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TRINKWASSER Aufbereitung<br />

Stadtwerke Dinslaken<br />

Nanofiltrationsanlage<br />

sichert Qualität<br />

Dr. Thomas GÖTZ; Dipl.-Ing. Michael HÖRSKEN<br />

Inbetriebnahme im Teillastbetrieb:<br />

Das Nanofiltrationsverfahren im Wasserwerk Löhnen –<br />

größte kommunal genutzte Anlage Deutschlands.<br />

Zur Sicherstellung der Wasserversorgung<br />

der Stadt Dinslaken betreibt die<br />

Wasserwerke Dinslaken GmbH seit<br />

1961 im Mehrumer Rheinbogen, in einer<br />

Entfernung von ca. 1,5 bis 4 km zum Rhein,<br />

das Wasserwerk Löhnen (Bild 1). Im Jahr<br />

1989 wurde die Wassergewinnung Löhnen<br />

I, bestehend aus 6 Vertikalbrunnen mit starr<br />

betriebenen Pumpen (je 150 m3/h), durch die<br />

Gewinnungsanlagen Löhnen II (3 drehzahlgeregelte<br />

Pumpen mit je 50 bis 150 m3/h)<br />

ergänzt. Seit der Erweiterung der Aufbereitungsanlagen<br />

im Jahr 2003 auf zwei Schnell -<br />

entkarbonisierungs-Reaktoren mit 6 nachgeschalteten<br />

Trübstofffiltern hat die Anlage<br />

eine Aufbereitungskapazität von 1.100 m3/h;<br />

die Mindestaufbereitungsmenge beträgt<br />

400 m3/h. Gemäß der bestehenden wasserrechtlichen<br />

Erlaubnis dürfen aus beiden Gewinnungsanlagen<br />

insgesamt 6,2 Mio. m3/a<br />

gefördert werden. Der höchste tägliche Trinkwasserbedarf<br />

liegt bei 19.000 m3/d.<br />

Eintrag von Spurenstoffen<br />

vermeiden<br />

Bedingt durch die seit vielen Jahren auftretenden<br />

bergbaulichen Einwirkungen<br />

durch den Steinkohlebergbau im Bergwerk<br />

Walsum, wurde auch das Wasserwerk mit<br />

den Gewinnungsanlagen um einige Meter<br />

abgesenkt. Um die Grundwasserflurabstände<br />

halten zu können, betreibt der Lippeverband<br />

mehrere Polderanlagen. Das geförderte<br />

Grundwasser wird über entsprechende<br />

Leitungen in den Rhein eingeleitet.<br />

Vor diesem Hintergrund wird es infolge der<br />

Infiltration des Rheinwassers in absehbarer<br />

Zeit zum Eintrag von anthropogenen Spurenstoffen<br />

in die beiden Brunnengalerien<br />

kommen.<br />

Größte kommunale<br />

Nanofiltrationsanlage<br />

Um die Trinkwasserqualität der Stadt Dinslaken<br />

zu erhalten, wurden mehrere Alternativen<br />

untersucht. Als Ergebnis dieser Untersuchungen<br />

erwies sich eine Nanofiltrationsanlage<br />

als die geeignetste Lösung. Eine<br />

entsprechende Anlage wurde umgehend ge-<br />

WASSERWERK LÖHNEN: Bild 1<br />

im Hintergrund die neue Halle für die Nanofiltration<br />

plant und bis zum Frühsommer 2009 errichtet.<br />

Der finale Rohrleitungsumschluss am<br />

WW-Löhnen erfolgte am 9. 6. 2009. Mit<br />

diesem Umschluss wurde Deutschlands<br />

größte Nanofiltrationsanlage im Bereich der<br />

kommunalen Trinkwasseraufbereitung in<br />

Betrieb genommen, eine der modernsten<br />

Aufbereitungsanlagen Europas.<br />

Bei der Nanofiltrationstechnik handelt es<br />

sich um ein druckbetriebenes Membranverfahren.<br />

Dem zu behandelnden Rohwasser<br />

werden hierbei Inhaltsstoffe wie Salze und<br />

relevante Störstoffe entzogen. Das die Membran<br />

durchdringende und dadurch gereinigte<br />

Wasser bezeichnet man als Permeat, das über<br />

die Membranoberfläche abfließende und mit<br />

den zurückgehaltenen Stoffen aufkonzentrierte<br />

Wasser wird Konzentrat genannt.<br />

Hohes Rückhaltevermögen<br />

Das Rückhaltevermögen der Wasserinhaltsstoffe<br />

wird durch den eingesetzten Membrantyp<br />

bestimmt. Im Wasserwerk Löhnen<br />

wurden Polyamid-Membranelemente des<br />

Typs TMH20-430 der Firma Toray installiert.<br />

Dieser Modultyp zeigte in einer durch<br />

das Rheinisch-Westfälische Institut für Wasser<br />

(IWW) durchgeführten Pilotstudie, in<br />

der 3 unterschiedliche Membrantypen getestet<br />

wurden, das für das künftig zu erwartende<br />

Rohwasser beste Rückhaltevermögen,<br />

welches durchaus Werte von Umkehrosmosemembranen<br />

erreicht. Da hierzu jedoch lediglich<br />

ein Feeddruck von wenig mehr als 8<br />

bar nötig ist, spricht man auch von Niederdruck-Umkehrosmosemembranen.<br />

Die Salzrückhaltung<br />

der ausgewählten Membran<br />

liegt bei 99,3 %.<br />

Für die nötige Aufbereitungsleistung von<br />

1.100 m3/h wurden 11 Straßen mit je 110 m3/h<br />

errichtet, wobei eine Straße als Reserve vorgehalten<br />

wird. Eine Straße setzt sich jeweils<br />

aus der drehzahlgeregelten Feedpumpe<br />

(Q = 110 m3/h; P el = je 46,8 kW), zwei in<br />

Reihe geschalteten Vorfiltern mit einer Feinheit<br />

von 5 μm und 1 μm sowie dem 2-stufigen<br />

Nanofiltrationsblock zusammen. An<br />

jedem Block werden 15 Druckrohre miteinander<br />

verschaltet, 10 parallel als erste Stufe<br />

und 5 parallel als zweite Stufe, wobei das<br />

Konzentrat der ersten Stufe als Feed auf die<br />

zweite Stufe geführt wird. Dadurch lässt sich<br />

30 11–12/2010


das anfallende Konzentrat noch einmal deutlich<br />

reduzieren. Jedes Druckrohr ist mit<br />

6 semipermeablen Wickel-Membranelementen<br />

bestückt. Dadurch wird je Block eine<br />

Membranfläche von 3.600 m2 erreicht. Die<br />

Permeat-Gesamtausbeute liegt zwischen<br />

80 und 85 % und somit zwischen 880 und<br />

935 m3/h im Volllastbetrieb.<br />

Belastungen des<br />

Rohwassers untersucht<br />

Im Vorfeld der Neuausrichtung der Wasseraufbereitung<br />

waren Worst-Case-Szenarien<br />

angestellt worden, die innerhalb eines mehrjährigen<br />

Monitorings die befürchtete Erhöhung<br />

gesundheitlich problematischer Chemikalien<br />

beleuchten sollten. Es ging vor<br />

allem um das Auftreten polycyclisch-aromatischer<br />

Kohlenwasserstoffe (PAK), PBSM<br />

(Schädlingsbekämpfungsmittel), pharmazeutischer<br />

Wirkstoffe, Röntgenkontrastmittel,<br />

Antibiotika, endokrin wirksamer Phenolderivate<br />

und Industriechemikalien.<br />

Das umfangreiche Monitoring zeigt bisher<br />

Belastungen des Rohwassers mit EDTA sowie<br />

erste Hinweise auf Amidotrizoesäure.<br />

Die Konzentrationen liegen aber noch unterhalb<br />

des festgelegten „Warnwertes“ und<br />

schwanken im Jahresverlauf.<br />

Aufbereitung<br />

VERFAHRENSSCHEMA: Bild 2<br />

Aufbereitungskonzept im Teillastbetrieb<br />

Grafik: Ingenieurbüro Wetzel & Partner Moers


TRINKWASSER Aufbereitung<br />

Die Nanofiltrationsanlage im Wasserwerk Löhnen Bild 3 Bestückung mit den Filtermodulen Bild 5<br />

Ein einzelnes<br />

Membranmodul Bild 4<br />

Teillastbetrieb der<br />

Membrananlage<br />

Aufgrund dieser Sachlage wurde nach<br />

Abwägung aller Vor- und Nachteile die einvernehmliche<br />

Entscheidung getroffen, die<br />

Nanofiltrationsanlage im ersten Schritt in<br />

einen Teillastbetrieb zu nehmen (Bilder 2<br />

bis 5). Dies bedeutet, dass lediglich ein Teilstrom<br />

(51,5 %) des Rohwassers über die<br />

Membrananlage aufbereitet wird. Der zweite<br />

Rohwasserteilstrom wird dem Permeat aus<br />

der Nanofiltrationsanlage zugemischt, bevor<br />

dieses kohlendioxidhaltige, stark kalk -<br />

lösende Mischwasser aus Permeat und Rohwasser<br />

anschließend gemeinsam mittels der<br />

im Bestand vorhandenen Riesleranlage entsäuert<br />

wird.<br />

Zum Zweck der chemischen Restentsäuerung<br />

wird, in Abhängigkeit vom Trinkwasserstrom<br />

in den hohen Aufbereitungsstufen und der<br />

Kohlensäurekonzentration am Ausgang der<br />

Riesleranlage, Natronlauge in geringer<br />

Dosierung zugegeben, damit das Trinkwasser<br />

hinsichtlich des Calcitlösevermögens die<br />

Parameter der Trinkwasserverordnung jederzeit<br />

sicher einhält. Die permanente ph-Wert-<br />

Messung dient zur Überwachung und ggf.<br />

Korrektur der Natronlaugendosierung.<br />

Eine Aufhärtung des Mischwassers über<br />

dolomitisches Gestein, mit dem die sechs<br />

ehemaligen bereits im Altbestand vorhandenen<br />

Trübstofffilter später bei Vollstromaufbereitung<br />

befüllt werden, ist noch nicht<br />

erforderlich, da die Zielhärte von 12°dH<br />

durch das Mischen das harten Rohwassers<br />

mit dem enthärteten Permeat erreicht wird.<br />

Einspeisung in die<br />

Transportleitung<br />

Nachdem das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht<br />

im Teillastbetrieb hergestellt wurde,<br />

gelangt das Wasser in die beiden Vorlagebehälter,<br />

bevor es über das nachgeschaltete<br />

Trinkwasserpumpwerk in die Transport -<br />

leitung eingespeist und über die Drucker -<br />

höhungsanlage „Dinslakener Straße“ der<br />

Druckzone 1 des Versorgungsnetzes der<br />

Stadtwerke Dinslaken zugeführt wird. Das<br />

anfallende Konzentrat (132 m3/h = 37 l/s<br />

im Teillastbetrieb und bis zu 220 m3/h bei<br />

Vollstromaufbereitung) wird in den entsprechenden<br />

Behältern (2 × 100 m3) gesammelt<br />

und über das nachgeschaltete Pumpwerk<br />

gemeinsam mit dem Niederschlagswasser<br />

aus dem künstlichen Versickerungsteich<br />

über eine neu verlegte Leitung DA 315<br />

PEHD der Polderwasserleitung des Lippeverbandes<br />

zugeführt. Aufgrund der dort<br />

stattfindenden Vermischung mit den Polder-<br />

wässern und der damit verbundenen massiven<br />

Verdünnung wurde der Wasserwerke<br />

Dinslaken GmbH die Genehmigung zur<br />

Einleitung des Konzentrats über die Polderwasserleitung<br />

und den Vorlandmommbach<br />

in den Rhein erteilt. Auf dem Wasserwerksgelände<br />

werden zur Überwachung der Konzentratzusammensetzung<br />

einige Parameter<br />

kontinuierlich gemessen.<br />

Korrosion verhindern<br />

Um negative Auswirkungen der korrosionsfördernden<br />

Inhaltsstoffe des Trinkwassers<br />

auf die Deckschichten der im Rohrnetz<br />

verlegten Guss- und Stahlrohre zu verhindern,<br />

wird am Wasserwerksausgang vorübergehend<br />

präventiv ein geeigneter Inhibitor<br />

(Mischung aus ca. 75 % Orthophosphat und<br />

ca. 25 % Polyphosphat) in einer Konzentration<br />

von 4 mg/l zudosiert. Seit Juni 2008<br />

werden an einem eigens dafür durch das das<br />

Rheinisch-Westfälische Institut für Wasser<br />

(IWW) konzipierten Versuchsaufbau sehr<br />

weitgehende und umfangreiche Korrosions-<br />

Untersuchungen durchgeführt. Mit einem<br />

endgültigen Ergebnis ist aufgrund mehrerer<br />

Umstellungen von ehemals entcarbonisiertem<br />

Wasser auf Mischwasser und von Mischwasser<br />

auf nanofiltriertes, aufgehärtetes<br />

Wasser erst Ende 2010 zu rechnen. Als weitere<br />

Präventivmaßnahme wurde im Vorfeld<br />

der Inbetriebnahme der Nanofiltrationsanlage<br />

das gesamte Rohrnetz (= 244 km) des<br />

Versorgungsgebiets der Stadtwerke Dinslaken<br />

GmbH in einem Zeitraum von 3 Monaten<br />

gespült und damit von mobilisierbaren<br />

Ablagerungen befreit. Zur Anwendung kam<br />

hierbei das Saugspülverfahren.<br />

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt,<br />

dass auch im Teillastbetrieb bei Bedarf die<br />

vorhandene Chlordioxidanlage zur Desinfektion<br />

des Trinkwassers zur Verfügung steht.<br />

32 11–12/2010


Abgestimmte Betriebszyklen<br />

Bedingt durch die geänderte Betriebsart „Einfahrbetrieb<br />

in Teillast“, werden nicht alle<br />

11 Blöcke permanent bzw. wechselweise<br />

benötigt. Die Schaltspiele wären bedingt<br />

dadurch, dass ein Block jeweils maximal<br />

24 Stunden außer Betrieb sein darf ohne konserviert<br />

zu werden, zu hoch. Gemäß dem<br />

aktuellen mit Firma Toray abgestimmten<br />

Betriebszyklenplan bleiben planmäßig außer<br />

Betrieb befindliche Module jeweils 3 Monate<br />

in Konservierung, bevor sie nach Durchlaufen<br />

des Spülprogramms wieder ans Netz genommen<br />

werden. Die Konservierung eines<br />

Moduls erfolgt durch das Befüllen mit einer<br />

sauerstoffzehrenden Natriumbisulfit-Lösung.<br />

Stagnationsbereiche können auch bei nanofiltriertem<br />

Wasser (Permeat) bakteriologisch<br />

relevant werden. Um ein Aufkeimen des Wassers<br />

in der Permeatsammelleitung zu verhindern,<br />

wird der Block 11, der sich am Ende<br />

der Sammelleitung befindet, dauerhaft betrieben.<br />

Darüber hinaus befinden sich jeweils<br />

5 Blöcke in wechselweisem Betrieb und<br />

5 Blöcke über 3 Monate in Konservierung.<br />

Monitoring der Blöcke<br />

Das Monitoring der einzelnen Blöcke erfolgt<br />

über das TorayTrak-Tool. Bislang zeigt sich<br />

im Ergebnis, dass die einzelnen Module sich<br />

über den gesamten Betriebszeitraum bis zur<br />

ersten Konservierung hinsichtlich der erfassten<br />

Parameter sukzessiv verbessert und mittlerweile<br />

einen konstanten Betriebszustand<br />

erreicht haben. Anerkannte Indikatoren für<br />

einen Defekt der Membran sind die Überschreitung<br />

der garantierten Eingangs- und<br />

Transmembrandrücke sowie eine erhöhte<br />

Leitfähigkeit des Permeats. Im Rahmen der<br />

Inbetriebnahme der Membrananlage wurden<br />

so genannte „Referenzwerte“ für verschiedene<br />

Prozessparameter ermittelt. Aus diesen<br />

Referenzwerten konnte zu Betriebsbeginn,<br />

im Hinblick auf die Rückhaltefähigkeit der<br />

Membranen abgeleitet werden, ob diese voll<br />

funktionsfähig sind. Die Referenzwerte<br />

bilden darüber hinaus die Grundlage für die<br />

Bestimmung der „normalisierten Prozessparameter“,<br />

die zur langfristigen Beurteilung<br />

des Membranzustandes notwendig sind. Um<br />

ein Verblocken (Scaling) der Membran -<br />

elemente während des Betriebs zu verhindern,<br />

wird das Rohwasser entsprechend<br />

konditioniert indem vor den Feedpumpen<br />

ein Antiscalant zudosiert wird.<br />

Fällt die Leistung der Membranen eines<br />

Blocks ab, so muss eine Reinigung durchgeführt<br />

werden. Eine automatische Bewertung<br />

der erfassten Parameter hinsichtlich des optimalen<br />

Reinigungszeitpunkts im Prozessleitsystem<br />

erfolgt nicht. Es ist Aufgabe des Betriebspersonals<br />

die Prozessdaten im TorayTrak<br />

zu überwachen. Lediglich bei Grenzwertüberschreitungen<br />

wird eine automatische Störmeldung<br />

abgesetzt. Für die Membrananlage im<br />

Wasserwerk Löhnen sind drei Reinigungsarten<br />

vorgesehen, die Reinigung ohne Zusatz von<br />

Chemikalien bzw. die saure Reinigung oder<br />

die alkalische Reinigung.<br />

Energieversorgung des<br />

Wasserwerks<br />

Das Wasserwerk Löhnen wird über zwei<br />

10-kV-Einspeisungen mit elektrischer Energie<br />

versorgt, jedoch können nur über eine<br />

Einspeisung die im Volllastbetrieb benötigten<br />

2.000 kVA bezogen werden. Über die zweite<br />

Zuleitung werden lediglich 700 kVA gesichert<br />

zur Verfügung gestellt. Vor diesem<br />

Hintergrund und der Tatsache, dass die<br />

Membrananlage über eine Vielzahl von<br />

Frequenzumformern betrieben wird, wurden<br />

2 luftgekühlte Notstromaggregate mit einer<br />

Leistung von je 1.450 kVA installiert.<br />

Dadurch ist gewährleistet, dass bei Stromausfall<br />

neben der Nanofiltrationsanlage auch<br />

beide Wassergewinnungsanlagen sowie das<br />

Netzpumpwerk weiterbetrieben werden<br />

können. Zum Zwecke der Druckwindkesselsteuerung<br />

und der Betätigung der pneumatischen<br />

Armaturen wurden zwei automatisch<br />

arbeitende Kompressoren installiert.<br />

Leitwarte im Wasserwerk Löhnen Bild 6<br />

Bezüglich des Beginns der erforderlichen<br />

Vollstromaufbereitung kann gegenwärtig<br />

noch keine belastbare Aussage gemacht werden,<br />

da das Vorrücken der Rheinwasserfront<br />

zu den Wassergewinnungsanlagen nicht<br />

sicher vorhergesagt werden kann. Um diese<br />

Entwicklung jedoch genauer beobachten zu<br />

können, wird voraussichtlich noch in 2010,<br />

unter Beachtung der naturschutzrechtlichen<br />

Auflagen, eine weitere Messstellengalerie<br />

zwischen den vorhandenen Messstellen -<br />

reihen und den Förderbrunnen eingerichtet.<br />

Für die Umrüstung auf Vollstromaufbereitung<br />

über die Nanofiltrationsanlage wird ein<br />

Zeitraum von 6 Monaten benötigt.<br />

Während des Teillastbetriebs lassen sich die<br />

Betriebskosten gegenüber der Vollstromaufbereitung<br />

über die NF-Anlage mit anschließender<br />

Aufhärtung um mehr als 30 % reduzieren.<br />

Die Herstellungskosten der Nanofiltrationsanlage<br />

am Wasserwerk Löhnen lagen<br />

bei 13,8 Mio. €. Kostenträger ist die RAG<br />

über den Lippeverband als Verursacher der<br />

Bergsenkungen.<br />

Schlussbemerkung<br />

Aufgrund der detailliert geplanten Vor -<br />

gehensweise im Zusammenhang mit der<br />

Inbetriebnahme der Nanofiltrationsanlage<br />

wurden die Dinslakener Wasserkunden in<br />

keiner Weise durch die Umstellung der<br />

Wasserchemie beeinträchtigt. Die Inbetriebnahme<br />

erfolgte ohne Aufsehen in der<br />

Öffentlichkeit zu erregen.<br />

KONTAKT<br />

Aufbereitung<br />

Dr. Thomas GÖTZ<br />

Geschäftsführer Stadtwerke Dinslaken GmbH<br />

und Wasserwerke Dinslaken GmbH<br />

Dipl.-Ing. Michael HÖRSKEN<br />

Prokurist und Hauptabteilungsleiter Technik<br />

Stadtwerke Dinslaken GmbH<br />

Gerhard-Malina-Straße 1 · 46537 Dinslaken<br />

Tel.: 02064/605-0 · Fax: 02064/605129<br />

www.stadtwerke-dinslaken.de<br />

Monitor im Wasserwerk Löhnen Bild 7<br />

Fotos: Stadtwerke Dinslaken<br />

11–12/2010 www.<strong>wwt</strong>-online.de<br />

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