Primary Health Care (PHC) â Anspruch und Wirklichkeit - MMH/MMS
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mittleren Einkommens, effizient. (vgl. Flefla, S. (2002), S.180f.) Die erste<br />
Basisforderung des <strong>PHC</strong>-Konzeptes prim‰rpr‰ventive Maflnahmen zu verst‰rken,<br />
erhˆht somit die Ges<strong>und</strong>heit im Sinne der Reduktion von Todesf‰llen.<br />
Ges<strong>und</strong>heitsdienstleistungen sollten immer auf der niedrigsten Versorgungsebene<br />
angeboten werden, die kompetent genug ist diese durchzuf¸hren. (vgl. Flefla, S. (2002),<br />
S.188ff.) Die Behandlung auf den hˆheren Ebenen ist stets kosten- <strong>und</strong><br />
personalintensiver. (vgl. Diesfeld, H.J. (1989), S.99) Pr‰ventionsmaflnahmen <strong>und</strong><br />
einfache Standardinterventionen, wie die Durchfallbehandlung durch orale Rehydration,<br />
kˆnnen durch lokale Ges<strong>und</strong>heitsdienste, wie Dispensarien <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitszentren,<br />
erfolgreich behandelt werden. (vgl. Barnum, H., Kutzin, J. (1993), S.49)<br />
Budget f¸r Pr‰ventionen sollte folglich auch der untersten Versorgungsebene<br />
zugesprochen werden.<br />
In der Kurativmedizin nimmt die Bedeutung der unteren Versorgungsebenen mit<br />
steigendem Ges<strong>und</strong>heitsbudget ab. (vgl. Flefla, S. (2002), S.186ff.) Lineare<br />
Optimierungsmodelle empfehlen, unter der Zielsetzung die Morbidit‰t zu senken, ab<br />
einem Budget von 5 US$ pro Kopf, einen Teil des Budgets der sek<strong>und</strong>‰ren <strong>und</strong> terti‰ren<br />
Ebene zuzuteilen. Da dieser prozentuale Anteil, selbst bei hohen Bevˆlkerungszahlen,<br />
einem sehr niedrigen absoluten Betrag entspricht, kann davon in der Realit‰t kein<br />
Groflkrankenhaus betrieben werden. (vgl. Flefla, S. (2002), S.194)<br />
Der laut Analyse optimale Anteil der Sek<strong>und</strong>‰r- <strong>und</strong> Terti‰rkrankenh‰user am<br />
Gesamtbudget kurativer Dienste schwankt stark. F¸r die Reduktion der Sterbef‰lle<br />
sollte das Budget f¸r die sek<strong>und</strong>‰re <strong>und</strong> terti‰re Versorgungsebene aber, bei einem<br />
Ges<strong>und</strong>heitsbudget von weniger als 100 US$ pro Kopf, stets weniger als 50% betragen.<br />
(vgl. Flefla, S. (2002), S.193) Die Prim‰rpr‰vention wird unter der Maflgabe der<br />
Kosteneffizienz fast ausschliefllich auf der prim‰ren Versorgungsebene geleistet.<br />
Folglich f‰llt bezogen auf das Budget kurativer Dienste <strong>und</strong> erst recht hinsichtlich des<br />
Gesamtbudgets, der optimale Anteil der prim‰ren Versorgungsebene hˆher aus als der<br />
Anteil der hˆheren Ebenen.<br />
Interpretiert man die Anzahl der Todesf‰lle als Indikator f¸r Ges<strong>und</strong>heit, dann bewirkt<br />
die Umstrukturierung der Ges<strong>und</strong>heitssysteme f¸r L‰nder mit einem Ges<strong>und</strong>heitsbudget<br />
von unter 100 US$ pro Kopf, die Erhˆhung der Ges<strong>und</strong>heit. F¸r hˆhere<br />
Ges<strong>und</strong>heitsbudgets steigt die Kosteneffektivit‰t von Groflkrankenh‰usern. Sie muss<br />
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