DISKUSSIONSBEITRÄGE - DHBW Villingen-Schwenningen

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Sonstige Konkretisierungen sind kaum erfolgt. Eine Bausparkasse hat die Aushändigung
und Einsichtnahme von Unterlagen grundsätzlich ausgeschlossen. Eine
Sparkasse weist auf die Erläuterung des Fachausschusses Kontrolle und Prüfung
zur Intention der Aufsicht hin.
Insgesamt sind nur wenige konkretisierende Regelungen erfolgt. Sparkassen und
Genossenschaftsbanken orientieren sich überwiegend an den Empfehlungen ihres
Verbandes, von dessen Erfahrung sie profitieren können. Tatsächlich individuelle,
auf die speziellen Unternehmensbedürfnisse zugeschnittene Regelungen sind allenfalls
im Bereich der Aktiengesellschaften mit mehr als 10 Milliarden Euro Bilanzsumme
zu finden.
6.10 Untersuchungsergebnisse zur praktischen Umsetzung des direkten
Auskunftsrechts
Gegenstand der Untersuchung ist neben der formalen Regelung insbesondere die
Handhabung der Institute in der Praxis.
Dabei stellt sich zunächst die Frage, wie oft das direkte Auskunftsrecht seit der
Einführung eingesetzt wurde.
Oft, d.h. mehr als viermal, genutzt wurde es seit der Einführung in der MaRisk-
Novelle in vier Instituten (ca. 4 %), darunter drei Aktiengesellschaften und eine
eingetragene Genossenschaft. In zwei Instituten (ca. 2 %) kam es selten zur Anwendung,
in 10 Instituten (ca. 11 %) immerhin gelegentlich. Weit überwiegend (ca.
83 %) wurde das Auskunftsrecht allerdings noch nicht gebraucht. Die neu eröffnete
direkte Auskunftsoption wurde somit in der Regel allenfalls in Einzelfällen gewählt.
Als Grund, weshalb das direkte Auskunftsrecht bislang nicht oder nur selten
ausgeübt wurde, sehen die Betroffenen weit überwiegend (85 %) eine ausreichende
laufende, standardisierte Informationsverschaffung des Aufsichtsorgans
bzw. Prüfungsausschusses durch die Geschäftsleitung. Überdies nennen 65 %
das Vertrauensverhältnis zwischen der Geschäftsleitung und dem Aufsichtsorgan
bzw. Prüfungsausschuss als Grund.