dass ihre «Ergebnisse<br />
unerwartet sind und<br />
weiterer Abklärung bedürfen».<br />
Die Schlussfolgerung, Geburten<br />
unter <strong>Hebamme</strong>nbetreuung führten<br />
zu einem höheren perinatalen<br />
Sterblichkeitsrisiko, erfolgte<br />
demnach wohl verfrüht.<br />
Evers ACC et al. Perinatal mortality and<br />
severe morbidity in low and high risk<br />
term pregnancies in the Netherlands:<br />
prospective cohort study. BMJ 2010 Nov<br />
2; 341: c5639.doi: 10.1136/bmj.c5639.<br />
Deutsche <strong>Hebamme</strong>n Zeitschrift 12/2010,<br />
S. 25–27.
Berner Fachhochschule (BFH)<br />
1. Interdisziplinäre Fortbildung<br />
Im November 2010 fand als Kooperationsveranstaltung<br />
der Frauenklinik Insel Bern und der BFH erstmals eine<br />
interdisziplinäre Fortbildung für <strong>Hebamme</strong>n und GynäkologInnen<br />
zum Thema «Notfälle in der Geburtshilfe» statt.<br />
Notfälle in der Geburtshilfe<br />
stellen hohe Anforderungen<br />
an Ärzte/Ärztinnen und <strong>Hebamme</strong>n:<br />
Die notwendigen<br />
Handlungsabläufe müssen<br />
korrekt und rasch ablaufen,<br />
unter Berücksichtigung klar<br />
definierter Zuständigkeiten<br />
zwischen den beiden Berufsgruppen.<br />
Das Erlernen und<br />
Üben dieser Kompetenzen in<br />
enger Zusammenarbeit der<br />
beiden Professionen war ein<br />
wichtiges Ziel der Fortbildung.<br />
Die 63 Teilnehmenden (2/3<br />
Assistentinnen/Assistenten,<br />
1/3 <strong>Hebamme</strong>n) bewerteten<br />
in der Evaluation den Kurs<br />
sehr positiv (Mittelwert: 5.45)<br />
Die Praxisrelevanz erhielt eine<br />
hohe positive Bewertung<br />
Kritik des DHV<br />
Gebären im Dienste der<br />
Wissenschaft?<br />
Die beteiligten Geburtshelfer<br />
und Radiologen halten es für<br />
eine «Weltpremiere». Der<br />
Deutsche <strong>Hebamme</strong>nverband<br />
DHV spricht von Voyeurismus<br />
im Namen einer seelenlosen<br />
Wissenschaft. Es geht um die<br />
Aufzeichnung einer Geburt<br />
mit dem Kernspintomographen<br />
(MRT) in der Berliner<br />
Charité und der beabsichtigten<br />
Publikation dieser Kernspin-Videos.<br />
Die Inszenierung der «Weltpremiere»<br />
offenbart nach<br />
Meinung der <strong>Hebamme</strong>n viel<br />
vom technokratischen Interesse<br />
am weiblichen Körper<br />
und am Geburtsvorgang. Im<br />
Namen einer fiktiven wissenschaftlichen<br />
Fragestellung werde<br />
suggeriert, es geschähe<br />
zum medizinischen Wohl der<br />
Frauen und ihrer Kinder. Dass<br />
den Frauen, die im Dienste der<br />
Wissenschaft ihre Kinder ungeschützt<br />
gebären und dem<br />
(5.88), die offenen Fragen<br />
wurden mit «Bitte um Wiederholung»<br />
ergänzt. Von Ärzteseite<br />
her kam sogar der Vorschlag,<br />
die an einer Puppe<br />
geübten Skills in ihre Blockmodule<br />
für den FHM Geburtshilfe<br />
und Gynäkologie aufzunehmen.<br />
Die Evaluation zeigt insgesamt,<br />
dass solche interdisziplinäre<br />
Fortbildungen einem<br />
Bedürfnis der Praxis entsprechen.<br />
Die beiden Partner werden<br />
zukünftig in Kooperation<br />
weitere Angebote realisieren.<br />
Isabelle Romano<br />
Dozentin Bachelorstudiengang<br />
<strong>Hebamme</strong> BFH<br />
neugierigen Blick der Öffentlichkeit<br />
preisgeben, eine «kleine<br />
Entschädigung im unteren<br />
dreistelligen Bereich» gezahlt<br />
wird, macht die Sache nicht<br />
unbedingt besser.<br />
«Wir sind davon überzeugt,<br />
dass eine Geburt nur dann<br />
zum Wunder und zur wunderbaren<br />
Begegnung zwischen<br />
Mutter und Kind werden<br />
kann, wenn wir den Frauen<br />
für ihre Niederkunft einen geschützten<br />
Raum bieten und<br />
sie vor Störungen behüten.<br />
Gehörschutz für die Gebärende<br />
und Rückenlage in der offenen<br />
Röhre haben nichts mit<br />
einer natürlichen Geburt zu<br />
tun, offenbaren aber viel über<br />
den Zeitgeist männlich geprägter<br />
Forschung», so Martina<br />
Klenk, Präsidentin des DHV.<br />
Pressemeldung des Deutschen <strong>Hebamme</strong>nverbandes,<br />
9. Dezember 2010.<br />
www.hebammenverband.de<br />
Master of Science in Midwifery<br />
Erfolgreich abgeschlossen<br />
Ursula Hölzli Reid und Marianne<br />
Haueter (Bern) sowie Martina<br />
Gisin (Basel) schlossen ihr<br />
Masterstudium an der Glasgow<br />
Caledonian University im<br />
November 2010 erfolgreich<br />
ab. Im Rahmen des englischsprachigen<br />
Studiums diskutierten<br />
die Absolventinnen<br />
umfangreiche internationale<br />
hebammenrelevante und interdisziplinäre<br />
Literatur und vertieften<br />
die Auseinandersetzung<br />
mit Forschungsmethoden<br />
und Statistik. Der gesamte<br />
Masterstudiengang konnte<br />
online und somit berufsbegleitend<br />
absolviert werden. Er bestand<br />
aus zwölf Modulen, die<br />
sich aus zwei Pflichtmodulen<br />
zu Forschungsmethoden und<br />
Statistik, sechs Wahlmodulen<br />
sowie vier Modulen zur Masterarbeit<br />
zusammensetzen.<br />
Themen der<br />
Masterarbeiten:<br />
– Martina Gisin: Women’s experiences<br />
of acupuncture<br />
during labour at Basel University<br />
Hospital – an exploratory<br />
qualitative research study.<br />
Kontakt: martina.gisin@<br />
gmx.ch<br />
– Ursula Hölzli Reid: Swiss<br />
first-time pregnant women’s<br />
perceptions of the events in<br />
the postnatal period and<br />
early motherhood – a qualitative<br />
descriptive study. Kontakt:<br />
ursula.hoelzli@bfh.ch<br />
– Marianne Haueter: Experiences<br />
of first-time mothers in<br />
Switzerland during the first<br />
4 or 5 months of child’s life –<br />
a qualitative study based on<br />
a phenomenological hermeneutic<br />
approach. Kontakt:<br />
marianne.haueter@bfh.ch<br />
Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte<br />
Ungarn wegen Verbot von<br />
Hausgeburten verurteilt<br />
Der Europäische Gerichtshof<br />
für Menschenrechte in Strasbourg<br />
hat im Dezember 2010<br />
Ungarn wegen des Verstosses<br />
gegen ein Grundrecht verurteilt,<br />
nämlich das Recht auf<br />
freie Wahl des Geburtsorts.<br />
Als eines der wenigen europäischen<br />
Länder verbietet Ungarn<br />
Hausgeburten prinzipiell.<br />
Gesundheitsfachleute, die bei<br />
solchen Aktivitäten erwischt<br />
werden, müssen ein Berufsverbot<br />
und sogar Haftstrafen<br />
befürchten.<br />
Das Europäische Gericht hat<br />
nun den Fall einer Frau behandelt,<br />
die vor einem Jahr offiziell<br />
eine Hausgeburt anmelden<br />
wollte. Als dieses Begeh-<br />
ren abgelehnt wurde, klagte<br />
sie. Das Urteil könnte Bewegung<br />
in den Fall von Ágnes<br />
Geréb bringen. Die <strong>Hebamme</strong><br />
gilt als Aktivistin in Sachen<br />
Hausgeburt in Ungarn. Sie<br />
wurde als «Wiederholungstäterin»<br />
verhaftet und nach zwei<br />
Monaten Untersuchungshaft<br />
kürzlich unter Hausarrest gestellt,<br />
wo sie auf ihren Prozess<br />
wartet.<br />
Mittlerweile hat eine politische<br />
Partei im Parlament eine<br />
Initiative eingereicht. Diese<br />
fordert, die Gesetzeslage derjenigen<br />
der anderen europäischen<br />
Länder anzupassen.<br />
http://www.pesterlloyd.net/2010_41/41<br />
hebamme/41hebamme.html<br />
<strong>Hebamme</strong>.ch<br />
<strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch 2/2011<br />
3
E D I T O R I A L<br />
Was motiviert mich als Pflegefachfrau,<br />
auch nach über 30 Jahren immer noch<br />
auf der Neonatologie zu arbeiten? Ich<br />
habe die Fortschritte der<br />
Spitzenmedizin miterlebt,<br />
immer kleinere unreifere<br />
Frühgeborene werden mir<br />
anvertraut. Auch in der<br />
Pflege haben wir riesige<br />
Fortschritte gemacht –<br />
sie sind meine Motivatoren.<br />
Wahrnehmungs- und entwicklungsfördernde<br />
Pflege ist Teil unserer<br />
Aufgabe, dazu gehören Kängurupflege,<br />
Kinästhetik, Basale Stimulation.<br />
Auch Schmerzerfassung und Schmerzbekämpfung<br />
sind in meiner Pflege<br />
nicht mehr wegzudenken.<br />
Der frühe Einbezug der Eltern in die<br />
Pflege ganz kleiner Kinder wurde sehr<br />
wichtig, und ich bin mir bewusst, dass<br />
ich damit eine riesige Verantwortung<br />
trage und Präventivarbeit verrichte.<br />
Ich unterstütze die Eltern in der<br />
erschwerten Situation mit einem kranken<br />
Frühgeborenen beim Bindungsprozess.<br />
Jedes Mal wenn ich eine Mutter<br />
«an der Hand nehme» beim Erstkontakt<br />
mit ihrem frühgeborenen Kind, gehe<br />
ich mit viel Achtung und Vorsicht an<br />
diese Aufgabe. Der erste Kontakt zum<br />
Frühgeborenen darf in seiner Vulnerabilität<br />
nicht unterschätzt und muss vom<br />
Fachpersonal gut begleitet werden.<br />
Gegen Ende des letzten Jahres stand<br />
ich mit einer Mutter etwa fünf Tage<br />
nach der plötzlichen notfallmässigen<br />
Geburt ihres Kindes an seiner Isolette.<br />
Das Kind war ein extrem Frühgeborenes,<br />
keine 25 Schwangerschaftswochen<br />
alt und kaum 500g schwer. Es benötigte<br />
intensive Behandlung, die Schläuche<br />
und Kabel verdeckten das kleine<br />
Mädchen fast. Seine Mutter öffnete die<br />
Isolette, berührte ganz sanft den winzigen<br />
Kopf, ein Händchen, und nannte<br />
ihr Kind beim Namen, begann leise<br />
zu reden mit ihm. Plötzlich schaute sie<br />
mich an und sagte: Hat meine Tochter<br />
nicht wunderschöne Hände?<br />
Diese Frage machte mich sehr glücklich.<br />
Sie zeigte mir ganz klar, dass hier ein<br />
Bonding stattgefunden hatte, dank<br />
unserer Arbeit, dank unserer Begleitung<br />
der Mutter in dieser schwierigen<br />
Situation.<br />
Veronika Schneckenburger<br />
Dipl. Pflegefachfrau HöFa1 Neonatologie<br />
4 <strong>Hebamme</strong>.ch<br />
2/2011 <strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch<br />
Frühgeburt<br />
Frühgeburtlichkeit ist eine schwerwiegende<br />
Schwangerschaftsstörung in einer Phase, in welcher<br />
sich der Fetus und besonders sein Gehirn stark<br />
entwickeln. Einige Kinder wachsen selbst nach einer<br />
stark verkürzten Schwangerschaft zu gesunden<br />
Erwachsenen heran. Doch leider ist dies nicht immer<br />
der Fall. Deshalb bleiben Überlebensraten und<br />
langfristige Behinderungen wichtige neonatologische<br />
Themen. Eine Literaturreview.<br />
Nicoletta Iacovidou<br />
Marianna Varsami<br />
Angeliki Syggellou<br />
In den USA kommen 11%, in Europa 5<br />
bis 7% und in Kanada zirka 6,5% der<br />
Kinder zu früh zur Welt. Frühgeburten<br />
sind in den Industrieländern für 70% der<br />
neonatalen Mortalität und für 75% der<br />
Morbidität verantwortlich. Sie tragen zu<br />
ernsthaften langfristigen neurologischen<br />
Entwicklungsproblemen, zu Lungendysfunktion<br />
und Sehbehinderungen bei.<br />
Zu Beginn der modernen Neonatologie<br />
galt das Überleben eines früh geborenen<br />
Babys als Erfolg. Später, als das Durchbringen<br />
der sogenannten «Wunderbabys»<br />
nicht länger Ausnahmefall blieb<br />
sondern Routine wurde, erkannte man,<br />
dass viele der überlebenden Kinder bleibend<br />
geschädigt waren. Man musste sich<br />
also auch um das langfristige Outcome<br />
kümmern.<br />
Heute im Zeitalter von Steroiden und<br />
Surfactant ist es anerkannt, dass überlebende<br />
sehr kleine Frühgeborene eine<br />
Rate an neurologischen Schädigungen<br />
aufweisen, die man nicht vom Tisch wischen<br />
darf. Es handelt sich um zerebrale<br />
D O S S I E R<br />
Das Das neonatale neonatale<br />
Lähmungen, geistige Behinderungen,<br />
beeinträchtigte Sinnesfunktionen und<br />
kognitive Defizite, von milden bis zu<br />
schwersten Formen. Oberstes Ziel bei der<br />
Pflege dieser Kinder ist das intakte Überleben,<br />
das heisst ein Überleben ohne<br />
neonatale Morbidität und/oder spätere<br />
Beeinträchtigungen.<br />
Historisches<br />
Vor 1940 war die neonatale Pflege geprägt<br />
von einem «Hände weg»-Denken,<br />
und das Interesse am Schicksal eines zu<br />
früh Geborenen generell tief. Wenige<br />
Kinder mit einem Geburtsgewicht von<br />
Outcome<br />
Outcome<br />
Fotos: Veronika Schneckenburger. Mit freundlicher Genehmigung der Eltern des kleinen Mädchens und der Abteilung für Neonatologie, Inselspital Bern<br />
Dies führte zu grösserem Optimismus<br />
und zur Einrichtung zahlreicher Neonatologiestationen<br />
in den 50er und 60er Jahren.<br />
In den folgenden Jahren trat zutage,<br />
dass Frühgeborene Schädigungen davontrugen,<br />
die auf Interventionen wie<br />
übermässig konzentrierte Sauerstoffgaben<br />
und ototoxische Medikamente<br />
zurückgingen. Dass die Intensivpflege also<br />
zu einer höheren Anzahl behinderter<br />
Kinder führen konnte, war eine neue Erkenntnis.<br />
Obwohl moderne Intensivpflegestationen<br />
eingerichtet wurden und dadurch<br />
sehr viel mehr Kinder überlebten, blieb<br />
das Problem der langfristigen Behinderungen<br />
bestehen und wurde kontrovers<br />
diskutiert.<br />
Schwerwiegende Komplikationen wie<br />
zerebrale Lähmungen, Blindheit, Taubheit<br />
und Entwicklungsstörungen manifestieren<br />
sich normalerweise vor einem<br />
Alter von 18 bis 24 Monaten. Subtilere<br />
Beeinträchtigungen oder solche, die erst<br />
im Schulalter auffallen, können auch<br />
durch äussere Faktoren mit beeinflusst<br />
sein. Konsens herrscht, dass langfristige<br />
Nach-Untersuchungen in geografisch definierten<br />
Regionen für repräsentative und<br />
unparteiische Daten unabdingbar sind.<br />
Inzwischen haben Neonatologieabteilungen<br />
auf der ganzen Welt ihre eigenen<br />
Programme implementiert, um langfristige<br />
Auswirkungen ihrer Intensivpflege<br />
zu evaluieren. Weitere Studien erlaubten<br />
einen immer klareren Einblick auf das<br />
Outcome nach Frühgeburt.<br />
Überlebensraten<br />
Technologische und pharmakologische<br />
Fortschritte der letzten 30 Jahre, wie vermehrte<br />
Überweisungen an Tertiärzentren,<br />
Steroide für die vorgeburtliche Lungenreifung,<br />
Beatmung von Geburt an,<br />
Surfactant-Therapie, neue Beatmungstechniken<br />
und Regionalisierung der Geburtskliniken<br />
resultierten in verbessertem<br />
Management und der substanziell verbesserten<br />
Überlebenschance für sehr<br />
kleine Frühgeborene (
lebensrate betrug 85% aller lebend Geborenen<br />
und 89% bei allen Kindern, die<br />
auf eine Intensivstation verlegt wurden.<br />
Mit steigendem Gestationsalter stiegen<br />
die Überlebenschancen: 31% bei 24<br />
SSW, 78% bei 28 SSW, 97% bei 32 SSW.<br />
Waren die Frühgeborenen klein für ihr<br />
Gestationsalter, Mehrlinge oder Knaben,<br />
so sank die Überlebensrate. Auch hier<br />
trat in 50% der Fälle der Tod ein, nachdem<br />
man sich für den Abbruch bzw. für<br />
gar keine Intensivpflegemassnahmen entschieden<br />
hatte.<br />
Gemäss dem schwedischen Geburtsregister<br />
haben sich die Überlebensraten für<br />
Frühgeborene nach 23 und 24 SSW mehr<br />
als verdoppelt, wenn die Zeitspannen<br />
1989 bis 1991 und 1991 bis 2001 miteinander<br />
verglichen werden. Für Kinder,<br />
die nach 25 SSW auf die Welt kamen,<br />
stieg die Überlebensrate von 54% in der<br />
ersten auf 80% in der zweiten Zeitspanne<br />
an.<br />
Morbidität<br />
Während die neonatale Mortalitätsrate<br />
in den letzten 30 Jahren gesunken ist,<br />
ist die Morbiditätsrate nahezu gleich geblieben.<br />
Die wichtigsten Krankheiten mit<br />
den grössten Auswirkungen auf das<br />
langfristige Outcome und die Entwicklung<br />
der extrem früh Geborenen sind<br />
Hirnschädigungen, bronchopulmonare<br />
Dysplasie (BDP), frühgeburtliche Retinopathie<br />
(ROP), und mangelhaftes Wachstum<br />
als Folge von nekrotisierender Enterocolitis<br />
(NEC), von Operationen oder<br />
Infektionen.<br />
In der EPICure Study litten 18% der<br />
Frühgeborenen unter neurologischen<br />
Entwicklungsstörungen; 17% von ihnen<br />
wiesen auch im Alter von einem Jahr neurologische<br />
Defizite auf. Selbst bei einem<br />
normalen Ultraschall können langfristige<br />
Behinderungen nicht ausgeschlossen<br />
werden, da kleine Zysten oder Läsionen<br />
in der weissen Gehirnsubstanz nicht immer<br />
sichtbar sind.<br />
Die Inzidenz von BDP variiert in den<br />
verschiedenen Outcome-Studien von 53<br />
bis 86% bei 23 SSW, 34 bis 77% bei 24<br />
SSW, und 33 bis 70% bei 25 SSW. BDP ist<br />
mit ungenügender Nahrungsaufnahme,<br />
schwachem Wachstum und wiederholten<br />
Hospitalisationen wegen Lungeninfektionen<br />
assoziiert.<br />
Eine schwere Retinopathie (ROP) kann<br />
zu Blindheit führen. Die Raten variieren je<br />
nach Studie zwischen 18 und 55% bei 23<br />
SSW, 20 und 37% bei 24 SSW, 9 und<br />
27% bei 25 SSW. Neue Therapien haben<br />
die Inzidenz von Blindheit gesenkt, aber<br />
Probleme wie starke Kurzsichtigkeit bleiben.<br />
6 <strong>Hebamme</strong>.ch<br />
2/2011 <strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch<br />
In den letzten Jahren hat das mangelhafte<br />
Wachstum dieser Frühgeborenen<br />
nach der Geburt Aufmerksamkeit erregt,<br />
vielleicht deshalb, weil mehr von ihnen<br />
lange genug überleben, damit es überhaupt<br />
evident werden kann. Mögliche<br />
Ursachen dafür sind: BDP, Probleme bei<br />
der Nahrungsaufnahme wegen NEC,<br />
Operationen und wiederkehrenden Infektionen.<br />
Kinder aus der EPICure Studie,<br />
die vor der 26. SSW geboren wurden,<br />
wogen noch im Alter von 2,5 Jahren signifikant<br />
weniger und hatten einen geringeren<br />
Kopfumfang als die am Termin<br />
geborene Kontrollgruppe. Die meisten<br />
Werte lagen jedoch im Normalbereich.<br />
Auch wenn das Wachstum nachgeholt<br />
werden kann, dauert es bei sehr früh Geborenen<br />
länger, bis es evident wird. Noch<br />
als Erwachsene sind solche Individuen<br />
kleiner als ihre Altersgenossen.<br />
Neurologische Entwicklung<br />
Die mentale und motorische Entwicklung<br />
wird normalerweise mit den Bayley<br />
Scales of Infant Development erfasst. Bei<br />
Kindern, deren frühe kognitive Fähigkeiten<br />
in diesem Assessment schlecht abschneiden,<br />
wird das auch später so bleiben.<br />
Umgekehrt garantiert ein gutes<br />
frühes Abschneiden nicht, dass es für immer<br />
so bleibt.<br />
Laut der EPICureStudy hatten 17% der<br />
Kinder aus einer Gruppe mit medizinischen<br />
Problemen im Alter von einem Jahr<br />
erhebliche Entwicklungsdefizite, 18% litten<br />
unter neurologischen Problemen. Die<br />
gleiche Kohorte wurde im Alter von zweieinhalb<br />
Jahren wieder untersucht. 19%<br />
der Kinder wiesen einen sehr stark verzögerten,<br />
11% einen erheblich verzögerten<br />
Entwicklungsstand auf. 10% litten unter<br />
ernsthaften neuromotorischen Defiziten<br />
(vor allem zerebrale Lähmungen), 2%<br />
waren blind oder konnten bloss hell und<br />
dunkel unterscheiden, und 3% hatten<br />
schwere Gehörstörungen. Insgesamt waren<br />
49% der Gruppe behindert, wobei<br />
23% von ihnen eine schwere Behinderung<br />
aufwiesen. Die übrigen Kinder, also<br />
rund die Hälfte, waren gesund; allerdings<br />
wies die ganze Gruppe einen Entwicklungsrückstand<br />
auf. Bezüglich Entwicklung<br />
und Behinderung waren Kinder, die<br />
in der 23. SSW geboren wurden, nicht<br />
schlechter dran als die Kinder, die in der<br />
25. SSW auf die Welt kamen.<br />
Wegen der hohen Prävalenz von Behinderungen<br />
im Alter von zweieinhalb<br />
Jahren wurde diese Kohorte im 6. Altersjahr<br />
wieder untersucht. Die Raten schwerer,<br />
mittlerer und leichter Behinderung<br />
betrugen 22, 24 und 34%; 12% der Kinder<br />
litten unter zerebralen Lähmungen.<br />
Daraus muss man schliessen, dass nach<br />
einer extrem frühen Geburt kognitive<br />
und neurologische Schädigungen bei<br />
Schuleintritt sehr häufig sind.<br />
Eine weitere Studie spricht von 19%<br />
Kindern mit bleibenden geistigen Behinderungen<br />
nach einer Geburt vor der<br />
26. SSW; eine andere von 33 bzw. 10%<br />
nach 24 bzw. 25 Gestationswochen.<br />
Noch eine Studie evaluierte das neurologische<br />
Outcome Frühgeborener (23 bis<br />
27 SSW) aus den Jahren 1991 bis 1992,<br />
von denen 18% an mittleren bis schweren<br />
Behinderungen litten, und von 1997,<br />
wo es 24% betraf.<br />
Gemäss der EPIPAGE Studie benötigten<br />
42% der Kinder, die zwischen der 24.<br />
und 28. SSW auf die Welt kamen, Intensivpflege,<br />
nach 29 bis 31 SSW waren es<br />
immer noch 31%. Im Vergleich dazu<br />
benötigten nur 16% der Kinder nach 39<br />
bis 40 SSW Intensivpflege.<br />
Schlussfolgerung<br />
Auch wenn die Überlebensrate extrem<br />
früh geborener Kinder weiter ansteigt,<br />
bleiben langfristige neurologische Entwicklungsstörungen<br />
ein grosses Problem.<br />
Wenn man im klinischen Praxisalltag<br />
mit extrem früh Geborenen zu tun hat,<br />
stösst man immer wieder auf «Grauzonen».<br />
Vielleicht kann die Forschung sie<br />
mit der Zeit etwas erhellen. Bis es so weit<br />
ist, dürfen wir niemandem etwas vormachen,<br />
weder uns selbst, den betroffenen<br />
Eltern noch der Gesellschaft: es gibt<br />
nach wie vor grosse Wissenslücken, was<br />
das Management der extrem unreifen<br />
Neugeborenen anbelangt. Bevor die Forschung<br />
weitere Daten gesammelt und<br />
ausgewertet hat, ist es sinnlos, irgendwelche<br />
flächendeckenden Richtlinien zur<br />
aktiven Pflege herauszugeben, oder in<br />
ethischen Guidelines zu formulieren, wer<br />
reanimiert werden soll und wer nicht<br />
oder wann welcher Intensivpflegegrad<br />
eingesetzt, erhalten oder abgebrochen<br />
werden soll.<br />
Einige Guidelines unterstreichen, dass<br />
an der Grenze zur Lebensfähigkeit der<br />
Wunsch der Eltern, nach ausführlichen<br />
Gesprächen und Beratungen, unterstützt<br />
und respektiert werden soll – ein Aspekt<br />
von grösster Wichtigkeit, den man immer<br />
wahrnehmen muss. <br />
Quelle N. Iacovidou, M. Varsami, A. Syggellou,<br />
Neonatal outcome of preterm delivery. Annals of<br />
the New York Academy of Sciences, 1205 (2010):<br />
130–34.<br />
Zusammenfassung und Übersetzung: Gerlinde<br />
Michel.<br />
Die dazugehörige Literaturliste ist auf Wunsch<br />
bei der Redaktion erhältlich.
Extrem kleine Frühgeborene<br />
Die kritischen ersten<br />
Lebensstunden<br />
Die Überlebensrate extrem kleiner Frühgeborener ist in den letzten Jahren dank Steroid- und Surfactant-<br />
Anwendungen angestiegen. Doch das Risiko für schwerwiegende Erkrankungen mit bleibenden Folgen ist hoch<br />
und stellt grosse Anforderungen an die Neonatologie, die Pflege und die bangenden Eltern.<br />
Neugeborene mit einem Geburtsgewicht<br />
unter 1500g bezeichnet man als sehr kleine<br />
Frühgeborene, wiegen sie weniger als<br />
1000g, nennt man sie extrem kleine Frühgeborene.<br />
Sie kommen gewöhnlich vor der 28.<br />
Schwangerschaftswoche auf die Welt; eines<br />
von zehn gehört zur Kategorie der extrem<br />
kleinen Frühgeborenen. Ihre Überlebensrate<br />
ist in den vergangenen 20 Jahren dank der<br />
Anwendung von mütterlichen Steroiden<br />
und Surfactant angestiegen. Ein Gestationsalter<br />
von 23 Wochen gilt heute als Bedingung<br />
für das Überleben, wenige Kinder<br />
haben gar mit 21 und 22 Wochen überlebt.<br />
Die Morbiditäts- und Mortalitätsrate steigt<br />
mit abnehmendem Gestationsalter an.<br />
Risikofaktoren<br />
Für die Frühgeburtlichkeit gibt es viele<br />
Risikofaktoren:<br />
• Prädisponierende mütterliche Faktoren:<br />
sozioökonomische Situation, Ernährungszustand,<br />
Alter, Drogenkonsum, Stress usw.<br />
• Vorbestehende Krankheiten: Diabetes,<br />
Bluthochdruck, Schilddrüsenprobleme,<br />
Blutarmut, Herz- und Kreislaufprobleme,<br />
systemischer Lupus erythematosis usw.<br />
• Geburtshilfliche Probleme: wiederholter<br />
Abort, Blutgruppen-Inkompatibilität, Totgeburten,<br />
Infektionen, Plazenta- und<br />
Nabelschnurprobleme, Mehrlingsschwangerschaften,<br />
Präeklampsie/Eklampsie<br />
• Fetale Komplikationen: chromosomenbedingt,<br />
anatomisch oder lagebedingt<br />
Die Frühgeborenenrate<br />
reduzieren<br />
Leider liegt die Hauptursache der Frühgeburtlichkeit<br />
noch immer im Dunklen.<br />
Auch deshalb unternimmt man grosse<br />
Anstrengungen, allen schwangeren Frauen<br />
den Zugang zu Schwangerschaftsvorsorge<br />
zu ermöglichen. Je früher diese Vorsorge<br />
beginnt, umso früher kann bei<br />
Komplikationen interveniert werden. An<br />
den Vorsorgeterminen werden Fragen des<br />
Lebensstils und gesundheitsfördernde<br />
Massnahmen diskutiert. Die Frau lernt,<br />
Anzeichen und Symptome einer drohenden<br />
Frühgeburt oder anderer Komplika-<br />
tionen zu erkennen und wann es wichtig<br />
ist, medizinische Hilfe zu suchen. Mögliche<br />
Anzeichen von Frühgeburtlichkeit<br />
sind:<br />
• Abdominale Krämpfe<br />
• Vermehrter vaginaler Ausfluss<br />
• Unterbrochene oder andauernde<br />
Rückenschmerzen<br />
• Druck im Becken<br />
In vielen Fällen lassen sich drohende Frühwehen<br />
stoppen: mit Flüssigkeitszufuhr,<br />
Bettruhe, Behandlung einer Infektion, Anwendung<br />
von Tokolytika. Letztere können<br />
zur Anwendung kommen, falls<br />
• als Folge von Kontraktionen der Muttermund<br />
erweitert oder verstrichen ist<br />
• Kind und Lungen unreif sind<br />
• der Gesundheitszustand der Mutter<br />
gut ist<br />
Lässt sich eine Frühgeburt nicht vermeiden<br />
oder ist sie vor der 34. SSW absehbar,<br />
sollte man die Anwendung von mütterlichen<br />
Steroiden zur beschleunigten Lungenreifung<br />
in Betracht ziehen. Folgende<br />
Indikationen können eine extrem frühe<br />
Geburt notwendig machen:<br />
<strong>Hebamme</strong>.ch<br />
<strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch 2/2011<br />
7
Fallgeschichte<br />
AE ist eine 38-jährige Frau (Gravida 5,<br />
Para, 23. SSW) mit einer Geschichte mehrerer<br />
Spontanaborte. Wegen Erbrechen und<br />
Durchfall suchte sie ein Gesundheitszentrum<br />
auf, wo man vorzeitige Wehen und eine Zervixöffnung<br />
von 3cm feststellte. Sie bekam<br />
Steroid, Tokolytika, Flüssigkeit und Antibiotika<br />
und wurde in die nächste Geburtsklinik<br />
überwiesen. Bei Eintritt war sie fiebrig, die<br />
Leukozyten bei 22, die Zervix bei 6cm, mit<br />
stetig stärker werdenden Wehen. Wegen<br />
starkem Verdacht auf Chorioamnionitis wurde<br />
ein anderes Antibiotikum verordnet. Das<br />
Geburtsteam bereitete sich auf eine Frühgeburt<br />
vor. Im Gespräch mit dem Neonatologen<br />
und dem Geburtshelfer einigte man<br />
sich auf Wunsch der Eltern, den Überlebenskampf<br />
des Frühgeborenen zu unterstützen.<br />
Das Paar hatte sich seit Jahren Kinder gewünscht<br />
und wusste über die potenziellen<br />
Komplikationen bei einer so extremen Frühgeburt<br />
Bescheid.<br />
Die kleine Eva kam sieben Stunden nach<br />
dem Erstkontakt im Gesundheitszentrum<br />
spontan vaginal auf die Welt. Sie bewegte<br />
sich gut, schrie leise und wog 525g. CPAP<br />
(Continuous Positive Airway Pressure) unterstützte<br />
die Atmung, unter Beibehaltung der<br />
eigenen funktionellen Restatmung. Beim<br />
Verlegen auf die Neonatologie war Eva gut<br />
durchblutet und aktiv. Sie lag in einem U-förmigen<br />
Kissen, um die Flexion der Gelenke zu<br />
beizubehalten. Wegen Unreife, der potentiellen<br />
Infektionsgefahr und der Notwendigkeit<br />
optimaler Ernährung legte man einen<br />
Zugang über die Nabelvene. Die Leukozyten<br />
waren erhöht, deshalb bekam Eva Ampicillin<br />
und Gentamicin. Über einen arteriellen Katheder<br />
wurden der Blutdruck und die Blutgase<br />
überwacht.<br />
Evas Zustand in den ersten 12 Lebensstunden<br />
war aussergewöhnlich gut, bis sie erste<br />
Episoden von Atemnot, eine erhöhte CO 2 -<br />
Konzentration von 64 und ein tiefes pH von<br />
• akuter fetaler Stress<br />
• Chorioamnionitis<br />
• Schwere Präeklampsie oder Eklampsie<br />
• Starke intrauterine Wachstumsretardierung<br />
(IUWR)<br />
• Physische Instabilität der Mutter<br />
Je nach Standard der Geburtsklinik müssen<br />
Mutter und Neugeborenes allenfalls<br />
in ein Tertiärzentrum verlegt werden.<br />
Frühgeburtliche<br />
Komplikationen<br />
Komplikationen gibt es viele, und sie<br />
nehmen mit abnehmendem Gestationsal-<br />
8 <strong>Hebamme</strong>.ch<br />
2/2011 <strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch<br />
7.20 hatte und ihr das Atmen zunehmend<br />
schwer fiel. Das Thorax-Röntgen bestätigte<br />
ein Respiratorisches Distress-Syndrom (RDS).<br />
Eva wurde intubiert, intermittierend mechanisch<br />
beatmet, und bekam eine Dosis Surfactant.<br />
Während den nächsten 12 Stunden<br />
wurde die Beatmung zunehmend reduziert.<br />
Evas Eltern und Grosseltern verbrachten viele<br />
Stunden an ihrer Seite, sehr besorgt über ihr<br />
Wohlbefinden und ihre Prognose.<br />
Am 2. Lebenstag wurde die Durchblutung<br />
schlecht, der Blutdruck fiel ab, die Lungenfunktion<br />
immer schwächer. Die Pflege versuchte<br />
einen Mittelweg zwischen verstärkter<br />
Beatmung und Vermeidung eines Überdrucktraumas<br />
zu finden. Trotzdem verbesserte<br />
sich die Durchblutung nicht. In einem<br />
nächsten Schritt bekam Eva Dopamin, Dobutamin<br />
und Epinefrin, ausserdem ein weiteres<br />
Antibiotikum, weil wahrscheinlich ein<br />
septischer Schock für die Verschlechterung<br />
von Evas Zustand verantwortlich war. In den<br />
folgenden 12 Stunden bekam sie Hydrocortison<br />
zur Unterstützung des tiefen Cortisolspiegels<br />
sowie maximale Unterstützung der<br />
Herztätigkeit. Zunehmend musste die Atmung<br />
unterstützt werden, was einen rechtsseitigen<br />
Pneumothorax auslöste. Nach Konsultation<br />
mit den Eltern veranlasste der Neonatologe<br />
eine Ultraschallaufnahme (US) des<br />
Gehirns. Wegen Evas Alter und instabilem<br />
Zustand war das Risiko für eine IVH übermässig<br />
erhöht. Der US zeigte eine hochgradige<br />
IVH mit deutlicher PVL.<br />
Nachdem die Eltern ihre Angehörigen und<br />
einen Geistlichen konsultiert hatten, entschieden<br />
sie, ausser den rein pflegerischen<br />
Handlungen alle medizinischen Massnahmen<br />
abzubrechen. An Evas Bettchen sprachen<br />
sie liebevoll von der kurzen Zeit, die sie<br />
mit ihr verbracht hatten und welche schönen<br />
Erinnerungen sie weiterhin begleiten würden.<br />
Das winzige Baby starb friedlich in den<br />
Armen seiner Mutter.<br />
ter zu. Die folgend aufgeführten Komplikationen<br />
beeinflussen das Outcome der<br />
kleinsten Frühgeborenen entscheidend.<br />
Intraventrikuläre Hämorrhagie (IVH)<br />
IVH ist eine intracraniale Blutung; in 90%<br />
aller Fälle setzt sie während den ersten drei<br />
Lebenstagen ein. Extrem kleine Frühgeborene<br />
haben das höchste Risiko für IVH.<br />
Andere Faktoren sind Asphyxie, Reanimation,<br />
Beatmung, Pneumothorax, rascher Einsatz<br />
hypertonischer Medikamente, plötzliche<br />
Veränderungen des Blutdrucks. Symptome<br />
von IVH schliessen Atemstillstand,<br />
Bradykardie, Anämie, Azidose, Krämpfe,<br />
gespannte Fontanellen, Schock, Veränderungen<br />
des Bewusstseinszustandes ein. Die<br />
Diagnose wird üblicherweise aufgrund<br />
eines Gehirn-Ultraschalls gestellt. Je grösser<br />
die Blutung, umso wahrscheinlicher<br />
sind neurologische Folgeprobleme.<br />
Periventrikuläre Leukomalazie (PVL)<br />
Unter PVL versteht man die hypoxischischämische<br />
Nekrose der periventrikulären<br />
weissen Gehirnsubstanz. Sie kann mit oder<br />
ohne IVH auftreten. Extrem kleine Frühgeborene<br />
haben das grösste Risiko für PVL.<br />
Hauptsächliche Ursachen sind Asphyxie<br />
oder die verminderte Blutversorgung des<br />
Gehirns, in deren Folge Gehirnzellen absterben.<br />
PVL kann zu zerebralen Lähmungen<br />
führen.<br />
Frühgeburtliche Retinopathie (ROP)<br />
Bei der ROP wird das Durchwachsen der<br />
sich entwickelnden Retina mit Blutgefässen<br />
unterbrochen und tritt vor allem bei<br />
extrem früh Geborenen auf. Bei der ROP<br />
unterscheidet man fünf Schweregrade, die<br />
im schwersten Grad zu Blindheit führen.<br />
20% der Blindheit bei Vorschulkindern<br />
geht auf ROP zurück. Nach vier bis sechs<br />
Wochen oder in der 32. Gestationswoche<br />
sind Augenuntersuchungen bei Frühgeborenen<br />
fällig. Laser- oder Kryobehandlungen<br />
können das Fortschreiten der Krankheit<br />
möglicherweise aufhalten.<br />
Hördefizite<br />
Der Einsatz von notwendigen jedoch ototoxischen<br />
Medikamenten bei der Behandlung<br />
zu früh Geborener sowie IVH oder PVL<br />
ziehen allenfalls ein eingeschränktes Hörvermögen<br />
nach sich. Deshalb müssen alle<br />
Frühgeborenen beim Verlassen der Intensivstation<br />
auf Hördefizite untersucht werden,<br />
um die spätere Sprachentwicklung zu<br />
optimieren.<br />
Bronchopulmonare Dysplasie (BPD)<br />
BPD ist die neonatale Form einer chronischen<br />
Lungenkrankheit und in der Regel<br />
Folge länger dauernder mechanischer Beatmung<br />
oder Sauerstoffgaben, die die Lungenalveolen<br />
überdehnen, oder aber einer<br />
Entzündung während den ersten Lebenstagen.<br />
Die Anwendung von mütterlichen<br />
Steroiden unterstützt die Lungenreifung<br />
und die notwendige Produktion von Surfactant<br />
in den Lungen. Zur Vermeidung<br />
von BDP muss die Beatmung den Bedürfnissen<br />
des Frühgeborenen aufs Genauste<br />
angepasst sein.<br />
Nekrotisierende Enterocolitis (NEC)<br />
NEC ist Folge einer Verletzung des unreifen<br />
Verdauungstrakts. Ursachen sind Asphyxie,<br />
ungenügende Durchblutung und<br />
Sondenernährung. Wie alle Komplikatio-
nen tritt NEC umso häufiger auf, je<br />
jünger das Frühgeborene ist. Die Behandlung<br />
einer NEC besteht aus unterstützendem<br />
Management: keine Nahrung<br />
per os, nasogastrische Sonde,<br />
Antibiotika, Überwachung aller Körperfunktionen,<br />
regelmässige Labor- und<br />
Röntgenüberwachung. Wird freie Luft<br />
registriert oder macht das Kind keine<br />
Fortschritte, so ist eine chirurgische Intervention<br />
angezeigt. Ein nekrotischer<br />
Darm kann eine Azidose, einen Schockzustand,<br />
oder eine progressive Leukopenie,<br />
Granulozytopenie und Thrombozytopenie<br />
auslösen.<br />
Pflegende und Eltern<br />
Bei Interventionen an der Grenze zur<br />
Lebensfähigkeit ist eine schützende und<br />
die Entwicklung unterstützende Haltung<br />
essenziell. Diesen Anforderungen<br />
wird nur eine koordinierte, umfassende,<br />
erfahrene und unterstützende Pflege<br />
gerecht. Bei jedem Schritt während der<br />
Reanimation und Stabilisierung der<br />
Frühgeborenen müssen die Pflegenden<br />
die Eltern als Partner ansprechen, sie in<br />
die Entscheidungen mit einbeziehen<br />
und ihnen Wahlmöglichkeiten anbieten.<br />
Es darf nichts verschwiegen werden,<br />
so dass die Eltern über den Zustand<br />
und die Prognose für ihr Kind jederzeit<br />
vollständig Bescheid wissen. Alle Beteiligten<br />
sollten ihre eigenen Erfahrungen<br />
mit Frühgeborenen mit den Eltern teilen,<br />
so dass diese die für ihre Familie bestmöglichste<br />
Entscheidung fällen können.<br />
Solche Informationen müssen auch<br />
Mortalitätsraten sowie kritische statistische<br />
Werte der typischen Komplikationen<br />
und ihrer Therapiemöglichkeiten<br />
enthalten.<br />
Die Eltern brauchen Anleitung, wie<br />
sie bei der Interaktion mit ihrem Kind<br />
therapeutische Massnahmen unterstützen<br />
statt behindern. Die Hand auf das<br />
Köpfchen des Kindes zu legen mag hilfreich<br />
sein, seinen Fuss zu streicheln<br />
schon nicht mehr. Vielleicht bringt die<br />
Mutter eine saubere Still-BH-Einlage mit<br />
und legt sie neben das Gesicht des Kindes,<br />
damit es ihren Geruch kennenlernt.<br />
Je früher und besser Eltern in die Pflege<br />
involviert werden, umso eher sind sie<br />
befähigt, Entscheidungen für ihr Kind<br />
zu fällen. <br />
Quelle: Carsh D. Gently caring: supporting the<br />
first few critical hours of life for the extremely<br />
low birth weight infant. Midirs Midwifery Digest<br />
19: 3, 2009.<br />
Zusammenfassung und Übersetzung: Gerlinde<br />
Michel.<br />
Die dazugehörige Literaturliste ist auf Wunsch<br />
bei der Redaktion erhältlich.<br />
Manuela Gehrich<br />
Maya Hunger<br />
Die Handlungsvorschläge, die unter<br />
den Massnahmen (fettgedruckte Überschriften)<br />
aufgeführt sind, können innerhalb<br />
der verschiedenen Massnahmen<br />
ausgetauscht und/oder ergänzt werden.<br />
Sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit<br />
und müssen gemeinsam mit<br />
der Frau festlegt und in der Pflegeplanung<br />
dokumentiert werden.<br />
Kontakt Mutter-Kind<br />
ermöglichen<br />
• Frau über Besuchszeiten Neonatologie<br />
informieren<br />
• Bei eingeschränkter Mobilität, Frau zum<br />
Kind begleiten<br />
• ...<br />
Beziehungsaufbau<br />
Mutter-Kind fördern<br />
• Tagesablauf abstimmen, damit Mutter<br />
F O K U S<br />
Bei Trennung von Mutter und Kind<br />
Wie kann die <strong>Hebamme</strong><br />
konkret unterstützen?<br />
In der Praxis zeigt sich, dass Mütter von Frühgeborenen, die wegen neona-<br />
tologischer Betreuung von ihren Kindern getrennt sind, teilweise nicht ihren<br />
Bedürfnissen entsprechend betreut werden. Zwei studierende <strong>Hebamme</strong>n<br />
haben in ihrer Bachelorarbeit konkrete Handlungsvorschläge für <strong>Hebamme</strong>n<br />
erarbeitet.<br />
ausreichend Zeit mit Kind verbringen<br />
kann<br />
• Mutter erhält ein Foto des Kindes ans<br />
Bett<br />
• Kind bekommt ein von Mutter getragenes<br />
Kleidungsstück oder Tüchlein ins<br />
Bett<br />
• Mutter unterstützen, die Signale des<br />
Kindes deuten zu lernen<br />
• Sich täglich auf Neonatologie über das<br />
Kind informieren<br />
• Informationen über das Kind klientinnengerecht<br />
mit der Mutter teilen<br />
• Kind immer mit seinem Namen nennen<br />
• Mutter ermutigen, Angebot Kangoroo-<br />
Mother Care zu nutzen<br />
• …<br />
Muttermilchernährung<br />
fördern<br />
• Anleitung und Beratung zum Pumpen<br />
oder Stillen<br />
• Frau bestärken und ermutigen, Muttermilch<br />
anzubieten<br />
• Frau informieren, dass durch Flasche<br />
<strong>Hebamme</strong>.ch<br />
<strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch 2/2011<br />
9
Manuela Gehrich und Maya Hunger sind <strong>Hebamme</strong>nstudentinnen<br />
an der Berner Fachhochschule<br />
Bereich Gesundheit.<br />
oder Schnuller keine negativen Auswirkungen<br />
zu befürchten sind<br />
• Pump-/Stillsituation regelmässig überprüfen<br />
und Schema anpassen<br />
• Beim Pumpen ein Foto des Kindes aufstellen<br />
• Tägliche Brustkontrolle<br />
• Bei eingeschränkter Mobilität der Mutter<br />
Milch auf die Neonatologie bringen<br />
• Stressfaktoren reduzieren um Milchbildung<br />
zu fördern und Milchstau zu vermeiden<br />
• Falls erforderlich Stillberatung einbeziehen<br />
• …<br />
Familie sein unterstützen<br />
• Vater als Betroffenen einbeziehen<br />
• Gespräche mit beiden Elternteilen anbieten/führen<br />
10 <strong>Hebamme</strong>.ch<br />
2/2011 <strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch<br />
• Eltern ermutigen, an Pflege des Kindes<br />
teilzunehmen<br />
• Eltern ermutigen, Entscheidungen über<br />
das Kind mit zu treffen<br />
• …<br />
Muttersein unterstützen<br />
• Mutter aufzeigen, dass sie wichtigste<br />
Bezugsperson für ihr Kind ist<br />
• Pflegerische Kompetenzen und Fertigkeiten<br />
der Mutter erfassen und dokumentieren<br />
• …<br />
Psychosoziale Begleitung<br />
anbieten<br />
• Wiederholt Gespräche anbieten und<br />
führen<br />
• Ängste, Sorgen und Bedürfnisse erfassen<br />
und ernst nehmen<br />
• Mutter ermutigen, Gefühle zu zeigen<br />
• In Gesprächen Kind mit seinem Namen<br />
nennen<br />
• Mutter ermutigen, jederzeit Fragen zu<br />
stellen<br />
• Mutter auf Umgebung und Situation<br />
auf Neonatologie vorbereiten<br />
• Mutter bestärken durch positives Feedback<br />
• Mit Mutter stressreduzierende Massnahmen<br />
ermitteln<br />
• Anteilnahme am Kind zeigen<br />
• Mutter/Eltern ermutigen, sich mit anderen<br />
betroffenen Müttern/Eltern auszutauschen<br />
• …<br />
Mutter in der Wahrnehmung<br />
ihrer körperlichen<br />
Bedürfnisse unterstützen<br />
• Darauf achten, dass Mutter ausreichend<br />
Schlaf und Erholung findet<br />
• Darauf achten, dass Mutter Zeit findet,<br />
die Mahlzeiten einzunehmen<br />
• Darauf achten, dass Mutter ausreichend<br />
trinkt<br />
• …<br />
Austritt planen<br />
Im internationalen Vergleich<br />
CH-Richtlinien sind vorsichtig<br />
In einer Literaturrecherche verglich<br />
ein italienisches Forscherteam internationale<br />
Richtlinien zur Betreuung<br />
von extrem kleinen Frühgeborenen<br />
(aus CAN, USA, D, Singapore, F, UK,<br />
CH, NL, AUS, NZ, Sp, Int. Vereinigung<br />
der Geburtshelfer und Gynäkologen<br />
FIGO).<br />
Bei seiner Recherche stiess das Team<br />
einzig in industrialisierten Ländern auf bestehende<br />
Richtlinien, was angesichts der<br />
horrenden Kosten der Intensivpflege nicht<br />
weiter verwundert.<br />
Als besonders vorsichtig bei ihren Empfehlungen<br />
werten die Forscher die<br />
Schweiz, wo Reanimation auf individuel-<br />
ler Basis und nicht generell ab 24 SSW<br />
empfohlen wird, und die Niederlande, die<br />
ebenfalls die vorgängige klinische Beurteilung<br />
höher gewichten und ausserdem<br />
selten einen Kaiserschnitt aus fetaler Indikation<br />
durchführen.<br />
Generell ist man sich international einig,<br />
dass bei 22 SSW keinerlei Hoffnung auf<br />
Überleben besteht, ebenso, dass ab Woche<br />
25 bei einer drohenden Frühgeburt<br />
Steroide, die Kliniküberweisung und eine<br />
Sectio zum Schutze des Kindes empfohlen<br />
werden und dass alle Frühgeborenen<br />
reanimiert werden, ausser sie seien fehlgebildet.<br />
Die Richtlinie aus Deutschland<br />
enthält den Grundsatz, dass «lebenserhaltende<br />
Massnahmen zu ergreifen sind,<br />
wenn für das Kind auch nur eine kleine<br />
Chance zum Leben besteht». In Australien<br />
und Neuseeland werden praktisch<br />
• Erneute Instruktion für Pump-/Stillmanagement<br />
und Verhalten bei auftretenden<br />
Problemen<br />
• Ambulante verlängerte <strong>Hebamme</strong>nbetreuung<br />
organisieren<br />
• Mutter ermutigen, sich auch langfristig<br />
Unterstützung zu holen<br />
• …<br />
Aus: Manuela Gehrich, Maya Hunger: Unterstützung<br />
des Bondings bei Trennung von Mutter und<br />
Kind aufgrund neonatologischer Behandlung.<br />
Praxisempfehlungen für eine Wochenbettabteilung.<br />
Bachelor-Thesis, Berner Fachhochschule<br />
Fachbereich Gesundheit Bachelor of Science<br />
<strong>Hebamme</strong>, 2009 Typ II.<br />
alle in der 24. SSW geborenen Kinder intensiv<br />
betreut. Sogenannte «Grauzonen»<br />
existieren je nach Land zwischen der 23.<br />
und 24. oder der 24. und 25. SSW, in denen<br />
individuell und gemäss den Wünschen<br />
der Eltern entschieden wird.<br />
Die Mehrheit der Richtlinien unterstreicht,<br />
wie wichtig einfühlsame «Komfort»<br />
– bzw. Palliativpflege ist. Unklar<br />
bleibt für die Autoren, wie sehr vorhandene<br />
Richtlinien die Überlebensrate beeinflussen.<br />
Leider, so bedauern sie, seien<br />
sie keine Garantie dafür, dass sich die Einstellung<br />
der Mediziner automatisch verändere.<br />
Maria Serenella Pignotti, Gianpaolo Donzelli.<br />
Perinatal Care at the Threshold of Viability: An<br />
International Comparison of Practical Guidelines<br />
for the Treatment of Extremely Preterm<br />
Births. PEDIATRICS, Vol. 121, No. 1, January<br />
2008, pp. e193–e198.
Schweizerische Gesellschaft für Neonatologie<br />
Empfehlungen zur Betreuung von Frühgeborenen<br />
an der Grenze der Lebensfähigkeit<br />
(Gestationsalter 22 bis 26 SSW)<br />
Zusammenfassung<br />
Die Betreuung von Feten und Frühgeborenen<br />
an der Grenze der Lebensfähigkeit<br />
(22 bis 26 Schwangerschaftswochen)<br />
muss multidisziplinär durch<br />
ein erfahrenes perinatologisches Team<br />
erfolgen. Dabei ist zu berücksichtigen,<br />
dass sowohl die eingeschränkte Präzision<br />
der Bestimmung des Gestationsalters<br />
als auch die biologische Variabilität<br />
das Vorgehen im individuellen Fall entscheidend<br />
beeinflussen können.<br />
Die zu treffenden Entscheidungen<br />
sind komplex und von weitreichender<br />
Bedeutung. Sie werden in einem kontinuierlichen<br />
Dialog zwischen allen Beteiligten<br />
(Ärzte, Pflegepersonal und Eltern)<br />
erarbeitet und haben zum Ziel, die Massnahmen<br />
zu ergreifen, die im Interesse<br />
des Kindes als die Besten erachtet werden.<br />
Die Kenntnis aktueller nach Gestationsalter<br />
abgestufter Mortalitäts- und<br />
Morbiditätsstatistiken und die Anwendung<br />
anerkannter ethischer Grundprinzipien<br />
bilden dabei die Basis für ein verantwortungsvolles<br />
Vorgehen. Die Kommunikation<br />
zwischen den beteiligten<br />
Entscheidungsträgern spielt eine zentrale<br />
Rolle.<br />
Aufgrund der aktuell verfügbaren<br />
Daten über Mortalität und Langzeitmorbidität<br />
soll sich die Betreuung von<br />
Frühgeborenen mit einem Gestationsalter<br />
Noch zu wenig erforscht<br />
Stress als Ursache für Frühgeburt<br />
Zunehmend verfestigt sich die Erkenntnis, dass chronische Stresszustände wie Armut, andauernde Angst, häusliche<br />
Gewalt und Rassismus an der zunehmenden Frühgeburtlichkeit mitbeteiligt sind. Die individuelle Stressbeantwor-<br />
tung kann die Physiologie des Geburtsbeginns negativ beeinflussen. Die Zusammenhänge sind komplex und nicht<br />
vollständig geklärt, mehr Forschung wäre notwendig.<br />
Routinemässig fragt man schwangere<br />
Frauen in der Schwangerschaftsvorsorge<br />
auch nach psychosozialen Faktoren. Aber<br />
oft wissen die Betreuenden nicht, was für<br />
konkrete Ratschläge sie dann den werdenden<br />
Müttern geben sollen. Welche<br />
Art von Unterstützung ist überhaupt<br />
wirksam, um das Risiko einer stressbedingten<br />
Frühgeburt zu senken? Obwohl<br />
es die verfügbaren Daten nahelegen,<br />
dass zwischen Frühgeburt und chronischem<br />
Stress ein Zusammenhang besteht,<br />
müssen die Betreuenden meistens<br />
auf intuitive Ratschläge zurückgreifen.<br />
Die Forschung bietet dazu wenig an.<br />
Einige Untersuchungen empfehlen eine<br />
ganze Menge von Stress abbauenden<br />
Methoden wie u.a. Massage, Aromatherapie,<br />
Akupunktur und Hypnotherapie.<br />
Ob diese Mittel das Risiko einer Frühgeburt<br />
auch tatsächlich reduzieren, dazu<br />
existieren keine Ergebnisse. Zwar haben<br />
einige Forschungsarbeiten Stress mildernde<br />
Methoden während der Schwangerschaft<br />
untersucht und ihre positive<br />
Wirkung auf Angstzustände, Stress und<br />
Depression dokumentiert. Aber mit zwei<br />
12 <strong>Hebamme</strong>.ch<br />
2/2011 <strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch<br />
Ausnahmen wurde die Auswirkung auf<br />
das Schwangerschaftsoutcome nicht untersucht.<br />
Die Ausnahmen: Eine prospektive Interventionsstudie<br />
(Mamelle 2001) dokumentierte<br />
den Einfluss von psychologischer<br />
Beratung auf Frauen mit drohender<br />
Frühgeburt. Im Vergleich mit einer Kontrollgruppe<br />
reduzierte sich ihre Frühgeburtsrate<br />
signifikant (7,2% vs 15,7%;<br />
p
Medizinisch unterstützte Fortpflanzung, Mehrlings- und Frühgeburten<br />
Wie hängen sie zusammen?<br />
M O S A I K<br />
Medizinisch unterstützte Fortpflanzung<br />
2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />
Total behandelte Frauen 3571 3601 4403 4970 5481 5960<br />
Behandelte Frauen mit SS, in % 37,2 33,5 34,2 34,5 37,0 36,4<br />
SS die zu Geburt führten, in % 71,8 75,0 74,7 70,7 71,5 71,5<br />
Mehrlingsgeburten in %<br />
der Geburten bei medizinisch<br />
unterstützter Fortpflanzung<br />
21,5 22,8 19,6 17,0 17,1 18,6<br />
Zum Vergleich:<br />
Mehrlingsgeburten in %<br />
aller CH-Geburten<br />
1,6 1,6 1,6 1,7<br />
Quelle: Bundesamt für Statistik<br />
Statt eines Kommentars ein Zitat:<br />
«Die Zahl der Mehrlingsgeburten ist weiter steigend. Dieser Trend wird auf die zunehmende Anwendung<br />
der Methoden der assistierten Reproduktion und das steigende Lebensalter der Gebärenden<br />
zurückgeführt. (…) Das Outcome von Mehrlingsschwangerschaften ist im Vergleich zu Einlingen<br />
signifikant schlechter. Die perinatale Mortalität wird bei Zwillingen 3 bis 7-mal höher eingestuft als<br />
bei Einlingen und kommt durch das häufigere Auftreten von Frühgeburten, Wachstumsrestriktionen,<br />
Fehlbildungen sowie durch zwillingsspezifische Komplikationen zustande. (…) Daher ist eine Vermeidung<br />
von Mehrlingsschwangerschaften bei Kinderwunschpatientinnen erstrebenswert.»<br />
Aus: H. Schneider, P. Husslein, K.T.M. Schneider (Hrsg.) «Die Geburtshilfe». Springer Verlag 2010.<br />
Neugeborene in der Schweiz<br />
Zunahme von Frühgeburten und Mehrlingen<br />
Neugeborene 2007 2008 2009<br />
Lebendgeburten 74494 76691 78286<br />
Gestationsalter<br />
Sehr frühe Frühgeburten (22–27 Wochen) 0,3% 0,4% 0,4%<br />
Frühe Frühgeburten (22–31 Wochen) 1,0% 1,0% 1,0%<br />
Frühgeburten (22–36 Wochen) 7,3% 7,5% 7,4%<br />
Termingeburten (37–41 Wochen) 91,9% 91,9% 91,9%<br />
Übertragene Geburten (mehr als 41 Wochen) 0,7% 0,6% 0,6%<br />
Geburtsgewicht<br />
Extrem niedriges Gewicht (weniger als 1000g) 0,4% 0,5% 0,5%<br />
Sehr niedriges Gewicht (weniger als 1500g) 0,9% 1,0% 1,0%<br />
Niedriges Gewicht (weniger als 2000g) 2,1% 2,2% 2,3%<br />
Mittleres Geburtsgewicht 3298g 3295g 3289g<br />
Neonatale Hypotrophie 1 8,9% 8,7% 9,5%<br />
Mehrlingsgeburten 2<br />
Zwillinge 32,0 33,3 35,6<br />
Drillinge 0,9 1,2 0,9<br />
1 Definition: siehe Glossar (Referenzwerte: Deutschland 1995–2000, Voigt M. and al., 2006)<br />
2 Anzahl Zwillinge und Drillinge pro 1000 lebende Kinder<br />
Quelle: Bundesamt für Statistik, BEVNAT.<br />
Für Eltern von<br />
Frühgeborenen<br />
Hilfreiche<br />
Webseiten<br />
Elternverein Känguruh<br />
www.fruehgeborene.ch<br />
Schweiz. Dachverband der<br />
Frühgeborenen-Gruppen<br />
www.sefk.ch<br />
Elternverein frühgeborener<br />
Kinder<br />
www.alina.ch/efk<br />
Elterngruppe Frühgeborener<br />
Kinder Zentralschweiz<br />
www.efkz.ch<br />
Frühchen-Netz<br />
www.fruehchennetz.de<br />
European Foundation for<br />
the Care of Newborn<br />
Infants<br />
www.efcni.org<br />
Empfehlenswerte Broschüre<br />
kostenlos<br />
Für Eltern<br />
Frühgeborener<br />
Die Europäische Stiftung für die<br />
Pflege der Neugeborenen EFCNI<br />
hat einen Ratgeber für Eltern<br />
von Frühchen in deutscher Sprache<br />
herausgegeben. «Bindung<br />
und Pflege von Frühgeborenen»<br />
will die Eltern dabei unterstützen,<br />
die Bedürfnisse ihres Kindes<br />
kennenzulernen und eine Bindung<br />
zu ihm aufzubauen. Mit<br />
Informationen, einfachen Tipps,<br />
nützlichen Adressen und Kontakten.<br />
Die Broschüre kann kostenlos als<br />
pdf heruntergeladen werden von<br />
www.efcni.org.<br />
<strong>Hebamme</strong>.ch<br />
<strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch 2/2011 13
14 <strong>Hebamme</strong>.ch<br />
2/2011 <strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch<br />
F O R U M<br />
Teilhabe und Mitverantwortung<br />
Anmerkungen zu: Emotionaler Umgang mit Abbrüchen von Dorin Ritzmann H.ch 1/11<br />
Der wohlwollende, diminutive, euphemistische<br />
Gebrauch des Wortes «Seelchen» kann<br />
als eine verlegen poetische Verklärung eines<br />
zugegeben schwierigen Sachverhaltes aufgenommen<br />
werden. Er kann auch als Versuch<br />
verstanden werden, trotz tödlichem<br />
Beziehungsabbruch, trotz Tötung eines ungeborenen<br />
Kindes, einer nur noch schwer<br />
artikulierbaren Seinskontinuität die Treue zu<br />
wahren. Die Autorin weiss, «der Atem der<br />
Welt» ist nicht nur warm, wie es das Wort<br />
«Seelchen» suggeriert, sondern bisweilen<br />
auch von einer schrecklichen Kälte. Mit dem<br />
Büchertipps<br />
Rosemary Mander/Valerie Fleming (Hrsg.)<br />
Becoming a Midwife<br />
2009. 228 Seiten, Fr. 49.–<br />
Routledge Chapman & Hall<br />
London<br />
Das von Rosemary Mander und<br />
Valerie Fleming herausgegebene,<br />
englischsprachige Buch<br />
richtet sich an Frauen und Männer,<br />
die sich fürs «<strong>Hebamme</strong><br />
werden» oder «<strong>Hebamme</strong><br />
sein» im 21. Jahrhundert interessieren.<br />
Die Herausgeberinnen<br />
engagieren sich für den <strong>Hebamme</strong>nberuf<br />
und somit für<br />
werdende Mütter und ihre<br />
Familien: Rosemary Mander hat<br />
einen Lehrstuhl an der Universität<br />
Edinburgh inne und engagiert<br />
sich ehrenamtlich als <strong>Hebamme</strong><br />
in einer lokalen, geburtshilflichen<br />
Abteilung; Valerie<br />
Fleming ist Professorin für <strong>Hebamme</strong>nwissenschaften<br />
an der<br />
Glasgow Caledonian University.<br />
Das Buch, in zwei Hauptteile<br />
mit 16 Kapiteln gegliedert,<br />
wurde von 14 Co-Autorinnen<br />
und einem Co-Autor mit spannenden<strong>Hebamme</strong>nbiographien<br />
verfasst. Jedes Kapitel<br />
beginnt mit einer kurzen, prägnanten<br />
Darstellung, die einen<br />
persönlichen Einblick in die<br />
Beweggründe für die Wahl des<br />
Wort «Seelchen» ergreift die Autorin aktiv<br />
Partei für einen Leben zugewandten, für<br />
einen Zukunft gläubigen Wärmestrom des<br />
Lebens. Die Entschlossenheit, an einem<br />
Punkt, wo es einem den Atem verschlägt,<br />
weiterzumachen, ohne die Sprache zu verlieren,<br />
hat etwas Heroisches.<br />
«HaRuach HaOlam», «der Atem der Welt»,<br />
dieser schöne Ausdruck, verleitet mich dazu,<br />
als Poet, eine Glosse zu schreiben:<br />
Auch ein Mann kann schwanger werden,<br />
z.B., wenn ihn der Gedanke nicht mehr<br />
loslässt, dass auch er am unabgeschlossen,<br />
<strong>Hebamme</strong>nberufs der Autorin/<br />
des Autoren gibt. Am Schluss<br />
jeden Kapitels heben die Herausgeberinnen<br />
in Form eines<br />
zusammenfassenden und reflektierenden<br />
Kommentars relevante<br />
Themen und Konzepte<br />
des vorangegangenen Kapitels<br />
hervor. Vervollständigt wird das<br />
Werk mit einem einführenden<br />
und einem abschliessenden<br />
Kapitel der Herausgeberinnen,<br />
welche den Einfluss der heutigen<br />
Politik, Gesellschaft und<br />
Medizin auf die Wahrnehmung<br />
und Entwicklung der Rolle der<br />
<strong>Hebamme</strong> kritisch diskutieren.<br />
Der erste Hauptteil «The midwife<br />
and the institution» befasst<br />
sich mit typischen <strong>Hebamme</strong>nrollen<br />
und wird von den Herausgeberinnen<br />
als besonders<br />
geeignet für angehende und<br />
junge <strong>Hebamme</strong>n gepriesen.<br />
Vier Autorinnen beschreiben<br />
und reflektieren in den Kapiteln<br />
«Midwifery care in the community<br />
during the woman’s pregnancy»,<br />
«Midwifery care with<br />
the woman in labour in an institution»,<br />
«Midwifery care of<br />
the mother and baby at home»,<br />
«Midwives and perinatal mental<br />
health» die <strong>Hebamme</strong>nar-<br />
beit mit werdenden Müttern<br />
und ihren Familien. Beschreibung<br />
der Rolle der <strong>Hebamme</strong><br />
und Tätigkeitsfelder fokussieren<br />
vorwiegend auf die hebammengeleitete<br />
Betreuung der<br />
gesunden Frau und ihres Kindes<br />
in der freipraktizierenden Geburtshilfe.<br />
Jedes Kapitel betont<br />
die zentrale Bedeutung der<br />
multidisziplinären Zusammenarbeit<br />
beim Auftreten von Risiken<br />
oder Komplikationen. Die<br />
Autorinnen untermauern ihre<br />
Erläuterungen mit Praxisbeispielen<br />
aus ihrem reichen Erfahrungsschatz.<br />
Ein Kapitel wird<br />
der Geburtsbetreuung in einer<br />
grossen Klinik gewidmet und<br />
präsentiert das klassische<br />
Modell der Arzt-<strong>Hebamme</strong>nbetreuung.<br />
In Kliniken verankerte<br />
hebammengeleitete Betreuungsmodelle<br />
wie z.B. «<strong>Hebamme</strong>ngeburten»,«Beleghebammebetreuung»<br />
oder «<strong>Hebamme</strong>nsprechstunden»<br />
werden in<br />
anderen Kapiteln am Rande erwähnt.<br />
Fazit: Der erste Hauptteil<br />
gibt einen ausführlichen<br />
Überblick über die Ausübung<br />
gängiger, vor allem freipraktizierender<br />
<strong>Hebamme</strong>nrollen und<br />
die Betreuung der gesunden<br />
offenen Schöpfungs- und Offenbarungsgeschehen<br />
teilnimmt. Diese Teilhabe stiftet ein<br />
Mitverantwortungsgefühl, das sich den provokativen<br />
Schlussfragen (Schritt 5) nicht verschliesst,<br />
der Fragwürdigkeit der aufgeworfenen<br />
Fragen nicht ausweicht, und dies<br />
ohne selbst die Antworten zu wissen. Es<br />
scheint, dass ich auf diese unbeholfene<br />
Weise nicht mehr vermag, als die paradoxe,<br />
dramatische Einsamkeit der schwangeren<br />
Frauen zu teilen, die sich für einen irreversiblen<br />
Abbruch entscheiden.<br />
Peter Fridolin Iten, Uitikon Waldegg<br />
Frau und<br />
ihren Kindern.<br />
Das<br />
Buch wäre<br />
mit Kapiteln<br />
zu den<br />
verschiedenen<strong>Hebamme</strong>nrollen<br />
im Klinikbereich<br />
sowie deren zentrale Bedeutung<br />
in der Betreuung von Frauen<br />
mit Risiken und Pathologien<br />
ausbaubar. So könnten sich angehende<br />
und junge <strong>Hebamme</strong>n<br />
ein erweitertes Bild über beruflicheEntwicklungsmöglichkeiten<br />
verschaffen.<br />
Der 2. Teil «The midwife and<br />
the wider environment» thematisiert<br />
Karrieremöglichkeiten<br />
für <strong>Hebamme</strong>n, was speziell die<br />
erfahrene Leserin anspricht.<br />
Dieser Teil zeigt aktuelle berufliche<br />
Entwicklungsmöglichkeiten<br />
auf und nimmt Bezug zu internationalen<br />
Entwicklungen. Die<br />
12 Kapitel thematisieren gängige<br />
berufliche Karrieremöglichkeiten<br />
wie die Kapitel «The<br />
midwife manager», «The midwife<br />
who is in education», «The<br />
supervisor of midwives» oder
«The independent midwife».<br />
Eher neuere, noch wenig diskutierte<br />
<strong>Hebamme</strong>nrollen sind in<br />
den Kapiteln «The academic<br />
midwife», «The midwife historian»,<br />
«The global midwife»,<br />
«The midwife as a researcher»<br />
oder «The midwife who is an<br />
author» beschrieben. Positiv<br />
überrascht, da unerwartet, haben<br />
mich die Kapitel «A male<br />
midwife’s perspective», «The<br />
midwife who is not a mother»<br />
und «The ex-midwife». Fazit:<br />
Autorinnen und Autor erklären<br />
ihre Rolle z.T. sehr differenziert,<br />
indem sie persönliche Motivation<br />
und Herausforderungen<br />
für ihre <strong>Hebamme</strong>nkarriere reflektieren<br />
und dabei auch<br />
Schattenseiten und Einschränkungen<br />
aufzeigen. Als <strong>Hebamme</strong>nexpertin<br />
fehlt mir, dass die<br />
Rolle «The practice development<br />
midwife» oder «The consultant<br />
midwife» zwar in einzelnen<br />
Kapiteln erwähnt, jedoch<br />
der Rolle nicht ein eigenständiges<br />
Kapitel gewidmet wird.<br />
Autorinnen und Autor geben<br />
einen persönlichen Einblick in<br />
ihr berufliches Leben und <strong>Hebamme</strong>ndasein<br />
im 21. Jahrhundert.<br />
Die <strong>Hebamme</strong>ngeschichten<br />
kommen vor allem aus<br />
Grossbritannien, jedoch sind<br />
die Gegebenheiten und Herausforderungen<br />
auch <strong>Hebamme</strong>n<br />
in der Schweiz vertraut.<br />
Das Buch ist in einem leicht verständlichen<br />
Englisch verfasst,<br />
die Kapitel können einzeln und<br />
in beliebiger Reihenfolge gelesen<br />
werden. Künftige wie erfahrene<br />
<strong>Hebamme</strong>n können<br />
sich angesprochen fühlen, um<br />
über ihre eigene berufliche<br />
Weiterentwicklung zu reflektieren.<br />
Mich jedenfalls haben auf<br />
einzelne Kapitel zum vertieften<br />
Nachdenken verleitet.<br />
Simone Büchi<br />
<strong>Hebamme</strong>nexpertin MScN<br />
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Tim und seiner Freundin Leonie,<br />
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Bestellmöglichkeiten: www.amazon.<br />
de, <strong>Hebamme</strong>nHandwerk hebwerk@<br />
t-online.de, Tel. 0049 571 38 83 770<br />
Coupon einsenden an:<br />
Holle baby food GmbH<br />
Baselstr. 11 • CH-4125 Riehen<br />
Tel. 0 61 645 96 00 • Fax 0 61 645 96 09<br />
E-Mail: babyfood@holle.ch<br />
<strong>Hebamme</strong>.ch<br />
<strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch 2/2011 15
PR-WERBUNG<br />
Unentbehrlich<br />
Vitamin D3 Substitution<br />
Vitamin D3 ist unentbehrlich für den gesunden<br />
Aufbau von Knochen, Muskeln und<br />
Zähnen. Säuglingen wird deshalb im 1. Lebensjahr<br />
Vitamin D3 in Tropfenform verabreicht,<br />
um Rachitis wirksam zu verhindern.<br />
Die Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie<br />
empfiehlt täglich die Gabe von Vitamin<br />
D3 während des 1. Lebensjahres für alle gestillten<br />
und nicht gestillten Säuglinge und<br />
Kleinkinder. Neben der antirachitischen<br />
Wirkung von Vitamin D3 ist heute bekannt,<br />
dass ein Vitamin D3 -Mangel als pathogenetischer<br />
Faktor bei folgenden Erkrankungen<br />
gilt: Autoimmunerkrankungen, chro-<br />
Forschungsergebnisse<br />
Rund ums Stillen<br />
Prof. Peter Hartmann, Dr. Donna Geddes,<br />
Dr. Paula Meier und ein Team von Studenten<br />
der Universität von Westaustralien<br />
gehören zu den treiben Kräften in der Stillund<br />
Laktationsforschung. Trotz immer neuer<br />
Erkenntnisse und beachtlicher Vorstösse<br />
insbesondere in der neonatalen Pflege gibt<br />
es immer noch unergründete Gebiete. Neues<br />
Wissen, welches sich im täglichen Umgang<br />
mit Müttern und ihren Termin- oder Frühgeborenen<br />
umsetzen lässt und Sicherheit<br />
gibt, soll fürs Fachpublikum auf einfache<br />
Weise zugänglich gemacht werden.<br />
nisch-entzündliche Erkrankungen, Herz-<br />
Kreislauferkrankungen, Immunschwäche,<br />
Infektionen, Diabetes und verschiedene<br />
Krebserkrankungen.<br />
Vitamin D3 wird im Körper selber produziert,<br />
wenn genügend Sonnenstrahlen auf die<br />
Haut auftreffen. In sehr geringem Mass kann<br />
es auch über die Nahrung aufgenommen<br />
werden. Die heutigen Lebensbedingungen<br />
(Sonnenschutz zur Verhinderung von<br />
Sonnenbrand, Luftverschmutzung, Essgewohnheiten)<br />
führen aber zu einem alarmierenden<br />
Vitamin D3-Mangel. Weit mehr als<br />
50% der Bevölkerung weisen nach<br />
Dr. Wild & Co. AG, 4132 Muttenz www.wild-pharma.com<br />
Am 6. Internationalen Medela Still- und Laktationssymposium in Amsterdam werden neuste Forschungsergebnisse präsentiert.<br />
Wissenschaftler auf dem Spezialgebiet «Ernährung von Frühgeborenen» stellen am 15./16. April 2011 aktuellste Erkenntnisse<br />
vor. Ein weiterer Fokus des Symposiums sind «Einsatzmöglichkeiten und Pasteurisierungsmethoden von Spendermilch».<br />
Das Wichtigste vom Symposium wird anschliessend am Medela Hauptsitz in Baar präsentiert.<br />
16 <strong>Hebamme</strong>.ch<br />
2/2011 <strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch<br />
Unter anderem werden folgende Themen<br />
präsentiert:<br />
• Frauenmilch auf der Neonatalen Intensivstation<br />
– Prof. Paula Meier vom<br />
Medizinischen Zentrum der Universität<br />
Chicago.<br />
• Optimierung der Spendermilch-Qualität<br />
für Frühgeborene – Lukas Christen,<br />
Doktorand im Team von Prof. Hartmann.<br />
• Milchbanken in den Niederlanden –<br />
Willemijn Corpeleijn.<br />
neuen Untersuchungen<br />
einen Vitamin D3-Mangel<br />
auf. Diese Erkenntnisse<br />
und die positiven Effekte<br />
von Vitamin D3<br />
auf die allgemeine<br />
Gesundheit<br />
führen dazu, dass<br />
Experten Vitamin<br />
D3 als effiziente<br />
und günstige Gesundheitsvorsorge<br />
in jedem Alter betrachten.<br />
Weitere Informationen zum 6. Internationalen<br />
Medela Still- und Laktationssymposium<br />
in Amsterdam finden Sie unter:<br />
www.medela.com/congress.<br />
Für das anschliessende Medela-Lunch Symposium<br />
am 18. April 2011 in Baar können Sie sich<br />
gerne melden.<br />
Weitere Informationen: www.medela.ch,<br />
contact@medela.ch oder Telefon 0848 633 352.<br />
www.hebamme.ch – www.sage-<strong>femme</strong>.ch
Schweizerischer <strong>Hebamme</strong>nverband SHV / Fédération suisse des sages-<strong>femme</strong>s FSSF / Federazione svizzera delle levatrici FSL / Federaziun svizra da las spendreras FSS<br />
Präsidentin/<br />
Présidente<br />
Liliane Maury Pasquier<br />
Rosenweg 25 C, 3000 Bern 23<br />
Sektionen/Sections<br />
Aargau-Solothurn:<br />
Priska Meier-Steffen, Ausserrainstr. 22,<br />
4703 Kestenholz, Tel. 062 396 17 28,<br />
E-Mail: hexenzauber@windowslive.com<br />
Daniela Hari, Solothurnerstrasse 53,<br />
4702 Oensingen, Natel 078 625 54 43,<br />
danielahari@hotmail.com<br />
Bas-Valais:<br />
Danielle Meizoz Monney<br />
Ch. Des Amandiers 68, 1950 Sion<br />
Tél. 079 484 60 82<br />
e-mail: rdmonney@netplus.ch<br />
Beide Basel (BL/BS):<br />
Sandra Aeby, Hechtweg 31,<br />
4052 Basel, Tel. 061 693 31 71<br />
E-Mail: sandra_aeby@yahoo.com<br />
Regina Burkhardt<br />
Ostenbergstrasse 3, 4410 Liestal<br />
Telefon 061 322 33 64<br />
gina99ch@yahoo.de<br />
Bern:<br />
vakant<br />
shv-sektionbern@bluewin.ch<br />
Fribourg:<br />
Daniela Vetter, Rte des Muguets 3,<br />
1484 Aumont, Tél. 026 660 12 34<br />
e-mail: fssf_fr@hotmail.com<br />
Genève:<br />
Béatrice Van der Schueren<br />
13, chemin du Signal, 1233 Bernex<br />
Tél. 022 757 29 10, N: 079 328 86 77<br />
beavds@bluewin.ch ou<br />
fssf.ge@bluewin.ch<br />
Oberwallis:<br />
Ruth Karlen<br />
Mühlackerstrasse 26a, 3930 Visp<br />
Tel. P: 027 945 15 56<br />
ruthkarlen@gmx.ch<br />
Priska Andenmatten,<br />
Weingartenweg 4, 3930 Visp,<br />
Tel. 027 946 29 88<br />
E-Mail: u.hildbrand@bluewin.ch<br />
Ostschweiz<br />
(SG/TG/AR/AI/GR):<br />
Madeleine Grüninger<br />
Weidenhofstrasse 3, 9323 Steinach<br />
Tel. 071 440 18 88, 079 238 40 78<br />
grueninger.madeleine@bluemail.ch<br />
Schwyz:<br />
Christine Fässler-Kamm<br />
Chappelihof 26, 8863 Buttikon<br />
P: 055 445 21 54, N: 079 733 18 48<br />
christinessler@bluewin.ch<br />
Marie-Gabrielle von Weber<br />
Urenmatt, 6432 Rickenbach<br />
P: 041 811 13 26, N: 079 516 08 59<br />
mgvonweber@pop.agri.ch<br />
Ticino:<br />
Simona Margnetti,<br />
Via Tarchini 24, 6828 Balerna,<br />
Tel. 076 349 31 53<br />
E-Mail: fsl.ti@hotmail.com<br />
Vaud-Neuchâtel-Jura (VD/NE/JU):<br />
Fabienne Rime,<br />
Route du Martoret 5, 1870 Monthey,<br />
Tél. 079 654 64 71<br />
E-Mail: f.rime@bluemail.ch<br />
Zentralschweiz<br />
(LU/NW/OW/UR/ZG):<br />
Esther Waser-Christen<br />
Melchtalerstrasse 31, Postfach 438,<br />
6064 Kern, Tel. P 041 661 09 93<br />
E-Mail: ester-waser@gmx.ch<br />
Susanne Leu, Untere Gründlistrasse 20,<br />
6055 Alpnach, Tel. P 071 440 25 14<br />
E-Mail: susanne.leu@swissonline.ch<br />
Zürich und Umgebung (ZH/GL/SH):<br />
Claudia Putscher, Tösstalstr. 10,<br />
8492 Wila, Tel. 052 385 55 67<br />
E-Mail: claudia@putscher.ch<br />
Nancy Bellwald-Pedegai, Katharina Sulzer<br />
Platz 10, 8400 Winterthur<br />
Tel. 052 203 26 11<br />
E-Mail: nancy.bellwald@bluewin.ch<br />
S H V / F S S F<br />
Verbandsnachrichten/Nouvelles de l’association<br />
Pensionierung Gerlinde Michel<br />
Abschiedsapéro für alle!<br />
Nach fast 15 Jahren Redaktionstätigkeit und 161 Nummern der <strong>Hebamme</strong>.ch geht<br />
Gerlinde Michel Ende April 2011 in Pension. In dieser Zeit hat sie mit vielen <strong>Hebamme</strong>n<br />
zusammengearbeitet und zahllose weitere an Kongressen und Anlässen kennengelernt.<br />
Es ist ihr Wunsch, ihren Abschiedsapéro zusammen mit möglichst vielen <strong>Hebamme</strong>n<br />
zu geniessen. Deshalb sind ALLE SHV-Mitglieder dazu eingeladen!<br />
Mittwoch, 6. April 2011, ab 17.00 bis ca. 20.00 Uhr<br />
Mahogany Hall, Klösterlistutz 14, Bern<br />
(Trolleybus Nr. 12 Richtung Paul Klee Zentrum, bis Haltestelle Bärengraben)<br />
Wir freuen uns auf euch!<br />
Gerlinde Michel, Doris Güttinger<br />
Anmeldungen bis 20. März an: ch.rieben@hebamme.ch, Tel. 031 332 63 40<br />
Gerlinde Michel prend sa retraite<br />
Un apéro d’adieu pour toutes!<br />
Après presque 15 années passées à la rédaction et quelque 161 numéros de<br />
«<strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch», Gerlinde Michel prend sa retraite fin avril 2011. Durant toutes<br />
ces années, elle a collaboré avec de nombreuses sages-<strong>femme</strong>s et elle en a<br />
rencontré bien d’autres lors des congrès et diverses manifestations.<br />
Elle souhaite maintenant voir un maximum de sages-<strong>femme</strong>s à son apéro d’adieu.<br />
C’est pourquoi l’invitation s’adresse à TOUTES LES MEMBRES de la FSSF!<br />
Mercredi, 6 avril 2011, dès 17.00h jusqu’à env. 20.00h<br />
Mahogany Hall, Klösterlistutz 14, Bern<br />
(Trolleybus N. 12 – Direction Paul Klee Zentrum – Arrêt Bärengraben)<br />
Nous vous attendons avec plaisir!<br />
Gerlinde Michel, Doris Güttinger<br />
Inscriptions jusqu’au 20 mars auprès de: ch.rieben@hebamme.ch, tél. 031 332 63 40<br />
<strong>Hebamme</strong>.ch<br />
<strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch 2/2011<br />
17
S H V / F S S F<br />
Verbandsnachrichten/Nouvelles de l’association<br />
Arbeitsrechtliche Informationen<br />
Das Vorstellungsgespräch<br />
Im Mitgliederbereich auf der Website ist das erste Dokument mit arbeitsrechtlichen Fragen für angestellte <strong>Hebamme</strong>n<br />
aufgeschaltet. Dieses gibt Auskunft über Rechte und Pflichten bei einem Vorstellungsgespräch.<br />
Im Verlaufe des nächsten Jahres<br />
werden weitere arbeitsrechtliche<br />
Themen von unserer Verbandsjuristin<br />
ausgearbeitet und<br />
dort veröffentlicht.<br />
Das Vorstellungsgespräch<br />
Einzelne Themen<br />
1. Persönliche Situation<br />
Die Arbeitgeberin darf von Ihnen<br />
einzig die Koordinaten einholen,<br />
die sie für ihre Mitarbeiteradministration,<br />
z.B. für die Lohnabrechnungen,<br />
benötigt. Zu diesen<br />
Angaben gehört beispielsweise<br />
der vollständige Name, Geburtsdatum,<br />
Wohnadresse und der Zivilstand.<br />
Mit wem Sie verwandt<br />
sind, ob Sie bereits Kinder haben<br />
oder noch eine Familie planen,<br />
ob Sie in einer Partnerschaft<br />
leben und was Sie in Ihrer Freizeit<br />
tun, ist Ihre Privatsache. Diese<br />
Angaben müssen Sie nicht preisgeben.<br />
Einzig Führungspersonen<br />
müssen mehr Auskünfte geben.<br />
Wichtig ist, dass Sie nichts von<br />
sich aus spontan erzählen müssen.<br />
2. Gesundheit<br />
Hier gilt die Faustregel, dass im<br />
Bewerbungsgespräch nur zum<br />
Thema gemacht werden soll,<br />
was einen Bezug zur neuen Arbeit<br />
haben könnte. Das bedeutet:<br />
Sie informieren von sich aus<br />
über ansteckende Krankheiten<br />
und Spitalaufenthalte, die Sie<br />
nach Arbeitsbeginn absolvieren<br />
müssen. Über chronische Krankheiten<br />
müssen Sie die Arbeitgeberin<br />
informieren, wenn sich<br />
diese auf Ihre Arbeitsleistung<br />
auswirken oder Sie deshalb<br />
einen besonders gestalteten<br />
Arbeitsplatz benötigen. Fragen<br />
zu früheren Krankheiten müssen<br />
Sie nicht beantworten. Sind<br />
18 <strong>Hebamme</strong>.ch<br />
2/2011 <strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch<br />
Sie HIV-positiv, müssen Sie dies<br />
der Arbeitgeberin mitteilen,<br />
wenn sie danach fragt; es geht<br />
hier um die Ansteckungsgefahr<br />
bei der Berufsausübung. Es ist<br />
Ihnen als <strong>Hebamme</strong> sicher auch<br />
ein ethisches Anliegen, keine<br />
Mutter und kein Neugeborenes<br />
in gesundheitliche Schwierigkeiten<br />
zu bringen.<br />
3. Schwangerschaft<br />
Die Arbeitgeberin darf Sie prinzipiell<br />
nicht fragen, ob Sie<br />
schwanger sind; das Gleichstellungsgesetz<br />
verbietet dies.<br />
4. Vermögen und Schulden<br />
Hier ist umstritten, wie viele<br />
Auskünfte Sie der Arbeitgeberin<br />
auf ihre Fragen geben müssen.<br />
Zurückhaltung ist ratsam. Dies<br />
betrifft insbesondere Schulden<br />
und Lohnpfändungen. Legitim<br />
kann die Frage danach nur sein,<br />
wenn Ihr neues Beschäftigungsgebiet<br />
in diesem Bereich besondere<br />
Vertrauenswürdigkeit verlangt,<br />
etwa weil Sie Vermögen<br />
der Arbeitgeberin oder von<br />
Klientinnen anvertraut bekommen<br />
und dies Ihre hauptsächliche<br />
Aufgabe sein wird. Von sich<br />
aus müssen Sie jedenfalls nichts<br />
über Ihre Finanzen erzählen.<br />
5. Vorstrafen<br />
Sie müssen die Arbeitgeberin<br />
wahrheitsgemäss über einschlägige<br />
Vorstrafen informieren.<br />
Dies gilt, solange die Vorstrafen<br />
nicht gelöscht sind. Von sich<br />
selbst aus müssen Sie diese Informationen<br />
dann liefern, wenn<br />
Sie sich für eine besonders exponierte<br />
Stelle bewerben, also<br />
wenn Sie die Arbeitgeberin gegen<br />
aussen in einer Führungsposition<br />
repräsentieren.<br />
Tipps<br />
Wie reagieren Sie auf unzulässige Fragen?<br />
Es passiert immer wieder, dass Arbeitgebende Fragen stellen,<br />
die sie eigentlich nicht stellen dürften. In diesem Fall haben Sie<br />
das Recht, mit einer Lüge zu kontern. Rechtliche Nachteile entstehen<br />
Ihnen daraus nicht. Dies ist das «Notwehrrecht auf<br />
Lüge».<br />
Was muss ich von mir aus sagen?<br />
Als Faustregel gilt, dass Sie die Arbeitgeberin über alles informieren<br />
müssen, was für das Arbeitsverhältnis wichtig ist und die<br />
Arbeitgeberin nicht von sich aus wissen kann. Klassische Beispiele<br />
hier sind etwa der länger dauernde Spitalaufenthalt, der<br />
kurz nach Stellenantritt geplant ist, oder ein entzogener Führerausweis.<br />
6. Persönliche Ansichten und<br />
Haltungen<br />
Religion und politische Ansichten<br />
sind Ihre Privatsache. Das<br />
gilt auch für Mitgliedschaften<br />
bei entsprechenden Gruppierungen,<br />
z.B. Gewerkschaften.<br />
Anders steht es einzig, wenn Sie<br />
sich von einem sogenannten<br />
«Tendenzbetrieb» anstellen lassen.<br />
Darunter versteht man<br />
Arbeitgeberinnen, die bereits<br />
definitionsgemäss eine bestimmte<br />
Haltung vertreten, etwa<br />
ein christliches Hilfswerk.<br />
Doch selbst bei einer solchen<br />
Anstellung sollte eine andere<br />
Religionszugehörigkeit oder Gesinnung<br />
kein Problem darstellen,<br />
solange Sie Ihre private Haltung<br />
nicht öffentlich äussern.<br />
Hat man sich einmal auf die<br />
Zusammenarbeit geeinigt, sind<br />
Fragen nach der Gewerkschaftszugehörigkeit<br />
zulässig –<br />
die Arbeitgeberin muss diese<br />
kennen, um etwa den Solidaritätsbeitrag<br />
vom Bruttolohn abzuziehen,<br />
falls dies der Fall ist.<br />
Auch spezielle Freizeitwünsche,<br />
die sich aus Ihrer Religionszugehörigkeit<br />
ergeben, werden Sie<br />
bei der Gestaltung des Arbeitsverhältnisses<br />
benennen müssen,<br />
sonst kann man nicht auf<br />
Sie eingehen. Von sich aus müssen<br />
Sie sich im Bewerbungsgespräch<br />
zu Ihrer Gesinnung nicht<br />
äussern.<br />
7. Nebenbeschäftigungen<br />
Wenn Sie neben der Anstellung<br />
bei der neuen Arbeitgeberin<br />
einer Nebenbeschäftigung nachgehen<br />
möchten, müssen Sie<br />
dies sagen, wenn sie sich danach<br />
erkundigt. Von sich aus<br />
müssen Sie Nebenbeschäftigungen<br />
nicht erwähnen.<br />
Advokaturbüro<br />
advocomplex, Bern
S H V / F S S F<br />
Verbandsnachrichten/Nouvelles de l’association<br />
Question du droit du travail<br />
L’entretien d’embauche<br />
Dans le domaine réservé aux membres sur notre site Internet, vous trouverez des documents traitant de questions du<br />
droit du travail et intéressant les sages-<strong>femme</strong>s salariées. Un premier document donne des informations sur les droits<br />
et devoirs spécifiques à l’entretien d’embauche.<br />
Dans le courant de l’année,<br />
d’autres thèmes seront analysés<br />
par la juriste de notre Fédération<br />
et paraîtront dans nos pages.<br />
L’entretien d’embauche<br />
Sujets traités<br />
1. Situation personnelle<br />
L’employeur ne peut exiger de<br />
votre part que des informations<br />
relatives à l’administration et à<br />
la gestion des collaboratrices et<br />
des collaborateurs. Cela comprend<br />
tout d’abord des données<br />
telles que le nom, la date de<br />
naissance, l’adresse et l’état<br />
civil. Par contre, des questions<br />
concernant: les liens de parenté,<br />
avoir ou non des enfants, vivre<br />
en couple ou la manière d’occuper<br />
ses loisirs relèvent strictement<br />
de la sphère privée de la<br />
personne et n’ont pas à être discutés<br />
dans ce cadre. Il n’y a que<br />
les personnes postulant pour<br />
une fonction de cadre qui doivent<br />
éventuellement donner<br />
plus d’informations.<br />
Il est important de ne rien livrer<br />
spontanément de vous-même.<br />
2. Santé<br />
La règle d’or est – lors de l’entretien<br />
d’embauche – d’aborder<br />
uniquement des sujets en rapport<br />
avec le futur travail. Cela<br />
signifie que vous devez, par<br />
exemple, prendre l’initiative de<br />
mentionner si vous êtes atteinte<br />
d’une maladie contagieuse ou si<br />
vous prévoyez une hospitalisation<br />
après votre engagement.<br />
En cas de maladie chronique,<br />
vous devez en informer l’employeur<br />
si cela a un effet sur<br />
l’exercice de votre activité ou<br />
demande un aménagement<br />
spécial de la place de travail.<br />
Vous ne devez pas répondre à<br />
des questions concernant des<br />
maladies antérieures. En situation<br />
de HIV positif, vous devez<br />
répondre à l’employeur s’il vous<br />
pose la question: il s’agit là du<br />
danger de contagion dans<br />
l’exercice de la profession et, en<br />
tant que sage-<strong>femme</strong>, vous êtes<br />
certainement attentive à la santé<br />
des mères et des nouveauxnés.<br />
3. Grossesse<br />
En principe, l’employeur ne doit<br />
pas vous demander si vous êtes<br />
enceinte; la loi sur l’égalité l’interdit.<br />
4. Avoir et dettes<br />
C’est un thème délicat et qui<br />
continue à faire débat à propos<br />
de ce qu’il faut dire ou ne pas<br />
dire. Mieux vaut faire preuve de<br />
retenue, en ce qui concerne en<br />
particulier les dettes et les saisies<br />
de salaire. La question peut<br />
seulement être posée de façon<br />
légitime si votre nouvelle activité<br />
requiert un degré particulier<br />
de confiance dans le domaine<br />
financier, par exemple si vous<br />
devez gérer des avoirs de l’employeur<br />
ou de client(e)s. De manière<br />
générale, ce n’est pas à<br />
vous d’aborder le sujet de vos<br />
finances spontanément.<br />
5. Condamnations<br />
antérieures<br />
Vous devez informer l’employeur<br />
avec honnêteté à propos<br />
de condamnations antérieures<br />
tant qu’elles ne sont pas<br />
effacées du casier judiciaire.<br />
Vous devez prendre l’initiative<br />
de livrer vous-même ces informations<br />
si vous postulez pour<br />
un poste particulièrement exposé<br />
et également si vous êtes<br />
Quelques conseils<br />
Comment réagir à des questions inadmissibles?<br />
Il arrive régulièrement qu’un employeur pose des questions<br />
qu’il ne serait pas en droit de poser. Dans ce cas, vous avez le<br />
droit de recourir au mensonge pour y répondre sans suites juridiques<br />
préjudiciables pour vous. Il s’agit du «droit au mensonge<br />
pour cause de légitime défense».<br />
Que dois-je dire de ma propre initiative?<br />
La règle d’or est que vous devez informer l’employeur de tout<br />
ce qui est important en relation avec les rapports de travail et<br />
que l’employeur ne peut connaître de vous. Deux exemples<br />
classiques: un séjour hospitalier de longue durée intervenant<br />
juste après le début du nouveau travail ou un retrait du permis<br />
de conduire.<br />
appelée à représenter votre employeur<br />
à l’extérieur, en tant que<br />
cadre.<br />
6. Convictions personnelles<br />
La religion et les convictions politiques<br />
appartiennent à la sphère<br />
privée de chacun. Ceci vaut<br />
aussi pour l’appartenance à des<br />
groupements p.ex. des syndicats.<br />
Il en va autrement seulement<br />
si vous êtes engagée dans<br />
un emploi à connotation politique,<br />
religieuse ou autre, par<br />
exemple un organisme chrétien<br />
d’assistance. Mais, même dans<br />
un tel cas, une autre appartenance<br />
religieuse ou de convictions<br />
ne devrait pas poser problème<br />
tant que vous ne les affichez<br />
pas publiquement.<br />
Lorsque l’engagement a été décidé,<br />
il devient légitime de discuter<br />
de l’appartenance à un<br />
syndicat – l’employeur devant<br />
en être informé afin de pouvoir<br />
déduire, le cas échéant, la contribution<br />
de solidarité du salaire<br />
brut. Si vous deviez avoir des<br />
souhaits de congés en rapport<br />
avec votre appartenance religieuse,<br />
faites-en part lors de<br />
l’organisation concrète de votre<br />
travail sinon l’employeur risque<br />
de ne plus pouvoir les prendre<br />
en compte.<br />
Vous ne devez pas prendre l’initiative<br />
de vous exprimer sur vos<br />
convictions lors d’un entretien<br />
d’embauche.<br />
7. Occupations accessoires<br />
Si vous souhaitez exercer une<br />
occupation accessoire en plus<br />
de votre travail auprès de votre<br />
nouvel employeur, vous devez<br />
l’en informer s’il vous le demande.<br />
Il n’est cependant pas nécessaire<br />
de l’annoncer spontanément.<br />
Bureau d’avocats<br />
advocomplex, Berne<br />
<strong>Hebamme</strong>.ch<br />
<strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch 2/2011<br />
19
Verbandsnachrichten/Nouvelles de l’association<br />
km-Entschädigung im Tarifvertrag fpH<br />
Korrekte Interpretation<br />
Nach Rücksprache mit Frau Dr.<br />
Kummer, Verbandsjuristin SHV,<br />
und nach eingehender Diskussion<br />
in der Expertinnengruppe<br />
Best Practice des SHV wurde klar,<br />
dass die heutige Auslegung der<br />
Krankenkassen bezüglich der<br />
Interpretation der KM-Entschädigung<br />
im Tarifvertrag für die frei<br />
praktizierenden <strong>Hebamme</strong>n (fpH)<br />
nicht korrekt ist.<br />
Korrekt aus Sicht des SHV<br />
ist folgende Anwendung<br />
der Regelung:<br />
Die <strong>Hebamme</strong> kann höchstens 15<br />
km mehr pro Weg (30 km mehr<br />
pro Besuch) abrechnen, als die<br />
Distanz zwischen der Frau und<br />
der nächstwohnenden <strong>Hebamme</strong><br />
20 <strong>Hebamme</strong>.ch<br />
2/2011 <strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch<br />
S H V / F S S F<br />
beträgt. Wohnt also die Frau 30<br />
km von der nächstwohnenden<br />
<strong>Hebamme</strong> entfernt, so kann die<br />
leistungserbringende <strong>Hebamme</strong><br />
maximal 45 km pro Weg (90 km<br />
pro Besuch) in Rechnung stellen.<br />
Oder wohnt die Frau im gleichen<br />
Dorf wie die nächstwohnende<br />
<strong>Hebamme</strong>, so kann die leistungserbringende<br />
<strong>Hebamme</strong> maximal<br />
15 km pro Weg (30 km pro Besuch)<br />
abrechnen.<br />
Diese Regelung gilt nicht, wenn<br />
die Zuziehung der weiter entfernt<br />
wohnenden <strong>Hebamme</strong><br />
nach der besonderen Lage des<br />
Falles aus anderen Gründen gerechtfertigt<br />
war. Eine besondere<br />
Lage des Falles liegt vor, wenn<br />
die Frau durch diejenige Hebam-<br />
me betreut wird, welche bereits<br />
in der Schwangerschaft, bei der<br />
Geburt oder bei vorangegangenen<br />
Mutterschaften Leistungen<br />
bei der Frau erbracht hat oder<br />
wenn die nächstwohnende <strong>Hebamme</strong><br />
abwesend ist oder keine<br />
Kapazitäten hat. Tritt ein besonderer<br />
Fall ein, kann die <strong>Hebamme</strong><br />
immer die effektiv zurückgelegten<br />
km verrechnen. Wir raten<br />
in diesem Fall, dies auf der Rechnung<br />
zu vermerken.<br />
Beweiserbringung im Falle<br />
von Beanstandungen der<br />
Rechnung der <strong>Hebamme</strong><br />
Da die Beweiserbringung im Falle<br />
von Beanstandungen der Rechnung<br />
durch die Krankenkasse im<br />
Vertrag der fpH nicht explizit geregelt<br />
ist, wird vorgegangen, wie<br />
wenn es sich dabei um eine Gesetzesbestimmung<br />
handelte: Die<br />
<strong>Hebamme</strong> muss bei Uneinigkeit<br />
mit der Krankenkasse beweisen,<br />
dass sie die verrechneten Kilometer<br />
tatsächlich gefahren ist, und<br />
die Krankenkasse muss belegen<br />
können, wer die nächstwohnende<br />
<strong>Hebamme</strong> gewesen ist.<br />
Es muss davon ausgegangen<br />
werden, dass es einen Fall vor der<br />
PVK geben wird, weil nicht alle<br />
Krankenkassen dies akzeptieren<br />
werden. Der SHV wird die betreffende<br />
<strong>Hebamme</strong> in einem solchen<br />
Fall unterstützen.<br />
Doris Güttinger<br />
Geschäftsführerin<br />
Frei praktizierende <strong>Hebamme</strong>n<br />
Start Online-Erfassung der Statistik verschoben<br />
Wie angekündigt, wurde die<br />
Entwicklung eines Onlineportals<br />
für das Erfassen der<br />
SHV Statistik der frei praktizierenden<br />
<strong>Hebamme</strong>n erfolgreich<br />
realisiert.<br />
Dabei zeigte sich jedoch, dass<br />
im Interesse eines möglichst geringen<br />
Aufwands Schnittstellen<br />
zu anderen Programmen wie<br />
zum Beispiel GammadiA zu<br />
schaffen sind. Die Entwicklung<br />
und das Testen dieser komplexen<br />
Schnittstellen braucht Zeit.<br />
Deshalb wurde entschieden,<br />
den Start der Onlineerfassung<br />
um ein Jahr auf 2012 zu verschieben.<br />
Folgen:<br />
1. Für die Erfassung der Daten<br />
2010 entstehen keine Änderungen,<br />
alles läuft ab wie bis<br />
anhin (Eingabe bis spätestens<br />
Ende Januar 2011).<br />
2. Ab Mitte Januar ist ein neues<br />
Excel Formular für die Datenerfassung<br />
ab 2011 auf<br />
www.hebamme.ch aufgeschaltet:<br />
Bitte für 2011 nur<br />
dieses Formular verwenden.<br />
3. Ab 2012 werden die Daten<br />
neu auf der Online Plattform<br />
eingegeben (mit Schnittstellen<br />
für GammadiA und andere<br />
Programme).<br />
4. Genauere Informationen und<br />
Instruktionen erhalten Sie zu<br />
einem späteren Zeitpunkt.<br />
Wir sind zuversichtlich, dass wir<br />
mit dieser Lösung die Bedürfnisse<br />
aller <strong>Hebamme</strong>n und Geburtshäuser<br />
befriedigen können.<br />
Da Apple Computer die<br />
Programmierung des aktuellen<br />
Excelformulars nicht lesen können,<br />
wird für die betreffenden<br />
<strong>Hebamme</strong>n eine Übergangslösung<br />
gesucht. Sind Sie von<br />
diesem Problem betroffen und<br />
an einer Übergangslösung interessiert,<br />
wenden Sie sich bitte<br />
an Doris Güttinger, d.guettiner@<br />
hebamme.ch.<br />
Doris Güttinger<br />
Geschäftsführerin SHV<br />
Projektteam:<br />
Dr. phil. Claudia König, Leiterin<br />
F&E Institut für <strong>Hebamme</strong>n,<br />
ZHAW.<br />
Monika Schmid, <strong>Hebamme</strong>,<br />
Projektassistentin, Institut für<br />
<strong>Hebamme</strong>n, ZHAW.<br />
Sie arbeiten beim Verband nicht aktiv mit, wollen aber trotzdem informiert sein: Abonnieren Sie unseren<br />
Newsletter unter www.hebamme.ch, Aktuell, und Sie erhalten 5 mal jährlich aktuellste Informationen zu den<br />
Themen Berufspolitik, Angestellte <strong>Hebamme</strong>n, Ausbildung, Freipraktizierende <strong>Hebamme</strong>n und Neuigkeiten<br />
aus der Geschäftsstelle.<br />
«Informiert sein ist ein gutes Gefühl»
Après vérification auprès de M e<br />
Kummer, juriste de la FSSF, et des<br />
discussions approfondies dans le<br />
groupe des expertes Best Practice,<br />
il apparaît clairement que la<br />
pratique actuelle des caisses<br />
maladie concernant l’indemnité<br />
kilométrique dans la convention<br />
tarifaire applicable pour les<br />
sages-<strong>femme</strong>s indépendantes<br />
n’est pas correcte.<br />
Aux yeux de la FSSF,<br />
le règlement devrait être<br />
appliqué de cette manière:<br />
La sage-<strong>femme</strong> peut facturer jusqu’à<br />
15 km de plus par trajet (30<br />
km de plus par visite) que la distance<br />
entre la cliente et la sage<strong>femme</strong><br />
la plus proche. Ainsi, si la<br />
Verbandsnachrichten/Nouvelles de l’association<br />
Indemnité au km dans la convention tarifaire sfi<br />
Interprétation correcte<br />
<strong>femme</strong> habite à 30 km de la sage-<strong>femme</strong><br />
la plus proche, la sage-<strong>femme</strong><br />
qui fait les visites peut<br />
facturer 45 km au maximum par<br />
trajet (90 km par visite). Si la <strong>femme</strong><br />
habite dans le même village<br />
que la sage-<strong>femme</strong> la plus<br />
proche, la sage-<strong>femme</strong> qui fait<br />
les visites peut alors facturer au<br />
maximum 15 km par trajet (30<br />
km par visite).<br />
Cette règle ne s’applique pas si le<br />
choix de la sage-<strong>femme</strong> habitant<br />
plus loin est justifié par les particularités<br />
d’une situation. Ces<br />
particularités sont réunies<br />
lorsque la <strong>femme</strong> a été suivie par<br />
cette sage-<strong>femme</strong> durant la grossesse,<br />
lors de l’accouchement ou<br />
pour ses précédentes maternités,<br />
ou bien lorsque la sage-<strong>femme</strong> la<br />
plus proche est absente, ou encore<br />
lorsqu’elle est surchargée.<br />
S’il s’agit d’une situation particulière,<br />
la sage-<strong>femme</strong> peut toujours<br />
facturer les km effectifs.<br />
Nous conseillons dans ce cas<br />
d’en faire la mention sur la facture.<br />
Fourniture de preuves en cas<br />
de contestations de la facture<br />
de la sage-<strong>femme</strong><br />
Comme la fourniture de preuves<br />
en cas de contestations de la facture<br />
par la caisse maladie pour les<br />
prestations de la sfi n’est pas réglée<br />
explicitement, la procédure<br />
est la même que s’il s’agissait de<br />
dispositions légales: en cas de li-<br />
Statistique des sages-<strong>femme</strong>s indépendantes<br />
Le recueil en ligne des données est reporté<br />
Comme annoncé, le portail<br />
en ligne destiné à recueillir<br />
les données statistiques des<br />
sages-<strong>femme</strong>s indépendantes<br />
de la FSSF a été réalisé<br />
avec succès.<br />
Cependant, nous avons réalisé<br />
que des interfaces vers différents<br />
autres programmes –<br />
comme p.ex. GammadiA – devaient<br />
être créées afin de faciliter<br />
la tâche des sages-<strong>femme</strong>s<br />
utilisatrices. Toutefois, le développement<br />
de ces interfaces<br />
complexes et leur test demanderont<br />
un certain temps. Pour<br />
cette raison, il a été décidé que<br />
le début du recueil en ligne des<br />
données ne commencerait<br />
qu’en 2012.<br />
Conséquences:<br />
1. Il n’y a pas de changement<br />
pour le recueil des données<br />
2010: vous le faites comme<br />
d’habitude jusqu’à fin janvier<br />
2011 au plus tard.<br />
2. Dès mi-janvier, un nouveau<br />
formulaire Excel pour le recueil<br />
des données dès 2011<br />
sera téléchargeable sur www.<br />
sage-<strong>femme</strong>.ch. Pour les<br />
données en 2011, veuillez<br />
s.v.pl. ne vous servir que de<br />
ce formulaire.<br />
3. Dès 2012, les données devront<br />
être entrées sur la<br />
plateforme en ligne (avec<br />
interfaces avec GammadiA<br />
et d’autres programmes).<br />
4. Vous recevrez des informations<br />
plus précises et des instructions<br />
en temps utile.<br />
Nous avons confiance dans le<br />
fait que cette solution permettra<br />
de satisfaire les besoins de<br />
toutes les sages-<strong>femme</strong>s et maisons<br />
de naissance. Vu qu’il n’est<br />
pas possible de lire la programmation<br />
du formulaire Excel ac-<br />
S H V / F S S F<br />
tige avec la caisse maladie, la sage-<strong>femme</strong><br />
doit faire la preuve<br />
qu’elle a effectivement fait les kilomètres<br />
supplémentaires et la<br />
caisse maladie doit pouvoir prouver<br />
quelle aurait été la sage-<strong>femme</strong><br />
la plus proche.<br />
On peut s’attendre à ce que cette<br />
interprétation aboutisse à un<br />
cas devant la commission paritaire<br />
parce que toutes les caisses<br />
maladie ne vont pas l’accepter.<br />
La FSSF est prête à assister la sage-<strong>femme</strong><br />
qui se trouverait dans<br />
une telle situation.<br />
Doris Güttinger<br />
Secrétaire générale<br />
tuel sur Apple, une solution de<br />
transfert sera trouvée pour les<br />
sages-<strong>femme</strong>s qui l’utilisent. Si<br />
vous êtes vous-même concernée<br />
par ce problème et intéressée<br />
par cette solution, veuillez svp<br />
vous adresser à Doris Güttinger,<br />
d.guettinger@hebamme.ch.<br />
Doris Güttinger<br />
secrétaire générale FSSF<br />
Équipe de projet:<br />
Dr. phil. Claudia König, cheffe<br />
de projet Statistique sfi, ZHAW.<br />
Monika Schmid, sage-<strong>femme</strong>,<br />
assistante de projet Statistique<br />
sfi, ZHAW.<br />
Vous n’êtes pas active au sein de la FSSF, mais souhaitez tout de même être informée: abonnez-vous donc à notre<br />
Newsletter sous www.sage-<strong>femme</strong>.ch, Actualité, et vous recevrez 5 fois par an les informations les plus récentes<br />
concernant la politique professionnelle, les sages-<strong>femme</strong>s hospitalières et indépendantes, la formation et des<br />
nouvelles du secrétariat central.<br />
«Etre informée est un bon sentiment»<br />
<strong>Hebamme</strong>.ch<br />
<strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch 2/2011<br />
21
S H V / F S S F<br />
Verbandsnachrichten/Nouvelles de l’association<br />
Aufstockung Zentralvorstand<br />
Wahl neuer Mitglieder<br />
an der DV 2011<br />
An der Delegiertenversammlung<br />
vom 12. Mai 2011 in Fribourg<br />
wird über die neuen Statuten abgestimmt,<br />
welche statt 5 zukünftig<br />
7 bis 9 Mitglieder im Zentralvorstand<br />
vorsehen. Da die revidierten<br />
Statuten nach Annahme<br />
durch die DV sofort in Kraft treten<br />
sollen, müssen in der Folge<br />
noch mindestens zwei neue Zentralvorstandsmitglieder<br />
gewählt<br />
werden. Deshalb werden auf diesen<br />
Zeitpunkt mindestens zwei<br />
motivierte <strong>Hebamme</strong>n zur Mitarbeit<br />
im Zentralvorstand gesucht.<br />
Mitgestalten ist spannend<br />
Die Arbeit im Zentralvorstand ist<br />
komplex und anspruchsvoll aber<br />
auch äusserst spannend. An mindestens<br />
fünf Sitzungen pro Jahr<br />
werden strategische Fragen di-<br />
22 <strong>Hebamme</strong>.ch<br />
2/2011 <strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch<br />
skutiert und Entscheide zur Entwicklung<br />
des SHV gefällt. Als<br />
Mitglied könnten Sie dabei<br />
direkt Einfluss nehmen auf die<br />
zukünftige Ausrichtung und<br />
Positionierung des SHV und die<br />
Zukunft der <strong>Hebamme</strong>n aktiv<br />
mitgestalten. Das Anforderungsprofil<br />
für ZV-Mitglieder kann unter<br />
der untenstehenden Adresse<br />
bestellt werden. Zwingend erforderlich<br />
sind dabei Kenntnisse der<br />
zweiten Landessprache, wobei in<br />
der eigenen Sprache kommuniziert<br />
werden kann, jedoch Voraussetzung<br />
ist, dass die andere<br />
Landessprache verstanden wird.<br />
Sind Sie interessiert? Schicken Sie einen<br />
kurzen Lebenslauf mit Angaben<br />
zu Ihrer Motivation bis spätestens<br />
Ende Februar 2011 an Doris Güttinger,<br />
Geschäftsführerin, d.guettinger<br />
@hebamme.ch.<br />
Renforcement du comité central<br />
Election de membres supplémentaires<br />
du comité central à<br />
l’assemblée des déléguées 2011<br />
Lors de l’assemblée des déléguées<br />
du 12 mai 2011 à Fribourg,<br />
nous voterons sur l’adoption<br />
des nouveaux statuts qui<br />
prévoient un comité central composé<br />
de 7 à 9 membres, au lieu<br />
de 5 actuellement. Comme ces<br />
statuts révisés entreront en vigueur<br />
immédiatement après leur<br />
adoption par l’assemblée des déléguées,<br />
il faudra élire au moins<br />
deux membres du comité central<br />
dans la foulée. Pour cette raison,<br />
nous sommes à la recherche d’au<br />
moins deux sages-<strong>femme</strong>s motivées<br />
par une collaboration au<br />
sein du comité central.<br />
Un travail passionnant<br />
Le travail du comité central est<br />
complexe, exigeant et passionnant<br />
à la fois. Lors de ses cinq<br />
séances – au minimum – par année,<br />
des questions stratégiques<br />
sont débattues et des décisions<br />
sont prises concernant le développement<br />
de la FSSF. En tant que<br />
membre du comité, vous pourriez<br />
avoir une influence directe sur le<br />
positionnement et les orientations<br />
de la FSSF et participer ainsi activement<br />
à la construction du futur<br />
des sages-<strong>femme</strong>s. Il est possible<br />
de demander directement le profil<br />
de compétences des membres du<br />
comité central à l’adresse électronique<br />
ci-dessous. Il est absolument<br />
nécessaire d’avoir des connaissances<br />
de l’autre langue nationale<br />
– français ou allemand, l’italien<br />
n’étant malheureusement pas<br />
suffisamment maîtrisé! – car, lors<br />
des séances, chaque membre a la<br />
possibilité de s’exprimer dans sa<br />
propre langue mais doit aussi<br />
comprendre celle de l’autre.<br />
Intéressée? Envoyez un bref curriculum<br />
vitae jusqu’à fin février 2011 au<br />
plus tard à Doris Güttinger, secrétaire<br />
générale, d.guettinger@hebamme.ch.<br />
European Midwives Association EMA<br />
Fokus auf Nachsorge<br />
Anschliessend an eine Review über die Praxis in der Schwangerenbetreuung<br />
in Europa, welche 2009 von EMA abgeschlossen<br />
wurde, haben die EMA-Delegierten beschlossen,<br />
sich dem Thema Nachsorge zu widmen.<br />
25 europäische <strong>Hebamme</strong>nverbände,<br />
die ca. 80000 <strong>Hebamme</strong>n<br />
repräsentieren, nahmen<br />
anfangs 2010 an einer Umfrage<br />
teil. Dabei wurde klar, dass<br />
viele <strong>Hebamme</strong>n von ausserklinischer<br />
Nachsorge eigentlich<br />
nichts wissen, da diese in ihren<br />
Ländern nicht existiert oder<br />
durch andere Personen in meist<br />
eingeschränkter Form angeboten<br />
wird.<br />
Die gewonnen Erkenntnisse sowie<br />
die daraus resultierenden<br />
Bedenken führten dazu, dass<br />
EMA eine Stellungnahme (Statement)<br />
veröffentlichte. Diese<br />
enthält auch Empfehlungen an<br />
die <strong>Hebamme</strong>nverbände. Eine<br />
davon lautet: Weitere For-<br />
schungsarbeiten im Gebiet der<br />
Nachsorge sollen gemacht werden,<br />
um die Vorteile und die<br />
Stärken der <strong>Hebamme</strong>narbeit<br />
aufzuzeigen.<br />
Solche Erkenntnisse aus Umfragen<br />
zusammen mit Forschungsarbeiten,<br />
gestützt auf praktische<br />
und wissenschaftliche Erfahrungen,<br />
können den weiten<br />
Kompetenzbereich der <strong>Hebamme</strong>narbeit<br />
stützen.<br />
Zuzka Hofstetter<br />
ICM und EMA Delegierte<br />
des SHV<br />
EMA (European Midwives Association)<br />
Question du suivi post-partum<br />
Suite à une revue des pratiques concernant la prise en charge<br />
postnatale en Europe, qui a été menée par l’EMA et qui<br />
s’est achevée en 2009, les déléguées EMA ont décidé de traiter<br />
du thème du suivi de grossesse.<br />
Début 2010, 25 associations<br />
européennes qui représentent<br />
env. 80000 sages-<strong>femme</strong>s ont<br />
participé à une enquête par<br />
questionnaire. Il en ressort très<br />
nettement qu’il existe des<br />
sages-<strong>femme</strong>s qui ignorent<br />
qu’un suivi extrahospitalier est<br />
possible parce que, dans leur<br />
pays, une telle prestation n’existe<br />
pas, ou bien parce qu’elle est<br />
offerte par d’autres personnes<br />
le plus souvent de manière plus<br />
restreinte.<br />
Les résultats ainsi que les réflexions<br />
qui en résultent ont<br />
conduit l’EMA à la rédaction<br />
d’une prise de position, autrement<br />
dit un «Statement». Celui-ci<br />
contient également des<br />
recommandations éthiques aux<br />
associations de sages-<strong>femme</strong>s.<br />
Une de ces recommandations<br />
est la suivante: des travaux de<br />
recherche dans le domaine du<br />
suivi doivent être réalisés pour<br />
démontrer les avantages et les<br />
forces du travail des sages<strong>femme</strong>s.<br />
De tels travaux de recherche<br />
s’appuyant sur des expériences<br />
à la fois pratiques et scientifiques<br />
pourraient ainsi élargir<br />
de champ de compétences du<br />
travail des sages-<strong>femme</strong>s.<br />
Zuzka Hofstetter<br />
déléguée FSSF auprès de l’ICM<br />
et de l’EMA
•Stärkungsmittel mit langjähriger Tradition, zur erfolgreichen<br />
Unterstützung während der Schwangerschaft<br />
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Einladung<br />
Fachbereich Gesundheit, Studiengang <strong>Hebamme</strong> BFH<br />
& Dep. Gesundheit, Institut <strong>Hebamme</strong> ZHAW<br />
Berner Fachhochschule, Fachbereich Gesundheit,<br />
Studiengang <strong>Hebamme</strong>, Murtenstrasse 10, 3008 Bern<br />
Donnerstag, 3. März 2011, 9.00–12.00 Uhr,<br />
Informationsveranstaltung zu den Themen:<br />
• Vorstellen der Abteilungen Forschung & Entwicklung sowie<br />
Weiterbildung & Dienstleistungen <strong>Hebamme</strong><br />
• Bachelorthesen: Prozess und Inhalte<br />
• Praxismodule: Rückblick auf die erste Durchführung<br />
Praxismodule 3 und 4 sowie Ausblick Praxismodule 5–8<br />
(Zusatzmodul B); Anwendung der Notenskala<br />
Die Einladung richtet sich an Ausbildungspartnerinnen und<br />
-partner in der Praxis d.h. Pflegedienst-, Bereichs- und Stationsleitende,<br />
Ausbildungsverantwortliche, Praxisausbildnerinnen<br />
und/oder Praxismentorinnen und frei praktizierende <strong>Hebamme</strong>n.<br />
Die Informationsveranstaltung findet in der Kinderklinik des<br />
Inselspitals Bern statt.<br />
Das Programm und den Anmeldetalon finden Sie unter:<br />
www.gesundheit.bfh.ch – > Studiengang <strong>Hebamme</strong> als<br />
Grundausbildung – > Aufbau Bachelorstudiengang –<br />
> Praxisausbildung<br />
Anmeldeschluss: 25. Februar 2011<br />
Donnerstag, 12.5.2011, Praxisschulung mit Schwerpunktthema<br />
Zusatzmodul B am Vormittag und Erfahrungsaustausch am<br />
Nachmittag.<br />
Die Einladung richtet sich an Praxisausbildnerinnen und/oder<br />
Praxismentorinnen und frei praktizierende <strong>Hebamme</strong>n.<br />
Anmeldeschluss: 6.5.2011<br />
Verantwortliche: K. Tritten Schwarz, Ressortverantwortliche<br />
Praxisausbildung Studiengang <strong>Hebamme</strong>,<br />
(katharina.tritten@bfh.ch, Tel. +41 31 848 35 73)<br />
ZHAW Winterthur, Gebäude TS,<br />
Technikumstrasse 71, 8401 Winterthur<br />
Informationsveranstaltung<br />
Donnerstag, 24. März 2011<br />
16.00–18.00 Uhr: Aktuelles aus dem Institut und anschliessender<br />
Einladung zum Apéro<br />
Die Einladung richtet sich an Pflegedienstleitende, Bereichsleitende,<br />
Stationsleitende, Ausbildungsverantwortliche und<br />
frei praktizierende <strong>Hebamme</strong>n.<br />
Programme und Anmeldungen für beide Veranstaltungen sind auf<br />
der Internetadresse (siehe unten) aufgeschaltet.<br />
Praxisschulung<br />
Montag, 4. April 2011, 19.00–16.30 Uhr<br />
Thema: Gemeinsam ausbilden<br />
Vormittag: Offene Türen in folgenden Unterrichtssequenzen:<br />
• Kritische Ereignisse unter der Geburt, Theorie-Unterricht<br />
6. Semester<br />
• Klinisches Assessement, freies Üben, Neurologie und<br />
Psychischer Status, 6. Semester<br />
• Gesundheitsförderung, Theorie-Unterricht, 2. Semester<br />
Nachmittag: Moderierter Austausch mit Dozentinnen ZHAW und<br />
den Tagungsteilnehmenden zur Verbindung Lehre-Praxis.<br />
Die Einladung richtet sich in erster Linie an:<br />
Praxisausbildnerinnen, Praxismentorinnen und<br />
Ausbildungsverantwortliche.<br />
Programm und Anmeldetalon unter:<br />
http://www.gesundheit.zhaw.ch/de/gesundheit/praktika/<br />
praktika-im-bachelorstudiengang-hebamme.html<br />
Bitte beachten Sie, dass eine Anmeldung erforderlich ist!<br />
Kontaktadresse: Zürcher Hochschule für Angewandte<br />
Wissenschaften, Departement Gesundheit, Frau Vanessa Züger,<br />
Technikumstrasse 71, 8401 Winterthur, Tel. 058 934 64 22,<br />
zuva@zhaw.ch<br />
Anmeldeschluss für beide Veranstaltungen: 18.März 2011<br />
<strong>Hebamme</strong>norientierte<br />
Weiterbildung in 2 x 3 Tagen<br />
Craniosacral Therapie und<br />
Geburtstraumata auflösen<br />
Sowohl für im Spital tätige <strong>Hebamme</strong>n und Freischaffende. Ihr lernt<br />
die wichtigsten Griffe, um in der Schwangerschaft und unter der<br />
Geburt das blockierte Becken und Ischias zu lösen und pp. im<br />
Wochenbett die Körperstatik der Frau wieder herzustellen.<br />
Sofortige Erste Hilfe, bzw. Lösungsgriffe nach Vacuum, Zange und<br />
Sectio beim Baby werden intensiv gelernt und neue Wege das<br />
Bonding zu stärken und heilen, aufgezeigt. Die Geburtsverarbeitung<br />
von Mutter und Baby ist Kernthema.<br />
Andere Fachpersonen welche meinen Kurs:<br />
«Emotionale Narben einer Geburt achtsam begleiten» besuchten,<br />
dürfen auch teilnehmen. Kursort ist in Winterthur.<br />
2x3Tage: Kurs A 28.– 30. Juni und 2.– 4. Sept. 2011<br />
Kurs B 5.–7. Sept. und 4.– 6. Nov. 2011<br />
Total Kosten: Fr. 1080.–<br />
Info und Anmeldung:<br />
Brigitte Meissner, <strong>Hebamme</strong> und Craniosacral Therapeutin, spezialisiert<br />
auf Geburtstraumata, Seminarleiterin, Tel. 052 203 37 37.
AARGAU–<br />
SOLOTHURN<br />
078 625 54 43<br />
062 396 17 28<br />
Neumitglieder:<br />
Engelen Martina, Ennetbaden,<br />
1998, Aachen DE; Natuzzi-<br />
Siegenthaler Yolanda, Kölliken,<br />
1971, Aarau<br />
Jahresversammlung 2011<br />
Diese findet am 28. April 2011<br />
im Congresshotel Olten in Olten<br />
statt.<br />
Die fpHs treffen sich um 17.00<br />
Uhr, um 19.30 Uhr beginnt die<br />
Mitgliederversammlung.<br />
Wir freuen uns auf zahlreiches<br />
Erscheinen!<br />
Priska Meier und Vorstand<br />
Brandneu und topp-aktuell<br />
<strong>Hebamme</strong>n Geburtenbuch<br />
Das Buch hat Platz für 138<br />
persönliche Einträge mit eigener<br />
Statistik.<br />
Preis pro Buch Fr. 25.– zuzüglich<br />
Fr. 7.– Versandkosten.<br />
Das Buch kann besichtigt werden<br />
unter: www.hebammen.ch,<br />
Rubrik «Aktuell».<br />
Bestellungen unter: hexenzauber<br />
@windowslive.com, oder:<br />
Priska Meier, Ausserrainstr. 22,<br />
4703 Kestenholz<br />
Priska Meier<br />
S E K T I O N E N<br />
S E C T I O N S<br />
Sektionsnachrichten/Communications des sections<br />
BERN<br />
Neumitglied:<br />
Ratti Andrina, Ittigen, Studentin<br />
an der BFH<br />
BEIDE BASEL<br />
BL/BS<br />
061 693 31 71<br />
061 322 33 64<br />
Neumitglied:<br />
Görnert Kerstin, Bruderholz,<br />
1987, Würzburg/Bayern<br />
World Café<br />
Am 15. November 2010 hat in<br />
Basel das erste World Café stattgefunden.<br />
VertreterInnen aus<br />
diversen Berufsgruppen und<br />
natürlich auch wir <strong>Hebamme</strong>n<br />
nahmen daran teil. Der Anlass<br />
stand unter dem Motto: «Es<br />
braucht Euch alle!» Thema war,<br />
wie die Familienbetreuung nach<br />
der Geburt auch nach den<br />
Veränderungen durch die Einführung<br />
der DRGs gut gelingen<br />
kann. Es fanden anregende Gespräche<br />
in einer ungezwungenen<br />
Café-Atmosphäre statt. Eine<br />
Arbeitsgruppe wird die Thematik<br />
weiterverfolgen.<br />
Aline Weilenmann<br />
FRIBOURG<br />
026 660 12 34<br />
Nouveau membre:<br />
Savoy Chantal, Prez-vers-Siviriez,<br />
2000, Genève<br />
OSTSCHWEIZ<br />
071 440 18 88<br />
Neumitglieder:<br />
Koller Sonia, St. Gallen, Studentin<br />
an der ZHAW; Schmietz Ann-<br />
Kathrin, Altnau, 2007, Stuttgart<br />
DE<br />
Hauptversammlung 2011<br />
Wir laden alle Mitglieder herzlich<br />
ein zur Hauptversammlung:<br />
31. März 2011, 19.30 Uhr.<br />
Restaurant Adler in Emmenbrücke<br />
Silvia Schmid-Baur<br />
Foto: Annette Hesselbarth<br />
ZÜRICH<br />
UND UMGEBUNG<br />
052 385 55 67<br />
052 203 26 11<br />
Neumitglieder:<br />
Cornelius Nadja, Zürich, Studentin<br />
an der ZHAW; Gasche Jill,<br />
Hittnau, Studentin an der ZHAW<br />
Mitgliederversammlung<br />
30. März 2011<br />
Ort wird noch bekannt gegeben.<br />
Ab 17.00 Uhr: Informationsveranstaltung:<br />
«<strong>Hebamme</strong>narbeit<br />
heute! Was sagen unsere<br />
Kundinnen?» Auswertung der<br />
Kundinnenbefragung 2009<br />
Zürich und Umgebung.<br />
Ab 19.00 Uhr: Mitgliederversammlung<br />
Barbara Ehrat<br />
<strong>Hebamme</strong>.ch<br />
<strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch 2/2011<br />
25
FORTBILDUNG SHV<br />
FORMATION FSSF<br />
Kursorganisation:<br />
Bildungsbeauftragte Deutschschweiz Marianne Luder-Jufer, Huttwilstrasse 55, 4932 Lotzwil<br />
Telefon 062 922 15 45, E-Mail: m.luder@hebamme.ch<br />
Anmeldungen für Kurse des SHV: Schriftlich an die Geschäftsstelle des SHV in Bern<br />
Sie finden das ganze Kursprogramm auf www.hebamme.ch<br />
Weiterbildungsreihe<br />
Trauma verstehen – Trauma begleiten<br />
Mitte März startet erneut die<br />
Weiterbildungsreihe mit dem<br />
Titel «Trauma verstehen –<br />
Trauma begleiten». In einem<br />
modular aufgebauten 12 tägigen<br />
Seminar beschäftigen<br />
Sie sich mit verschiedenen<br />
Aspekten zum Thema Trauma<br />
in der Arbeit als <strong>Hebamme</strong>n.<br />
Die Weiterbildung ist auf die<br />
speziellen Bedürfnisse der <strong>Hebamme</strong>n<br />
zugeschnitten und vermittelt<br />
theoretische Kenntnisse<br />
wie auch praktische Fähigkeiten,<br />
welche die <strong>Hebamme</strong> in ihrem<br />
Praxisumfeld einsetzen kann.<br />
Modul 1:<br />
15.–17. März 2011, Zürich<br />
In einem ersten Block beschäftigen<br />
sich die Kursteilnehmerinnen<br />
mit Ursachen und Auswir-<br />
Fortbildungsangebot 2011<br />
Kursnummer und -themen Datum DozentIn Kursorte<br />
7 Krisenintervention in der Geburtshilfe 8.3.2011<br />
12.4.2011<br />
Michael Freudiger, Notfallpsychologe, Psychotherapeut Winterthur<br />
8 Yoga in der Schwangerschaft 11.3.2011 Brigitte Bruni, <strong>Hebamme</strong>, Yogalehrerin Bern<br />
9 Trauma erkennen – Trauma begleiten 15.–17.3.2011 Christiane Sautter, systemische Familientherapeutin Zürich<br />
4 x 3 Tage Selma Müller, Pflegefachfrau, systemische Beraterin<br />
10 Babymassage für das gesunde und auffällige Kind 18./19.3.2011 Sybille Graber, Pflegefachfrau, Erwachsenenbildnerin Bern<br />
Grundkurs 29./30.4.2011 Giovanna Caflisch Allemann, <strong>Hebamme</strong>,<br />
17./18.6.2011 Atemtherapeutin, Kinästehic Trainerin<br />
11 Homöopathie in der Geburtshilfe 18./19.3.2011 Dr. Friedrich Graf Olten<br />
Dr. Friedrich Graf/Teil 3 Homöopatischer Arzt, Geburtshelfer<br />
12 Grundkurs Informatik 22./23.3.2011 Josef Müller, Stv. Schulleiter Bern<br />
Windows/MS-Office für den Einstieg 5./6.4.2011 Seminarzentrum Eiger, Computer Schule Bern<br />
13 Unruhige Babys – erschöpfte Mütter 1./2.4.2011 Dr. Elisabeth Kurth, <strong>Hebamme</strong>, Pflegewissenschaftlerin<br />
Ursula Dolder, Mütterberaterin, Dozentin<br />
Olten<br />
26 <strong>Hebamme</strong>.ch<br />
2/2011 <strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch<br />
kungen von Traumata. Dabei<br />
geht es um theoretische Grundlagen,<br />
um die richtige Gesprächsführung<br />
und um eine<br />
Einführung in die Imaginationsarbeit.<br />
Modul 2:<br />
3.–5. Mai 2011, Zürich<br />
In diesem Block erfahren Sie<br />
mehr über die Theorie der Traumasymptomatik,<br />
vertiefen die<br />
Gesprächsführung und erfahren<br />
einiges über Interventionen zur<br />
Klärung der Traumahypothese.<br />
Modul 3:<br />
21.–23. Juni 2011, Zürich<br />
Der dritte Block ist der Wirkung<br />
von Traumen auf die betroffenen<br />
Familien gewidmet. Schwerpunkte<br />
sind Themen wie Bindungsforschung<br />
und Familiendynamik.<br />
Modul 4:<br />
6.–8. September 2011, Zürich<br />
Schliesslich widmet sich der<br />
vierte Block dem Thema Traumaverarbeitung,<br />
mit dem<br />
Schwerpunkt von möglichen<br />
Interventionen zur Verarbeitung<br />
traumatischer Geburtserlebnisse.<br />
Die Dozentin Christiane Sautter<br />
hat zum Thema verschiedene<br />
Bücher geschrieben. Ihr neustes<br />
Buch trägt den Titel «Treibgut<br />
meiner Seele». Frau Sautter<br />
wählt diesmal die freie Form<br />
eines Romans, um den Beziehungskiller<br />
Kindheitstraumen in<br />
Szene zu setzen. Heftige emotionale<br />
Reaktionen in der<br />
Gegenwart haben häufig ihre<br />
Wurzeln in der Vergangenheit.<br />
Marianne Luder<br />
Bildungsbeauftragte SHV<br />
Ein Buch über mutige<br />
Menschen und den Sieg<br />
der Liebe!<br />
Treibgut<br />
meiner Seele<br />
Christiane Sautter,<br />
Hardcover Verlag<br />
2010 ISBN 978-3-98099-36-7-8
FORTBILDUNG SHV<br />
FORMATION FSSF<br />
Organisation des cours de la FSSF:<br />
Chargée de la formation Suisse romande et Tessin, Valentine Jaquier-Roduner, En Champ Didon 134,<br />
1740 Neyruz, tél. 026 477 07 44, e-mail: v.jaquier@sage-<strong>femme</strong>.ch<br />
Inscriptions aux cours de la FSSF: Secrétariat central de la FSSF à Berne, par écrit<br />
Vous trouverez le programme complet des cours sur www.sage-<strong>femme</strong>.ch<br />
Cours 7/2011<br />
Yoga et maternité: préparer les couples à une naissance<br />
équilibrée et harmonieuse<br />
Vu le succès rencontré par cette<br />
formation en 2010, nous avons<br />
décidé de la reconduire cette année.<br />
Je ne peux que vous conseiller<br />
chaleureusement de suivre<br />
ces deux jours de cours avec une<br />
collègue très motivée à partager<br />
son expérience avec nous. Le<br />
nombre de participants étant limité<br />
à 10, cela permettra d’avoir<br />
un cours plus ciblé sur les besoins<br />
de chacun.<br />
Les objectifs du cours<br />
Acquérir des bases de pratique du<br />
yoga afin d’accompagner les<br />
<strong>femme</strong>s et le couple en période<br />
prénatale et de favoriser une naissance<br />
eutocique et harmonieuse:<br />
– en prenant conscience du bassin,<br />
de ses articulations, du périnée,<br />
du col de l’utérus,<br />
– en pratiquant une préparation<br />
physique, énergétique, émotionnelle<br />
et spirituelle du couple,<br />
– en revisitant les périodes de<br />
l’accouchement dans la pratique<br />
du yoga.<br />
Le contenu de ces journées<br />
– Travail didactique à partir de<br />
l’approche corporelle<br />
Cours 9/2011<br />
Sensibilisation à la méthode Pilates<br />
Des exercices basés sur la Méthode<br />
Pilates pour améliorer la posture<br />
des <strong>femme</strong>s enceintes et pour une<br />
remise en forme post-natale. J’ai<br />
voulu cette sensibilisation afin de<br />
voir si l’intérêt pour une formation<br />
menant à une certification est présente<br />
ou non. Avec M me Pepper,<br />
nous avons déjà des idées en tête<br />
en vue d’offrir une formation sur<br />
mesure pour les sages-<strong>femme</strong>s. Le<br />
Pilates est une approche très demandée<br />
par les <strong>femme</strong>s enceintes<br />
et celles qui viennent d’accoucher.<br />
La formation complète que nous<br />
envisageons éventuellement, vous<br />
donnerait la possibilité d’obtenir<br />
un certificat reconnu par plusieurs<br />
caisses maladie. Cette journée est<br />
donc une première approche indispensable<br />
pour savoir si cette méthode<br />
vous parle, plus ou moins.<br />
Les objectifs du cours<br />
En suivant une formation de moniteur<br />
à la Swissbody Pilates<br />
Academy, les participants comprennent<br />
dans les détails les exercices<br />
traités et apprennent à reconnaître<br />
les besoins de chaque<br />
client. Ils savent adapter leur enseignement<br />
aux besoins propres<br />
à chaque personne. Durant cette<br />
journée, vous allez être sensibilisées<br />
à la méthode Pilates.<br />
Le contenu de cette journée<br />
– Évaluation puis alignement cor-<br />
– Prise de conscience, analyse des<br />
sensations<br />
– Bien vivre la grossesse: les abdominaux,<br />
la respiration, les contractions<br />
utérines, les problèmes<br />
circulatoires.<br />
– La peur de l’accouchement,<br />
comment l’apprivoiser?<br />
– Les contractions utérines: les<br />
moyens de gérer la douleur et<br />
son intensité<br />
– Les phases de respiration durant<br />
le travail et l’accouchement<br />
– La présence du compagnon, sa<br />
place et son rôle durant les<br />
rect de la posture<br />
– Évaluation puis alignement correct<br />
de la posture d’une <strong>femme</strong><br />
enceinte<br />
– Les exercices pour la <strong>femme</strong> enceinte:<br />
à faire ou à ne pas faire<br />
– Les exercices pour la <strong>femme</strong> en<br />
phase post-natale: à faire ou à<br />
ne pas faire<br />
– Les avantages d’un bassin et<br />
d’une colonne vertébrale neutres<br />
pour le Pilates<br />
– La respiration pour la méthode<br />
Pilates<br />
– Des exercices pour la stabilisation<br />
lombaire<br />
– Des exercices pour la stabilisation<br />
de la ceinture scapulaire<br />
– Des exercices spécifiques au<br />
Il reste encore quelques places pour ces cours<br />
différentes phases du travail.<br />
– Eléments favorisant le processus<br />
de la naissance.<br />
Madame Barbara Valax, sage<strong>femme</strong><br />
indépendante, enseignante<br />
de yoga et formatrice<br />
d’adultes.<br />
Renseignements et inscription<br />
jusqu’au 25 février 2011:<br />
www.sage-<strong>femme</strong>.ch.<br />
Formation organisée par la FSSF,<br />
en partenariat avec la HEdS-<br />
Genève.<br />
25–26 mars 2011 de 9h à 17h,<br />
Lausanne.<br />
problème de la cyphose<br />
– Des exercices spécifiques au<br />
problème de la lordose<br />
– Comment enseigner la sollicitation<br />
des muscles du plancher<br />
pelvien<br />
Susan Pepper, Master Instructor<br />
et fondatrice des centres Swissbody<br />
Pilates et de la Swissbody<br />
Pilates Academy, ancienne danseuse<br />
professionnelle.<br />
Renseignements et inscription<br />
jusqu’au 2 mars 2011:<br />
www.sage-<strong>femme</strong>.ch.<br />
Formation organisée par la FSSF,<br />
en partenariat avec la HEdS-<br />
Genève.<br />
2 avril 2011 de 9h à 17h, Genève.<br />
7. Yoga et maternité. 25–26 mars 2011 à Lausanne. 12. La crise psycho-sociale. 27 mai et 17 juin 2011 à Fribourg.<br />
8. Le portage. 30 mars 2011 à Lausanne. 13. Potion magique/phytothérapie. 28–29 mai 2011 à Fribourg.<br />
9. Pilates. 2 avril 2011 à Genève. 14. Cours d’informatique. 27–30 juin 2011 à Lausanne.<br />
<strong>Hebamme</strong>.ch<br />
<strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch 2/2011<br />
27
Weiterbildung in 2 Tagen<br />
Emotionale Narben einer<br />
Geburt achtsam begleiten<br />
In diesem Seminar lernt ihr einige tief berührende, wirksame und<br />
liebevolle Möglichkeiten kennen, um bei Mutter und Baby erlebten<br />
Geburtsstress oder Enttäuschung aufzufangen und einen schweren<br />
Anfang leichter zu machen.<br />
Die Kursleiterin zeigt auf, welche Auswirkungen traumatische, oder<br />
mit Interventionen verbundene Geburten auf Mütter und Babys<br />
haben können. Der Kurs findet in Winterthur statt.<br />
Am ersten Kurstag: Alles rundum das Kind – mögliche Probleme,<br />
Symptome und die Heilung des Bondings.<br />
Am zweiten Kurstag: Die typischen Zyklen der Frauen bei der<br />
Geburtsverarbeitung werden betrachtet und wie wir sie achtsam<br />
unterstützen können.<br />
2 Tage Kurs A 1./2. Juli 2011 (Fr und Sa)<br />
Kurs B 7./8. November 2011 (Mo und Di)<br />
Kosten: Fr. 380.–<br />
Info und Anmeldung: Brigitte Meissner, Telefon 052 203 37 37<br />
<strong>Hebamme</strong>, Craniosacral Therapeutin, spezialisiert rundum<br />
Geburtstraumata, Seminarleiterin, Autorin.<br />
Klassische und<br />
Traditionelle<br />
Chinesische Medizin<br />
Berufsbegleitende und Vollzeitausbildung<br />
in:<br />
. Neuer Lehrgang in Akupunktur:<br />
Kursbeginn: 26. März 2011 . Kräuterheilkunde . Tui Na/An Mo Massage . Diätetik . Qi Gong<br />
Academy of Chinese Healing Arts I Unterer Graben 1 I 8400 Winterthur<br />
Telefon 052 365 35 43 I info@chiway.ch I www.chiway.ch<br />
Ausbildungen in Zürich<br />
• Atemtherapie nach Professor Ilse Middendorf<br />
• Psychologie Basisausbildung<br />
für KomplementärtherapeutInnen<br />
• Anatomie Grundausbildung<br />
• Psychosomatik<br />
Diese fundierten, umfassenden 3-jährigen teilzeitlichen<br />
Ausbildungen finden in Zürich beim Hauptbahnhof statt.<br />
Infos und Unterlagen:<br />
Institut für Atem, Bewegung und Therapie<br />
Yvonne Zehnder GmbH<br />
Sekretariat Ingrid Zanettin<br />
Telefon/Fax 044 722 20 24<br />
zanettin@ateminstitut.ch, www.ateminstitut.ch
Gesundheit<br />
Institut für<br />
<strong>Hebamme</strong>n<br />
Mit «Reflektierte Praxis» und «Best Practice» zum NTE<br />
Der Besuch des Moduls «Reflektierte Praxis – Wissenschaft verstehen» hat bereits zahlreichen <strong>Hebamme</strong>n 5 ECTS-Punkte<br />
eingebracht. Mit 5 weiteren Punkten aus dem Modul «<strong>Hebamme</strong>narbeit im Kontext von Best Practice» erfüllen<br />
die Absolventinnen die Bedingung von 10 ECTS-Punkten für den nachträglichen Titelerwerb «<strong>Hebamme</strong> FH».<br />
Modul «Reflektierte Praxis – Wissenschaft verstehen» (ab März, August, September 2011)<br />
Theorie, Praxis und Training für den Umgang mit wissenschaftlicher Methodik<br />
Modul «<strong>Hebamme</strong>narbeit im Kontext von Best Practice» (ab April 2011)<br />
<strong>Hebamme</strong>nwissen und Werte in Verbindung mit ökonomisch-sozialen Prinzipien<br />
Beide Kurse dauern je 8 Tage und finden in Winterthur statt. Weitere Infos und das Anmeldeformular unter www.gesundheit.zhaw.ch.<br />
Zürcher Fachhochschule<br />
ab €150<br />
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Warum woanders suchen,<br />
wenn Sie bei uns alles finden!<br />
Wir sind spezialisiert auf geburtshilfliches<br />
Lehr- u. Demonstrationsmaterial<br />
wie:<br />
Becken-, Fetal-, Uterus-, Plazentamodelle<br />
Still, Geburtsatlanten, Simulatoren, Doppler,<br />
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Praxisbedarf und vieles mehr.<br />
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der Geburtsatlas in Deutsch<br />
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Universitätslehrgang<br />
Master of Science<br />
in Midwifery<br />
Der Universitätslehrgang „Midwifery“ startet am 24. Oktober 2011<br />
bereits zum fünften Mal an der Donau-Universität Krems. Ziel dieses<br />
berufsbegleitenden Lehrgangs ist die Verbindung von traditionellem<br />
<strong>Hebamme</strong>nwissen und persönlicher Erfahrung mit modernen<br />
Managementmethoden und wissenschaftlicher Arbeit.<br />
Der Universitätslehrgang dauert vier Semester und richtet sich an<br />
<strong>Hebamme</strong>n und Geburtshelfer mit mehrjähriger Berufserfahrung, die<br />
sich auf Führungsaufgaben in Einrichtungen des Gesundheitswesens<br />
vorbereiten oder als selbstständige UnternehmerInnen tätig werden<br />
wollen.<br />
Start: 24. Oktober 2011<br />
Dauer: 4 Semester, berufsbegleitend<br />
Kosten: EUR 11.500,-<br />
Information: Mag. Michael Ogertschnig, Tel: +43 (0)2732 893-2818<br />
E-Mail: michael.ogertschnig@donau-uni.ac.at<br />
www.donau-uni.ac.at/midwifery<br />
Donau-Universität Krems<br />
Dr.-Karl-Dorrek-Strasse 30, 3500 Krems, Austria<br />
www.donau-uni.ac.at<br />
D<br />
N<br />
O<br />
K R E<br />
A<br />
U<br />
M S<br />
UNIVERSITAT
30 <strong>Hebamme</strong>.ch<br />
2/2011 <strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch<br />
A C T U A L I T É<br />
Ménopause précoce<br />
Nouveaux tests en vue<br />
Au Royaume-Uni<br />
Des chercheurs ont identifié<br />
quatre variants génétiques<br />
dont la présence est associée à<br />
un risque accru de ménopause<br />
précoce, ouvrant la voie à un<br />
test génétique qui permettrait<br />
aux <strong>femme</strong>s de planifier une<br />
grossesse à temps.<br />
Une <strong>femme</strong> sur 20 est affectée<br />
par la ménopause avant 45 ans<br />
(1% avant 40 ans). Or la fertilité<br />
chute dix ans avant la ménopause,<br />
ce qui signifie qu’une<br />
<strong>femme</strong> affectée de ménopause<br />
précoce voit ses chances<br />
d’avoir un bébé décliner drastiquement<br />
dès 30 ans, un âge<br />
auquel la plupart des <strong>femme</strong>s<br />
ont aujourd’hui leur premier<br />
enfant. Un test génétique per-<br />
En Iran<br />
Une équipe iranienne dirigée<br />
par la Professeure Fahimeh Ramezani<br />
Tehrani (Téhéran) avait<br />
annoncé en juin dernier une<br />
autre méthode basée cette<br />
fois sur un test sanguin. Ces<br />
chercheurs avaient prélevé du<br />
sang, tous les trois ans, à 266<br />
<strong>femme</strong>s âgées de 20 à 49 ans<br />
afin de mesurer les concentrations<br />
d’une hormone, l’hormone<br />
anti-müllérienne (AMH)<br />
sécrétée par les ovaires. Les<br />
participantes avaient également<br />
passé un examen médical<br />
tous les trois ans.<br />
Ces spécialistes ont développé<br />
un modèle statistique pour<br />
prédire l’arrivée de la ménopause<br />
en fonction des niveaux<br />
de l’hormone ovarienne qui<br />
baissent au fil du temps. Ils ont<br />
Dépenses de santé<br />
En hausse constante<br />
mettrait à ces <strong>femme</strong>s de régler<br />
leurs choix de maternité<br />
sur leur horloge biologique.<br />
Les chercheurs de l’université<br />
d’Exeter et de l’Institut de recherche<br />
sur le cancer ont travaillé<br />
sur quatre variants génétiques<br />
repérés dans les variations<br />
d’âge de la ménopause.<br />
Ils ont cherché ces quatre variants<br />
chez 2000 <strong>femme</strong>s ménopausées<br />
avant 45 ans, par<br />
rapport à un échantillon comparable<br />
de <strong>femme</strong>s ménopausées<br />
à un âge normal (autour<br />
de 51 ans). Ces <strong>femme</strong>s font<br />
partie d’une très vaste étude<br />
britannique sur le cancer, portant<br />
sur 100000 <strong>femme</strong>s suivies<br />
sur près de quarante ans.<br />
Source: Communiqué AFP, 18.10.2010.<br />
ainsi pu déterminer à l’avance<br />
avec précision l’âge à laquelle<br />
63 <strong>femme</strong>s de l’étude ont effectivement<br />
atteint la ménopause.<br />
En moyenne, l’écart<br />
entre l’âge prédit de la ménopause<br />
et l’âge réel de sa survenue<br />
n’était que de quatre mois,<br />
et la marge maximale d’erreur<br />
a été de trois à quatre ans.<br />
Des concentrations sanguines<br />
faibles de l’hormone à 20 ans<br />
aboutissent à une ménopause<br />
précoce (avant 45 ans, voire<br />
40 ans), selon l’étude. A l’inverse,<br />
un niveau hormonal<br />
élevé à 20 ans (au moins 4,5<br />
nanogrammes par millilitre),<br />
qui se maintient relativement à<br />
25 ans (3,8) puis à 30 ans (2,9),<br />
correspond à une ménopause<br />
après 50 ans.<br />
Source: Communiqué AFP, 29.6.2010.<br />
En 2008, les dépenses de santé se sont élevées au total à 58,5<br />
milliards de francs, soit 10,7% du produit intérieur brut. Elles<br />
ont augmenté de 5,9% par rapport à l’année précédente. Ce<br />
qui représente une hausse supérieure à la moyenne des cinq<br />
dernières années (3,5%).<br />
Source: Office fédéral de la statistique (OFS).<br />
Cinéma<br />
«La petite chambre»<br />
Premier long métrage de deux<br />
Lausannoises, Stéphanie Chuat<br />
et Véronique Reymond, «La<br />
petite chambre» est à l’affiche<br />
depuis la mi-janvier 2011.<br />
C’est une histoire de cœur. Celui<br />
d’Edmond (Michel Bouquet)<br />
n’est plus très solide. Mais il se<br />
bat au rythme d’une indépendance<br />
farouche, celle qui lui fait<br />
refuser l’idée même d’entrer en<br />
maison de retraite, celle qui le<br />
pousse à refuser les soins de<br />
Rose (Florence Loiret Caille),<br />
qu’on lui envoie comme infirmière<br />
à domicile. De son côté, la<br />
jeune <strong>femme</strong> lui tient tête. Elle<br />
sait le tumulte qui saisit un cœur<br />
quand il faut accepter l’inacceptable.<br />
Son propre cœur n’est<br />
Avignon du 17 au 19 mars 2011<br />
«Soigner – Prendre soin –<br />
du bébé et de ses parents»<br />
L’ARIP (Association Recherche<br />
Information Périnatalité) annonce<br />
son prochain colloque<br />
international de périnatalité qui<br />
ambitionne d’associer des recherches<br />
fondamentales récen-<br />
A proximité des centrales nucléaires<br />
20000 filles en moins<br />
Une étude de Ralf Kusmierz,<br />
Kristina Voigt et Hagen Scherb,<br />
du Centre allemand de recherche<br />
pour la santé environnementale<br />
à Munich, a examiné<br />
le rapport entre les naissances<br />
et la proximité des centrales<br />
nucléaires, aussi bien en<br />
Suisse qu’en Allemagne.<br />
On sait que le sex ratio est en<br />
général de 105 garçons pour<br />
100 filles. Or, dans les régions<br />
qui entourent les centrales nucléaires,<br />
les naissances féminines<br />
sont encore plus basses<br />
que cette moyenne.<br />
Il avait déjà été démontré que<br />
l’exposition au rayonnement<br />
radioactif n’a pas les mêmes<br />
effets sur les naissances de<br />
filles et de garçons, les conséquences<br />
sur les embryons<br />
pas encore remis de la perte de<br />
son enfant mort-né. Un jour,<br />
une mauvaise chute oblige<br />
Edmond à accepter l’aide de<br />
Rose...<br />
tes, des recherches-actions novatrices<br />
et des renouvellements<br />
de pratique quotidienne.<br />
Renseignements et inscription:<br />
http://arip.fr/<br />
féminins étant particulièrement<br />
lourdes. Cette nouvelle<br />
étude met en évidence des<br />
conséquences graves liées à la<br />
simple proximité des centrales<br />
nucléaires.<br />
Ainsi, durant les 40 dernières<br />
années, dans les zones situées<br />
à une distance de 35 kilomètres<br />
des 31 centrales nucléaires<br />
allemandes et suisses, le<br />
nombre de naissances de fillettes<br />
présente un déficit total<br />
de 20000 par rapport aux<br />
données attendues.<br />
Les chercheurs ont aussi mis<br />
en évidence une augmentation<br />
nette des cas de tumeurs<br />
des enfants dans les environs<br />
des centrales nucléaires.<br />
Source: Communiqué de presse SORTIR<br />
DU NUCLEAIRE du 23.11.2010.
Journée mondiale de la <strong>femme</strong> 2011<br />
«Rêves pour ma Fille»<br />
Le 8 mars 2011 marquera le 100 e anniversaire de la Journée<br />
mondiale de la <strong>femme</strong>. A cette occasion, l’Alliance du Ruban<br />
Blanc (ARB) vous demande de lui envoyer vos «Rêves pour<br />
ma Fille» avec vos propres mots et images, ou encore un<br />
court-métrage.<br />
A travers le monde, des familles<br />
espèrent que leurs filles pourront<br />
avoir accès à une éducation,<br />
rester en bonne santé,<br />
choisir quand se marier, et avec<br />
qui, choisir si elles veulent avoir<br />
des enfants et les avoir quand<br />
elles seront prêtes, et pouvoir<br />
vivre leur grossesse et l’accouchement<br />
dans les meilleures<br />
conditions sanitaires. Toutefois,<br />
cela n’est pas encore «un rêve»<br />
pour des millions de jeunes<br />
filles et c’est une injustice mondiale.<br />
Impliquez-vous!<br />
Que souhaitez-vous pour les<br />
<strong>femme</strong>s de demain? Quels<br />
étaient vos propres rêves, et se<br />
sont-ils réalisés? Nous voulons<br />
inclure votre voix car, ensemble,<br />
nous sommes mieux entendus<br />
et nous faisons bouger les<br />
choses pour les jeunes filles à<br />
travers le monde. Nous vous<br />
invitons à présenter vos rêves<br />
sous la forme d’une déclaration<br />
écrite, d’une photo avec légende,<br />
ou bien dans un court-métrage,<br />
ou une combinaison des<br />
trois. Nous utiliserons ces documents<br />
afin de soutenir notre<br />
travail de campagne, sur notre<br />
site web et/ou pour la réalisation<br />
d’un film.<br />
Comment participer?<br />
Tous les matériels doivent être<br />
envoyés à dreams@whiteribbonalliance.org.<br />
Votre photo devra être accompagnée<br />
d’une courte légende.<br />
Merci de vérifier que la taille de<br />
la photo est inférieure à 7MB.<br />
Votre exposé devra se limiter à<br />
500 mots ou moins.<br />
Votre vidéo devra durer moins<br />
de 2 minutes.<br />
Vous pouvez aussi participer en<br />
ligne en publiant vos rêves sur<br />
le mur de notre profil Facebook<br />
http://www.facebook.com/whi<br />
teribbonalliance.<br />
Organisez un dîner!<br />
Dans les jours qui précèdent –<br />
ou qui suivent – la Journée<br />
mondiale de la <strong>femme</strong>, dans de<br />
nombreux pays, les membres<br />
de l’ARB organiserons également<br />
des dîners pour montrer<br />
leur solidarité envers les mères<br />
à travers le monde et leurs bébés,<br />
pour discuter des rêves que<br />
nous partageons pour le futur<br />
de nos filles, et pour collecter<br />
des fonds très nécessaires pour<br />
aussi apporter à ces rêves un<br />
soutien pratique. Pour plus<br />
d’informations ou pour nous<br />
faire part de vos projets, merci<br />
de bien vouloir prendre contact<br />
avec nous en écrivant à: infouk@whiteribbonalliance.org.<br />
Informations transmises par<br />
Zuzka Hofstetter<br />
Cour européenne des droits de l’homme<br />
La Hongrie est déclarée coupable<br />
A Strasbourg, la Cour européenne<br />
des droits de l’homme<br />
a déclaré coupable la Hongrie<br />
en raison de sa violation d’un<br />
droit fondamental, à savoir<br />
celui du libre choix de lieu de<br />
l’accouchement. La Hongrie est<br />
l’un des rares pays européens à<br />
interdire en principe l’accouchement<br />
à domicile. Les profes-<br />
sionnel(le)s de la santé qui se<br />
font prendre pour de telles activités<br />
se voient infliger une interdiction<br />
de pratiquer et risquent<br />
même des peines d’emprisonnement.<br />
La Cour européenne<br />
vient de traiter le cas d’une<br />
<strong>femme</strong> qui a demandé il y a une<br />
année, de manière officielle, à<br />
ouvrir une maison de naissance.<br />
Nouveau<br />
«Naissance» en DVD<br />
En automne 2009, le film<br />
«Naissance» (titre original en<br />
allemand «Geburt») est sorti<br />
dans les salles dans Suisse<br />
alémanique et, au printemps<br />
2010, en Suisse romande. Dès<br />
maintenant, vous pouvez en<br />
acquérir le DVD.<br />
Rappelons que ce film permet<br />
au spectateur de vivre la naissance<br />
d’un être humain comme<br />
Médecines complémentaires<br />
Remboursement sous<br />
conditions<br />
Le Département fédéral de<br />
l’intérieur (DFI) a décidé que la<br />
médecine anthroposophique,<br />
l’homéopathie, la thérapie<br />
neurale, la phytothérapie et la<br />
médecine traditionnelle chinoise<br />
seront remboursées, à<br />
certaines conditions, par l’as-<br />
Elle s’est plainte du refus de<br />
cette requête.<br />
Ce jugement pourrait faire<br />
avancer le cas d’Ágnes Geréb,<br />
cette sage-<strong>femme</strong> considérée<br />
comme une activiste dans<br />
l’affaire des accouchements à<br />
domicile en Hongrie, qui a été<br />
arrêtée comme «récidiviste» et<br />
qui, après deux mois de déten-<br />
une aventure primordiale. Il<br />
montre clairement que les<br />
<strong>femme</strong>s osent des actes imprévisibles<br />
et inéluctables, opposent<br />
aux angoisses et aux incertitudes<br />
assez de confiance pour<br />
lâcher prise, attendre et s’arrêter<br />
à leur propre rythme.<br />
Voir aussi:<br />
www.langjahr-film.ch<br />
surance obligatoire des soins<br />
dès le 1 er janvier 2012 pour<br />
une période provisoire allant<br />
jusqu’à fin 2017. Cette période<br />
transitoire sera mise à<br />
profit pour clarifier les aspects<br />
controversés.<br />
Source: Communiqué DFI 12.1.11.<br />
tion, a été mise en résidence<br />
surveillée dans l’attente de son<br />
procès.<br />
Entre-temps, un parti politique<br />
a lancé une initiative parlementaire<br />
qui réclame d’adapter la<br />
législation hongroise à celle des<br />
autres pays européens.<br />
Source: www.pesterlloyd.net/2010_41/41<br />
hebamme/41hebamme.html<br />
<strong>Hebamme</strong>.ch<br />
<strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch 2/2011 31
E D I T O R I A L<br />
Ce mois-ci, deux sujets qui remettent à<br />
jour nos connaissances: la grande prématurité<br />
et les problèmes<br />
de poids chez la <strong>femme</strong><br />
enceinte. Ce sont deux<br />
sujets toujours d’actualité<br />
qui nous sont présentés et<br />
je pense que nous avons<br />
besoin de nous y pencher<br />
de temps en temps.<br />
L’interview du Dr Riccardo Pfister est<br />
enthousiasmante. C’est un homme<br />
passionnant pour qui l’a déjà rencontré.<br />
C’est une personne respectueuse des<br />
bébés et de ce que vivent les couples<br />
lors d’une situation de prématurité,<br />
voire de grande prématurité. Il nous<br />
livre là l’essentiel de ce qu’il faut savoir<br />
pour pouvoir informer, de manière<br />
détaillée et correcte, les couples que<br />
nous accompagnons.<br />
Par ailleurs, nous rencontrons de plus<br />
en plus de <strong>femme</strong>s ayant des problèmes<br />
de poids. Et il est bien possible<br />
que nous en rencontrions désormais<br />
beaucoup, si notre société suit la<br />
tendance venue des Etats-Unis. Il est<br />
important que nous sachions ce qu’il<br />
en est, que nous évitions les idées<br />
reçues et que nous puissions en parler<br />
efficacement avec les <strong>femme</strong>s que<br />
nous suivons.<br />
Comme il est dit dans le compte rendu<br />
de la 5e Journée scientifique, nous<br />
avons un espace de parole – lors de la<br />
grossesse et/ou durant le post-partum<br />
– qui est tout spécialement privilégié.<br />
A nous donc de nous informer pour<br />
pouvoir aider, conseiller, sensibiliser et,<br />
au besoin, diriger les <strong>femme</strong>s vers les<br />
personnes compétentes.<br />
Je vous souhaite une bonne lecture et,<br />
si certains propos vous enchantent ou<br />
au contraire vous choquent, n’hésitez<br />
pas à nous en faire part dans une<br />
lettre de lectrice.<br />
Edith de Bock Antonier<br />
32 <strong>Hebamme</strong>.ch<br />
2/2011 <strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch<br />
Grande prématurité<br />
D O S S I E R<br />
Quoi de neuf en<br />
Ces dernières années, des observations plus précises ainsi que des données<br />
chiffrées récoltées pour l’ensemble de la Suisse ont enrichi les connaissances<br />
sur les limites et les potentialités des grands prématurés. Il en résulte<br />
un tout autre regard et de nouvelles appréciations. Pour les sages-<strong>femme</strong>s,<br />
il est important de connaître ces nouvelles pratiques en néonatologie,<br />
car elles impliquent bien davantage les parents.<br />
Comment définit-on<br />
la grande prématurité?<br />
Il existe deux manières de délimiter la<br />
grande prématurité. Dans les études internationales,<br />
on se base souvent sur la distinction<br />
anglo-saxonne qui fait référence<br />
au poids de l’enfant. Dans la grande prématurité,<br />
on distingue deux groupes:<br />
1. Very low birth weight (VLBW), ou très<br />
petit poids de naissance (
néonatologie?<br />
Tableau 1: Taux de mortalité 1<br />
Age Suisse Suisse USA – NICHD USA – NICHD USA – VON Suède Australie<br />
gestationnel (2000–2004) 2 (2005–2009) 3 (1998–2003) 4 (2003–2007) 5 (1998–2003) 6 (2004–2007)7 (2005) 8<br />
n=516 n=562 n=4446 n=4160 n=4477 n=707 n=157<br />
22 0/7 – 22 6/7 100% 100% 95% 94% 96% 90% 95%<br />
23 0/7 – 23 6/7 89% 96% 74% 74% 62% 48% 78%<br />
(80–100) (73–100)<br />
24 0/7 – 24 6/7 70% 69% 44% 45% 37% 33% 49%<br />
(47–100) (27–100)<br />
25 0/7 – 25 6/7 49% 39% 25% 28% 24% 19% 33%<br />
(26–62) (11–62)<br />
1 En pourcentage pour toutes les naissances vivantes. 2 Fischer et al. Arch Dis Child Fetal Neonatal 2009. 3 MNDS 2005–2009. 4 Tyson et al., N Engl J Med 2008.<br />
5 Stoll etl. Pediatrics 2010. 6 Mercier et al. Neonatology 2010. 7 Fellmann et al. JAMA 2009. 8 Doyle et al. J Pediatr 2010.<br />
Tableau 2: Taux de handicap<br />
Age gestationnel Taux de mortalité 1 Survie avec handicap Survie avec handicap Survie sans handicap ni<br />
profond 2,3 sévère 2,4 profond ni sévère 2,4<br />
22 0/7 – 22 6/7 95% 60% a 73–80% a,d 20–27% a,d<br />
23 0/7 – 23 6/7 74% 20–38% a,b,c 27–52% a,c,d 10–53% a,c,d<br />
24 0/7 – 24 6/7 44% 23–40% a,b,c 22–44% a,c,d 16–55% a,c,d<br />
25 0/7 – 25 6/7 25% 17–25% a,b,c 22–27% a,c,d 48–61% a,c,d<br />
1 2 3 Pourcentages des enfants nés vivants. Pourcentages des survivants. Handicap profond: MDI/PDI
tions éthiques, puisque l’on fait ainsi une<br />
sélection entre garçons et filles… La néonatologie<br />
est souvent confrontée à des<br />
problèmes éthiques, la plupart du temps<br />
à la limite de la viabilité!<br />
Le dilemme du néonatologue est qu’il<br />
n’y a souvent pas de solution «idéale»!<br />
Il s’agit de trouver la meilleure, de cas en<br />
cas, avec les parents qui doivent comprendre<br />
les nuances des choix qui vont<br />
devoir être faits. Les quatre principes de<br />
bioéthique aident dans cette<br />
réflexion; ils se basent sur la<br />
bénéficience, la non-maléficience,<br />
le respect de l’autonomie<br />
et la justice de distribution.<br />
Quand se fait cette<br />
réflexion?<br />
Si possible, elle débute<br />
avant la naissance. La première<br />
question qui se pose à la limite<br />
de la viabilité est celle-ci:<br />
Est-ce raisonnable d’intervenir<br />
avec des soins intensifs? C’est<br />
avec les parents que «le meilleur chemin<br />
à prendre» est choisi. Il s’agit bien de<br />
prendre des décisions quant au chemin et<br />
non quant à l’issue. Ainsi, il est du devoir<br />
du néonatologue de choisir avec les parents<br />
par exemple des soins de confort<br />
plutôt que de soins intensifs, mais jamais<br />
d’intervenir pour induire volontairement<br />
un décès.<br />
Dans le contexte de l’éthique, les influences<br />
culturelles sont majeures. Dans<br />
les pays nordiques, les prises de décisions<br />
parentales actives sont attendues après<br />
la présentation des chiffres statistiques<br />
alors que, dans les pays du Sud, une attitude<br />
plus paternaliste prévaut. Dans les<br />
pays de l’Est, les questions éthiques ne<br />
font qu’émerger des vestiges de l’influence<br />
politique totalitaire, par crainte<br />
de sanction.<br />
En Suisse, nous cherchons une solution<br />
qui permet une participation parentale<br />
sans que repose sur eux tout le poids de<br />
la décision (et, par conséquent, une éventuelle<br />
culpabilité ultérieure); les parents<br />
ont d’une certaine façon un droit de<br />
veto. Il est donc primordial, pour l’équipe<br />
de néonatologie, de rencontrer les parents,<br />
de discuter souvent plusieurs fois<br />
avec eux, d’affiner la décision en fonction<br />
de l’évolution et de ce qu’ils sont et de ce<br />
qu’ils pensent.<br />
J’ai souvent à rappeler que, pour tout<br />
bébé, le risque de la naissance est l’un<br />
des plus grands de toute son existence.<br />
En comparaison, en Suisse, il faudra<br />
attendre 70 ans pour retrouver le même<br />
risque de décès! Mais, singulièrement,<br />
34 <strong>Hebamme</strong>.ch<br />
2/2011 <strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch<br />
Entretien avec le Dr. Riccardo<br />
Pfister, médecin –<br />
responsable de l’unité de<br />
Néonatologie, Hôpitaux universitaires<br />
de Genève; futur<br />
président de la Société suisse<br />
de néonatologie.<br />
ce risque surgit dans un laps de temps<br />
très court, quasiment ponctuel: en général<br />
durant les premières heures de vie.<br />
Après ce premier risque majeur de la naissance,<br />
ceux liés à la prématurité se modifient<br />
dans un passage temporel. Les néonatologues<br />
rappellent souvent que «La<br />
prématurité n’est pas une maladie»; le<br />
bébé prématuré grandit, évolue et sort<br />
de la prématurité. Il faut donc aider les<br />
parents – en résonnance avec cette évolution<br />
– à sortir du «maintenant»<br />
et à projeter et envisager<br />
le futur de leur bébé.<br />
Cette projection débute<br />
donc idéalement avant la naissance<br />
du bébé prématuré. Et,<br />
puisque l’imaginaire est souvent<br />
pire que la réalité, nous<br />
informons les parents de fa-<br />
çon la plus réaliste et objective<br />
possible, nous les invitons à<br />
visiter la néonatologie et, s’ils<br />
ne peuvent pas se déplacer en<br />
personne, nous disposons<br />
maintenant d’un petit film sur<br />
notre site Internet qui montre<br />
des images d’une trajectoire type d’un<br />
enfant prématuré (http://neonatologie.<br />
hug-ge.ch) de la naissance au retour à<br />
domicile. Comme eux, d’autres parents<br />
sont passés par là…<br />
Vous semblez favoriser<br />
les changements de regard<br />
sur cette dure réalité?<br />
Oui, et de diverses manières. J’ai parlé<br />
des questions éthiques, de même que<br />
des pronostics basés sur des données épidémiologiques,<br />
mais au niveau politique<br />
cette fois, la perspective économique est<br />
le nerf de la guerre: que coûte un enfant<br />
prématuré? Sans disposer de chiffres précis<br />
pour la Suisse, les coûts réels d’une<br />
journée de soins intensifs de néonatologie<br />
sont de 2000 à 3000 francs par jour.<br />
Ainsi, un prématuré extrême de 24 semaines<br />
entraîne des dépenses totales<br />
proches du demi-million de francs (pour<br />
4 mois d’hospitalisation). Calculé par année<br />
de vie de bonne qualité gagnée (en<br />
tenant donc compte du coût de ceux qui<br />
décèdent ou qui survivent avec un handicap<br />
grave), le coût est estimé à 20000<br />
francs par année. Ce coût est au moins<br />
dix fois moins important que pour un patient<br />
âgé aux soins intensifs, ou même<br />
trente à quarante fois moins cher que<br />
pour un cancer ou une leucémie chez<br />
l’adulte. En termes économiques, les<br />
grands prématurés coûtent sans doute<br />
cher mais, dans une justice distributive,<br />
cet investissement devient modeste<br />
compte tenu des années de vie gagnées.<br />
Les réanimations sont-elles<br />
fréquentes?<br />
Oui, la réanimation néonatale est fréquente,<br />
mais aussi planifiable, standardisée<br />
et très efficace, ce qui conduit,<br />
contrairement à celles chez l’adulte, à un<br />
excellent pronostic. Le but primaire est de<br />
préserver le cerveau et d’établir un premier<br />
équilibre des organes vitaux, poumon<br />
et circulation. Au total, 10% des<br />
nouveau-nés nécessitent une intervention<br />
immédiate à la naissance. Dans un<br />
centre périnatal, la population à plus<br />
haut risque entraîne plus de réanimations,<br />
ce qui représente à Genève près de<br />
15% d’interventions ou 2,8% de réanimations<br />
lourdes (deux réanimations<br />
lourdes par semaine). Les très grands prématurés<br />
qui ne font que 1% de toutes les<br />
naissances nécessitent une grande partie<br />
de ces ressources.<br />
Mais, là encore, c’est une question de<br />
perspective. Toute naissance est un vrai miracle.<br />
Prenez la température: la croyance<br />
populaire veut que ce soit la maman qui<br />
chauffe son enfant. En réalité, c’est le<br />
contraire: le fœtus ne peut perdre de la<br />
température qu’à travers sa maman et est<br />
donc toujours plus chaud que sa mère:<br />
son métabolisme est plus intense et, physiquement,<br />
il a de la peine à se refroidir, il<br />
a toujours «trop chaud». Si, avant la naissance,<br />
il lutte pour baisser sa température,<br />
immédiatement à la naissance, il<br />
doit lutter contre la perte de chaleur. Les<br />
nouveau-nés de petit poids, et en particulier<br />
les très grands prématurés, sont<br />
très vulnérables à cette perte de chaleur.<br />
Un nouveau-né qui lutte pour ne pas se<br />
refroidir utilise de l’énergie prévue pour<br />
d’autres processus: c’est ainsi que en<br />
Afrique, des températures élevées pour<br />
un adulte peuvent être insuffisantes pour<br />
le nouveau-né de petit poids: aujourd’hui<br />
encore, la mortalité par hypothermie est<br />
là-bas une des causes fréquentes de mortalité.<br />
Et après la réanimation<br />
néonatale?<br />
Au-delà de l’adaptation primaire nécessaire<br />
à la survie de la naissance pour tout<br />
nouveau-né, l’enfant prématuré doit accélérer<br />
la maturation de tous ses organes<br />
et systèmes encore immatures à la nouvelle<br />
vie. Nous avons évolué de l’attitude<br />
qui cherchait à mimer un utérus artificiel<br />
et donc à maintenir l’enfant prématuré<br />
dans un état «fœtal» à une nouvelle philosophie<br />
où l’aide apportée à l’enfant prématuré<br />
consiste dans l’accompagnement<br />
à l’acquisition des nouvelles fonctions<br />
aériennes à une vitesse individuelle pour
L'incubateur très hautement humidifié compense l'immaturité de la kératine.<br />
chaque organe. La néonatologie moderne<br />
cherche donc à donner à l’enfant les<br />
appuis et le support nécessaire pour faire<br />
l’adaptation de façon autonome, en évitant<br />
dans la mesure du possible les complications<br />
qui pourraient faire obstacle à<br />
ce processus et en donnant un maximum<br />
d’autonomie à l’enfant. La philosophie est<br />
donc: «Le moins possible». Passons quelques-uns<br />
des éléments importants en revue,<br />
en précisant quelles sont les attitudes<br />
et les pratiques nouvelles.<br />
Prenons en premier l’oxygénation. Tous<br />
les organes sont dépendants de l’oxygène,<br />
en premier lieu évidemment le cerveau.<br />
Dans les années 1920–30, la découverte<br />
que ce gaz diminuait la mortalité<br />
du nouveau-né prématuré a conduit<br />
à son utilisation extensive et non contrôlée.<br />
25 ans plus tard, les nombreuses<br />
rétinopathies (alors appelées fibroplasies<br />
rétrolentales) trouvées chez ces enfants<br />
ont permis de conclure à une toxicité de<br />
l’oxygène. Aujourd’hui, la prudence s’impose,<br />
particulièrement chez les prématurés<br />
les plus jeunes avec les organes les<br />
plus immatures. Aussi, pour éviter des<br />
complications oculaires, les apports en<br />
oxygène sont aujourd’hui titrés au plus<br />
bas sous contrôle continuel de l’oxygénation<br />
sanguine. Pour éviter les complications<br />
des radicaux libres de l’oxygène,<br />
cette tendance s’est même étendue à la<br />
réanimation primaire avec la recommandation<br />
très récente de débuter la ventilation<br />
à l’air ambiant. Un changement radi-<br />
cal qui contraste avec les anciennes recommandations<br />
qui préconisaient un début<br />
avec 100%.<br />
Les poumons nécessitent souvent, en<br />
plus de l’oxygène, une pression pour aider<br />
les échanges gazeux particulièrement<br />
chez les grands prématurés: on peut leur<br />
apporter cette aide soit par ventilation<br />
mécanique invasive à travers un tube<br />
dans la trachée et en contrôlant complètement<br />
la fonction, soit par une ventilation<br />
non invasive à l’aide d’une CPAP appliquée<br />
au nez de l’enfant qui donne une<br />
certaine autonomie à l’enfant. Suivant<br />
l’exemple nordique, notre philosophie est<br />
aujourd’hui d’aider mais, si possible, de<br />
«ne pas tout faire»: une autonomie permet<br />
souvent d’éviter des complications.<br />
C’est ainsi qu’en Suisse nous avons, par<br />
rapport à de nombreux centres aux Etats-<br />
Unis, des chiffres beaucoup moins élevés<br />
de dysplasie broncho-pulmonaire chez le<br />
très grand prématuré (12% vs 30–40%),<br />
une des complications typiques à cet âge<br />
de gestation.<br />
Autre domaine problématique: la peau<br />
et la thermorégulation. La peau du grand<br />
prématuré est aussi perméable aux déperditions<br />
que celle d’un grand brûlé.<br />
L’immaturité de la couche de kératine<br />
conduit à des pertes d’eau très élevées,<br />
parfois plus de 140 ml/kg chez les plus<br />
petits. Imaginez-vous, toutes proportions<br />
gardées, qu’un adulte pesant 80 kg perde<br />
plus de 12 litres d’eau par jour! Pour<br />
minimiser ce problème majeur chez le<br />
très grand prématuré qui explique en<br />
grande partie aussi leur risque de déperdition<br />
de chaleur, nous utilisons maintenant<br />
des incubateurs très hautement<br />
humidifiés (80% d’humidité). La nouvelle<br />
vie aérienne induit une maturation accélérée.<br />
En une dizaine de jours, la peau se<br />
modifie pour améliorer la protection et la<br />
thermorégulation, un processus très similaire<br />
à celui observé pour le poumon.<br />
Dans le domaine des systèmes vitaux à<br />
surveiller étroitement, il y a la circulation.<br />
Le fœtus doit modifier sa circulation à la<br />
naissance et l’immaturité chez l’enfant<br />
prématuré, a fortiori s’il est très jeune, ne<br />
favorise pas cette adaptation. La persistante<br />
des «courts-circuits» ou résistances<br />
de la circulation fœtale après la naissance,<br />
comme par exemple la persistance<br />
du canal artériel, oblige le cœur à travailler<br />
trop intensément et peut ainsi conduire<br />
à une défaillance circulatoire qui<br />
nécessite une intervention médicamenteuse<br />
ou même chirurgicale pour rétablir<br />
la bonne perfusion des organes, condition<br />
pour l’apport d’oxygène.<br />
Sans pouvoir discuter tous les processus<br />
d’adaptation, les efforts des équipes néonatales<br />
visent en priorité absolue à protéger<br />
le système nerveux central. Ainsi, le<br />
maintien de la stabilité thermique, respiratoire<br />
et circulatoire, mais aussi métabolique<br />
et nutritionnelle, est au profit du<br />
système nerveux central.<br />
Mais on peut faire davantage pour<br />
l’avenir de l’enfant. Déjà en situation ai-<br />
<strong>Hebamme</strong>.ch<br />
<strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch 2/2011<br />
35
La position en flexion stimule le développement sensorimoteur.<br />
guë, nous favorisons les approches qui<br />
aident le cerveau, par exemple en donnant<br />
des appuis et en positionnant l’enfant<br />
en flexion. Nous avons abandonné<br />
la position du malade «à plat sur le dos,<br />
membres étendus» forts du constat<br />
qu’après des hospitalisations longues<br />
(pour les plus jeunes de 3–4 mois), les<br />
enfants prématurés sortants avaient un<br />
tonus corporel dysfonctionnel et des difficultés<br />
proprioceptives et motrices considérables.<br />
Un positionnement qui exploite<br />
positivement la gravité terrestre, nouvelle<br />
pour l’enfant prématuré, qui soutient<br />
son tonus musculaire et encourage qu’il<br />
se touche avec mains et pieds, favorise sa<br />
proprioception et stimule son développement<br />
sensorimoteur.<br />
Autre soutien développemental possible<br />
qui touche une des zones les plus<br />
sensibles chez le jeune enfant, la zone<br />
péri-orale et orale. Durant les premières<br />
semaines, un petit tube gastrique permet<br />
de nourrir l’enfant prématuré si possible<br />
avec du lait maternel tiré. Pour les mères<br />
d’enfants prématurés qui doivent tirer<br />
leur lait pendant plusieurs mois avant<br />
qu’un allaitement au sein ne soit efficace,<br />
cela constitue un long chemin. Pendant<br />
des semaines et des mois, l’enfant prématuré<br />
associe la stimulation de l’alimentation<br />
(par le tube) non pas à un plaisir<br />
oral, mais plutôt à une dis-stimulation de<br />
cette zone très sensible par des nécessités<br />
vitales telles la ventilation, la CPAP<br />
ou les aspirations fréquentes. La mise au<br />
36 <strong>Hebamme</strong>.ch<br />
2/2011 <strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch<br />
sein et la succion non nutritive dès les<br />
premiers jours, ainsi qu’une stimulation<br />
péri-orale étudiée pour mimer la mise au<br />
sein, permettent de maintenir l’association<br />
entre sentiment de satiété lors de<br />
l’alimentation par sonde et stimulation<br />
agréable de la zone orale. La progression<br />
à une alimentation active sans tube en est<br />
facilitée. La priorité reste l’alimentation<br />
au sein et, chez nous, grâce à un énorme<br />
effort des mères, 60 à 70% des très<br />
grands prématurés ont encore un allaitement<br />
(au moins partiel) à la sortie de<br />
l’unité de Néonatologie, donc 3–4 mois<br />
après la naissance. Le fait que nous ayons<br />
opté pour le lait maternel frais, c’est-àdire<br />
sans la pasteurisation préconisée<br />
dans d’autres centres surtout français,<br />
profite ainsi à un grand nombre de nos<br />
enfants très prématurés pour une petit<br />
risque d’infection virale que nous devons<br />
accepter.<br />
Ces stimulations sont<br />
relativement nouvelles?<br />
Oui, nos attitudes ont beaucoup changé<br />
en néonatologie. Il y a 10 ou 15 ans,<br />
nous faisions tout pour maintenir le<br />
grand prématuré comme s’il était encore<br />
un fœtus, en somme dans des conditions<br />
proches de celles de l’utérus. Avec l’observation<br />
que la peau, le poumon, la circulation<br />
et tous les organes s’adaptent de<br />
façon accélérée après la naissance, nous<br />
visons aujourd’hui plutôt un soutien de<br />
ces processus d’adaptation pour faire en<br />
sorte que le grand prématuré devienne<br />
progressivement «comme n’importe quel<br />
autre nouveau-né».<br />
Dans le passé, la nutrition était souvent<br />
sacrifiée en faveur de la médecine intensive<br />
qui se concentrait sur les supports<br />
technologiques et médicamenteux.<br />
Aujourd’hui, nous faisons tous les efforts<br />
possibles pour parfaire la nutrition dès les<br />
premières heures de vie, d’abord avec des<br />
nutritions intraveineuses adaptées à la<br />
croissance phénoménale de cet âge, puis<br />
en passant précocement mais progressivement<br />
à une nutrition dans le tube<br />
digestif, d’abord passivement par une<br />
sonde, puis activement dès que la maturité<br />
de coordination de la déglutition et<br />
de la respiration le permet.<br />
Dans la même perspective de maturité<br />
accélérée, nous vaccinons précocement<br />
les grands prématurés. En Suisse, jusqu’ici,<br />
cela se passait à 2, 3 et 4 mois,<br />
souvent avec des retards considérables<br />
pour l’enfant prématuré pour qui l’on<br />
craignait en raison de son faible poids et<br />
âge. Les nouvelles directives 2009 proposent<br />
la vaccination des enfants prématurés<br />
à 8, 12 et 16 semaines d’âge non corrigé,<br />
c’est-à-dire plus rapidement que<br />
pour les enfants à terme. Ceci permet de<br />
protéger les enfants les plus vulnérables,<br />
les grands prématurés, contre les infections<br />
les plus dangereuses pour eux,<br />
comme la coqueluche ou les infections<br />
invasives à pneumocoque.
Il faut saisir toutes les chances d'impliquer les parents.<br />
Y a-t-il des pathologies<br />
plus fréquentes chez les<br />
grands prématurés?<br />
Comme je l’ai déjà mentionné, le cerveau<br />
est notre première préoccupation.<br />
Les hémorragies intracrâniennes (HIC)<br />
sont effectivement plus fréquentes chez<br />
l’enfant prématuré et augmentent inversement<br />
avec l’âge de gestation. Elles sont<br />
donc les plus fréquentes chez les enfants<br />
les plus jeunes. Certaines de ces hémorragies<br />
sont banales, mais les lésions de<br />
grade plus élevé (grade III et IV selon Papile)<br />
nous préoccupent. En Suisse, l’incidence<br />
varie de 30% à 23 semaines d’âge<br />
gestationnel à 10% à 27 semaines et 1%<br />
à 31 semaines. Heureusement, le pronostic<br />
est souvent moins grave que généralement<br />
suspecté, particulièrement si un<br />
seul côté du cerveau est atteint.<br />
La leucomalacie périventriculaire (PVL)<br />
est une autre atteinte typique du cerveau<br />
fœtal et néonatal. Cette lésion est souvent<br />
associée à un trouble de la perfusion<br />
du fœtus combinée à une réaction inflammatoire/infectieuse,<br />
mais elle n’est pas<br />
plus fréquente pour les plus jeunes des<br />
enfants prématurés et se trouve aussi<br />
chez les enfants proches du terme. Endessous<br />
de 32 semaines, tranche d’âge<br />
que nous connaissons particulièrement<br />
bien grâce à un relevé statistique qui<br />
couvre tout le territoire suisse, l’incidence<br />
de cette pathologie qui a un pronostic en<br />
général sombre est de 2–3 %.<br />
Le pronostic des lésions cérébrales du<br />
nouveau-né en général et plus particulièrement<br />
de l’enfant très prématuré est<br />
très difficile à faire. Il ne dépend que partiellement<br />
de la taille et de la zone dans<br />
laquelle elle se trouve et contraste ainsi<br />
fortement d’une lésion chez un adulte.<br />
Ceci s’explique par le développement et<br />
la croissance du cerveau, loin d’être terminée,<br />
même à terme. Si c’est une difficulté<br />
importante pour conseiller les parents,<br />
c’est aussi un point encourageant.<br />
C’est l’espoir de la plasticité du cerveau.<br />
Cette plasticité dépend à la fois de l’âge<br />
(elle culmine entre 0 et 24 mois) et de<br />
l’information que le cerveau reçoit des<br />
organes du sens, d’où l’importance des<br />
soins comportementaux qui stimulent et<br />
améliorent la situation.<br />
Que peut-on faire pour<br />
soutenir cette plasticité<br />
du cerveau?<br />
Nous n’en sommes qu’au début de cette<br />
forme de prise en charge. La technicité<br />
arrive à un plateau de très haut niveau et,<br />
pour faire des progrès ultérieurs, des investissements<br />
technologiques vont sûrement<br />
être importants. En revanche, du<br />
côté des soins comportementaux, il y a<br />
encore beaucoup à apprendre. La recherche<br />
dans ce domaine est indispensable.<br />
Et ce qui est réjouissant, c’est que<br />
ces soins comportementaux impliquent<br />
les parents.<br />
Tout nouveau-né a besoin de contact et<br />
d’interactions. Nous le savons depuis<br />
longtemps: les stimulations favorisent le<br />
développement. Pour donner un ordre de<br />
grandeur, nous pouvons par exemple observer<br />
le nombre de connections que les<br />
cellules nerveuses du cortex font entre<br />
elles. Les connexions ou synapses témoignent<br />
d’un apprentissage cérébral. Le<br />
bébé à terme a 2500 synapses par neurone<br />
et des centaines de milliers de neurones.<br />
A deux ans, ce bébé aura 15000<br />
synapses par neurone alors que l’adulte<br />
n’en aura plus que 7 à 8000 par neurone.<br />
Ces chiffres témoignent de l’énorme<br />
potentiel du cerveau, mais aussi de l’attitude<br />
générale dans la nature à n’entretenir<br />
que les fonctions qui sont utilisées.<br />
Nous pensons qu’il faut saisir toutes<br />
les chances d’utiliser ce potentiel formidable<br />
et qu’il faut y impliquer les parents!<br />
Il faut les aider à en prendre<br />
conscience, puis leur apprendre à stimuler<br />
leur enfant dans la variation sensorielle:<br />
la lumière, les couleurs, les sons,<br />
la musique, les bruits, le toucher, les<br />
contrastes chaud/froid, les goûts, etc. En<br />
somme, des expériences toutes simples,<br />
tout en douceur et en émotion puisqu’elles<br />
doivent évoquer une réponse<br />
favorable de l’enfant et qui vont créer de<br />
nouvelles connexions dans leur cerveau<br />
et dans leur vie…<br />
Propos recueillis par<br />
Josianne Bodart Senn<br />
<strong>Hebamme</strong>.ch<br />
<strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch 2/2011<br />
37
Josianne Bodart Senn<br />
Aujourd’hui, une <strong>femme</strong> sur dix porte<br />
une attention exagérée à l’alimentation et<br />
une part non négligeable des <strong>femme</strong>s en<br />
âge de procréer (4,5–9%) présente des<br />
troubles du comportement alimentaire.<br />
«Ce sont des patientes secrètes», précise<br />
Barbara Soldera Kaiser, sage-<strong>femme</strong>, professeure<br />
(HEdS Genève). Elles ont honte de<br />
leur pathologie. Elles font tout pour se<br />
conformer à la norme et cachent leurs<br />
troubles du comportement alimentaire. Or,<br />
F O K U S<br />
5 e Journée scientifique<br />
Obésité, troubles du comportement<br />
alimentaire et maternité<br />
Cette année, l’attention de la Journée scientifique 1 s’est portée sur ces écarts par rapport<br />
aux normes corporelles qui sont si sévèrement sanctionnés dans notre société. Le dialogue<br />
est bien difficile entre le personnel médical qui considère que toute accumulation anormale<br />
ou excessive de tissus adipeux représente un danger pour la santé et les <strong>femme</strong>s qui jugent<br />
leur situation par rapport à une image idéale tendant actuellement vers la minceur, voire<br />
la maigreur. Entre «danger» et «image idéale», comment se faire entendre et comprendre<br />
dans les consultations prénatales ou postnatales?<br />
Obésité et surpoids<br />
Quelques chiffres<br />
• En Suisse, 37% de la population est<br />
en surpoids et 8% en état d’obésité<br />
• C’est l’indice de masse corporelle<br />
(IMC) AVANT la conception qui est le<br />
plus important<br />
• La prise de poids idéale durant la<br />
grossesse était de 6,8 kg dans les<br />
années 30 aux Etats-Unis. Elle était<br />
de 10 kg dans le années 50 en Suisse.<br />
En 1990, l’Institut américain de médecine<br />
(IOM) préconisait 9,1 kg.<br />
• Les chiffres réels sont bien différents:<br />
– En 2004, 44,9% des <strong>femme</strong>s prenaient<br />
plus de 15 kg et 14,2% plus<br />
de 20 kg<br />
– En 1986, 18,1% des <strong>femme</strong>s prenaient<br />
plus de 15 kg et 2,1% plus<br />
de 20 kg<br />
– De 1986 à 2004, l’IMC supérieur<br />
à 25 a doublé (il est passé de 15,9<br />
à 30,1%)<br />
Maria-Pia Politis Mercier, sage-<strong>femme</strong>,<br />
professeure HECVSanté Lausanne<br />
38 <strong>Hebamme</strong>.ch<br />
2/2011 <strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch<br />
la grossesse est justement un moment<br />
critique parce qu’elles éprouvent un sentiment<br />
d’inconfort, qu’elles perdent soudain<br />
le contrôle sur leur poids – ce qui est<br />
primordial pour elles – mais aussi sur leur<br />
corps et sur leur vie. Les sages-<strong>femme</strong>s sont<br />
donc aux premières loges et il serait bien<br />
que chaque <strong>femme</strong> enceinte présentant<br />
des troubles du comportement alimentaire<br />
n’ait qu’une seule sage-<strong>femme</strong> référente.<br />
Connaître les signes<br />
et les symptômes<br />
Comment dépister les troubles du comportement<br />
alimentaire? 45% des <strong>femme</strong>s<br />
concernées demandent elles-mêmes un<br />
traitement, mais les autres restent dans un<br />
déni total. Il faut aussi savoir que 70% sont<br />
en amélioration durant la grossesse: diminution<br />
du déni, responsabilisation vis-à-vis<br />
de l’enfant, réceptivité des conseils, amélioration<br />
de l’image de soi.<br />
Il existe des signes d’alerte: IMC bas en<br />
début de grossesse (
• de la contraception, car, souvent, ces<br />
<strong>femme</strong>s se croient infertiles et se retrouvent<br />
enceintes sans l’avoir désiré. Ou<br />
bien elles utilisent un contraceptif oral<br />
alors qu’elles gardent l’habitude de se<br />
faire vomir...<br />
Pour le Dr. Vittorio Giusto, médecin endocrinologue<br />
(CHUV), les cinq premières<br />
minutes de la première consultation sont<br />
déterminantes et les professionnel(le)s de<br />
la santé doivent s’adapter à la patiente et<br />
non l’inverse. Dans cette perspective, il indique<br />
qu’une bonne dose d’empathie est<br />
indispensable, pas seulement au niveau<br />
verbal. Ainsi, il faut veiller à ne pas dominer<br />
(sièges à même hauteur), à ne pas rester les<br />
bras croisés (attitude défensive), à privilégier<br />
les questions les plus ouvertes possibles.<br />
Le Dr. Vittorio Giusto rappelle par ailleurs<br />
qu’une <strong>femme</strong> obèse sur quatre est en<br />
dépression. Il cite Roland Rosmond (2003)<br />
pour qui l’obésité et la dépression seraient<br />
la même maladie. Dès lors, il faut que<br />
l’équipe de soignants s’adapte à la patiente,<br />
et non le contraire. Il ne sert à rien de prescrire<br />
des restrictions. Il convient plutôt de<br />
viser un rééquilibrage des apports et des<br />
dépenses et d’introduire de nouvelles activités<br />
physiques.<br />
Maaike Kruseman, diététicienne (Genève),<br />
ajoute que, paradoxalement, les conseils<br />
nuancés sont estimés «peu clairs» par<br />
les patientes. Elle suggère aux sages-<strong>femme</strong>s<br />
de poser quelques questions simples,<br />
qui peuvent déjà faire comprendre un certain<br />
nombre de choses avant d’orienter<br />
vers la diététicienne:<br />
• Qu’est-ce que c’est «avoir faim»? La sentez-vous<br />
sous forme de «creux à l’estomac»?<br />
• Qu’est-ce que la satiété? Comment la<br />
ressentez-vous? Que faites-vous alors:<br />
vous arrêtez-vous ou avez-vous tendance<br />
à finir votre assiette?<br />
• Mangez-vous sans faim? Quand? Où?<br />
Pourquoi?<br />
• Grignotez-vous souvent? Quand? Où?<br />
Pourquoi?<br />
A cela, Maaike Kruseman ajoute une astuce<br />
en principe facile à intégrer: «Toujours<br />
s’asseoir pour manger!»<br />
Pas de conseils trop<br />
directifs, mais des astuces<br />
Autre principe facile à retenir: «Stimuler<br />
le plaisir de bouger!» Le Dr. Bengt Kayser,<br />
médecin (Institut des sciences du mouvement<br />
et de la médecine du sport, Genève)<br />
rappelle que la sédentarité et le manque de<br />
mobilité rendent souvent l’accouchement<br />
problématique, parce qu’un épuisement<br />
physique se fait rapidement sentir au cours<br />
du travail.<br />
Troubles du comportement alimentaire<br />
Comment les reconnaître?<br />
Anorexie mentale (0,5%):<br />
9 <strong>femme</strong>s pour 1 homme<br />
• Manque de confiance en soi, perfectionnisme<br />
radical, doute perpétuel sur<br />
ses compétences<br />
• Nécessité d’un contrôle absolu de soi<br />
et des autres: la personne devient<br />
tyrannique pour diminuer son anxiété<br />
• Perception de l’image corporelle gravement<br />
altérée et surinvestie: la personne<br />
ne ment pas quand elle dit «je<br />
suis énorme», elle voit de la «graisse»<br />
là où nous percevons des «creux»<br />
• Déni ou ambivalence quant à ses troubles:<br />
la personne est peu motivée et<br />
quand elle l’est, ce n’est pas pour très<br />
longtemps<br />
• Isolement social subi: la personne redoute<br />
les moments conviviaux où l’on<br />
boit et mange ensemble<br />
• Refoulement massif de la sexualité et<br />
détestation des caractères sexuels<br />
• Règle des 3 «A»: Amaigrissement +<br />
Anorexie + Aménorrhée<br />
• Hyperactivité sans fatigue, surinvestissement<br />
intellectuel<br />
• Au début, euphorie («orgasme de la<br />
faim»), puis irritabilité, enfin dépression<br />
• «Pour une fois, je me sens compétente.<br />
Pas question de changer...»<br />
Boulimie (1,5% à 3,5%):<br />
7 <strong>femme</strong>s pour 3 hommes<br />
• Littéralement, «faim de bœuf»<br />
• Episodes récurrents d’hyperphagie, de<br />
frénésie alimentaire et de perte de contrôle,<br />
suivis de mécanismes compensatoires<br />
(vomissements provoqués, prise<br />
de laxatifs)<br />
• Poids apparemment normal<br />
On a longtemps pensé que la grossesse<br />
était la période de «couvaison» et, que<br />
pour éviter les fausses couches ou les<br />
accouchements prématurés, il fallait s’abstenir<br />
de bouger. A l’inverse, des études<br />
récentes menées en Suisse ont démontré<br />
les effets bénéfiques de l’activité physique<br />
modérée chez les <strong>femme</strong>s enceintes et<br />
leur fœtus (voir: <strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch, 12/2009,<br />
p. 28).<br />
Souvenez-vous aussi que la fréquence<br />
cardiaque durant le travail est semblable<br />
à celui des sportifs entraînés (course à<br />
pied, vélo, etc.). Le Dr. Bengt Kayser<br />
pense que les sages-<strong>femme</strong>s devraient en<br />
parler plus longuement dans les sessions<br />
• Même profil que l’anorexique (en moins<br />
sévère)<br />
Dans 50 à 90% des cas, anorexie et boulimie<br />
se présentent avec d’autres morbidités<br />
psychiques:<br />
• Troubles de l’humeur<br />
• Anxiété (TOC, phobie sociale)<br />
• Troubles de la personnalité<br />
• Syndrome de dépendance (tabac, alcool,<br />
cocaïne, jeux, cleptomanie, etc.)<br />
• Suicidalité<br />
Risques accrus<br />
Anorexie et boulimie amènent un risque<br />
accru de fausses couches, de poids<br />
faible à la naissance, de césarienne.<br />
Mais, par un soutien psychologique<br />
adéquat, il est possible de faire évoluer<br />
l’ambivalence. Apparaît alors un sentiment<br />
d’être responsable face au fœtus.<br />
Un soutien social et identitaire peut<br />
même se constituer. Toutefois, un risque<br />
de récidive après accouchement n’est<br />
pas exclu lorsqu’il y a difficulté d’allaiter<br />
ou de créer un lien d’attachement. En<br />
outre, il existe un risque accru de dépression<br />
post-partum: 1 sur 3 chez les<br />
boulimiques, 2 sur 3 chez les anorexiques,<br />
alors que, dans population générale,<br />
il se situe entre 3 et 12%.<br />
Pronostics<br />
Chez les anorexiques, 50% de guérison,<br />
25% d’amélioration (préoccupations<br />
alimentaires encore présentes mais<br />
moindres) et 25% de chronicité (danger<br />
subsiste).<br />
Dr. Sandra Gebhard<br />
responsable médical du Centre vaudois<br />
anorexie et boulimie (abC)<br />
de préparation à la naissance. L’idée à<br />
faire passer, pour toutes les <strong>femme</strong>s enceintes<br />
quel que soit leur IMC, serait<br />
celle-ci: tout mouvement fait dépenser<br />
de l’énergie et toute contraction musculaire<br />
augmente le métabolisme, ce qui<br />
conduit à un nouvel équilibre entre apports<br />
et dépenses.<br />
D’où des astuces simples, comme:<br />
• Prendre les escaliers plutôt que l’ascenseur;<br />
• Compter ses pas et les augmenter de<br />
jour en jour: s’auto-observer grâce à un<br />
podomètre, en faire davantage régulièrement,<br />
tous les jours et, si possible,<br />
ajouter de petits effets de «sprint». <br />
<strong>Hebamme</strong>.ch<br />
<strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch 2/2011 39
40 <strong>Hebamme</strong>.ch<br />
2/2011 <strong>Sage</strong>-<strong>femme</strong>.ch<br />
M O S A Ï Q U E<br />
Controverse<br />
Le paracétamol est-il dangereux?<br />
Une équipe réunissant des chercheurs<br />
français, danois et finlandais<br />
a étudié les effets de la<br />
prise d’antalgiques légers (aspirine,<br />
anti-inflammatoires, mais<br />
aussi paracétamol) au cours de<br />
la grossesse auprès de 2300<br />
<strong>femme</strong>s danoises ou finlandaises.<br />
Publiés sur le site de la revue<br />
Human Reproduction, les résultats<br />
indiquent que les garçons<br />
danois dont la mère avait pris<br />
ces antalgiques pendant leur<br />
grossesse, ont plus fréquemment<br />
une cryptorchidie – testicule<br />
restant en position abdominale<br />
et ne descendant pas<br />
dans les bourses –, et ce d’autant<br />
plus que la mère a pris une<br />
dose importante d’antalgiques.<br />
Cette association entre la prise<br />
d’antalgiques et l’anomalie<br />
n’est cependant pas retrouvée<br />
pour les <strong>femme</strong>s finlandaises.<br />
Les résultats indiquant que le<br />
paracétamol pourrait lui aussi<br />
avoir un effet de perturbateur<br />
endocrinien sont confortés par<br />
l’expérimentation animale chez<br />
le rat.<br />
Les experts concluent que la<br />
prise de paracétamol et d’autres<br />
antalgiques légers par les <strong>femme</strong>s<br />
enceintes pourrait s’ajouter<br />
à d’autres perturbateurs<br />
endocriniens antiandrogéniques<br />
et contribuer à des anomalies<br />
de l’appareil reproducteur chez<br />
les enfants mâles, sources de<br />
problèmes de fertilité ultérieurs.<br />
Les auteurs entendent continuer<br />
de suivre les garçons dont<br />
les mères ont participé à l’étude,<br />
certains entrant dans la<br />
puberté.<br />
Source: Intrauterine exposure to mild<br />
analgesics is a risk factor for development<br />
of male reproductive disorders in<br />
human and rat. Kristensen D.M. and al.<br />
In: Human Reproduction, depuis le<br />
8.11.2010 sur http://humrep.oxfordjournals.org.<br />
Réaction en France<br />
Le 16 novembre 2010, le<br />
Centre de référence sur les<br />
agents tératogènes apporte<br />
cette mise au point:<br />
• «Cet article comporte trois<br />
parties: une étude épidémiologique,<br />
une expérimentation<br />
animale in vivo et une autre<br />
ex vivo.<br />
• L’étude épidémiologique a<br />
été réalisée par interrogatoire<br />
de <strong>femme</strong>s enceintes au 3 e<br />
trimestre sur leur consommation<br />
d’antalgiques au cours<br />
des deux premiers trimestres<br />
de grossesse. Les garçons ont<br />
ensuite été examinés à la naissance<br />
à la recherche d’une<br />
cryptorchidie.<br />
• La fréquence des cryptorchidies<br />
n’est pas significative-<br />
Prématurés<br />
Des apprenants en herbe<br />
ment augmentée chez les<br />
<strong>femme</strong>s ayant consommé un<br />
antalgique en cours de grossesse,<br />
ni chez les <strong>femme</strong>s<br />
ayant consommé spécifiquement<br />
du paracétamol, de l’aspirine<br />
ou de l’ibuprofène.<br />
• Les cryptorchidies ne sont pas<br />
augmentées par la prise de<br />
paracétamol au 1 er ni au 2 e trimestre<br />
(l’étude n’inclut pas le<br />
3 e trimestre).<br />
• Ce n’est que chez les enfants<br />
des mères ayant pris du paracétamol<br />
pendant plus de 15<br />
jours au 1 er et au 2 e trimestre<br />
que l’on retrouve une augmentation<br />
des cryptorchidies<br />
à la naissance. Aucune information<br />
sur leur sévérité, ni sur<br />
leur évolution n’est fournie<br />
(alors qu’elle est spontanément<br />
favorable pour une<br />
grande proportion entre l’âge<br />
de 1 et 3 mois).<br />
• Le nombre important de données<br />
manquantes dans la<br />
partie épidémiologique et la<br />
méthodologie insatisfaisante,<br />
doublée de résultats non concluants<br />
pour les parties expérimentales,<br />
ne permettent pas<br />
d’établir à ce jour un lien de<br />
causalité entre la prise de paracétamol<br />
en cours de grossesse<br />
et une augmentation de la<br />
fréquence des cryptorchidies.<br />
• Le bénéfice du paracétamol<br />
en cours de grossesse reste au<br />
premier plan, quel que soit le<br />
terme de la grossesse.»<br />
Source: www.lecrat.org<br />
Réaction en Suisse<br />
Concernant la prescription de<br />
médicaments par les sages<strong>femme</strong>s,<br />
Alice Panchaud (Swiss<br />
Teratogen Information Service –<br />
STIS) précise qu’il est «très important<br />
de considérer toutes ces<br />
études avec beaucoup de précaution.<br />
Les patientes sont souvent<br />
plus inquiètes que ce<br />
qu’elles devraient et, selon<br />
notre étude de perception du<br />
risque, les professionnels de<br />
santé aussi! Néanmoins, le paracétamol<br />
reste la molécule la plus<br />
sûre d’utilisation pendant cette<br />
période (par rapport aux AINS<br />
par exemple) et notamment<br />
comme fébrifuge (la fièvre est<br />
également considérée comme<br />
potentiellement tératogène). Il<br />
serait dommage d’entacher sa<br />
réputation sans élément solide.<br />
Ce n’est pas la première fois que<br />
l’exposition in utero au paracétamol<br />
est reliée à un outcome<br />
négatif (par ex. l’asthme). Le lien<br />
de causalité n’en est pas, pour<br />
autant, démontré!»<br />
Informations transmises par<br />
Yvonne Meier<br />
Même les bébés prématurés âgés de 33 SA sont capables de reconnaître et de discriminer deux objets de formes différentes<br />
(prisme et cylindre) avec leur main droite ou gauche! C’est la première fois qu’est mise en évidence une perception<br />
manuelle déjà efficiente chez des bébés prématurés.<br />
C’est ce que montrent des chercheurs<br />
de deux laboratoires: le<br />
laboratoire de psychologie et<br />
neurocognition (CNRS/UPMF/U.<br />
Savoie) et le laboratoire de psychologie<br />
de la perception (CNRS<br />
/U.Paris Descartes) en collaboration<br />
avec une équipe du service<br />
de néonatologie du CHU de<br />
Grenoble. A l’origine de toute<br />
connaissance perceptive, les<br />
organes des sens et les systèmes<br />
sensoriels du bébé prématuré<br />
sont moins efficients<br />
que ceux, bien qu’encore inachevés,<br />
du bébé né à terme.<br />
Dès les premières minutes qui<br />
suivent sa naissance, un nouveau-né<br />
à terme commence à<br />
recevoir des stimulations tactiles<br />
en grand nombre: il est<br />
lavé, placé sur le ventre de sa<br />
mère, allaité, langé... Son corps<br />
a donc déjà des contacts avec<br />
d’autres peaux que la sienne,<br />
avec des linges, draps, tétines,<br />
etc. Bref, avec des objets de textures,<br />
de consistances et de<br />
formes différentes.<br />
Le grasping (une forte flexion<br />
des doigts lorsque l’on place un<br />
index dans la paume de l’enfant)<br />
n’est pas qu’un simple<br />
réflexe, le nouveau-né né à terme<br />
possède déjà, dès les premières<br />
heures de vie, une véritable<br />
perception manuelle, une<br />
capacité tactile qui lui permet<br />
d’appréhender son environnement.<br />
Mais qu’en est-il pour le<br />
bébé prématuré, sachant qu’il<br />
présente des fonctions neurologiques<br />
d’autant plus immatures<br />
qu’il est né en avance?
Pour le savoir, les chercheurs<br />
ont mené une expérience auprès<br />
de 24 bébés prématurés<br />
âgés de 33 à 34+6 SA. Leur âge<br />
gestationnel moyen (âge de<br />
naissance) était de 31 SA (soit<br />
après environ 7 mois de grossesse)<br />
et leur poids moyen à la<br />
naissance était de 1500 g.<br />
L’équipe de recherche a proposé<br />
une méthode expérimentale<br />
basée sur l’habituation<br />
(première phase) et la réaction à<br />
la nouveauté (seconde phase),<br />
similaire à celle utilisée chez<br />
les nouveau-nés à terme. Cette<br />
méthode s’appuie sur un principe<br />
simple et universel qui est<br />
le désintérêt progressif que<br />
nous manifestons pour un objet<br />
familier et le regain d’attention<br />
que nous avons pour un objet<br />
nouveau.<br />
Ainsi, lors de la première phase,<br />
l’expérimentateur met un petit<br />
objet (prisme pour la moitié des<br />
bébés et cylindre pour l’autre)<br />
dans une main du bébé (la main<br />
droite pour la moitié des bébés<br />
et la main gauche pour l’autre).<br />
Dès que le nourrisson lâche<br />
l’objet, l’expérimentateur le lui<br />
remet dans la main et mesure<br />
ainsi à chaque essai le temps de<br />
tenue de l’objet. Les chercheurs<br />
observent que celui-ci diminue<br />
aux cours des essais, témoignant<br />
que le bébé s’est «habitué»<br />
à la forme de l’objet.<br />
Dans une seconde phase, une<br />
fois le bébé habitué à un objet,<br />
les chercheurs présentent à la<br />
moitié d’entre eux un objet avec<br />
une nouvelle forme, et à l’autre<br />
moitié l’objet familier (le même<br />
qu’en phase d’habituation).<br />
Résultat: le temps de tenue est<br />
plus élevé pour l’objet nouveau<br />
(réaction à la nouveauté) que<br />
pour l’objet familier. Ceci prouve<br />
Suisse<br />
Santé des nouveau-nés<br />
que la baisse des temps de<br />
tenue (observée durant la première<br />
phase) n’est pas due à<br />
une fatigue des bébés sinon ils<br />
ne s’intéresseraient pas plus à<br />
quelque chose de nouveau.<br />
Cette expérience montre pour la<br />
première fois que les bébés<br />
prématurés sont capables de<br />
reconnaître un objet avec leur<br />
main (habituation tactile) et<br />
qu’ils présentent une préférence<br />
pour l’objet nouveau, reflétant<br />
ainsi sa capacité à faire la différence<br />
entre deux objets de<br />
formes différentes (discrimination<br />
tactile). Autrement dit, à chaque<br />
tenue de l’objet, les bébés<br />
prématurés comme ceux nés à<br />
terme, sont capables d’extraire<br />
tactilement de l’information sur<br />
sa forme, de la stocker temporairement<br />
dans leur mémoire et<br />
de la comparer avec une nouvelle<br />
prise d’information tactile.<br />
Si l’objet est le même, ils<br />
cessent de le tenir et, s’il est<br />
différent, ils s’y intéressent<br />
davantage<br />
Les bébés prématurés, comme les<br />
nouveau-nés à terme sont ainsi<br />
des consommateurs de nouveauté<br />
tactile, et donc des apprenants<br />
en herbe. Ces résultats apportent<br />
une meilleure connaissance des<br />
capacités perceptives des bébés<br />
prématurés. Ce qui devrait aider<br />
les professionnels des services de<br />
néonatologie à optimiser les interventions<br />
et les soins prodigués<br />
aux prématurés, notamment dans<br />
le but de réduire leur stress et de<br />
leur offrir des conditions optimales<br />
à leur développement.<br />
Source: Communiqué de presse Pôle Grenoble<br />
Cognition du 2 mars 2010.<br />
Voir aussi: Lejeune F., Audeoud F., Marcus<br />
L., Streri A., Debillon T. et al.: The Manual<br />
Habituation and Discrimination of Shapes<br />
in Preterm Human Infants from 33 to<br />
34+6 Post-Conceptional Age. In: PLo<br />
SONE, 02.2010, www.plosone.org.<br />
Nouveau-nés 2007 2008 2009<br />
Naissances vivantes 74494 76691 78286<br />
Age gestationnel<br />
Très grands prématurés (22–27 semaines) 0,3% 0,4% 0,4%<br />
Grands prématurés (22–31 semaines) 1,0% 1,0% 1,0%<br />
Prématurés (22–36 semaines) 7,3% 7,5% 7,4%<br />
Naissances à terme (37–41 semaines) 91,9% 91,9% 91,9%<br />
Naissances après terme (plus de 41 semaines) 0,7% 0,6% 0,6%<br />
Poids de naissance<br />
Poids extrêmement faible (moins de 1000g) 0,4% 0,5% 0,5%<br />
Poids très faible (moins de 1500g) 0,9% 1,0% 1,0%<br />
Poids faible (moins de 2000g) 2,1% 2,2% 2,3%<br />
Poids moyen à la naissance 3298g 3295g 3289g<br />
Hypotrophie néonatale1 8,9% 8,7% 9,5%<br />
Naissances multiples2 Jumeaux 32,0 33,3 35,6<br />
Triplés 0,9 1,2 0,9<br />
1 Définition: voir glossaire (Valeurs de référence: Allemagne 1995–2000, Voigt M. and al., 2006)<br />
2 Nombre de jumeaux et de triplés pour 1000 enfants vivants<br />
Source: Communiqué de presse OFS du 23.11.2010.<br />
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zertifiziert. Wir halten uns an die im Rahmen der Baby-Friendly-<br />
Hospital-Initiative (BFHI) empfohlenen zehn Schritte zum erfolgreichen<br />
Stillen.<br />
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Herausforderung? Für weitere Fragen steht Ihnen Frau Tiziana<br />
Suter, Abteilungsleiterin Gebärabteilung, gerne zur Verfügung.<br />
Tel: 052 266 27 21, E-Mail: tiziana.suter@ksw.ch<br />
Ihre schriftliche Bewerbung erwarten wir gerne unter folgender<br />
Adresse: Kantonsspital Winterthur, Albert Jucker, Zentrale<br />
Rekrutierung, Postfach 834, Brauerstrasse 15, 8401 Winterthur.<br />
E-Mail: albert.jucker@ksw.ch
Als Mitglied der Swiss Leading Hospitals ist die Klinik Linde<br />
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Frau Carine Bruntz, Leiterin Frauen und Neugeborene, erteilt Ihnen<br />
gerne weitere Auskünfte unter Telefon 032 366 41 90.<br />
Ihre schriftliche Bewerbung mit Foto senden Sie bitte an:<br />
Klinik Linde AG, Personalwesen, Blumenrain 105, Postfach, 2501 Biel<br />
oder als vollständige E-Mail-Bewerbung an<br />
personalwesen@kliniklinde.ch<br />
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Der Zukunft einen Schritt voraus.<br />
Membre des Swiss Leading Hospitals, la Clinique des<br />
Tilleuls est un établissement privé, doté de 100 lits et d’une<br />
infrastructure médicale de très haut niveau.<br />
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Veuillez faire parvenir votre dossier de candidature écrit, photo<br />
incluse, à l’adresse suivante: Clinique des Tilleuls SA,<br />
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ou votre postulation complète par courriel à:<br />
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1. U&A Studie 2010 – ISOPUBLIC; 2. Savino et al. Reduction of crying episodes owing to infantile colic : a randomised controlled study on the efficacy of a new formula. European<br />
J Clin Nut 2006 ; 1-7 ; 3. HCP tracker Switzerland 2009 – ACNielsen: erste von Fachleuten empfohlene Milch bei Verdauungsproblemen