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NPD-Bundesparteitag 2010 wieder in Bamberg? - DKP Nordbayern

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Schlecker-Boykott?<br />

Warum? Darum:<br />

Der Drogerie-Discounter SCHLECKER betreibt <strong>in</strong><br />

Deutschland rund 10.000 Filialen. 800 kle<strong>in</strong>ere davon s<strong>in</strong>d<br />

bereits geschlossen; 4.000 sollen es <strong>in</strong>sgesamt werden. Statt<br />

dessen werden, oft <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe, etwa 1.000 neue<br />

SCHLECKER XL-Supermärkte eröffnet – mit neuem Personal.<br />

So weit, so schlecht. Doch es kommt noch schlechter. Das bisherige<br />

Stammpersonal erhält e<strong>in</strong>en Tariflohn von knapp 13 .<br />

Dazu war SCHLECKER von e<strong>in</strong>em Gericht verurteilt worden.<br />

Diesen Mitarbeitern wird „betriebsbed<strong>in</strong>gt” gekündigt. Danach<br />

wird ihnen angeboten, <strong>in</strong> den XL-Shops zu arbeiten.<br />

Arbeitgeber ist aber nicht mehr SCHLECKER, sondern die<br />

Zeitarbeitsfirma „Meniar” (Menschen <strong>in</strong> Arbeit!). Und die zahlt<br />

den neuen und alten Mitarbeitern ke<strong>in</strong>en Tariflohn mehr, sondern<br />

6,50 , also nur noch die Hälfte des Tariflohns.<br />

Weihnachtsund Urlaubsgeld gibt es natürlich auch nicht mehr,<br />

und freie Tage s<strong>in</strong>d auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum beschränkt.<br />

Wer ist A. Schlecker?<br />

Anton Schlecker und se<strong>in</strong>e Frau Christa s<strong>in</strong>d vorbestraft. „Das<br />

Ehepaar Schlecker wurde im Jahre 1998 per Strafbefehl durch<br />

das Stuttgarter Landgericht zu e<strong>in</strong>er Freiheitsstrafe von je zehn<br />

Monaten auf Bewährung und zu e<strong>in</strong>er Geldstrafe <strong>in</strong> Höhe von<br />

e<strong>in</strong>er Million Euro verurteilt, weil den Schlecker-Beschäftigten<br />

vorgetäuscht worden war, sie würden nach Tarif bezahlt werden.<br />

Tatsächlich lagen die Löhne niedriger, was das Gericht als<br />

Betrug wertete.” (Wikipedia)<br />

Was ist „Meniar?“<br />

„Meniar” ist e<strong>in</strong>e Leiharbeiter-Firma, deren Name die Abkürzung<br />

von „Menschen <strong>in</strong> Arbeit” ist. Zynischer geht’s nicht.<br />

Geschäftsführer ist Alois Over, der viele Jahre lang Personalmanager<br />

war – bei SCHLECKER! „Laut Ver.di rekrutiert der<br />

Discounter se<strong>in</strong>e neuen Mitarbeiter<strong>in</strong>nen bei der Leiharbeitsfirma<br />

‚Meniar‘. Hier halte e<strong>in</strong> Ex-Schlecker-Geschäftsführer<br />

die Fäden <strong>in</strong> der Hand. Alle Bewerbungen für XL-Märkte liefen<br />

über diese Firma, die Mitglied im Arbeitgeberverband der<br />

Personalleaser sei. Die habe e<strong>in</strong>e Tarifvertrag mit der CGZP<br />

abgeschlossen, jenem Teil des Christlichen Gewerkschaftsbundes<br />

also, der vom Berl<strong>in</strong>er Arbeitsgericht als nicht<br />

tariffähig e<strong>in</strong>gestuft wurde.” (aus „Der Westen”)<br />

Die Firma „Meniar” hat ihren Sitz <strong>in</strong> Zwickau. Nicht ohne<br />

Grund. Denn <strong>in</strong> den neuen Bundesländern s<strong>in</strong>d die Löhne noch<br />

viel niedriger als <strong>in</strong> den<br />

alten. Die neuen und die<br />

alten, <strong>wieder</strong> e<strong>in</strong>gestellten<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

erhalten denn auch nur<br />

den Ost- „Tarif”lohn<br />

und werden mit 6,50 €<br />

Stundenlohn abgespeist.<br />

Das bedeutet für<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen, die,<br />

egal wie viele Jahre, bei<br />

SCHLECKER gearbeitet<br />

haben, e<strong>in</strong>e drastische<br />

Kürzung ihres<br />

Lohns auf die Hälfte,<br />

auch im Westen. Denn<br />

2<br />

SCHLECKER ist ja nicht mehr ihr Arbeitgeber, sondern die<br />

Firma „Meniar”, die natürlich nichts mit SCHLECKER zu tun<br />

haben will.<br />

Was bedeutet das?<br />

SCHLECKER hat sich bis heute 2,5 Milliarden Euro zusammengerafft.<br />

Das reicht gerade so für se<strong>in</strong> bescheidenes Leben.<br />

Doch er kriegt den Hals nicht voll. Se<strong>in</strong>e Gier nach Geld und<br />

Macht ist unersättlich. Rechnen wir mal nach:<br />

4.000 Filialen werden geschlossen. Das betrifft auch 4.000<br />

Mitarbeiter, weil SCHLECKER-Filialen meistens nur e<strong>in</strong>e<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong> beschäftigen, um Personal zu sparen. 4.000 neue<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen werden neu e<strong>in</strong>gestellt, zur Hälfte des<br />

Tariflohns. Also werden pro Arbeitsstunde 6,50 e<strong>in</strong>gespart<br />

6,50 x 40 (Stundenwoche) ergeben 260 . 60 x 52 (Wochen)<br />

macht 13.520 im Jahr -für e<strong>in</strong>e Mitarbeiter<strong>in</strong>. 13.520 x 4.000<br />

(Mitarbeiter<strong>in</strong>nen) ergeben die schlappe Summe von knapp 55<br />

Millionen – pro Jahr! E<strong>in</strong>gespartes Weihnachts- und Urlaubsgeld<br />

und unbezahlte Überstunden nicht mitgerechnet!<br />

Doch das ist noch nicht alles. Die neue schwarz-gelbe Bundesregierung<br />

unter Angie Merkelwelle packt noch etliche<br />

Milliarden Steuererleichterungen für „<strong>in</strong> Not geratene”<br />

Unternehmen drauf. Und da die SCHLECKERschen Hungerlöhne<br />

zum Leben nicht ausreichen, müssen die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

„aufstocken”, sprich: Hartz IV beantragen. Wer zahlt’s? Herr<br />

Schlecker mit Sicherheit nicht, sondern der Staat auf dem<br />

Rücken der Steuerzahler. Und Hartz-IV-Betrogene müssen erst<br />

bis vors Bundesverfassungsgericht ziehen, um e<strong>in</strong> paar müde<br />

Euros mehr durch ihre ohneh<strong>in</strong> schon löchrigen Taschen purzeln<br />

zu lassen...<br />

Ist das gerecht? Die Gewerkschaften haben da e<strong>in</strong>e ganz andere<br />

Me<strong>in</strong>ung. Sie halten das, was da bei SCHLECKER mit großzügiger<br />

Unterstützung dieser unsäglichen Regierung geschieht,<br />

schlichtweg für<br />

E<strong>in</strong>e Riesensauerei!<br />

Im Grundgesetz heißt es:<br />

Artikel 1:<br />

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu<br />

schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.<br />

Artikel 2: Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung se<strong>in</strong>er<br />

Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und<br />

nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das<br />

Sittengesetz verstößt.<br />

Die Buchstaben lesen sich gut, zu gut, um wahr zu se<strong>in</strong>. Denn<br />

die Realität sieht heute ganz anders aus, als sie den Vätern und<br />

Müttern des Grundgesetzes vorgeschwebt hatte. Heute regieren<br />

immer noch Macht und Geld, wie schon seit ewigen Zeiten. Das<br />

fängt im Kle<strong>in</strong>en an: „Geiz ist geil!” Und es hört im Großen bei<br />

den verme<strong>in</strong>tlich Großen noch lange nicht auf. Denn alle wollen<br />

Sie noch größer werden.<br />

E<strong>in</strong>er der Gierigsten ist SCHLECKER. Er will nichts weiter als<br />

Euer Geld, direkt oder heimlich mit Hilfe se<strong>in</strong>er Lobbyisten und<br />

staatlicher Sanktionierung se<strong>in</strong>er Machenschaften. Das muss<br />

endlich aufhören, denn auch die SCHLECKERs essen nur<br />

Brötchen, wollen sich aber an goldenem Backwerk die Zähne<br />

ausbeißen. Wenn sie’s doch nur täten!<br />

Deshalb<br />

Schlecker-Boykott!<br />

Horst Bruns

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