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Primary Health Care (PHC) – Anspruch und Wirklichkeit - MMH/MMS

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<strong>PHC</strong> stellt eine Abkehr vom westlichen, stark kurativ ausgerichteten Ges<strong>und</strong>heitssystem<br />

dar mit dem Ziel, Ges<strong>und</strong>heit f¸r die breite Masse erreichbar <strong>und</strong> bezahlbar zu machen.<br />

(vgl. Medizinische Missionshilfe (o.J.) )<br />

Tab.1: Die 8 Elemente von <strong>Primary</strong> <strong>Health</strong> <strong>Care</strong><br />

1. Erziehung zur Erkennung, Vorbeugung <strong>und</strong><br />

Bek‰mpfung der ˆrtlich vorherrschenden<br />

Ges<strong>und</strong>heitsprobleme<br />

2. Nahrungsmittelversorgung <strong>und</strong> Sicherung der<br />

Ern‰hrung<br />

3. Trinkwasserversorgung <strong>und</strong> sanit‰re Maflnahmen<br />

4. Mutter- <strong>und</strong> Kind-Ges<strong>und</strong>heitsversorgung<br />

einschliefllich Familienplanung<br />

5. Impfungen gegen die vorherrschenden<br />

Infektionskrankheiten<br />

6. Verh¸tung <strong>und</strong> Bek‰mpfung der ˆrtlichen<br />

endemischen Krankheiten<br />

7. Behandlung gewˆhnlicher Erkrankungen <strong>und</strong><br />

Verletzungen in angemessener Form<br />

8. Versorgung mit essentiellen Medikamenten<br />

( Diesfeld, H.J. (1996), S.45 f.)<br />

4<br />

Intersektoraler Bereich<br />

(Gr<strong>und</strong>bed¸rfnisse),<br />

prim‰re Pr‰vention<br />

Pr‰ventionsmedizin,<br />

integriert oder in<br />

vertikalen Programmen<br />

Kurative Medizin auf<br />

Dorfebene mit<br />

Referenzsystem<br />

Das <strong>PHC</strong>-Konzept, auch Konzept der prim‰ren Ges<strong>und</strong>heitspflege genannt, sieht<br />

Ges<strong>und</strong>heit als Ergebnis medizinischer <strong>und</strong> vor allem nicht-medizinischer<br />

Einflussfaktoren, es st¸tzt sich auf die in Tabelle 1 aufgez‰hlten Elemente. Die acht<br />

Elemente verdeutlichen den starken Stellenwert der Pr‰vention. Die im sektoralen<br />

Bereich beschriebenen Umweltbedingungen beeinflussen den Ges<strong>und</strong>heitszustand der<br />

Menschen maflgeblich. Mediziner sch‰tzen, dass schlechte Umweltbedingungen f¸r ein<br />

Viertel aller vermeidbaren Krankheiten direkt verantwortlich sind. In zwei Drittel der<br />

F‰lle sind Kinder die Betroffenen. Vor allem Durchfall- <strong>und</strong> akute<br />

Atemwegserkrankungen sind typische Armutskrankheiten. (vgl. WHO 1998, S.123)<br />

Die Prim‰rpr‰vention beinhaltet die Sicherung der Gr<strong>und</strong>bed¸rfnisse <strong>und</strong> existentielle<br />

hygienische Maflnahmen. Gegen¸ber der kurativen Medizin, die erst eingreift, wenn der<br />

Mensch bereits erkrankt ist, verursacht sie weitaus geringere Kosten. Diesfelds<br />

Handlungsempfehlungen f¸r den kosteng¸nstigen <strong>und</strong> effektiven Einsatz der Elemente<br />

in einem Entwicklungsland lauteten: ÑSo viel prim‰re Pr‰vention wie mˆglich, so viel<br />

sek<strong>und</strong>‰re Pr‰vention wie nˆtig <strong>und</strong> kurative Medizin wo Pr‰vention nicht mˆglich ist.ì<br />

( Diesfeld, H.J. (2001), S.3)<br />

Die 8 Elemente stellen Minimalforderungen f¸r die Umsetzung von <strong>PHC</strong> dar. Um dem<br />

<strong>Anspruch</strong> des Konzeptes im vollen Umfang gerecht zu werden, m¸ssen bei deren

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