B10 (Baumhauer) [pdf 262 kB, 30 Seiten] - Universität Trier
B10 (Baumhauer) [pdf 262 kB, 30 Seiten] - Universität Trier
B10 (Baumhauer) [pdf 262 kB, 30 Seiten] - Universität Trier
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>B10</strong> <strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt<br />
Umweltgeschichte der Region <strong>Trier</strong><br />
- Landschaftsgeschichte in der Region und ihre<br />
natürlichen und anthropogenen Ursachen -<br />
Prof. Dr. Roland <strong>Baumhauer</strong>, Dr. Hartwig Löhr,<br />
PD Dr. Brigitta Schütt<br />
1 Kenntnisstand bei der letzten Antragstellung und Ausgangsfragestellung<br />
Im Bereich der Holozänstratigraphie und Sedimentologie wurde der Ausgangskenntnisstand<br />
im Erstantrag S. 444 dargestellt, wobei dieser bereits zu diesem<br />
Zeitpunkt wesentlich durch die Antragsteller gefördert worden war. Allerdings<br />
basierten die Aussagen zu erheblichen Teilen ausschließlich auf Feldbeobachtungen,<br />
die es durch eine analytische Dimension zu ergänzen und zu verfeinern<br />
galt und gilt.<br />
Historische Klima-Proxydaten wurden in der Region bislang bestenfalls sporadisch<br />
auf der sehr lokalen Ebene der Ortchroniken gesammelt. Dies erfolgte v.a. vor<br />
dem Hintergrund lokaler Interessen und ohne die Zielsetzung einer späteren<br />
überregionalen Auswertung. Auch fehlte hierbei eine systematische<br />
Überschneidung mit Instrumentendaten, die je nach zur Verfügung stehenden<br />
Quellengattungen in größere Zeittiefen zurückreichen.<br />
Für archäologische und naturhistorische Denkmäler, ein im Regionalmanagement<br />
nachhaltig zu bewirtschaftendes Schutzgut, liefert das daten bankbasierte<br />
Fundstellenkataster über den administrativ beschleunigten Zugriff hinaus erstmals<br />
konkrete Zahlen, die sowohl eine verbesserte wissenschaftliche, wie auch administrative<br />
Bewertung zulassen. Bislang waren außer für kleine ausgewählte Objektgruppen<br />
keine Zahlen und Verbreitungsbilder auf jeweils gleichem Erfassungsniveau<br />
verfügbar.<br />
Luftbildprospektion zur qualitativen und quantitativen Verbesserung des archäologischen<br />
Fundstellenkatasters wurde im Arbeitsgebiet noch nie durchgeführt.<br />
Bei Pollenanalysen ging es zu Beginn des Projektes vor allem darum, an einigen<br />
wenigen geeigneten Standorten überhaupt geschlossene Abfolgen für das jüngere<br />
Holozän in befriedigender Auflösung zu untersuchen. Nunmehr besteht die<br />
Perspektive einer flächendeckenden Modellierung durch gezieltes Aufsuchen von<br />
peripheren Standorten.<br />
233
<strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt <strong>B10</strong><br />
Der Einsatz malakologischer Untersuchungen als Datierungshilfe, historischer<br />
Umweltindikator und zur Erzielung einer historischen Dimension in Fragen der<br />
Biodiversität wurde in unserem Untersuchungsgebiet und weit darüber hinaus für<br />
die von uns betrachteten Zeiträume im Rahmen der Untersuchungen des<br />
Teilprojektes <strong>B10</strong> ‚Umweltgeschichte der Region <strong>Trier</strong>’ erstmals durchgeführt.<br />
1.1 Teilprojektziele<br />
Gegenstand des Teilprojektes ‚Umweltgeschichte der Region <strong>Trier</strong>‘ ist die Rekonstruktion<br />
der Landschaftsgeschichte in der Region mit ihren natürlichen und<br />
anthropogenen Ursachen. Die Erfassung des Einflusses von Umweltver -<br />
änderungen auf die Region in der zeitlichen Dimension soll im Kontext des<br />
gesamten SFB-Vorhabens die Möglichkeit bieten zu bewert en, ob diese<br />
Umweltveränderungen Folge veränderter klimatischer Rahmenbedingungen, oder<br />
ob diese Umweltveränderungen Folge anthropogener Eingriffe in die Landschaft<br />
sind. Hierüber soll es schließlich möglich werden, die im Laufe der Menschheitsgeschichte<br />
veränderten Grenzen des Naturdeterminismus zu erkennen und damit<br />
das interdependenten Wirkungsgefüges zwischen menschlichem Handeln und<br />
quasi-natürlichen Prozessen zu erschließen. Umgesetzt wird dieses Vorhaben<br />
anhand der Querschnittsmethode, bei der für verschiedene historische und<br />
vorhistorische Zeitscheiben die physischen Umweltbedingungen und Siedlungs-<br />
und Landnutzungsverhalten rekonstruiert werden.<br />
Das Vorhaben des Gesamtprojektes wird auf zwei Ebenen umgesetzt: einerseits<br />
wird die subrezente Morphodynamik anhand punktueller sedimentologischer<br />
Untersuchungen rekonstruiert, gleichzeitig werden jedoch auch frühe Kultur -<br />
landschaften und die historische bzw. vorhistorische Landnutzung u.a. anhand<br />
von Quellenstudien rekonstruiert.<br />
1.2 Historische und vorhistorische Bodenerosion<br />
Ein Teilziel des Projektes ist die Erfassung morphodynamischer Prozessphasen in<br />
der Region <strong>Trier</strong> während des Holozäns, besonders seit der Bronzezeit. Dabei<br />
geht es um die Erfassung von morpho dynamischen Stabilitäts- und<br />
Aktivitätsphasen und die Frage nach deren klimati schen oder anthropogenen<br />
Ursachen. Ein Großteil dieser Untersuchungen findet an Schwemmfächer -<br />
sedimenten statt, die als korrelate Sedimentkörper holozäner Bodenerosions -<br />
prozesse betrachtet werden und in der Region <strong>Trier</strong> im Gegensatz zu anderen<br />
Bodenarchiven vergleichsweise häufig vorkommen. Ergänzend hierzu finden<br />
Untersuchungen an Auensedimenten und Stadtböden statt (Abb. 1).<br />
234
<strong>B10</strong> <strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt<br />
Abb. 1: Standorte der sedimentologischen Untersuchungen im Teilprojekt <strong>B10</strong>.<br />
Die Auswahl der Arbeitsgebiete erfolgte in unmittelbarer Zusammenarbeit mit<br />
Herrn Dr. Hartwig Löhr, Projektmitantragsteller und Oberkustos für Ur - und<br />
Frühgeschichtle am Rheinischen Landesmuseum <strong>Trier</strong>, der hier seine langjährigen<br />
regionalen Kenntnisse einbrachte. Entspreche nd fand an verschiedenen<br />
Standorten eine Beprobung der Sedimente parallel zu vom Rheinischen<br />
Landesmuseum durchgeführten Grabungen statt.<br />
Die bearbeiteten Sedimentkörper mit ihren Einzugsgebieten liegen im ehemaligen<br />
Regierungsbezirk <strong>Trier</strong> in den naturräumlichen Einheiten Mosel-Saar-Gau, unteres<br />
Saartal und mittleres Moseltal sowie Saar-Ruwer-Hunsrück (MEYNEN & SCHMIT-<br />
HÜSEN 1953). Damit werden v.a. Standorte auf unterschiedlichen mesozoischen,<br />
in sehr geringem Umfang auch auf paläozoischen Gesteinen erfaßt. Die Arbeiten<br />
finden auf Einzugsgebietsebene statt, um die Wechselwirkungen zwischen dem<br />
Einzugsgebiet und den Schwemmfächersedimenten erkennen zu können.<br />
1.3 Kulturlandschaftsentwicklung<br />
Gegenstand dieses Teilprojektbereiches ist die Erfassung der Kulturlan dschaftsentwicklung<br />
in der Region <strong>Trier</strong>. Ein besonderer Focus wird dabei auf die<br />
sich mit der kulturellen Entwicklung verändernde Landschaftsbewertung und den<br />
hieraus resultierenden Wandel der Landnutzung gelegt.<br />
Dieser Frage wird unter Verwendung verschiedenartiger Quellengattungen und<br />
unterschiedlicher, aus diversen Fachgebieten stammender Methoden nachge-<br />
235
<strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt <strong>B10</strong><br />
gangen. Für ausgewählte Perioden werden Querschnitte angelegt, miteinander<br />
verglichen, fortgeschrieben, und in ihrer zeitlichen Entwicklung analysiert. Die<br />
hervorgehobenen Perioden sind die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts, der<br />
Anfang des 19. Jahrhundert, die mittelalterliche Epoche und die römische Kaiserzeit.<br />
Auf der Basis der Querschnittmethode (JÄGER 1987) sollen die Veränderung<br />
des räumlichen Wirkens des Menschen und die Veränderung der Kulturlandschaft<br />
dargestellt und in Hinblick auf landschaftsgeschichtliche Fragen insbesondere zur<br />
Waldverbreitung und zum Erosionsgeschehen (LÖHR 2000) bewertet werden.<br />
Das Arbeitsgebiet umfasst als Kernbereich den nördlichen Saargau im Südwesten<br />
des Regierungsbezirks <strong>Trier</strong> mit Grenzen nach Luxemburg und zum Saarland. Für<br />
bestimmte Fragestellungen werden als weitere Teilgebiete das Ferschweiler Plateau,<br />
das Bitburger Gutland, das Einzugsgebiet der Ruwer und der archäologische<br />
Brennpunkt um Wederath, Gem. Morbach in die Untersuchungen einbezogen.<br />
1.4 Fundstellenkataster<br />
Am Rheinischen Landesmuseum <strong>Trier</strong> werden für den Regierungsbezirk <strong>Trier</strong> seit<br />
1877 alle historischen und prähistorischen Funde in sog. ‚Ortsakten’ katalogisiert.<br />
Von den hier mehr als 10.000 erfaßten Einzelfundstellen kann etwa die Hälfte<br />
zuverlässig geocodiert werden. Diese Daten wurden in ein Fundstellenkataster<br />
aufgenommen und werden in einem elektronischen Datenbanksystem vorge -<br />
halten. Auf der Grundlage einer ersten zeitlichen Einordnung der Funde kann über<br />
Verknüpfung mit verschiedenen geologischen, pedologischen, geomorpho -<br />
logischen und klimatologischen Standorteigenschaften eine Bewertung der während<br />
der jeweiligen Kultur- und Siedlungsphasen präferierten naturräumlichen<br />
Eigenschaften der Siedlungsstandorte herausgearbeitet werden.<br />
1.5 Historisches Öko-Audit<br />
Um Umweltmanagement-Strategien entwickeln zu können, muss ein grundle -<br />
gendes Verständnis für die wichtigsten Stoffflüsse vorhanden sein – in einer<br />
geschichtsträchtigen Region wie der Region <strong>Trier</strong> ist jedoch ein Einfluss auch subrezenten<br />
human impacts auf diese Stoffflüsse nicht auszuschließen. Beschäftigt<br />
man sich entsprechend mit aktuellen Themen wie Bodenkontaminationen und Altlasten,<br />
handelt es sich hierbei zumeist um Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg oder<br />
jünger. Auf lange besiedelten und bewirtschafteten Standorten ergibt sich jedoch<br />
die Möglichkeit, die Nachhaltigkeit von Bodenkontaminationen zu überprüfen<br />
indem auf alten Industriestandorte entlang horizontaler und vertikaler Profilschnitte<br />
Schwermetallkonzentrationen im Boden überprüft werden. Innerhalb des Teil -<br />
236
<strong>B10</strong> <strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt<br />
projektes <strong>B10</strong> wurde dieser Frage zunächst experimentell im Rahmen einer<br />
Diplomarbeit bearbeitet.<br />
Bei dem untersuchten Standort handelt es sich um frühmittelalterliche bis mittelalterliche<br />
Glashütten, die auf der Hochfläche oberhalb der heutigen Gemeinde<br />
Kordel im Bereich einer römischen Siedlungsruine entstanden. Zentraler Standortfaktor<br />
für die Ansiedlung der Glashütten war neben der Verfügbarkeit von Energie<br />
in Form von Holz - im Umkreis um die Glashüttenstandorte sind im Wald zahlreiche<br />
Kohlenmeilerspuren vorhanden – der Rohstoff Sand, der mit dem Mittleren<br />
Buntsandstein lokal ansteht. Im unmittelbaren Umfeld der Glashütten sind auch<br />
aktuell noch Funde wie Schlacke und Bruchstücken von Schmelztiegeln oder<br />
Glastropfen zu finden. Glasproduktion bestand jedoch nicht nur aus dem reinen<br />
Schmelzvorgang, der zu einer chemischen Differentiation der Feststoffe führt, sondern<br />
u.a. auch im Färben des Glases, wofür i.a. Schwermetallverbindungen beigemengt<br />
wurden. Entsprechend stellt sich die Frage, wie sich diese alten Industrie -<br />
standorte heute noch im Landschaftshaushalt bemerkbar machen, und in welchem<br />
Maß konnte sich die Landschaft von diesen frühen Eingriffen erholen konnte.<br />
Im Bereich der Hochmark liegen insgesamt drei Glashütten, von denen eine heute<br />
unter Wald liegt, eine unter Acker und eine unter wechselweise Acker und<br />
Grünland. Betrachtet man zunächst die Konzentrationsverteilung des Kupfers in<br />
den Oberböden im Umfeld der Hüttenstandorte, wird für den Waldstandort ebenso<br />
wie für den Standort wechselnder Acker- und Wiesennutzung anhand der Kupferverteilung<br />
im Oberboden das Zentrum des ehemaligen Hüttenstandortes erkennbar.<br />
Demgegenüber ist ein solches Verteilungsmuster auf dem reinen Acker -<br />
standort nicht erkennbar – deutlicher Indikator für den hier unter intensiver Nutzung<br />
erfolgenden Bodenabtrag. Das Alter des Standortes – Standort 1 ist frühmittelalterlich<br />
und somit ca. 200 Jahre älter als der Standorte 2 und 3 – scheint in<br />
diesem Kontext nur eine untergeordnete Rolle zu spielen. Der Vergleich der<br />
Kupfer-Konzentrationen im Oberboden mit denen aus dem B-Horizont macht<br />
darüber hinaus deutlich, dass es offensichtlich zu einer Umlagerung der Schwermetallverbindungen<br />
kommt, was in dem insgesamt sauren bis schwachsauren<br />
Milieu der Böden auch durchaus möglich ist. Insgesamt sind auch atmosphärische<br />
Immissionen in die Betrachtung mit einzubeziehen, die jedoch für Kupfer als<br />
unbedeutend einzuschätzen sind. Die entsprechende Untersuchung des Bleis –<br />
für das auf Grund seiner Bedeutung für die Glasproduktion durchaus Signale zu<br />
erwarten wären – weist jedoch v.a. auf die hohen Immissionswerte für Blei hin.<br />
237
<strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt <strong>B10</strong><br />
2 Angewandte Methoden<br />
2.1 Proxy-Daten<br />
Geländeaufnahme<br />
Die sedimentologische Aufnahme umfasste zunächst für jede Aufschlusssituation<br />
die parallele Aufnahme und Bearbeitung mehrerer Profile: Sofern die Sedimente<br />
direkt aufgeschlossen waren, konnte eine ad hoc Aufnahme und Beprobung der<br />
Schichten stattfinden. Fehlten Tagesaufschlüsse, wurde eine Rammkernsonde mit<br />
50 mm ∅-Inlinern zur Gewinnung ungestörten Bohrguts eingesetzt.<br />
Im Gelände wurde zunächst eine makroskopische Aufnahme nach Textur-, und<br />
Strukturmerkmalen, nach Farbe und Lagerungsdichte durchgeführt, um Merkmale<br />
wie fossile Böden (Humusschichten) zu erfassen, die auf Erosion und Akkumulation<br />
bzw. Sedimentationsruhe hinweisen. Die Schichten der einzelnen Profile<br />
wurden durchgehend in 10 cm bis maximal 15 cm Abständen beprobt, ohne dabei<br />
Schichtgrenzen zu überschreiten.<br />
Laboranalytik<br />
Im Labor wurden alle Proben zunächst auf die Summenparameter pH -Wert,<br />
elektrische Leitfähigkeit, den Gehalt organischen und anorganischen Kohlenstoffs<br />
sowie den LOI bei 1050 °C analysiert. Ebenso wurde die Korngrößenzusammensetzung<br />
der einzelnen Schichten untersucht. An ausgewählten Proben wird die<br />
Tonmineralzusammensetzung und der Gehalt an oxalatlöslichem, dithionit -<br />
löslichem Eisen sowie des Gesamteisens ermittelt.<br />
Im Labor der Physischen Geographie der <strong>Universität</strong> des Saarlandes wurde für<br />
alle Proben anhand von Pulverpresslingen die Haupt- und Spurenelementzusammensetzung<br />
mittels RFA analysiert. Anhand von Verhältniswerten der Haupt -<br />
elemente werden Verwitterungsindizes gebildet um hierüber die synsedimentären<br />
Umweltbedingungen im Einzugsgebiet zu rekonstruieren und die postsedi -<br />
mentären Bedingungen im Sedimentkörper zu erfassen (BIRKELAND 1974).<br />
Der Gehalt der Spurenelemente dient darüber hinaus der Erfassung historischer<br />
und vorhistorischer Umweltbelastungen. Es wird versucht, den in Bohrkernen des<br />
grönländischen Inlandeises (SUNGMIN et al. 1994) und schwedischen See -<br />
sedimenten (RENBERG et al. 1994) nachgewiesenen römerzeitlichen Anstieg der<br />
Bleikonzentrationen auch in den Bodensedimenten der Region <strong>Trier</strong> nachzuweisen.<br />
Hier ist insbesondere der Vergleich von Böden gleicher Zeitstellung aber<br />
unterschiedlicher Lage (ländlich-Villa, ländlich-Industrie, Stadt) von Interesse, um<br />
so zu einer Einschätzung der unterschiedlichen Belastungen der Standorte ebenso<br />
wie der kleinräumig stark variierenden Morphodynamik zu gelangen.<br />
238
<strong>B10</strong> <strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt<br />
Die 14 C-Datierungen erfolgen am Leibniz-Labor für Altersbestimmung und Isotopenforschung,<br />
Kiel. Pollenanalysen werden von W. Dörfler und A. Evans durchgeführt.<br />
An carbonatischen Sedimenten mit guter Schneckenerhaltung werden Molluskengesellschaften<br />
von R.MEYRICK, Senckenberginstitut Weimar bestimmt. Dünnschliffe<br />
für die Mikromorphologie werden durch P.KÜHN, <strong>Universität</strong> Greifswald<br />
bearbeitet.<br />
Kartierung der Einzugsgebiete<br />
Die Einzugsgebiete wurden, teilweise unterstützt durch Kartierpraktika im Grund-<br />
und Hauptstudium, auf morphologische Merkmale und Landnutzung kartiert.<br />
Diese Informationen wurden in ein Geographisches Informationssystem zusätzlich<br />
zu den bereits vorgehaltenen Daten zum Relief (DGM und daraus abgeleitete<br />
Derivate), zur Geologie, zu den Bodeneigenschaften und zur Landnutzung<br />
implementiert. Zudem wurde für jedes Einzugsgebiet die Landnutzung unter -<br />
schiedlicher Zeitstellungen erfasst (vgl. Kapitel 3.2: Auswertung der Tran chot-<br />
Karte, Fundstellenkataster). Durch die Berechnung der Schwemmfächervolumen<br />
werden unter Einbeziehung der Einzugsgebietsgröße Erosionsraten [t/ha*a] für die<br />
jeweiligen Einzugsgebiete geschätzt.<br />
2.2 Historische Landnutzung<br />
Die Erstellung der Querschnitte erfolgt mit Hilfe eines Geographischen<br />
Informationssystems (GIS). Verwendung findet das GIS ArcView der Firma ESRI,<br />
mit dem das Teilprojekt B 10 und auch der gesamte SFB 522 arbeiten. Als<br />
Basiskarten finden im SFB zentral bereitgestellte topographische Kart en und<br />
naturräumliche Daten Verwendung.<br />
Auswertung TK 25 aus den 1960er Jahren<br />
Als jüngste historische Flächennutzung wird die Periode der 60er Jahre anhand<br />
der ausgegebenen amtlichen topographischen Karten TK 25 als Querschnitt<br />
digitalisiert. Die Kartengrundlage erlaubt einen direkten Lagevergleich mit<br />
aktuellen Daten zur Landnutzung. Dieser Zeithorizont steht am Anfang der<br />
jüngsten, rasanten Veränderung, die die Kulturlandschaft auch in der Region <strong>Trier</strong><br />
im Gefolge der Mechanisierung der Landwirtschaft und der Ausdehnung der<br />
Siedlungs- und Verkehrsflächen erfahren hat und erfährt. Die Karte enthält außerdem<br />
zahlreiche Hinweise auf ältere Landschaftszustände, wie Relikte von ehemaligen<br />
Weinbergsterrassen, alte Flurnamen mit Bezug auf frühere Nutungen etc.<br />
239
<strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt <strong>B10</strong><br />
Auswertung der TRANCHOT-Karte von 1803-1820<br />
Der Querschnitt um 1960 bietet eine wichtige Bezugsebene zu der zeitlich<br />
vorangehenden Ebene am Beginn des 19. Jahrhunderts. Für diesen Querschnitt<br />
wird die früheste flächendeckende und annähernd lagegetreue Qu elle zur<br />
Topographie und Landnutzung verwendet, die "Kartenaufnahme der Rheinlande"<br />
von 1803 bis 1820, die zunächst von den Franzosen unter Oberst Tranchot, später<br />
unter dem preußischen Generalmajor V. MÜFFLING erstellt wurden. Die Karte<br />
weist die verschiedenen Landnutzungsarten jener Zeit (Wald, Wiese,<br />
Weinbergslagen, Buschland, Heiden, etc.) aus (SCHMIDT 1973).<br />
Als Kartengrundlage verfügbar sind digital vorliegende Facsimiles<br />
(GESELLSCHAFT FÜR RHEINISCHE GESCHICHTSKUNDE 1978). Zwar beruht<br />
die Karte auf der ersten wirklichen Vermessung des Gebietes, doch treten<br />
stellenweise Lagefehler in der Größenordnung von mehreren Zehnermetern und<br />
mehr auf. Zur Zeit wird versucht, die Entzerrung zu optimieren. In wenigen<br />
Gebieten konnte auch die Kartierung von FERRARIS "Carte chorographique des<br />
Pays-Bas Autrichiens" von 1770-1778 in die Analyse mit einbezogen werden.<br />
Auch hier wurden die Blätter georeferenziert und die Landnutzung digitalisiert.<br />
Informationen über weiter zurückliegende Landnutzungen sind über das innerhalb<br />
des Teilprojektes <strong>B10</strong> aufgestellte Fundstellenkataster zu erhalten, in dem ein<br />
großer Teil der im Rheinischen Landesmuseum archivierten archäologischen<br />
Fundstellen erfasst ist (SCHÜTT et al. 2002, LÖHR et al. im Druck). Als weitere<br />
Quellengattung liegen einige Pollenprofile für verschiedene über die Region <strong>Trier</strong><br />
verteilte Standorte vor, die unterschiedliche, meist eng begrenzte Einzugsgebiete<br />
widerspiegeln.<br />
Rückschreibung zu einem Querschnitt in der spätmittelalterlichen Epoche<br />
Für Landschaftszustände vor dem 19. Jahrhundert sind keine vergleichbaren<br />
flächendeckenden kartographischen Quellen verfügbar. Die Erstellung früherer<br />
Querschnitte kann nur aus der Vereinigung von älteren kulturlandschafts -<br />
bezogenen Informationen, wie Angaben zu spätmittelalterli chen Wüstungen<br />
(JANSSEN 1975), Einträgen im Fundstellenkataster und der kritischen<br />
Rückschreibung von Elementen des nächst jüngeren Querschnitts erfolgen.<br />
Geländearbeiten: Kartierung von Kulturlandschaftsrelikten<br />
Eine Quellengruppe für die Rekonstruktion der älteren Landnutzung gerade auch<br />
für die mittelalterliche Epoche, sind im Gelände befindliche Relikte von Altfluren in<br />
Gestalt von Ackerterrassen und Weinbergsmauern. Ihre Lage in Waldgebieten, die<br />
bereits in der Tranchot-Karte vorhanden sind, gibt ihnen einen terminus ante quem<br />
von vor 1800. In einem Teiluntersuchungsgebiet bei Wasserliesch wurden 5<br />
Hektar Altflurfläche mit Theodolith und satellitengestütztem GPS (Trimble)<br />
240
<strong>B10</strong> <strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt<br />
eingemessen. Als Arbeitshypothese wird von einer spätmittelalterlichen Datierung<br />
dieser Flurwüstungen ausgegangen. Ein römerzeitliches Alter ist jedoch nicht a<br />
priori auszuschließen.<br />
Luftbildarchäologie und Querschnitt in der römischen Kaiserzeit<br />
Die archäologische Befliegung (SCOLLAR 1965, BRAASCH 1983) mehrerer<br />
Verbandsgemeinden (<strong>Trier</strong>-Saarburg, Bernkastel-Kues, Wittlich) zielt auf die<br />
quantitative und qualitative Verbesserung der durch das Fundstellenkataster<br />
bereitgestellten archäologischen Daten zur römerzeitlichen Besiedlung ab.<br />
Zugleich wurden für andere Teilprojekte im SFB (z. B. Kartelbornsbach für das<br />
Teilprojekt B 9) oder Forschungseinrichtungen der Region (Museum Wederath)<br />
Gebietsauschnitte beflogen. Seit dem 20.03.2000 wurden bisher 23 Flüge mit ca.<br />
45 Flugstunden durchgeführt. Beobachtungen werden in Flugkarten eingetragen.<br />
Die Flugroute wird mit GPS aufgezeichnet und im GIS verfügbar gemacht. Die<br />
Fotodokumentation erfolgt auf Diafilmen, die später eingescannt werden. Die<br />
beobachteten Objekte werden im GIS dokumentiert, wo ihre Lage vor dem<br />
Hintergrund einer TK 25 eingetragen wird. Parallel dazu wird eine Datenbank mit<br />
Gauss-Krüger-Koordinaten, Angaben zum Objekt, Flugdaten, Bildnummer und<br />
Gemeindegebiet angelegt und in das geographische Informationssystem<br />
eingebettet. Die Auswertung der Bilder ergibt in der Regel mehr Objekt e und<br />
Details, als im Moment der Aufnahme für den Beobachter erfassbar sind.<br />
Fundstellenkataster<br />
In einer Datenbank werden archäologische Funde und Denkmäler, die in den<br />
Ortsakten des Rheinischen Landesmuseums <strong>Trier</strong> erfasst sind, systematisch<br />
zusammengestellt. Alle in das Fundstellenkataster aufgenommenen Funde sind<br />
georeferenziert, so daß eine direkte Implementierung der Daten in ein<br />
Geographisches Informationssystem möglich ist. Die Reliefeigenschaften wurden<br />
aus dem Digitalen Geländemodell des Landesvermessungsamtes Rheinland-Pfalz<br />
abgeleitet. Verschiedenste Informationen u.a. zu Standort eigenschaften wie<br />
Geologie, Geländeklima, Bodeneigenschaften, u.s.w. die aus Informationen zum<br />
Landschaftsrahmenplan der Bezirksregierung <strong>Trier</strong> zur Verfügung stehen,<br />
erlauben sowohl eine Charakterisierung der Standortwahl zu verschiedenen vor-<br />
und frühgeschichtlichen Epochen wie auch Ansätze eines predictive modelling zur<br />
Voraussage zum Auftreten von Funden und Fundstellen in Bereichen, wo solche<br />
noch nicht konkret nachgewiesen sind.<br />
241
<strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt <strong>B10</strong><br />
2.3 Historische Klima-Proxydaten<br />
Informationen über klimatische Ereignisse werden nach den bekannten Methoden<br />
(z.B. GLASER 2001, HEIDE 1997, BORK & BORK 1987) gesammelt. Zur<br />
Erfassung der Morphodynamik der Neuzeit wurde in der lokalen Tagesze itung<br />
<strong>Trier</strong>ischer Volksfreund nach Artikeln über relevante Ereignisse recherchiert<br />
(KAUSCH et al. 2002). Angestrebt wird der lückenlose Übergang von den im<br />
Projekt B1 behandelten, "harten" Instrumentendaten zu Proxydaten, wie sie mit<br />
zunehmender Zeittiefe aus unterschiedlichen Quellengattungen geschöpft werden<br />
müssen. Neben archivalischen Quellen konnte darüber hinaus für den<br />
Regierungsbezirk <strong>Trier</strong> erstmals eine Statistik datierter Auenhölzer herangezogen<br />
werden (LÖHR & NEYSES-EIDEN 2001).<br />
3 Ergebnisse und ihre Bedeutung<br />
Allgemein können die Ergebnisse des Teilprojektes <strong>B10</strong> ‚Umweltgeschichte der<br />
Region <strong>Trier</strong>’ im Feld der Umweltpädagogik eingesetzt werden. Bereits das konkrete<br />
Angebot von Faktenkenntnis auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher<br />
Untersuchungen kann gerade vor dem Hintergrund eines unbegrenzten Phantasy-<br />
Angebotes mit nicht wenigen „historischen“ Zitaten zu einer wissenschaftlichen und<br />
kritischen Grundhaltung beitragen und gegebenenfalls auch zu einer Auseinandersetzung<br />
mit und einer Korrektur des lokalen traditional knowlegdes führen.<br />
Konkreter mag eine Stärkung des Bewußtsein von einer Konstruiertheit der "Natur"<br />
und damit eine Verdeutlichung der Eigenverantwortung für die Mitgestaltung<br />
zukünftiger Zustände als Vermittlungsziel gelten. Der human impact kann<br />
besonders durch die allgemein sichtbaren Geländedenkmäler illustriert werden,<br />
wobei diese wiederum im Sinne eines nachhaltigen Regionalmanage ments<br />
Schutzgüter der archäologischen und naturhistorischen Denkmalpflege darstellen.<br />
Hierzu wurden von unserem Partner Akteur - dem Rheinischen Landesmuseum<br />
<strong>Trier</strong> - einschlägige, und entsprechend illustrierte Publikationen hervorgebracht, die<br />
trotz Allgemeinverständlichkeit ein wissenschaftliches Niveau auf aktu ellem<br />
Diskussionsstand anstreben (LÖHR 1998, 2001, LÖHR & CLEMENS 2000).<br />
3.1 Historische und vorhistorische Bodenerosion<br />
Zusammenfassend lässt sich zunächst festhalten, dass im bewegten Relief des<br />
Untersuchungsgebietes - anders als vielleicht in den Lößbörden - keine weitflächig<br />
verbreiteten uniformen Bodeneinheiten ausgebildet bzw. erhalten sind, sondern<br />
ein engmaschiges Mosaik von Bodenrelikten und Kolluvien. Im Unterschied zu<br />
weiten Bereichen des nördlichen und östlichen Mitteleuropas (BORK 1998) deutet<br />
sich als Regionalspezifikum eine auße rordentliche Abfluss- und Erosions-<br />
242
<strong>B10</strong> <strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt<br />
aktivierung im 1. bis 2. nachchristlichen Jahrhundert an, die an einen historisch<br />
determinierten Faziesraum, nämlich das Römische Reich gebunden zu sein<br />
scheint (LÖHR 2000, LÖHR & NORTMANN 2000).<br />
Im Gelände lässt bereits die makroskopische Aufnahme der Sedimentkörper<br />
unterschiedliche Faziesbereiche erkennen: Fast alle Sedimentkörper lassen sich in<br />
zwei oder mehr Bereiche gliedern, deren Grenzen entweder durch humose<br />
Schichten oder deutliche Hiatus (Farb-, Substratwechsel) gekennzeichnet sind. In<br />
verschiedenen Sedimentkörpern lassen sich darüber hinaus Spuren einer römerzeitlich<br />
verstärkten Bodenerosion nachweisen (LÖHR 2000). Lediglich an ero -<br />
sionsgeschützten Standorten bzw. unter Bauwerken haben sich Reste (vor-/früh)<br />
römischer Böden erhalten. In einigen Profilen ist zwischen den römischen<br />
Ablagerungen und der heutigen Oberfläche noch eine weitere humose Schicht<br />
aufgeschlossen, die vermutlich völkerwanderungszeitlich datiert ( 14 C-Datierungen<br />
sind in Bearbeitung).<br />
Ein Beispiel aus dem nördlichen Saargau zeigt deutlich, dass vor dem Versuch<br />
einer Regionalisierung zunächst jedes Einzugsgebiet individuell betrachtet werden<br />
muss: Für den Schwemmfächer der in den Albach mündenden Gaugracht<br />
ergeben 14 C-Daten - entgegen bisherigen Vermutungen (KAUSCH et al. 2000,<br />
2002b) - ein frührömisches Alter, wobei vorausgesetzt wird, dass die datierten<br />
Holzkohlen in situ liegen. Auf der anderen Seite der Wasserscheide zum Saartal,<br />
direkt an das Einzugsgebiet der Gaugracht anschließend, weisen jüngere Untersuchungen<br />
darauf hin, dass einige der Schwemmfächerbildungen des nördlichen<br />
Saargaus dagegen mittelalterlich oder jünger sind, da dazugehörige Schluchten<br />
vermutlich mittelalterliche Ackerterrassen schneiden (LÖHR & NORTMANN 2000).<br />
Auf der Grundlage der chemischen und mineralogischen Sedimentanalyse lassen<br />
sich die aufgeschlossenen Sedimentkörper weiter untergliedern (vgl. Abb. 2). Die<br />
Berechnung von Verwitterungsindizes erlaubt schließlich eine Rekonstruktion der<br />
synsedimentären Umweltbedingungen – insbesondere der Verwitterungs -<br />
bedingungen und der Morphodynamik. Verstärkte Erosionsaktivität kann auf der<br />
Grundlage des geringen Verhältnisses der bei Verwitterung rasch abge führten<br />
Alkali- und Erdalkalimetalle zu den bei den vorherrschenden pH-Werten stabilen<br />
Aluminium und Titan rekonstruiert werden (KAUSCH et al. 2000, 2002b).<br />
243
<strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt <strong>B10</strong><br />
Abb. 2: Elementkonzentrationen und Verwitterungsindex eines Profils.<br />
Über den Vergleich von natürlichen Schwermetallgehalten (geogener background)<br />
mit den in aufgeschlossenen holozänen Sedimenten gemessenen Werten wird<br />
versucht, die anthropogene Belastung abzuschätzen. Als Bewertungsgrundlage<br />
werden hier die in der BBodSchV festgelegten Richtwerte herangezogen. Die<br />
Werte v.a. der Schwermetalle Cu, Zn, Pb zeigen eine deutliche Anreicherung in<br />
den humosen Schichten und dem entsprechend eine enge Korrelation zum Gehalt<br />
an organischem Kohlenstoff. In wie weit diese auf die natürliche Anreicherung<br />
durch Pflanzen im natürlichen Stoffkreislauf oder auf verstärkte anthropoge ne<br />
Emission der entsprechenden Stoffe zurückzuführen sind, ist unter Berück -<br />
sichtigung der Korngrößenzusammensetzung, des pH-Werts und des Gehaltes an<br />
organischer Substanz zu klären.<br />
Erosionsraten lassen sich für die einzelnen Einzugsgebiete lediglich als Mindestwerte<br />
angeben, da zum einen Material im Einzugsgebiets zwischenakkumuliert<br />
wird, zum anderen ein Großteil des von den Tributären mitgeführten Materials<br />
direkt oder bei Hochwässern vom Vorfluter abtransportiert wird. Hier bilden nur die<br />
Schwemmfächer eine relative Ausnahme, die nicht in direktem Kontakt zu den<br />
Vorflutern stehen. Auch die in den Schwemmfächersedimenten erkennbaren Hiatus<br />
zeigen deutlich die unterschiedlichen Faziesbereiche und damit uneinheitliche<br />
Entwicklung bzgl. Erosion und Akkumulation innerhalb eines Schwemmfächers.<br />
Sedimentkörper als Quellen zur Umweltgeschichte sollten folglich im<br />
Regionalmanagement nachhaltig bewirtschaftet, d.h. nicht ohne Ausschöpfung<br />
ihres Informationspotentiales beseitigt werden, da sie wie gezeigt sehr kleinräumige<br />
Differenzierungen aufweisen.<br />
244
<strong>B10</strong> <strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt<br />
3.2 Historische Landnutzung<br />
In der Region <strong>Trier</strong> kommt die luftbildarchäologische Methode durch den SFB<br />
erstmals systematisch zum Einsatz. Die Dokumentation und Datenverarbeitung<br />
der archäologischen Luftbildbefunde mit ArcView sind eine konsequente Umsetzung<br />
des Potentials der Geographischen Informationssysteme für die Archäologie.<br />
Die Luftbildmethode ist auch unter den naturräumlichen Bedingungen der Region<br />
<strong>Trier</strong> erfolgreich anwendbar. Dies zeigen die zahl reichen Beobachtungen zur<br />
provinzialrömischen und prähistorischen Archäologie. Die Befunde zur jüngeren<br />
Landschaftsgeschichte sowie zur Geologie (Kluft muster), Verlagerung von<br />
Fließgewässern und Bodenerosion (Rinnen und Gullys) zeigen, dass die Methode<br />
weiteres Potential für die landschaftsgeschichtliche Forschung, sowie für weitere<br />
Forschungsrichtungen birgt.<br />
Erste Ergebnisse gehen in Richtung einer Aufdeckung der römerzeitlichen Infrastruktur<br />
mit Straßenabschnitten, Grabhügelfeldern und Gutshöfen (villae rusticae).<br />
Die Beobachtungen zu römischen Straßenabschnitten zeigen, dass diese nicht wie<br />
bisher angenommen stets unter den heutigen Straßentrassen liegen, sondern<br />
vielfach daneben verlaufen. Die Beobachtungen von mindestens sechs bisher<br />
entdeckten villae rusticae erlauben in der Regel eine Beurteilung der Grundrisse,<br />
Raumeinteilungen bis hin zur Kennzeichnung möglicher Hypokaustenanlagen. Die<br />
archäologischen Luftbildbeobachtungen betreffen häufig Stellen ohne vorherige<br />
Einträge im Fundstellenkataster. Die Datengrundlage zur römerzeitlichen Besiedlung<br />
(HEINEN 1997) erfährt also eine deutliche Erweiterung. Sie verdeutlicht, in<br />
welchem Maße erhebliche Teile der Region zu dieser Zeit als Kulturlandschaft<br />
ausgestaltet waren. Die sich darin indirekt abzeichnende starke Entwaldung stimmt<br />
mit den Befunden aus Pollendiagrammen überein (DÖRFLER et al. 1998).<br />
Die nachweisbare Verbreitung von Grabhügelgruppen erfährt durch mehrere Neuentdeckungen<br />
aus der Luft (vgl. Abb. 3) nun auch im <strong>Trier</strong>er Raum eine Erweiterung<br />
über die unter den heutigen Waldgebieten erhaltenen Denkmäler hinaus, wie<br />
sie aus quellenkritischen Gründen seit langem angenommen werden musste.<br />
Die Änderungen der Landnutzungen innerhalb der Bearbeitungsgebiete ist seit<br />
dem 19. Jahrhundert i.a. durch eine Grünlandzunahme gekennzeichnet. Diese<br />
geht v.a. zu Lasten der in den TRANCHOT-Karten als Acker ausgewiesenen<br />
Flächen. Die Veränderungen der Waldbestände verhalten sich dabei sehr unterschiedlich,<br />
nehmen jedoch i.a. zu. Nur in einem untersuchten Fall wurden Waldflächen<br />
noch in der Neuzeit gerodet und in Ackerland umgewandelt.<br />
Bodenchemische Untersuchungen mit der Siedlungsphosphatmethode<br />
(ARRHENIUS 1931, KIEFMANN 1972, ZÖLITZ 1983) im Umfeld eines kleinen<br />
unter Wald gelegenen provinzialrömischen Bestattungsplatzes des 1. Jh. n. Chr.<br />
245
<strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt <strong>B10</strong><br />
auf dem Rosenberg bei Wasserliesch ergaben eine mögliche Siedlungsstelle im<br />
Bereich einer Phosphatkonzentration (HEISTERMANN et al. 2000). In der Regel<br />
sind provinzialrömischen Siedlungen des frühen 1. Jh. n. Chr. nur indirekt durch<br />
Gräberfelder vom Typ Schankweiler (LUDWIG 1988) erschließbar.<br />
Abb. 3: Kreisgraben eines Grabhügels und Siedlungsgruben bei Hetzerath. (Foto:<br />
C. Heistermann, 19.06.2001)<br />
3.3 Fundstellenkataster<br />
Mittlere Steinzeit (ca. 9500 – 5<strong>30</strong>0 v. Chr.)<br />
Das Fundbild der Mittleren Steinzeit zeigt deutlich die personenabhängigen<br />
Prospektionszonen, die eher als stichprobenartige Fenster zu verstehen sind<br />
denn als flächendeckende Erhebungen. Die Funddichte variiert dabei u.a. in<br />
Abhängigkeit von der Bodenart, was insbesondere auf die unterschiedliche<br />
Erodibilität der Böden zurückgeführt wird (KOCH & LÖHR 2000). Grundsätzlich<br />
wurden jedoch während der Mittleren Steinzeit offenbar alle Böden genutzt und<br />
auch eine Höhenbegrenzung scheint zumindest in der Eifel kaum vorzuliegen.<br />
Neolithikum (ca. 5<strong>30</strong>0 – 2200 v. Chr.)<br />
Für das Neolithikum soll an dieser Stelle nur der Beginn dieser Epoche mit der<br />
bandkeramischen Kultur herausgegriffen werden. Für das Frühneolithikum lässt<br />
sich eine Siedlungszone bis etwa <strong>30</strong>0 m NN entlang der Mosel, und wahrscheinlich<br />
auch der unteren Saar und eine daran anschließende, gegen die Mittelgebirge<br />
ausgreifende Nutzungszone ausgliedern (LÖHR 1986), in der nach Ausweis von<br />
Pollenanalysen wahrscheinlich Waldweide stattfand (KALIZ & MEURERS-BALKE<br />
246
<strong>B10</strong> <strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt<br />
1997). In den Gunstlagen ist mit einer Bevölkerungsdichte von etwa der Hälfte vor<br />
der Industriealisierung zu rechnen (LÜNING & STEHLI 1989).<br />
Ältere Eisenzeit (ca. 700-250 v.Chr.)<br />
Für diese Epoche soll hier der besonders typische Denkmälerbestand der<br />
Hügelgräber herausgegriffen werden, dessen Verbreitung und Erhaltung<br />
weitgehend an heutige und historische Waldgebiete gebunden ist. Aus einem<br />
Fehlen von Grabhügeln ist mithin keinesfalls auf das Fehlen einer Besiedlung zu<br />
schließen. Real scheint allerdings die Höhenbeschrä nkung der Hügelgräberverbreitung<br />
gegen die höchsten Härtlingszüge des Hunsrücks (DÖRFFLER et al.<br />
2000), wobei auch dort eine Landnutzung durch Waldweide, vielleicht im Sinne<br />
einer saisonalen Transhumanz, anzunehmen ist.<br />
Die große Beliebtheit der zumeist sandigen Gesteine des Jura in der <strong>Trier</strong> -<br />
Bitburger Mulde – die hier anstehenden jurassischen Luxemburger Sandsteine<br />
wurden als Randfazies am Fuß des Ardenner Festlandes abgelagert (WALTER<br />
1992) - und der carbonatischen Gesteine des oberen Muschelkalk und de r<br />
Sandsteine des Buntsandstein in vorrömischer Zeit ist sowohl Ausdruck der<br />
leichten Bearbeitbarkeit der hierauf entwickelten Böden, liegt aber auch in der<br />
Eigenschaft dieser Gesteine als Stufenbildner zu fungieren und damit ideale<br />
Verteidigungsstandorte zu bieten. Aufgrund der Nährstoffarmut der Böden v.a.<br />
auf den Luxemburger Sandsteinen verloren diese Standorte jedoch in den<br />
folgenden Epochen für die Anlage von Siedlungen deutlich an Attraktivität.<br />
Römische Zeit (ca. 50 v.Chr – 450 n.Chr.)<br />
In der Verteilung der Funde der Römerzeit tritt das Moseltal deutlich hervor.<br />
Darüber hinaus ist eine erhöhte Funddichte in der Eifeler Nord-Süd-Zone mit einer<br />
möglichen zonalen Bindung an die Fernstraße <strong>Trier</strong>-Köln zu erkennen.<br />
Die Verteilung der in dem Fundstellenkataster erfassten römischen Funde weist<br />
gegenüber bisherigen Übersichten (CÜPPERS & RÜGER 1985, CÜPPERS 1990,<br />
HAVERSATH 1984) eine erhebliche Verdichtung auf, womit sich das Siedlungsbild<br />
dem benachbarter Regionen annähert (GÖRING 2000, LAFFITE 1999). Dies<br />
gilt insbesondere für die Zentraleifel, wo sich eine Höhenbeschränkung gegen die<br />
Schneifel erst ab etwa 550 m NN in Verbindung mit einem Übergang aus der<br />
vorwiegend aus paläozoischen und mesozoischen Carbonaten aufgebauten<br />
Eifeler Nord-Süd-Zone in die devonischen Schiefer der Eifel zeigt (NEGENDANK<br />
1983). Auch wenn es scheinbar gegen die Eifel keine spürbare Abnahme der<br />
Gesamtbesiedlungsdichte gibt, so sollten doch entsprechende wirtschaftliche<br />
Adaptionen entlang des Höhengradienten angenommen werden. Auch ist<br />
anzunehmen, daß es bei den Villen Unterschiede in ihrer Größe und ihrer<br />
247
<strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt <strong>B10</strong><br />
qualitativen Ausstattung gab, wie sie vielleicht am einfachsten anhand der<br />
Verbreitung von Mosaikböden illustriert werden können (HOFFMANN et a. 1999).<br />
Während die meisten petrographischen und geomorphologischen Standorteigenschaften<br />
– Flussnähe, Drainage, Verteidigungsposition - auch in römischer<br />
Zeit ihre Bedeutung behielten, fällt während dieser Epoche die zunehmende Wahl<br />
von Siedlungsstandorten auf den paläozoischen Gesteinen von Hunsrück und<br />
Eifel ins Auge. Diese zunehmende Besiedlung auch größerer Höhenlagen lässt<br />
vordergründig an einen Zusammenhang mit dem "römischen Klimaoptimum"<br />
denken. Über die Kritik, die an der Übertragung dieses Begriffes auf unsere<br />
Region geübt wurde (LÖHR 2000) hinaus, zeigen Pollenanalysen (DÖRFLER et<br />
al. 2000), dass eine intensive Erschließung zumindest eines Teiles dieser<br />
Höhenlagen bereits in der jüngeren Eisenzeit erfolgt war, das besondere<br />
Hervortreten der römischen Mittelgebirgsbesiedlung also in erster Linie ein<br />
Ergebnis der besseren Erhaltung und Sichtbarkeit des römischen Fundstoffes ist.<br />
Ein bemerkenswerter Unterschied in Bezug auf eine Höhenbeschränkung der<br />
römischen Besiedlung zeigt sich jedoch im Vergleich mit einer ähnlich<br />
angesetzten Untersuchung für das französische Departement Meuse, wo<br />
Höhenstufen oberhalb <strong>30</strong>0 bis 500 m NN in der Tat weitgehend siedlungsleer<br />
scheinen. Dieses Bild ergibt sich dort jedoch nicht alleine als Funktion der<br />
Höhenlage, sondern vielmehr auch aus den stark durch V erkarstung und<br />
edaphische Trockenheit geprägten Standorteigenschaften (MOUROT 1991).<br />
Frühmittelalter, Mittelalter und frühe Neuzeit (ca. 500-1900 n.Chr.)<br />
Für diese Epochen besteht das methodische Problem, dass hier nur solche Funde<br />
und Fundstellen erfasst sind, die archäologisch hervorgetreten sind, während<br />
schriftliche Nachrichten, etwa über die älteste überlieferte Nennung eines Ortes<br />
nicht erfasst sind. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl noch nicht ausgewerteter<br />
Publikationen, die neben historischen Informationen unmittelbare Hinweise auf<br />
archäologische Denkmäler wie etwa Wüstungen (z.B. JANSSEN 1975,<br />
GRASEDIEK 1987, WISNIEWSKI 2001), Dachschieferbergbau (WISNIESKI 2001)<br />
oder andere Spuren historischer Steinmaterialgewinnung, Bergbaus (KNEVELS &<br />
BECKER 2001) oder Wasserbaus und Fischwirtschaft enthalten. In Bezug auf das<br />
allgemeine Landnutzungsverhalten scheint es darüber hinaus wesentlich zu sein<br />
immer wieder darauf hinzuweisen, dass die sogenannten historischen<br />
Waldgebiete sich oftmals erst seit der frühen Neuzeit in Folge administrativer<br />
Maßnahmen gebildet oder stabilisiert haben, ihr Areal jedoch zuvor besiedelt war.<br />
Insgesamt ist für die ausgedehnte mittelalterliche Besiedlung der<br />
Mittelgebirgslagen neben den verbesserten klimatischen Bedingungen während<br />
des sog. ‚mittelalterlichen Optimums‘ v.a. der steigende Bevölkerungsdruck als<br />
248
<strong>B10</strong> <strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt<br />
Ursache für die zunehmende Inwertsetzung von Grenzertragsstandorten in<br />
Mittelgebirgslagen anzunehmen.<br />
Die Existenz eines datenbankbasierten Fundstellenkatasters bietet rein materiell<br />
eine erhebliche Erleichterung bei Vorgängen der Landesplanung und darüber<br />
hinaus die Möglichkeit einer sowohl wissenschaftlich wie administrativ ver -<br />
besserten Bewertung des Schutzgutes "archäologisches Denkmal" bei Nutzungsinteressenskonflikten.<br />
Trotz der großen zur Verfügung stehenden Datenmenge<br />
sind diverse quellenkritische Punkte zu berücksichtigen, bevor schließlich eine<br />
zuverlässige statistische Datenanalyse vor dem Hintergrund wissenschaftlicher<br />
Fragestellungen durchgeführt werden kann.<br />
3.4 Subrezente Morphodynamik<br />
Bei der Auswertung von Artikeln und Berichten des <strong>Trier</strong>ischen Volksfreunds zeigt<br />
sich, dass besonders häufig über Massenbewegungen auf mesozoischen<br />
Gesteinen und im Bereich quartärer Sedimente berichtet wird. Weiterhin wurde<br />
erkennbar, dass durch Massenbewegungen die Straßen entlang der Flusstäler<br />
nachgezeichnet werden. Die höchste Frequenz der Berichterstattungen liegt in<br />
den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts. Unbedingt notwendig ist zur<br />
Bewertung der morphodynamischen Pr ozesse auch eine quellenkritische<br />
Betrachtung, da eine regionale Tageszeitung wie der <strong>Trier</strong>ische Volksfreund nicht<br />
naturwissenschaftlich, sondern sozioökonomisch berichtet (vgl. KAUSCH et al.<br />
2002a).<br />
Bei diesem die letzten 150 Jahre focussierenden Rückblick wird deutlich, dass<br />
Schadensfälle in längerer zeitlicher Perspektive regelmäßig auftreten. Es bleibt<br />
Gegenstand gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Abwägungen, auf welche<br />
Schadensfrequenz und Schadensdimension menschliche Baumaßnahmen und<br />
Landschaftsgestaltungen auszulegen sind.<br />
4 Vergleiche mit Arbeiten außerhalb des<br />
Sonderforschungsbereichs und Reaktionen der<br />
wissenschaftlichen Öffentlichkeit auf die eigenen Arbeiten<br />
Es wird ein enger Kontakt mit der archäologischen Denkmalpflege in Luxemburg<br />
aufrecht erhalten, welche wiederum als Brücke zu Belgien und Frankreich<br />
funktioniert, wo analog zu den Arbeiten in unserem SFB -Projekt verstärkt<br />
pedologische, sedimentologische und palynologische Ansätze im Bereich der<br />
Siedlungs- und Umweltgeschichte verfolgt werden, nicht zuletzt auf unsere<br />
Anregungen (BAES 1997, BAES et al. 2000a, 2000b, BROU & STAED -BIVER<br />
249
<strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt <strong>B10</strong><br />
2000, BRÜCK & KUBINIOK 1998/99; GAFFIÉ & BAES 1998/99, JOST 2000;<br />
KÜHN 1998/99, RUFFALDI 1997, STAED-BIVER & BAES 2001).<br />
5 Offene Fragen<br />
Paläoumweltrekonstruktion/Regionalisierung<br />
Bislang fehlt eine Übertragung punktueller Landschaftsrekonstruktionen für verschiedene<br />
historische und vorgeschichtliche Zeitscheiben in die Fläche, die jedoch<br />
eine wichtige Grundlage für die Rekonstruktion von historischen und prähistorischen<br />
Kulturlandschaften bildet. Neben den statischen Elemente der Natur- und<br />
Kulturlandschaften wie Besiedlung und Besiedlungsdichte, Landnutzung und<br />
Vegetationsbedeckung müssen auch dynamische Elemente wie Bodenbildung<br />
und Abtragsverhalten in das Konzept eingebunden werden. Dies geschieht über<br />
die Vervollständigung der Aufnahme repräsentativer hochauflösender holozäner<br />
Sedimentfolgen v.a. an ad hoc Aufschlüssen. Über die Verschneidung dieser dann<br />
in vergleichsweise hoher Dichte zur Verfügung stehenden Paläoumwelt-Proxydaten<br />
mit flächenhaft- bzw. quasi-flächenhaft zur Verfügung stehenden<br />
Informationen zum Stoffhaushalt, wie er in verschiedenen Flusseinzugsgebieten<br />
von anderen Teilprojekten zu klimatischen, hydrologischen, pedologischen und<br />
biologischen Prozessen bearbeitet wird, soll eine Paläoumweltrekonstruktion auf<br />
regionaler Ebene durchgeführt werden<br />
Fundstellenkataster<br />
Das Fundstellenkataster muss sowohl flächenmäßig vervollständigt als auch<br />
zeitlich differenziert werden. Es wird angenommen, da ss bei Abschluss der<br />
Aufnahme die Einzelfunde zwischen 20 -25.000 betragen werden. Die<br />
Verschneidung der Funde mit Naturraumeigenschaften soll schließlich auf der<br />
Grundlage statistischer Analysen die Ausdifferenzierung natur räumlicher<br />
Determinanten bei der Besiedlung und Landnutzung in der Region <strong>Trier</strong> in<br />
historischer und vorhistorischer Zeit ermöglichen. Die Analyse der Mensch-Umwelt-<br />
Beziehungen und deren gegenseitiger Rückkopplungen soll so aus der Ebene von<br />
Fallstudien (=punktbezogen) auf die Region übertragen werden (=flächenbezogen).<br />
Zudem ist das Fundstellenkataster ein wertvolles Planungsinstrument, da<br />
Bodendenkmäler bei Fragen des Regionalmanagements Schutzgüter darstellen. In<br />
diesem Sinne werden mit der Einrichtung eines Fundstellenkatasters Elemente<br />
einer UVP vorweggenommen. Eine umfassende Kenntnis und beschleu nigter<br />
Zugriff auf solche Informationen, wie es z.B. ein Fundstellenkataster ermöglicht,<br />
mündet in größerer Planungssicherheit für alle Beteiligten und mildert mögliche<br />
Nutzungsinteressenskonflikte. Darüber hinaus erlaubt das Fund stellenkataster<br />
250
<strong>B10</strong> <strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt<br />
durch Überlagerung der Fundstellen mit den lokalen Naturraumeigenschaften den<br />
Trägern öffentlicher Belange bei Planungsvorhaben die Formulierung von<br />
Fundwahrscheinlichkeiten bzw. ‚Verdachtsflächen’ für verschiedene Naturräume.<br />
Historisches Öko-Audit<br />
Bemühungen zur Erstellung heutiger Schadstoff - bzw. Schwermetallkataster<br />
gehen im allgemeinen von einer Kontamination der Böden im Rahmen aktueller<br />
Produktionsprozesse vor einem geogenen Hintergru nd aus. Erste<br />
Untersuchungen vor dem Hintergrund eines ‚Historischen Öko -Audits’ zeigen<br />
jedoch, dass bereits an römischen und mittelalterlichen Produktionsstandorten und<br />
darüber hinaus seit frühgeschichtlicher Zeit bei verschiedenen Produktions -<br />
prozessen (v.a. Glas- und Metallverhüttung) Kontaminationen erfolgten. An vom<br />
Rheinischen Landesmuseum <strong>Trier</strong> nachgewiesenen Produktionsstandorten soll<br />
deshalb durch Anlage horizontaler und vertikaler Beprobungsraster systematisch<br />
die Schwermetallkontamination solcher Produktionsstätten erfasst werden. Dieses<br />
Vorgehen erlaubt eine Beurteilung der Nachhaltigkeit solcher Kontaminationen –<br />
denn bisher wurde der Faktor ‚Zeit’ aufgrund seiner schweren Einschätzbarkeit im<br />
Kontext der Diskussionen um die Schwermetallkonta mination von Industriestandorten<br />
in vielen Regionen weitgehend vernachlässigt. Auf diesem Wege wird<br />
es möglich, neben den natürlichen, gesteinsgebundenen Schwermetallgehalten<br />
der Böden so genannte ‚historische Kontaminationen’ auszudifferenzieren – ein<br />
Faktor, der über die Verschneidung mit dem Fundstellenkataster unmittelbare<br />
Planungsrelevanz bekommt.<br />
Die Analyse von Sedimentkörpern erlaubt die Bewertung der durch fließendes<br />
Wasser gekennzeichneten Morphodynamik im Spannungsfeld zwischen human<br />
impact und (natürlichen) Klimaschwankungen auf der Ebene kleiner<br />
Einzugsgebiete. Ergänzend hierzu hat die Analyse der Nachhaltigkeit von<br />
Schwermetallkontaminationen und der in Raum und Zeit erfolgenden<br />
Schwermetalldynamik im Boden auf der Grundlage der Untersuchung vo n Alt-<br />
Hüttenstandorten eine deutlich lokale Komponente. Durch die Verknüpfung dieser<br />
auf der Analyse von Fallbeispielen resultierenden Ergebnisse mit dem aus dem<br />
Fundstellenkataster hervorgehenden Verteilungsmuster der Standort soll jedoch<br />
eine Regionalisierung der Ergebnisse möglich werden – nicht zuletzt ermöglicht<br />
auch durch die Einbeziehung der Untersuchungsergebnisse aus aktuellen<br />
Stoffflussanalysen verschiedener anderer Teilprojekte (vgl. 3.6).<br />
251
<strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt <strong>B10</strong><br />
6 Literatur<br />
6.1 Verzeichnis der im Text erwähnten Veröffentlichungen und<br />
weiterführende Literatur<br />
ARRHENIUS, O.,1931. Soil Analysis in the Service of Archaeology. – In:<br />
Zeitschrift f. Pflanzenernährung, Düngung und Bodenkunde, 10b, S. 427-439<br />
BAES, R., 1997. Evaluation géo-pédologique sur le tracé de la liaison avec la<br />
Sarre, Hellange - Schengen. - Grand-Duché de Luxembourg. Unveröff.<br />
Arbeitsber. - Brussel<br />
BAES, R., L. BROU u.a., 2000a. Remerschen -Weieren, 2 e phase. - Rapport<br />
d'archéologie préventive n o 8., unveröff. Aktenbericht. - Luxemburg.<br />
BAES, R., L. BROU u.a., 2000b. Remerschen - Raederbierg, "Triangle". - Rapport<br />
d'archéologie préventive n o 3., unveröff. Aktenbericht. - Luxemburg.<br />
BIRKELAND, P.W., 1974. Pedology, Weathering and Geomorphological<br />
Research. – New York.<br />
BORK, H.-R. & H. BORK, 1987. Extreme jungholozäne hygrische<br />
Klimaschwankungen in Mitteleuropa und ihre Folgen. - Eiszeitalter und<br />
Gegenwart, 37, 109-118.<br />
BORK, H.-R., H. BORK, C. DALCHOW, B. FAUST, H.-P. PIORR und T. SCHATZ,<br />
1998. Landschaftsentwicklung in Mitteleuropa. Wirkungen des Menschen auf<br />
Landschaften. – Gotha.<br />
BRAASCH, O., 1983. Luftbildarchäologie in Süddeutschland. Spuren aus<br />
römischer Zeit. – Stuttgart:<br />
BROU, L. & V. STAED-BIVER, 2000. Remerschen - an der Leichen (2 ème phase).<br />
- Rapport d'archéologie préventive n o 6., unveröff. Aktenbericht. -Luxemburg.<br />
BRÜCK, D. & J. KUBINIOK, 1998/99. Holozäne Landschaftentwicklung des<br />
Bliestals bei Reinheim/Bliesbrück. - Bulletin de la Société Préhistorique<br />
Luxembourgeoise, 20/21, <strong>30</strong>1-312.<br />
CÜPPERS, H. & Ch. B. RÜGER, 1985. Römische Siedlungen und<br />
Kulturlandschaften. -Geschichtlicher Atlas der Rheinlande. Beih. III/1-III/2. Köln.<br />
CÜPPERS, H. (Hrsg.), 1990. Die Römer in Rheinland-Pfalz. Stuttgart. 710 S.<br />
DÖRFLER, W., A. EVANS & H. LÖHR, 1998. <strong>Trier</strong> Walramsneustraße –<br />
Untersuchungen zum römerzeitlichen Landschaftswandel im Hunsrück-Eifel-<br />
Raum an einem Beispiel aus der <strong>Trier</strong>er Talweite. – In: MÜLLER-KARPE, H.<br />
BRANDT, H. JÖNS, D. KRAUSE u. A. WIGG (Hrsg.), Studien zur Archäologie der<br />
Kelten, Römer und Germanen in Mittel- und Westeuropa (= Festschrift für A.<br />
HAFFNER). Rahden/Westfalen: S.119-152.<br />
GAFFIÉ, St. & R. BAES, 1998/99. Etude géo-pédologique du site préhistorique de<br />
Remerschen - Enner dem Raederbierg (Grand-Duché de Luxembourg). - Bulletin<br />
de la Société Préhistorique Luxembourgeoise, 20/21, 225-245.<br />
252
<strong>B10</strong> <strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt<br />
GESELLSCHAFT FÜR RHEINISCHE GESCHICHTSKUNDE, 1978. Reproduktion<br />
der Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot und Müffling 1803-1820.<br />
GLASER, R. 2001. Klimageschichte Mitteleuropas. 1000 Jahre Wetter, Klima,<br />
Katastrophen. - Darmstadt.<br />
GÖRING, R., 2000. L'environnement rural de l'agglomération secondaire de<br />
Bliesbruck à l'époque gallo-romaine. -Les cahiers Lorrains, 2000, 295.<br />
GRASEDIEK, W., 1987. Wüstungen in der Umgebung von Steffeln. -<br />
Heimatjahrbuch Kreis Daun 1987.<br />
HAVERSATH, J.-B., 1984. Die Agrarlandschaft im römischen Deutschland der<br />
Kaiserzeit (1. - 4. Jh. n. Chr.). -Passauer Schriften zur Geographie, 2.<br />
HEIDE, A., 1997. Das Wetter und Klima in der römischen Antike im Westen des<br />
Reiches. - Diss. Mainz.<br />
HEINEN, H., 1997. <strong>Trier</strong> und das <strong>Trier</strong>er Land in römischer Zeit. (= 2000 Jahre<br />
<strong>Trier</strong>, Bd. 1). – <strong>Trier</strong> 1997.<br />
HOFFMANN, P., J. HUPE & K. GOETHERT, 1999. Katalog der römischen<br />
Mosaike aus <strong>Trier</strong> und dem Umland. –<strong>Trier</strong>er Grabungen und Forschungen, 16.<br />
Rheinisches Landesmuseum <strong>Trier</strong>. 122 S.<br />
JÄGER, H., 1987. Entwicklungsprobleme Europäischer Kulturlandschaften.<br />
Darmstadt.<br />
JANSSEN, W., 1975. Studien zur Wüstungsfrage im fränkischen Altsiedelland<br />
zwischen Rhein, Mosel und Eifelnordrand (= Beihefte d. Bonner Jahrbücher 35). –<br />
Bonn 1975, 2 Bd.: 3<strong>30</strong> u. 519 S.<br />
JOST, C., 2000. Le gisement préhistorique d'Altwies - Op dem Boesch. - Rapport<br />
d'archéologie préventive n o 11, unveröff. Aktenbericht. - Luxemburg.<br />
KÜHN, P., 1998/99. Lößhaltige Sedimente und Paläoböden in der Region<br />
Mersch, Großherzogtum Luxemburg. - Bulletin de la Société Préhistorique<br />
Luxembourgeoise, 20/21, 33-76.<br />
KALIZ, A. J. & J. MEURERS-BALKE, 1997. Landnutzung im Neolithikum. In:<br />
Richter, J., Geschichtlicher Atlas der Rheinlande. Beih. II/2.1 - II/2.2 F. Irsigler u.<br />
R. Strasser (Hrsg.), 25-55. Köln.<br />
KIEFMANN, H.-M., 1972. Die Phosphatkartierung. – In: Offa, 29, 143-156.<br />
KNEVELS, J. & R. BECKER, 2001. Nutzen bergbaurelevanter Informationen in<br />
GIS-Systemen. -Zeitschrift zur Geschichte des Berg- und Hüttenwesens, 7, 5-23.<br />
KOCH, I.& H. LÖHR, 2000. Types de sol, conservation differentielle et fréquence<br />
du Mésolithique ancien et récent aux environs de Trèves. In: P. Crotti (Hrsg.),<br />
Méso ‘97. Actes de la table ronde „Epipaléolithique et Mésolithique, Lausanne,<br />
21-23 novembre 1997. Cahiers d’achéologie Romande 81 (Lausanne 2000), 151-<br />
154.<br />
253
<strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt <strong>B10</strong><br />
LAFFITE, J.-D., 1999. L’occupation du sol en milieu rural à l’époque Gallo -<br />
Romaine entre la Seille et la Nied Francaise. -Les Cahiers Lorrains, 1999, 259 –<br />
274.<br />
LÖHR, H., 1986. Eine Übersichtskarte zum älteren Neolithikum im Moselgebiet. –<br />
Archäologisches Korrespondenzblatt, 16, 267-278.<br />
LUDWIG, R., 1988. Das frührömische Brandgräberfeld von Schankweiler, Kreis<br />
Bitburg – Prüm. - In: <strong>Trier</strong>er Zeitschrift für Geschichte und Kunst des <strong>Trier</strong>er<br />
Landes und seiner Nachbargebiete, Jahrgang 51: S. 51-422.<br />
LÜNING, J. & STEHLI, P., 1989. Die Bandkeramik in Mitteleuropa: von der Natur-<br />
zur Kulturlandschaft. In: Lüning, J. (Hrsg.), Siedlungen der Steinzeit. Spektrum<br />
der Wissenschaften, 110-120. Heidelberg.<br />
MOUROT, F., 1991. La période gallo-romaine en Meuse: Bilan de la recherche<br />
archéologique en Meuse. -Les Cahiers Lorrains, 1, 73- 104.<br />
NEGENDANK, J.F.W., 1983. <strong>Trier</strong> und Umgebung. (=Sammlung Geologischer<br />
Führer, 60). Stuttgart.<br />
RENBERG, I., M.W. PERSSON & O. EMTERYD, 1994. Pre-industrial<br />
atmospheric lead contamination detected in Swedish lake sediments. - Nature<br />
368: 323-326<br />
RUFFALDI, P., 1997. Nouvelles données sur l'évolution du couvert végétal au<br />
Tardiglaciaire et au début de l'Holocène dans les zones de basse altitude de<br />
Lorraine. - Bulletin de la Société Préhistorique Luxembourgeoise 19, 31-40.<br />
SCHMIDT, R., 1973. Die Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot und v.<br />
Müffling 1801 –1828. Geschichte des Kartenwerkes und Vermessungstechnische<br />
Arbeiten. (Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinlande, Bd. 10). -<br />
Köln/Bonn: 166 S.<br />
SCOLLAR, I., 1965. Archäologie aus der Luft. Arbeitsergebnisse der Flugjahre<br />
1960 und 1961 im Rheinland. – Düsseldorf 1965.<br />
STAED-BIVER, V. & R. BAES, 2001. Remerschen - Enner dem Wntrengerwee.<br />
Sondages diagnostiques. - Rapport d'archéologie préventive n o 11., unveröff.<br />
Aktenbericht. - Luxemburg.<br />
SUNGMIN, H., J.-P. CANDELONE, C.C. PATTERSON & C.F. BOUTRON, 1994.<br />
Greenland Ice Evidence of Hemispheric Lead Pollution Two Millennia Ago by<br />
Greek and Roman Civilizations. - Science 265: 1841-1843.<br />
WALTER, R., 1992. Geologie von Mitteleuropa. Stuttgart. 561 S.<br />
WISNIEWSKI, A., 2001. Eine vergessene Hofsiedlung im Wittlicher Land. -Kreis<br />
Bernkastel-Wittlich, Jahrbuch 2000, 253-254.<br />
ZÖLITZ, R., 1983. Bodenchemische Unt ersuchungen im Bereich vor- und<br />
frühgeschichtlicher Siedlungen. - In: Schriften des Naturwissenschaftlichen<br />
Vereins Schleswig Holstein 53, S. 33-57.<br />
254
<strong>B10</strong> <strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt<br />
6.2 Verzeichnis der Projektveröffentlichungen<br />
HEISTERMANN, C., BAUMHAUER, R., LÖHR, H. & B. SCHÜTT, 2000.<br />
Geoarchäologische Untersuchungen zur Landschaftsgeschichte der Region <strong>Trier</strong><br />
am Beispiel des Rosenbergs bei Wasserliesch, Lkr. <strong>Trier</strong> -Saarburg. - <strong>Trier</strong>er<br />
Geographische Studien, 23, 67-82.<br />
KAUSCH, B., BAUMHAUER, R., LÖHR, H. & B. SCHÜTT, B., 2000. Die<br />
Gaugracht. Eine Fallstudie zur Umweltgeschichte im Albachtal, Lkr. <strong>Trier</strong> -<br />
Saarburg. - <strong>Trier</strong>er Geographische Studien, 23, 49-66.<br />
KAUSCH, B., R. BAUMHAUER, H. LÖHR & B. SCHÜTT, 2002a. Erste<br />
Ergebnisse einer Recherche auf gravitative Massenbewegungen im <strong>Trier</strong>ischen<br />
Volksfreund. - In: MÜLLER, P., S. RUMPF und H. MONHEIM (Hrsg.), Umwelt<br />
und Region. Aus der Werkstatt des Sonderforschungsbereichs 522, 255-261. -<br />
<strong>Trier</strong>.<br />
KAUSCH, B., R. BAUMHAUER, H. LÖHR & B. SCHÜTT, 2002b.<br />
Sedimentologisch-geochemische Untersuchungen an histor ischen<br />
Schwemmfächern am Beispiel der Gaugracht, nördlicher Saargau. - In:<br />
MÜLLER, P., S. RUMPF und H. MONHEIM (Hrsg.), Umwelt und Region. Aus der<br />
Werkstatt des Sonderforschungsbereichs 522, 263-269. - <strong>Trier</strong>.<br />
KOCH, I.& H. LÖHR, 2000. Types de sol, conservation differentielle et fréquence<br />
du Mésolithique ancien et récent aux environs de Trèves. In: P. Crotti (Hrsg.),<br />
Méso ‘97. Actes de la table ronde „Epipaléolithique et Mésolithique, Lausanne,<br />
21-23 novembre 1997. Cahiers d’achéologie Romande 81, Lausanne, 151-154.<br />
KORTE, S. & B. SCHÜTT, 2002. Strukturbezogene Reliefanalyse der unteren<br />
Kylltals. - In: MÜLLER, P., S. RUMPF und H. MONHEIM (Hrsg.), Umwelt und<br />
Region. Aus der Werkstatt des Sonderforschungsbereichs 522, 271-278. - <strong>Trier</strong>.<br />
LÖHR, H., 1997. Naßholzbe funde und Grundwasser in <strong>Trier</strong>. Funde u.<br />
Ausgrabungen im Bezirk <strong>Trier</strong>, 29, 43-50<br />
LÖHR, H., 1998. Drei Landschaftsbilder zur Natur- und Kulturgeschichte der<br />
<strong>Trier</strong>er Talweite. - Funde u. Ausgrabungen im Bezirk <strong>Trier</strong>, <strong>30</strong>, 7-28.<br />
LÖHR, H., 2000. Intensivierte Bodenerosion als Folge römischer Landnutzung in<br />
der <strong>Trier</strong>er Talweite und ihrem Umfeld. - In: HAFFNER, A. und S. v.<br />
SCHNURBEIN (Hrsg.), Kelten, Germanen, Römer im Mittelgebirgsraum<br />
zwischen Luxemburg und Thüringen. - Kolloquien zur Vor- u. Frühgeschichte, 5,<br />
119-152. Bonn.<br />
LÖHR, H., 2001. Die Mosel. Aspekte der naturgeschichtlichen Entwicklung des<br />
<strong>Trier</strong>er Mosellaufes und seiner Archäologie. In: H. -P. Kuhnen (Hrsg.),<br />
Abgetaucht, aufgetaucht. Flussfundstücke. Aus der Geschichte. Mit ihrer<br />
Geschichte. Schriften des Rheinischen Landesmuseums <strong>Trier</strong>, 21., 67-86.<br />
LÖHR, H., 2001. Eine Kehrseite der Medaille. Römerzeitliche Bodenerosion.<br />
Archäologie in Deutschland H. 3, 34-35<br />
255
<strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt <strong>B10</strong><br />
LÖHR, H. & L. CLEMEN S, 1999. Jahresbericht des Landesamtes für<br />
Denkmalpflege, Abteilung Archäologische Denkmalpflege, Amt <strong>Trier</strong>, für den<br />
Stadtbereich <strong>Trier</strong> 1997. - <strong>Trier</strong>er Zeitschr., 62, 373-392.<br />
LÖHR, H. & L. CLEMENS, 2000. Drei neue Landschaftsbilder zur Geschichte der<br />
<strong>Trier</strong>er Talweite in der Spätbronzezeit, der Spätantike und dem Hochmittelalter. -<br />
Funde u. Ausgrabungen im Bezirk <strong>Trier</strong>, 33.<br />
LÖHR, H. & L. CLEMENS, 2000. Jahresbericht des Landesamtes für Denkmalpflege,<br />
Abteilung Archäologische Denkmalpflege, Amt <strong>Trier</strong>, für den Stadtbereich<br />
<strong>Trier</strong> 1998. - <strong>Trier</strong>er Zeitschr., 63.<br />
LÖHR, H. & M. NEYSES -EIDEN, 2002. Dendrochronologisch datierte<br />
Auenhölzer aus <strong>Trier</strong> und Umgebung als Indikatoren verstärkter Flußaktivität und<br />
menschlicher Landnutzung in historischer Zeit. - In: MÜLLER, P., S. RUMPF und<br />
H. MONHEIM (Hrsg.), Umwelt und Region. Aus der Werkstat t des<br />
Sonderforschungsbereichs 522, 235-244. - <strong>Trier</strong>.<br />
LÖHR, H. & H. NORTMA NN, 2000. Ein spätlatènezeitlich-frührömischer<br />
Siedlungsausschnitt bei Konz -Könen, Kreis <strong>Trier</strong> -Saarburg und die<br />
naturhistorische Entwicklung ihres Umfeldes am Saarmündungstrichter. <strong>Trier</strong>er<br />
Zeitschr., 63, 35-154.<br />
LÖHR, H & B. ZOLITSCHKA, 1999. Geomorphologie der Mosel-Niederterrassen<br />
und Ablagerungen eines ehemaligen Altarmsee (<strong>Trier</strong>, Rheinland -Pfalz):<br />
Indikatoren für jungquartäre Umweltveränderungen and anthropogene Schwermetallbelastungen.<br />
- Petermanns Geographische Mitteilungen, 143, 401-416.<br />
SCHÜTT, B., R. BAUMHAUER & H. LÖHR, 2002. Archäologisches<br />
Fundstellenkataster des Regierungsbezirkes <strong>Trier</strong>. - In: MÜLLER, P., S. RUMPF<br />
und H. MONHEIM (Hrsg.), Umwelt und Region. Aus der Werksta tt des<br />
Sonderforschungsbereichs 522, 245-254. - <strong>Trier</strong>.<br />
256
<strong>B10</strong> <strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt<br />
Anhang: Dokumentation der sonstigen Aktivitäten<br />
Vorträge bei Tagungen<br />
HEISTERMANN, C., Phosphatuntersuchungen zur Siedlungsprospektion auf dem<br />
Rosenberg bei Wasserliesch im nördlichen Saargau. "Beiträge zur holozänen<br />
Umweltentwicklung in Mitteleuropa", Kolloquiums am Landesamt für Archäologie<br />
in Sachsen (3. November 2000).<br />
KAUSCH, B., The Gaugracht - a contribution to the erosional history of the lower<br />
Saar valley (Germany) since the Roman period. ESSC workshop on Long-term<br />
effects of land-use on soil erosion in a historical perspective: European<br />
comparisons. Oxford (15.-17. September 2000).<br />
KAUSCH, B., Die Gaugracht - ein Beitrag zur Erosionsgeschichte im nördlichen<br />
Saargau (Rheinland-Pfalz) seit der Römerzeit. "Beiträge zur holozänen<br />
Umweltentwicklung in Mitteleuropa", Kolloquiums am Landesamt für Archäologie<br />
in Sachsen (3. November 2000).<br />
LÖHR, H., Stadtarchäologie <strong>Trier</strong>. Exkursion im Rahmen des Arbeitskreises<br />
Geomorphologie, Jahrestagung <strong>Trier</strong> (7. 10. 2000).<br />
LÖHR, H., Erosionsaktivierung im Nordwesten des Römischen Reiches - oder<br />
was war im Barbaricum los? "Beiträge zur holozänen Umweltentwicklung in<br />
Mitteleuropa", Kolloquiums am Landesamt für Archäologie in Sachsen<br />
(3.11.2000).<br />
LÖHR, H., Die Landschaftsentwicklung des Moseltales bis zur Stadtgründung<br />
<strong>Trier</strong>s. Der Einfluß auf das römische Stadtbild. Vortragsreihe zum Jubiläum der<br />
Gesellschaft für nützliche Forschungen, <strong>Trier</strong> (17. 5. 2001).<br />
LÖHR, H., Geoarchäologische Beobachtungen zur natürlichen Topographie der<br />
<strong>Trier</strong>er Talweite. Jahrestagung des West- und Süddeutschen Verbandes für<br />
Altertumsforschung, <strong>Trier</strong> (7. 6. 2001).<br />
LÖHR, H., Exkursionsführung: Gründungssituation der Augusta Treverorum und<br />
die Topographie der <strong>Trier</strong>er Talweite. Ebd. (8. 6. 2001).<br />
LÖHR, H., Le néolithique de la Moselle (région de Trèves): état de recherches.<br />
Colloque décentralisé sur le néolithique, Remerschen, Luxemburg (12. 6. 2001).<br />
LÖHR, H., Die <strong>Trier</strong>er Talweite bis zur Gründung der römischen Stadt.<br />
Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Hochgebirgsökologie, <strong>Trier</strong> (22. 6.<br />
2001).<br />
LÖHR, H., Das „alte“ Stadtmodell und neue Befunde aus dem Stadtgebiet.<br />
Rheinisches Landesmuseum <strong>Trier</strong>, Sonntagsführung (23. 9. 2001).<br />
SCHÜTT, B., Umweltgeschichte der Region <strong>Trier</strong> - Rekonstruktion früherer<br />
Umweltbedingungen und Erfassung relevanter Faktoren für einschneidende<br />
Veränderungen der Umweltbedingungen. "Beiträge zur holozänen<br />
Umweltentwicklung in Mitteleuropa", Kolloquiums am Landesamt für Archäologie<br />
in Sachsen (3. November 2000).<br />
257
<strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt <strong>B10</strong><br />
SCHÜTT, B., R. BAUMHAUER & H. LÖHR, Standorteigenschaften<br />
archäologischer Sites: die Verwendung Geographischer Informationssysteme für<br />
die Analyse von in der Geschichte wechselnden Standortpräferenzen bei der<br />
Anlage von Siedlungen. Eine Fallstudie aus der Region <strong>Trier</strong>. 53. Deutscher<br />
Geographentag 2001, FS01, Leipzig, (29.9.-5.10.2001).<br />
Posterpräsentationen<br />
HEISTERMANN, C., R. BAUMHAUER, H. LÖHR & B. SCHÜTT, Geoarchäo -<br />
logische Untersuchungen zur Landschaftsgeschichte der Region <strong>Trier</strong> am Beispiel<br />
des Rosenbergs bei Wasserliesch, Landkreis <strong>Trier</strong>-Saarburg. 26. Jahrestagung<br />
des Deutschen Arbeitskreises für Geomorphologie, <strong>Trier</strong> 4.-7. Oktober 2000.<br />
KAUSCH, B., H. LÖHR, R. BAUMHAUER, C. HEISTERMANN & B. SCHÜTT:<br />
Umweltgeschichte in der Region <strong>Trier</strong>. - Poster zum Sommerfest des Lokale<br />
Agenda 21 e.V., <strong>Trier</strong> 2001.<br />
KAUSCH, B., R. BAUMHAUER, H. LÖHR & B. SCHÜTT: Die Gaugracht - eine<br />
Fallstudie zur holozänen Morphodynamik im nördlichen Saargau (Lkr. <strong>Trier</strong> -<br />
Saarburg) unter Anwendung sedimentologischer, geochemischer, geomorphologischer<br />
und geoarchäologischer Arbeitsweisen. 26. Jahrestagung des Deutschen<br />
Arbeitskreises für Geomorphologie, <strong>Trier</strong> 4.-7. Oktober 2000.<br />
LÖHR, H., Accelerated roman soil erosion in the Moselle valley around<br />
<strong>Trier</strong>/Germany. International colloquium on geoarchaeology of the landscapes of<br />
classical antiquity. Gent 1998.<br />
LÖHR, H., Accelerated roman soil erosion in the Moselle valley around<br />
<strong>Trier</strong>/Germany. International colloquium on geoarchaeology of the landscapes of<br />
classical antiquity. 26. Jahrestagung des Deutschen Arbeitskreises für<br />
Geomorphologie, <strong>Trier</strong> 4.-7. Oktober 2000.<br />
LÖHR, H., P. KÜHN, B. KAUSCH & O. HAFFNER: Geoarchäologie einer<br />
latènezeitlichen Siedlung bei Konz-Könen im unteren Saartal. 26. Jahrestagung<br />
des Deutschen Arbeitskreises für Geomorphologie, <strong>Trier</strong> 4.-7. Oktober 2000.<br />
SCHÜTT, B., R. BAUMHAUER & H. LÖHR: Changing characters of archaeological<br />
sites - the use of geographical information systems for analysing settlement<br />
preferences, a case study from the <strong>Trier</strong> region, Germany. "Beiträge zur holozänen<br />
Umweltentwicklung in Mitteleuropa", Kolloquiums am Landesamt für Archäologie in<br />
Sachsen (3. November 2000).<br />
SCHÜTT, B., R. BAUMHAUER & H. LÖHR: Standorteigenschaften archäologischer<br />
Sites - die Verwendung Geographischer Informationssysteme für die Analyse in der<br />
Geschichte wechselnder Standortpräferenzen bei der Anlage von Siedlungen, eine<br />
Fallstudie aus der Region <strong>Trier</strong>. 26. Jahrestagung des Deutschen Arbeitskreises für<br />
Geomorphologie, <strong>Trier</strong> 4.-7. Oktober 2000.<br />
SCHÜTT, B., R. BAUMHAUER & H. LÖHR: Changing site-characters since Bronze<br />
age - the use of geographical information system for analysing settlement<br />
preferences, a case study from the Bitburger Gutland/Germany. ESSC workshop<br />
258
<strong>B10</strong> <strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt<br />
on Long-term effects of land-use on soil erosion in a historical perspective:<br />
European comparisons. Oxford (15.-17. September 2000)<br />
Welche Ergebnisse wären ohne den SFB nicht erzielbar gewesen?<br />
In der vorliegenden Form wären über die materiellen Möglichkeit einer Umsetzung<br />
in Publikationen hinaus die erzielten Inhalte ohne den SFB nicht erreichbar<br />
gewesen, da hier erstmals eine konkrete wissenschaftliche Kooperation zwischen<br />
dem Fach Physische Geographie und den übrigen im SFB vertretenen<br />
Fachrichtungen mit einem Anwender, dem Rheinischen Landesmuseum <strong>Trier</strong> als<br />
Träger der archäologischen Denkmalpflege des Landes, realisiert wird. Damit<br />
werden unterschiedliche Kenntnisstände und Informationssphären zusammengeführt,<br />
teilweise schon früher erhobenes, „schlummerndes“ Datenmaterial durch<br />
zeitgemäße Methoden der Datenverarbeitung in Wert gesetzt.<br />
Förderung der Lehre und des wissenschaftlichen Nachwuchses<br />
Lehrveranstaltungen<br />
SS 1999<br />
SCHÜTT, Übung/Hauptstudium, Global Change und Past Global Change: Frühe<br />
Umwelten<br />
SCHÜTT, Geländepraktikum für Anfänger/Grundstudium, Geomorphologische<br />
Kartierung (Gaugracht)<br />
WS 1999/2000<br />
HEISTERMANN, Übung/Laborkurs, Geoarchäologische Labormethoden<br />
SS 2000<br />
HANSEN, Geländepraktikum für Anfänger/Grundstudium, Geomorphologische<br />
Kartierung (Kenn)<br />
SCHMIDT, Geländepraktikum für Fortgeschrittene/Hauptstudium, Geoökologische<br />
Kartierung (Wawern)<br />
WS 2000/2001<br />
Schmidt, Projektseminar/Hauptstudium, Landschaftsökologische Erfassungsstandards<br />
vor dem Hintergrund der Bewertung umweltgeschichtlicher<br />
Zusammenhänge<br />
SS 2001<br />
259
<strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt <strong>B10</strong><br />
HEISTERMANN, Geländepraktikum für Anfänger/Grundstudium,<br />
Geomorphologische Kartierung (Könen/Tawern)<br />
SCHMIDT, Geländepraktikum für Anfänger/Grundstudium, Geomorphologische<br />
Kartierung (Kenn)<br />
SS 2002<br />
KAUSCH, Übung/Haupstudium, Global Change und Past Global Change:<br />
Mitteleuropa<br />
Geoarchäologisches Kolloquium des Faches Physische Geographie im FB VI –<br />
Geographie/Geowissenschaften an der <strong>Universität</strong> <strong>Trier</strong><br />
27. Januar 1999: Dr. Hartwig LÖHR, Rheinisches Landesmuseum <strong>Trier</strong> und Dipl.-<br />
Geogr. C. TINAPP, Physische Geographie-Geowissenschaften an der <strong>Universität</strong><br />
<strong>Trier</strong>: Mensch oder Klima - Geoarchäologische Rekonstruktionen früher<br />
Umwelten.<br />
16. Mai 2000: Dr. J.GREGOR, Olching: Subfossile pflanzliche Großreste als Mittel<br />
zur Rekonstruktion früher Umwelten am Beispiel der Leipziger Auwälder.<br />
19. Juni 2000: Dipl.-Geogr. B. KAUSCH, Physische Geographie, <strong>Universität</strong> <strong>Trier</strong>:<br />
Der Einsatz geochemischer Analysen an Schwemmfächersedimenten zur<br />
Rekonstruktion früher Umwelten in der Region <strong>Trier</strong>.<br />
9. November 2000: Dr. J. MEURERS-BALKE, Institut für Ur- und Frühgeschichte<br />
an der <strong>Universität</strong> zu Köln: Pollenanalysen im Dienste der prähistorischen<br />
Archäologie – Eine Methode zur Rekonstruktion früher Umwelten.<br />
25. Januar 2001: Dipl. Geogr. C. HEISTERMANN, M.A., Physische Geographie,<br />
<strong>Universität</strong> <strong>Trier</strong>. Flughöhe tausend Fuß - Die spezielle Methode der<br />
archäologischen Luftbildphotographie und erste Ergebnisse aktueller Befliegungen<br />
in der Region <strong>Trier</strong>.<br />
8. Februar 2001: Dr. C. TINAPP, Physische Geographie, <strong>Universität</strong> <strong>Trier</strong>:<br />
Holozäne Umweltentwicklung der südlichen Leipziger Tieflandsbucht – Neue<br />
Erkenntnisse zu einem klassischen Altsiedelgebiet.<br />
Laufende Magister- und Diplomarbeiten und Dissertationen:<br />
Laufende Diplom- und Magisterarbeiten<br />
Ruf, C., Geomorphologie des Umfeldes des Vicus von Wederath - Belginum.<br />
(Betreuung: R. <strong>Baumhauer</strong> & H. Löhr)<br />
Laufende Dissertationen (Arbeitstitel)<br />
260
<strong>B10</strong> <strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt<br />
BÖHME, M., <strong>Universität</strong> <strong>Trier</strong>, Klassische Archäologie. Die römische Villa von<br />
Wittlich und ihr Umfeld. (Betreuung: G. Grimm & K. Goethert)<br />
KAUSCH, B., <strong>Universität</strong> <strong>Trier</strong>, Physische Geographie. Schwemmfächer als<br />
korrelate Sedimentkörper holozäner Bodenerosion. (Betreuung: R. <strong>Baumhauer</strong>, H.<br />
Löhr & B. Schütt)<br />
HEISTERMANN, C.,<strong>Universität</strong> <strong>Trier</strong>, Physische Geographie. Entwicklung der<br />
Siedlungs- und Landnutzungsstrukturen im nördlichen Saargau. (Betreuung: R.<br />
<strong>Baumhauer</strong>, H. Löhr & B. Schütt)<br />
HENRICH, P., <strong>Universität</strong> Köln, Institut für provizialrömische Archäologie. Die<br />
römische Besiedlung der Zentraleifel. (Betreuung: Th. Fischer)<br />
KOCH, I., <strong>Universität</strong> Köln, Institut für Ur- und Frühgeschichte. Das Mesolithikum<br />
zwischen Eifel und Saar. (Betreuung: A. Zimmermann & H. Löhr)<br />
Abgeschlossene Magister- und Diplomarbeiten, Dissertationen:<br />
Magister- und Diplomarbeiten:<br />
BÖHME, M., 2000. Archäologie und Denkmalpflege. Eine Analyse anhand<br />
ausgewählter römischer Villen im <strong>Trier</strong>er Umland. Magisterarbeit an der <strong>Universität</strong><br />
<strong>Trier</strong>, Klassische Archäologie. (Betreuung: G. Grimm & K. Goethert)<br />
GIELS, L., 1999. Der mittelpaläolithische Oberflächenfundplatz Hillesheim -<br />
Bolsdorf. Magisterarbeit an der <strong>Universität</strong> Köln, Institut für Ur - und<br />
Frühgeschichte. (Betreuung: A. Zimmermann & H. Löhr)<br />
KOLODZIE, K., 2000 . Inventarisierung leerstehender Bausubstanz mit<br />
Konzepterarbeitung Naturpark Obersauer/Luxemburg. Diplomarbeit, FB VI –<br />
Geographie/Geowissenschaften, <strong>Universität</strong> <strong>Trier</strong>. (Beteuung: B. Schütt & R.<br />
<strong>Baumhauer</strong>)<br />
KORTE, S., 2001. Strukturbezogene Reliefanalyse der unteren Kylltals.<br />
Diplomarbeit, FB VI – Geographie/Geowissenschaften, <strong>Universität</strong> <strong>Trier</strong>.<br />
(Beteuung: B. Schütt & R. <strong>Baumhauer</strong>)<br />
NAU, S., 2000. Die ur- und frühgeschichtliche Besiedlung des Ferschweiler<br />
Plateaus. Magisterarbeit an der <strong>Universität</strong> Kiel, Institut für Ur - und<br />
Frühgeschichte. (Betreuung: A. Haffner, Mitbetreuung: H. Löhr)<br />
O. NARKOINZ, 1998, Die ur- und frühgeschichtliche Besiedlung im Umfeld des<br />
Holzmaares. Magisterarbeit <strong>Universität</strong> Kiel, Institut für Ur- und Frühgeschichte.<br />
(Betreuung: A. Haffner, Mitbetreuung: H. Löhr)<br />
SCHULZ, F., 2001. Schwermetallbelastung des Bodens durch Glashüttenbetriebe<br />
der Römerzeit und des Mittelalters. Diplomarbeit, FB VI –<br />
Geographie/Geowissenschaften, <strong>Universität</strong> <strong>Trier</strong>. (Beteuung: B. Schütt & R.<br />
<strong>Baumhauer</strong>)<br />
261
<strong>Baumhauer</strong>, Löhr, Schütt <strong>B10</strong><br />
VÖLKER, M., 1999. Werksteine des Muschelkalk in der Region <strong>Trier</strong> und ihre<br />
Beziehung zu römischen Baudenkmälern. Diplomarbeit, <strong>Universität</strong> Würzburg,<br />
Geologisches Institut. (Betreuung: V. Büchel, Mitbetreuung: H. Löhr)<br />
WEHNER, B., 2000. Das merowingische Gräberfeld von <strong>Trier</strong> -Euren.<br />
Magisterarbeit, <strong>Universität</strong> Bochum, Institut für Ur - und Frühgeschichte.<br />
(Betreuung: V. Pingel, Mitbetreuung: L. Clemens & H. Löhr)<br />
Dissertationen<br />
MEYRICK, R., 1998, The biostratigraphy of Holocene Tufas in Northwestern<br />
Europe. University of Cambridge, Dept. of Geography. (Mitbetreuung der<br />
Dissertation durch H. Löhr)<br />
MORAITES, A., 1998, Der römische Gutshof und das Gräberfeld bei Lösnich,<br />
Kreis Bernkastel Wittlich. <strong>Trier</strong>er Zeitschr., Beih., im Druck. (Betreuung: G. Grimm<br />
& K. Goethert)<br />
Sonstige Aktivitäten:<br />
Das Fach Physische Geographie im FB VI – Geographie/Geowissenschaften an<br />
der <strong>Universität</strong> <strong>Trier</strong> hat gemeinsam mit dem Deutschen Arbeitskreis für<br />
Geomorphologie in der Zeit vom 4.-7. Oktober 2000 die 26. Jahrestagung des<br />
Deutschen Arbeitskreises für Geomorphologie an der <strong>Universität</strong> <strong>Trier</strong> durch -<br />
geführt. Das Rahmenthema der Tagung lautete ‚Geomorphologie und Umweltgeschichte’.<br />
Innerhalb dieses Rahmenthemas wurden insgesamt 17 Vorträge<br />
gehalten und diverse Poster vorgestellt. Zum Tagungsprogramm gehörten auch<br />
zwei Eintagesexkursionen, deren Thema auch dem Rahmenthema untergeordnet<br />
wurde: Herr Prof. Dr. B. Zolitschka, <strong>Universität</strong> Bremen führte am 4. Oktober 2000<br />
eine Exkursion in die Vulkaneifel; im Anschluß an die Tagung führten Herr Dr. H.<br />
Löhr und Herr Dr. L. Clemens, beide Rheinisches Landesmuseum <strong>Trier</strong> je eine<br />
halbtägige Exkursion zu dem Thema ‚Stadtarchäologie <strong>Trier</strong>’.<br />
Im Vorfeld der Tagung wurden die jüngsten Forschungsergebnisse des Faches<br />
Physische Geographie in einem Sammelband der <strong>Trier</strong>er Geographischen Studien<br />
(TGS 23 ‚Beiträge zu aktuellen Forschungen aus dem Fach Physische<br />
Geographie der <strong>Universität</strong> <strong>Trier</strong>’) mit R. BAUMHAUER und B. SCHÜTT als<br />
Herausgeber veröffentlicht. Die Tagungsergebnisse zu dem Rahmenthema<br />
werden in einem Supplement-Band der Zeitschrift für Geomorphologie mit dem<br />
Titel ‚Environmental Change and Geomorphology’ und R. BAUMHAUER und B.<br />
SCHÜTT im Sommer 2002 veröffentlicht.<br />
<strong>262</strong>