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Ausbau Flughafen Frankfurt Main Gutachten G 21.1 ...

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<strong>Ausbau</strong> <strong>Flughafen</strong> <strong>Frankfurt</strong> <strong>Main</strong><br />

Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren<br />

48<br />

Bedingt durch den leicht höheren Querwindanteil der Startbahn 18 mit der<br />

Ausrichtung 0°/180° liegt der rechnerische Benutzbarkeitsfaktor bezogen auf<br />

Querwinde von größer/gleich 20 Knoten bei etwa 99,7 %. Der ICAO Empfehlung,<br />

die Orientierung von Start- und Landebahnen so festzulegen, dass der<br />

Benutzbarkeitsfaktor von 95 % nicht unterschritten wird, ist hiermit in vollem Maße<br />

Rechnung getragen.<br />

Da am <strong>Flughafen</strong> <strong>Frankfurt</strong> <strong>Main</strong> alle Start- und Landebahnen mit Ausrichtung<br />

070°/250° in beiden Richtungen verfügbar sind, wird die Rückenwindkomponente<br />

nicht näher betrachtet. Hier kann bei Bedarf die Lande- und Startrichtung so<br />

gewählt werden, dass Rückenwindkomponenten vermieden werden. Der<br />

Vollständigkeit halber sind in den Tab. 10-3 und Tab. 10-4 die relativen<br />

Häufigkeitsanteile der Rückenwinde größer/gleich 20 Knoten für die Ausrichtungen<br />

070°/250° und 0° /180° zusätzlich aufgetragen.<br />

Die Häufigkeitsverteilung für Quer- bzw. Rückenwindkomponenten bezogen auf die<br />

Startbahn 18 wurden vom Deutschen Wetterdienstes (1988) bereits im Rahmen<br />

eines <strong>Gutachten</strong>s ausführlich untersucht. Für die zu erwartenden Wind- und<br />

Strömungsverhältnisse der geplanten Landebahn Nordwest wurde ein<br />

umfassendes amtliches flugmeteorologisches <strong>Gutachten</strong> (Deutscher Wetterdienst,<br />

2004b) erstellt. In diesem <strong>Gutachten</strong> wird speziell auf die komplexen<br />

Strömungsverhältnisse im Bereich der geplanten Landebahn Nordwest<br />

(Waldschneise) eingegangen.<br />

7.3 Böigkeit des Windes<br />

Extreme Windereignisse von kurzer Andauer werden durch das Stundenmittel der<br />

Windgeschwindigkeit nicht hinreichend genau dargestellt; die zeitlich gemittelten<br />

Werte der Windrichtungen und -geschwindigkeiten können die tatsächlichen<br />

Fluktuationen nicht vollständig beschreiben. Diese kurzzeitigen und<br />

unregelmäßigen Änderungen der Luftströmung werden als Böen oder Turbulenz<br />

bezeichnet. Besonders Spitzenböen, eine sprunghafte Zunahme der<br />

Windgeschwindigkeit von nur wenigen Sekunden Dauer, können ein potentielles<br />

Risiko für den Flugbetrieb darstellen.<br />

Man unterscheidet zwei Arten von Böigkeit, die thermische und die dynamische<br />

Böigkeit. Die thermische Böigkeit (auch Sonnenböigkeit) wird durch aufsteigende<br />

Blasen überhitzter Luft verursacht, wenn stärkere Sonneneinstrahlung die<br />

Erdoberfläche aufheizt. Die Stärke dieser Böigkeit hängt vom Ausmaß der<br />

Erwärmung und damit auch von der Beschaffenheit des Untergrundes und von der<br />

vertikalen Schichtung der Atmosphäre ab. Je labiler die Luftschichtung ist, desto<br />

kräftiger entwickelt sich die thermische Böigkeit. Damit einher gehen deutlich<br />

ausgeprägte Vertikalbewegungen in den unteren Luftschichten mit Wirbelbildung in<br />

den Randzonen der Thermikblasen. Bevorzugt treten solche Bedingungen in<br />

Verbindung mit sommerlichen Hochdruckwetterlagen tagsüber auf, da geringe<br />

Bewölkung und insgesamt schwache horizontale Luftbewegungen Voraussetzung<br />

für eine Überhitzung des Bodens sind (Deutscher Wetterdienst, 1997).<br />

Da auf dem teilweise von Wald umgebenen <strong>Flughafen</strong>gelände nur geringer<br />

Baumbestand vorhanden ist und orographisch bedingte deutliche

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